Standardbremse Amazon Kombi 1967 mit B18A

  • Moin,

    Ich interessiere mich aktuell für eine Amazone, genau ein Kombi aus 1967 mit B18A.


    Bei der Probefahrt sah ich vorne Scheiben, hinten Trommel. Und keinen Bremskraftverstärker. Da war ich überrascht. Bremse war sehr hart zu treten, kein Blockieren möglich auf Feldweg.


    Was war da für eine Bremsanlage als Standard drin? Auch ohne BKV???


    Anmerkung: Amazon Kombi hatte ich noch nie.


    Fips

  • Hallo Fips

    Was war da für eine Bremsanlage als Standard drin? Auch ohne BKV???

    Vorn Scheibe und hinten Trommeln - ja Standard.

    Ein BKV wäre bei dem Baujahr nicht Standard - wer gern "leichter" Bremsen möchte baut um:

    SKANDIX Shop Volvo Ersatzteile: Bremskraftverstärker 686544 (1002772)

    Wenn die Bremse einen sehr kurzen und festen Bremspunkt hat und dann noch der Wagen schlecht verzögert, dann sind ggf, die Beläge zu heiß geworden - neu und er bremst ganz anders. Also den Preis verhandeln.


    Korrosion ist keine bei dem Kombi? Heckbleche, Schweller?

    Gruß

    Jörn

  • Warum nicht der hier als Satz?

    Hab den erst Besten verlinkt - du siehts welchen du benötigst (oder doch auf 2-Kreis umbauen willst) wenn du den Wagen genauer angeschaut hast.

    Schau das Blech an (kann man machen, ist nur teuer) wichtig ist mittlerweile auch die Vollständigkeit der Innenausstattung - Kofferraumteil...


    Viel Erfolg.

    Gruß

    Jörn

  • Hi


    Ich muss gestehen dass ich das für seltsam halte....

    Ich kannte bisher kein Auto, dass eine Scheibenbremse ohne Bremskraftverstärker (BKV) hatte.

    Selbst der "billige" B-Kadett hatte entweder Trommelbremsen ohne BKV oder Scheibenbremsen mit BKV.

    Kann es sein, dass da mal jemand daran gebastelt hat und die Trommelbremsen durch Scheibenbremsen ersetzt hat ohne den BKV mit einzubauen?



    mfg blauweiss245

  • Doch, das gab es beim Amazon. Bei uns in der Werkstatt steht auch gerade so einer. Der Bremskraftverstärker ist auch nachgerüstet worden.


    Lutz

  • ...Ich kannte bisher kein Auto, dass eine Scheibenbremse ohne Bremskraftverstärker (BKV) hatte.

    Selbst der "billige" B-Kadett hatte entweder Trommelbremsen ohne BKV oder Scheibenbremsen mit BKV.

    Kann es sein, dass da mal jemand daran gebastelt hat und die Trommelbremsen durch Scheibenbremsen ersetzt hat ohne den BKV mit einzubauen? ...

    Das gab es durchaus auch bei anderen Herstellern/Fahrzeugen. Beim Wartburg 353 und diversen anderen Ostblockfahrzeugen wurden Scheibenbremsen vorn ohne Bremskraftverstärker über Jahrzehnte verbaut. Aber auch z.B. beim Fiat 128 kenne ich Ausführungen mit Scheibenbremsen vorn ohne Bremskraftverstärker. Bestimmt gab es das auch noch bei anderen (West-)Fahrzeugen der 60er und 70er Jahre. Wenn die Bremsanlage in Ordnung ist, ist die Bremsleistung auch so hoch wie mit Bremskraftverstärker. Nur ist man heutzutage die hohen Pedalkräfte nicht mehr gewohnt, was beim Wechsel mit dem Alltagsfahrzeug (parallel zur geringeren Bremsleistung alter Fahrzeuge) ungewohnt ist und eine hohe Aufmerksamkeit erfordert. Da ist die Nachrüstung eines BKV für die meisten sicher sinnvoll.


