Vovlo 244 GL B21E Einspritzer - läuft gerade so für ein paar Minuten

  • Hallo!

    Ich bin neu hier und habe gesucht. Ein Betrag wurde von mir gefunden der ungefähr hinkommt

    jedoch habe ich das Problem dass zu viel Kraftstoff kommt bzw nicht gezündet wird.


    Geschichte:
    Vovlo 244GL 21E vor ca 15 Jahren im Stadl von mir eingeparkt.

    Danach dort für 14 Jahre, vor einem Jahr in den Hof geschleppt für Museumsbesucher zu besichtigen (https://kinderkram.eitle.at)

    Vor 2 Wochen erste Wiederinbetriebnahmeversuche:

    Neues 100 Oktan Benzin mit Bleiersatz eingefüllt, Ölstandkontrolle (alles ok), Kühlflüssigkeit fehlt - Kühler erneuert.

    Startversuch: nix

    Nach viel zu langen Startversuchen: nix.

    Festgestellt dass Versorgungskabel zur Zündspule lose waren, angesteckt.

    Startversuche: nix.

    Fingerhut Benzin in Luftansaugung: hust hust (allerdings zu rund dafür dass es nur etwas Benzin war).

    Bedienungsanleitung gelesen (ja, ok, erst da).

    Startversuch mit Halbgas: Motor läuft an, dreht hoch, Gas weg, geht runter, wird extrem unrund, etwas Gas auf 2000 bis 2400 Touren läuft recht gut, stinkt extrem nach unverbrannten Bezin.

    Gas weg: das ganze Auto wackelt Motor stirbt ab, springt erst wieder an wenn er kalt ist.


    Zündkerzen erneuert und Zündfunken an allen 4 Kerzen geprüft und da.

    Meiner Leihenmeinung nach ist nur der Erste Zylinder beim Kühler trocken (also so dass er Verbrennt, das ist auch bestätigt dass dieser arbeitet) die anderen 3 sehr feucht an den Kerzen.


    Ich habe auch an einem Stellrad am Luftansauger geschraubt, denke aber nicht dass das so schlimm ist:



    Theorie: Einspritzdüsen? Nach dem oben genannten Thread vielleicht im Motor durchpusten wegen Sprühbild?


    ich bedanke mich für jeden Tipp!


    daniel


    Fotos

  • Moin,


    die K-Jetronic ist gerade bei langen Standzeiten ein Zicklein, das häufig nicht mag.


    Hintergrund (Ausschnitt) : im Mengenteiler (nur ein Beispiel) sitzt ein Steuerkolben, der die
    Einspritzmengen steuert (passt auch zu Deinem Problem). Wird der Motor jetzt
    nach dem Laufen abgestellt, trennt sich im Laufe der Zeit (Monate/Jahre) das im Sprit enthaltene
    Wasser ab und der Kolben bzw. die Wandungen setzen Korrosion an.


    Da die Toleranzen bei dem Kolben bzw. dem Zylinder im Bereich von tausendstel mm
    liegen, ist der Mengenteiler dann Schrott.


    Ganz ähnlich sieht das mit dem Kaltstartgerät aus, dass bei kaltem Motor eine Zusatz-
    Einspritzung mit einer 5. Einspritzdüse auslöst.
    Da sitzt eine Bi-Metallfeder drin, die im Laufe der Zeit an Spannkraft verliert oder durch
    Korrosion (am Ventil) fest hängt.
    Je nachdem in welchem Zustand das Ventil fest hängt, ersäuft der Motor jetzt durch
    zu viel Sprit, oder mag bei kalter Maschine nicht anspringen, weil die Zusatzeinspritzung
    fehlt.


    Und um das Problem auszuweiten: auch die Benzinpumpe ist ein Kandidat, weil die
    K-Jetronic auf einen konstanten und ausreichend hohen Benzindruck angewiesen ist,
    damit der obige Steuerkolben richtig regeln kann.


    Das Alles ist ziemlich komplex, da sollte jemand eine Diagnose durchführen, der sich
    mit der K-Jetronic wirklich (noch) auskennt, und auch die entsprechenden Messgeräte hat.


    Früher war da der Bosch-Dienst prädestiniert, aber das ist jetzt 40 Jahre her ....


    Viele Grüße
    Ralf

    PS: ja, wie oben geschrieben, vor dem Start das Öl und die Filter komplett zu tauschen, wäre
    auch eine Spitzen-Idee gewesen.

    Geldmangel ist die Wurzel allen Übels.

  • Hallo! Danke für die Infos - nun direkt: es stand die Frage im Raum: direkt zum Schrotthändler oder lauffähig machen - ich dachte ich mach zweiters wenn der Aufwand in Grenzen ist - in Österreich haben wir ein "interessantes" Abfallgesetz was besagt, dass nicht fahrbereite Fahrzeuge zu entsorgen sind.


