Scheinwerferwischer 7er - Ersatzmotor?

  • Hallo Ihr Lieben,


    an meinem 740er wollen die Scheinwerferwischer nicht mehr. Habe jetzt den rechten ausgebaut und zerlegt. BOSCH Nr. 390 206 890. Es scheint der Elektromotor defekt zu sein. Dazu habe ich vor dem Zerlegen, aber mit demontiertem Wischerarm, die Stromaufnahme beim Lauf am 12V Netzteil zu etwa 2A gemessen. Alles zerlegt, der Motor "nackt" im Leerlauf auf der Werkbank: auch ca. 2A, beginnt nach einigen Sekunden zu qualmen. Unabhängig von der Drehrichtung bzw. Polarität. Auf dem Motor selbst lese ich: Mabucchi 1 397 220 201 S6 12V.

    Im Netz konnte ich keine Ersatzteilquelle für solch einen Motor auftreiben. Im Forum konnte ich auch nichts finden. Hat jemand einen sachdienlichen Hinweis?

    Die Lager des Motors habe ich auch schon mit WD40 eingesprüht und über Nacht einziehen lassen. Erfolglos.


    Ich bedanke mich im Voraus.


    Sommergrüße


    Felix

  • Mal rumgesucht - das einzige was ich finde sind gebrauchte oder NOS für viel Geld:


    https://www.ebay.com/itm/32621…d915f3:g:TXoAAOSwVqBmpOkg


    GCP hat zwar noch die Artikelnummer gespeichert, ist allerdings nicht mehr lieferbar:

    https://www.gcp.se/products/1369676


    Habe noch diese Seite gefunden - wäre zwar bezahlbar aber ich kann nicht sagen wie seriös die Seite ist.

    https://volvoreservedele.dk/74…-motor-hojre-1369676.html

    1965 Volvo Amazon

    1995 Volvo 960 2.5

    1998 Volvo 940 FPT

  • Hallo,


    besten Dank für die Recherche. Offenbar schwirrt für viel Geld noch Einiges herum!

    Eigentlich brauche ich nicht "das ganze Ding" sondern "nur" den darin verbauten Elektromotor. Mittlerweile habe ich herausgefunden, daß es sich um einen Mabuchi der Serie RS 365 handelt. Allerdings konnte ich die verbaute Version nirgends entdecken. Offenbar handelt es sich um eine Spezialanfertigung. Macht Mabuchi auch. Man muss nur 9 - 12.000 abnehmen confused

    Der Originalversion am Nächsten kommt der Mabuchi RS 365 SH 2650. Findet man im Netz für um die 5,-€. Er hat den elektrischen Anschluss auf der "Rückseite", statt "vorne". Das kriegt man hingepfriemelt. Irgendwie muss man sich dann noch was einfallen lassen, daß er sich in der Halterung nicht verdreht. Habe ich mir noch nicht so genau angeschaut. Vielleicht muß man auch an der Welle noch ein Wenig mit dem Dremel nacharbeiten. Sollte ebenfalls gelingen.

    Ich habe meinen Motor mittlerweile zufällig "regeneriert". In der Werkstatt hatte ich das Ding an einem Netzgerät, das max. 2,5A liefert. Ich hatte den Motor mit in die Wohnung genommen, um ihn auszumessen und Ersatz zu suchen. Da stand auch noch ein 12V-Akku. Aus Spielerei habe ich dem Motor dort angeschlossen. Da hat es im Motor hell weiß geleuchtet und auch ordentlich gequalmt. Ich habe das ein paar mal für einen Moment gemacht und dabei gemerkt, daß der Motor jedes Mal besser läuft. Also habe ich eine Weile weitergemacht und dabei auch öfters die Drehrichtung gewechselt. Jetzt läuft der Motor im Leerlauf ordentlich. Die Stromaufnahme aus dem Akku ist ca. 0,25A. Das passt mit dem Datenblatt des o.g. Motors ungefähr. Offenbar habe ich die Bürsten / den Kommutator irgendwie freigebrannt. Der Qualm kommt wahrscheinlich vom WD40, mit dem ich den Motor geflutet hatte. Jetzt qualmt nix mehr.

    Zu meinem Glück fehlt mir jetzt nur noch das passende Fett, um die Chose wieder ordentlich zusammenzubauen. Aber dazu habe ich ein weiteres Thema eröffnet. Bis jetzt noch ohne Antwort.


    Also, nochmals Danke für die Mühe!