    Viele Grüße, Jörg

  • Selbst einen Polo gab es mit Scheiben noch ohne BKV. Den B-Kadett übrigens auch. Wenn du den Amazombi mit einem kräftigen Tritt nicht zum Blockieren bringst, dann stimmt da was nicht.


    Der Einbau des Nachrüst-BKV (den es original auch so gab) ist recht einfach. Der Zylinder des Teils wird einfach in die Leitung vom HBZ zum Verteiler eingeschleift, Unterdruckleitung dran (an den Stopfen in der Ansaugbrücke, entlüften und fertig. Der HBZ betätigt dann den Zylinder am BKV, der seinen Druck dann unterdruckverstärkt an den Verteiler weitergibt.


    Gängige Technik der 50er/60er

  • Wenn du den Amazombi mit einem kräftigen Tritt nicht zum Blockieren bringst, dann stimmt da was nicht.

    Bremse war sehr hart zu treten,

    Nicht hinten anfangen beim Gaul.

    Vor dem BKV:

    Schau das alle Sättel laufen, mit Helfer nach einander alle mit Holzstück dazwischen ausfahren lassen, oder die Zylinder er Trommeln gegen einen Haltedraht - es müssen beide gleich leicht ausfahren.

    Wenn von den vorderen Sätteln nur ein Kolben ausfährt und die Scheibe einseitig drückt, wird das teuer.

    Gerade zurück drücken (wenn das geht) und erneut ausfahren lassen - geht das leicht? Dann keine neuen Sättel.

    Und wie oben geschrieben - die Beläge anschauen, wenn ein Sattel klemmt macht es er Geräusche dann wärme und dann sind die Beläge sowie Scheibe hin - einseitig nur klemmend ist dann schnell das Radlager auch beschädigt.

    Gruß

    Jörn

  • Alle VW Busse Scheibenbremse vorne/Trommel hinten ab 70 bis 83 mit dem 50 Ps Lufti haben serienmässig keinen Bremskraftverstärker.Den gab es nur Aufpreispflichtig und bei denen ist ein Nachrüsten aufwendiger--beim T2 muss der Achskörper getauscht werden beim T3 sind keinerlei Befestigungslöcher vorhanden--nur im Blech angedeutet.


    allzeit gute Fahrt

    Guido

  • Nur als Gedankengang bzw. Möglichkeit. Den BKV für die Einkreisbremsanlage nachzurüsten ist sicher die einfachste Möglichkeit (und bleibt nah am Original). Vor allem, wenn die restliche Bremsanlage Top ist. Falls aber z.B. die Bremssättel vorn auch erneuert werden müssen, würde ich persönlich gleich über einen Umbau auf Zweikreisbremsanlage (inkl. dem entsprechenden BKV) nachdenken. Wenigstens würde ich recherchieren wie groß der zusätzliche Aufwand wäre, und ob mir das die zusätzliche Sicherheit wert ist.


    Viele Grüße, Jörg

  • Hallo Zusammen,

    Also mein Duett, hat auch vorne Scheiben (nehme an Nachrüstung durch Vorbesitzer aus Amazon) und hinten noch original Trommeln ohne BKV. Ich kriege die Räder zum blockieren auf geteerter Strasse, mit dem sogenannten Brems-Schlag welcher idealerweise mindestens 80 Kg sein sollte.

    Und was uns in unseren beruflich bedingten Fahrkursen immer wieder vorgeführt wird, auch mit den heutigen modernen Autos ist der Brems-Schlag immer noch massgebende um ein Optimum an Bremsweg heraus zu holen.

    Die meisten Fahrer/Innen verschenken viel Bremsweg beim zu laschen oder zu zaghaften betätigen der Bremsen.


    Weiter kann ich bestätigen, dass es weitaus mehr Kraft erfordert als im XC90 aber andere gehen dafür in die Mucki-Bude. ;)


    Mit den besten VOLVO-Grüssen


    VOLVOFAN TOM

  • Auf Zweikreis umrüsten ist ungleich aufwändiger als einfach nur einen BKV nachzurüsten. Geht schon mit der Verlegung der Bremsleitungen los, für die dann teilweise auch die Aufnahmen nicht da sind. Sättel sind auch andere, Einkreis und Achsweise Zweikreis haben Girling 3-Kolbensättel mit einem Anschluss, Der 3x2 Zweikreis hat 4-Kolbensättel (nur 69/70) mit zwei Anschlüssen und drei Enlüfternippeln, das ist dann auch etwas tricky zu entlüften.