    Nun, das Öl ist pipifein sauber am Messtab gewesen, und der Motor läuft ja - also wirklich sehr zerstört werde ich ihn nicht haben.

    Das zuviel eingespritzt wird klingt zwar logisch, anderseits die Kaltstartvorrichtung eher nicht, denn kalt läuft er ja, nur warm lässt er sich nicht starten.


    Ich habe natürlich rumgefragt, aber hier um Raum St. Pölten gibt es keinen mehr der sich wirklich mit der Einspritzung auskennt. Sogesehen: besser irgendwie laufen und jetzt ist er ja schon mal fahrfähig (mit 2000 touren) und damit bin ich aus dem Rechtsthema raus.


    Es hat mir ein Nachbarmechaniker gesagt, er tippt auf ein problematisches Sprühbild - ja in den Düsen kann Schleim sitzen - die konkrete Frage: durchpusten im Motor kann es wohl nicht schlechter machen wenn die Düsen kaputt sind?


    gruss daniel und danke für die Emotionalen Antworten...


    PS Ich bin auch emotional aber mehr auf Youtube bei Planlos mit Lötkolben oder im NeulengbachVLOG

  • Hallo Daniel,

    lies nochmal in Ruhe was Ralf da geschrieben hat, bevor du die Kaltstarteinrichtung ausschließt.

  • ... grad neu hier angemeldet, wie ich vermute. Und schon einen drauf gekriegt, mach dir nichts draus.

    Hier sind eigentlich alle sehr hilfsbereit. ggf. jemanden auf dem falschen Fuß erwischt. ;)

    Die meisten hier sind Hobbymechaniker, so wie ich auch...


    VG Frank

  • Hallo Frank!

    Das ist überhaupt kein Thema, ich bin anderes von behördlicher Stelle gewohnt.


    Die Sache ist, dass ich selbst im Flipperbereich das Wissen habe, was ihr hier im Volvobereich habt. Beim Flipper gibt es auch klare Vorgehensweisen wie man vorgeht, wenn man eine alte Gurke aus einem Stadl holt und wieder in Betrieb nehmen möchte. Viele Schritte und vorsichtiges agieren. Ich handhabe es da auch so, dass ich nur einmal kurz drüberschaue nach offensichtlichem und los gehts.


    Das geht in einem von 10 Fällen schief und dann ist halt mehr zu machen, oder es klappt und man behebt nur die Kleinigkeiten.

    Natürlich ist mir klar, dass es besser wäre, zuerst alles zu zerlegen und dann vorab alles zu prüfen - nur wenn ich jetzt mit Volvo und den 8 Traktoren die da rumstehen so vorgehe, bin ich mit jedem 1,5 Jahre beschäftigt, während die anderen die rumstehen schlechter werden (die Diesel Fergusons haben alle kaputte Einspritzpumpen wenn die 5 Jahre nicht gelaufen sind - Horror).


    Es sind ja alle Fahrzeuge gefahren, und wenn kein Wasser reinkommt, sehe ich ein geringes Risiko dass wirklich im Motor so ein Rost ist, dass er kaputt geht wenn ich ihn mal starten versuche. Folglich ein kalkuliertes Risiko - der Volvo ist schon 10 Minuten gelaufen (halt fett und stinkend) - der Öldruck war schon nach 3 Sekunden starten da - also wenn der Motor kaputt ist ist er es ohnedies schon. Wenn dem so ist, lasse ich alles ab und stelle ihn ohne Betriebsmittel ab und fertig, kein Problem mit dem Gesetz - und wenn er läuft, freue ich mich und gurke mal am Grundstück herum und bewege ihn im Rahmen des Möglichen.


    Ich verstehe beide Ansätze, auch den Frust, der entsteht, wenn ein Profi einen Wabler wie mich mitbekommt - nur sehen wir es mal so: würde ich ihn nicht bearbeiten wäre er schon längst am Schrottplatz - und dann wäre das Fahrzeug mit so gut wie keinen Rost unten rum weg - so haben zumindestens die Museumsgäste immer wieder Freude "so einen hatten meine Eltern auch..."

  • Hallo Daniel.


    Da hat ja Ralf und Thomas recht, so richtig gut war das nicht.


    Jetzt solltest du nicht anfangen den Mengenteiler zu zerlegen, sondern an der Düsen wie du schon selbst überlegt hast anfangen.


    Ich würde die auf keinen Fall im Motor freiblasen - das wird nix.


    Ausbauen und entweder selbst mit Reiniger und Druckluft (im Wechsel und vorwärts/rückwärts?) sorgsam behandeln, dann das Spitzbild prüfen: Geht nur richtig gut mit einen Druckprüfgerät um den Schließdruck/Öffnungsdruck auch gleich zu messen oder du baust dir -mit dem Lötkolben(?) - einen Anschluss für einen Druckbehälter mit dem du dann Kraftstoff durch die Düsen drückst.