    Grüße


    Felix

  • Hallo Gm1,


    es gab bereits einige Freds zum Thema Scheinwerferwischer-Getriebe überholen. Von Silikonfett wurde dort explizit abgeraten, da es die Zahnräder quellen lassen würde. Kann ich nix dazu sagen. Im Netz habe ich das gefunden:

    https://www.spezialschmierstof…ronix-ptfe-paste-stt.html

    Das ist wohl ein Teflonfett. Recht teuer und wahrscheinlich für den Einsatzzweck vollkommen übertrieben. Aber da ich ohnehin was kaufen müsste, überlege ich, ob es das Geld angesichts der eingesparten Ersatzteile vielleicht nicht doch wert ist. confused

    So wie ich es sehe ist es mineralölfrei. Andere Teflonfette sind wohl auch preislich in dieser Größenordnung.

    Hat jemand eine Meinung dazu?


    Grüße und ein schönes Wochenende


    Felix

  • So, jetzt habe ich auch das zweite Aggregat zerlegt. Gleicher Fehler. Allerdings ist der Motor noch schlechter, als der andere crying . Dafür ist es der identische Typ. Alles oben gesagte gilt also auch für die rechte Seite.

    Mir ist es ebenfalls gelungen, diesen Motor zu regenerieren _g .


    Daher möchte ich dazu noch einige Hinweise geben.

    Man muß einen kräftigen Akku nehmen. Ich verwende einen 12V 7,2Ah Akku. Eine Autobatterie geht natürlich auch. Aber bitte aus dem Auto herausgenommen!

    Die Kabel, mit denen man Akku und Motor verbindet, müssen von guter Qualität / niedrigem Widerstand sein. Ich hatte es beim zweiten Motor mit billigen Elektronik-Experimentierleitungen versucht. Die sind heiß geworden und es hat null funktioniert.


    Zuerst wird der Motor ordentlich mit WD40 geflutet und mindestens eine Nacht ziehen gelassen.

    Dann schließt man beide Leitungen an den Motor an und eine an die Batterie. Mit dem übrigen Ende wird kurz (vielleicht 1/10 sec.) auf den freien Batteriepol getippt. Dann leuchtet es im Motor grell-weiß und es qualmt (und stinkt). Der Motor dreht sich dabei. Das wiederholt man mit Pausen von ca. 5 sek. etwa 5 mal. Dann alles ein paar Minuten abkühlen lassen. Drehrichtung wechseln und wiederholen. Irgendwann, nach dem x-ten Drehrichtungswechsel, merkt man, wie die Drehzahl des Motors hochgeht. Ruhen lassen. Erneut wiederholen. Und immer wieder. Nichts für ungeduldige. Bei der Prozedur keinesfalls ein Amperemeter in die Leitung schalten! Es fließen sehr hohe Ströme. Das Meßgerät könnte kaputt gehen!

    Irgendwann leuchtet es nicht mehr im Motor, auch nicht nach Drehrichtungswechsel. Die Drehzahl ist nun wesentlich höher als am Anfang. Und das Laufgeräusch ist auch "besser" oder zumindest deutlich verändert. Dann kann man es wagen, ein Amperemeter in die Leitung zu schalten. Ich messe für beide Motoren am Akku (unter Last ca. 12,6V) eine Stromaufnahme von 0,27A.

    Jetzt kann man den Motor mal 2 oder 3 Minuten laufen lassen und den Strom beobachten. Sollte konstant bleiben.

    Manchmal geht der Motor nach ein paar Stunden Ruhe wieder ein bißchen fest (niedrigere Drehzahl, höherer Strom), aber nicht mehr ganz. Dann einfach noch ein paar Mal für wenige sek. laufen lassen, umpolen, laufen lassen etc.

    Wie gesagt, nichts für ungeduldige.

    Meine beiden Motoren scheinen jetzt OK zu sein. Ich habe aber auch reichlich rumgespielt.


    Die ganze Angelegenheit ist natürlich durchaus nicht ungefährlich. Daher der Hinweis, daß jeder für sich selbst verantwortlich ist. Ich habe Ströme von min. 30A gemessen. Wahrscheinlich war es deutlich mehr, das Instrument ist da einfach zu langsam. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen!


    Außerdem gebe ich natürlich keine Garantie, daß das so immer funktioniert. Im schlimmsten Fall zerstört man den Motor.


    Heute habe ich Fett bestellt. Ich werde weiter berichten.


    Grüße


    Felix

  • Ich habe fertig!


    Entschuldigen möchte ich mich bei Gm1. Siliconfett wird in besagtem Beitrag ausdrücklich empfohlen! Hatte wohl die Brille falschrum auf.

    Ich habe von Äronix ein Fett speziell für Plastikzahnräder benutzt. Das ist aber recht zähflüssig. Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich mir was dünnflüssigeres raussuchen.

    Alles andere findet man in Forumsbeiträgen und auch einen sehr guten Beitrag im A-Z.

    Allen Beteiligten vielen Dank, jetzt wischt es wieder schön!


    Grüße


    Felix