    Die originale Ausrüstung mit dem achsweisen Zweikreissystem gab es auch noch mit dem nachgeschalteten Bremskraftverstärker, dort ist dann aber nur die Vorderachse verstärkt.

  • Girling 3-Kolbensättel mit einem Anschluss

    SKANDIX Shop Volvo Ersatzteile: Bremssattel Vorderachse rechts 5002013 (1003791)

    Kannte ich auch noch nicht - zwei unterschiedliche Kolben rechts und links der Scheibe?


    Der 3x2 Zweikreis hat 4-Kolbensättel (nur 69/70) mit zwei Anschlüssen und drei Enlüfternippeln, das ist dann auch etwas tricky zu entlüften.

    Das ist dann wie beim 140/240er - gar nicht so schwer wenn man es kennt :-).


    Rätst du ihm zum Umbau auf echte Zweikreis Bremse oder eher nicht, die Bremsleitungen neu ist nie verkehrt und ein paar Halter sind auch schnell gesetzt, oder?

    Gruß

    Jörn

  • Auf Zweikreis umrüsten ist ungleich aufwändiger als einfach nur einen BKV nachzurüsten. Geht schon mit der Verlegung der Bremsleitungen los, für die dann teilweise auch die Aufnahmen nicht da sind. Sättel sind auch andere, ....

    Deshalb hatte ich ja geschrieben "Falls aber z.B. die Bremssättel vorn auch erneuert werden müssen...". Dann wäre es m.E. schon ein „günstiger“ Zeitpunkt über eine Umrüstung auf Zweikreis nachzudenken. Wenn man erstmal in neue Einkreis-Bremssättel und einen neuen Einkreis-BKV investiert hat, wird man diese in absehbarer Zeit sicher nicht nochmal austauschen wollen.


    Viele Grüße, Jörg

  • Ich würde erstmal die Ursache für die schlechte Bremsleistung suchen und später entscheiden. Bei Baujahr 67 sollte da schon das achsweise Zweikreis drin sein. Vielleicht sind ja einfach nur die Schläuche zugequollen...


    Sieht so aus:


    https://www.skandix.de/de/einb…-2-Kreis/1014224/2000423/


    Das würde ich so lassen, wenn man da einen BKV für den VA-Kreis nachrüstet, reicht das völlig, der Unterschied ist in meinen Augen, was die Bremsleistung und Kraftaufwand betrifft, kaum feststellbar. Bleibt die Frage, ob man das 3x2 haben muss und der Aufwand gerechtfertigt ist.


    Gaaanz wichtig: Wird der BKV in den Vorderachskreis eingeschleift, dann muss das unbedingt hinter dem Warnkontakt sein. es könnte sonst Dauerlicht geben auch wenn alles in Ordnung ist.

  • Vielen Dank für die Tipps.

    Also werde ich folgenderweise angehen: BKV in den vorderen Bremskreis einbauen. Jedoch einschleifen hinter dem Warnkontakt.

    Frage dazu: so hat die Trommelbremse hinten weiterhin meinen Fuß-Bremsdruck. Die Scheiben vorne dann Verstärkung durch den BKV, richtig?

    Außerdem mal alle vier Radbremsen und Schläuche dazu checken.

    Fips

  • Richtig. Die hintere Bremse bleibt unverstärkt. Brauch sie aber auch nicht, die Bremsleistung hinten stellt eh nur einen Bruchteil dar und die höhere Blockierneigung der Trommelbremse wird nochmal verringert.


    Für die hinteren Trommeln brauchst du einen Abzieher, die können fies fest auf dem Konus der Steckachse sitzen.


    Sowas:


    https://www.skandix.de/de/einb…-2-Kreis/1014224/2000423/


    Und die Hinweise wirklich beachten, schlimmstenfalls spleisst du sonst die Steckachse auf.