    Es geht nach der Reinigung auch mit dem Einspritzsystem vom Motor: die Düsen in vier PET Flaschen hängen aber damit viel oder genug Kraftstoff durch die Düsen kommt muss die Stauscheibe angehoben werden (so steht es tatsächlich im Handbuch). Die Stauscheibe findest du?

    Dann das Spitzbild und das Nachtropfen prüfen - das wird das ein Indiz für den fehlenden Haltedruck/Schließdruck sein.


    Einfacher wird es die Düsen einzuschicken wenn du keinen Boschdienst in der Nähe hast du noch die Düsen prüfen kann - Landmaschinen Mechaniker können da mit Diesel auch viel selbst machen...


    Die Düsen gibt es noch neu, dann wäre die Arbeit etwas reduziert.


    Filter:

    Vor dem durch Pumpen muss der Kraftstofffilter neu - sitz doch vorn an der Spitzwand gut erreichbar, oder?

    Gleich zwei kaufen denn nach dem ersten Fahren kannst du den nächsten Wechsel machen - der Tank wird bestimmt nicht vorher mit Korrosionsschutz (2 Takt Öl im Benzin) gefüllt gewesen sein.


    Kaltstarteinrichtung

    Ja die muss funktionieren - wenn das erneute Starten nur nach abkühlen funktioniert könnte das ein Thema sein.

    Step 2 ich würde an den Düsen anfangen, dann die Kaltstart Zusatzdüse, dann die Beheizung der Kaltstarteinrichtung (Steuerdruck Regelung) und dann kann über die Messung der Drücke (Förder-, und Blockier-, Steuer-, Haltedruck) nachgedacht werden.


    Wenn eine K-Jetronik nicht will dann macht sie erstmal gar nichts - du bist ja ein Stück weiter.

    Gruß

    Jörn

  • Hallo! Danke für das Aufsperren. Ich meinte nicht "Jahreszeitwärmer" sondern "Tagestemperaturwärmer"...


    Ich habe zwischenzeitlich gelesen und K Jetronik Videos geschaut. Bevor ich jetzt zu schrauben beginne, unter der Berücksichtigung der Tatsache dass er viel zu fett gelaufen ist, mit Halbgas eine Zeit lang lief und mit Standgas immer ausging, könnte es nicht sein dass einfach die Dosierungsnadel bei ca halber Dosierung festklebt?


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    Ich möchte jetzt mal die Einspritzdüsen auf einen Karton feuern lassen, um zu sehen, ob die gleich sprühen - da kann ich nicht viel kaputt machen wenn ich vorab die Zündspule abstecke...


    gruss daniel

  • Auch informativ:

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  • könnte es nicht sein dass einfach die Dosierungsnadel bei ca halber Dosierung festklebt

    Ja das kann gut sein . das der Steuerkolben hängt, vielleicht nur von altem Kraftstoff

    ja das kannst du prüfen


    Ich möchte jetzt mal die Einspritzdüsen auf einen Karton feuern lassen, um zu sehen, ob die gleich sprühen

    warum nicht gleich in vier 0,5 Liter Flaschen und die Kraftstoffmenge auslitern.

    Das muss auf allen 4 gleich sein.

    Dann das Nachtropfen überprüfen - das werden sie wenn der Steuerkolben klemmt.


    Und natürlich die Drücke messen - das ist jedoch etwas aufwendiger.

    Gruß

    Jörn

  • Das dürfte der Drosselklappenanschlag sein, der natürlich den Leerlauf beeinflusst, wenn Du den "aufdrehst".

    Normalerweise wird der Leerlauf bei K-Jetronics mit einer Schraube eingestellt, die einen Bypasskanal zur Drosselklappe größer oder enger macht und damit der Stauscheibe ein Signal gibt für mehr oder weniger Karbid...

    Mag bei Volvo anders sein, würde mich aber wundern. Die Klappe muss zu gehen, ohne zu klemmen, ansonsten.

    Du brauchst dringend Unterlagen für das System, wenn Du das versemmelst, wird das echt teuer.

    Die alten Zausel, die mit der K-Jetronic umgehen können sterben langsam weg.

    Mir ist auch schon ganz schlecht... ;)

  • Bypasskanal zur Drosselklappe größer oder enger macht und damit der Stauscheibe ein Signal gibt

    häh - was für ein Signal bekommt die Stauscheibe?

    Durch mehr Luftdurchsatz hebt sich die Stauscheibe an und es kommt mehr Kraftstoff zu den Düsen.


    wie blöd war ich wenn ich die planlos herumgedreht habe?

    Du ob du zu viel planlos gemacht hat musst du wissen, sinnvoll ist es schon alle Schritte festzuhalten und nicht "ich versuche mal".

    Daher Düsen raus, Menge ermitteln dabei an der Stauscheibe die Kolben Bewegung prüfen .


    Mein wichtigster Indikator am B2x und B2xx sind die Zündkerzen - die drehe ich häufig raus und schaue mir den Porzellan Körper an, einfach so :-)


    Gruß

    Jörn