Liebe Volvo-Freunde,
ich befürchte, dass sich bei meinem tapferen 245er (Bj. 93, B230F) die Zylinderkopfdichtung verabschiedet, oder bereits verabschiedet hat. Per Zufall habe ich gestern gesehen, dass kaum noch Kühlflüssigkeit im Ausgleichsbehälter war. Ich kann wirklich nicht sagen, wie lange das so ist. Irgendwann im Februar habe ich bestimmt Scheibenfrostschutz nachgefüllt, aber bewusst auf die Kühlflüssigkeit habe ich nicht geachtet. Vermutlich wäre mir aber ein leerer Ausgleichsbehälter aufgefallen.
Gestern habe ich auch direkt den Ölstand kontrolliert und auch dieser ist zu niedrig gewesen. Wobei ich sagen muss, dass er schon länger etwas mehr Öl gebraucht hat und unterm Wagen auch extra eine Matte liegt, da sich immer wieder mal ein Tropfen dort sammelt.
Während der Fahrt ist mir bisher nichts aufgefallen. Während meiner Fahrten zur Arbeit bin ich hauptsächlich auf der Landstraße unterwegs. Kein Leistungsverlust spürbar, weißen Dampf habe ich hinten auch nicht gesehen und die Temperaturanzeige bleibt da stehen wo sie stehen soll.
Lediglich der Start läuft ab und an etwas mühselig. Dazu gab es in der jüngeren ja ein Thema von mir (neues Massekabel und Reinigung des Leerlaufreglers haben da schon viel geholfen).
Mir ist bei der Sichtung des Motorraums aufgefallen, dass doch einige Rückstände rund um den Ventildeckel und am Krümmer sind, die (in meinen Laienaugen) nach Kühlflüssigkeit aussehen. Aus dem Gehäuse fürs Thermostat kam anscheinend in der Vergangenheit auch was raus. Bilder sind angehängt. Rund um den Deckel für den Motoröl sieht es zudem schmieriger aus als sonst. Die Innenseite des Deckels sieht für mich aber „normal“ aus. Schaum oder Ablagerungen, die auf einen Defekt der ZKD hinweisen, konnte ich nicht erkennen. Auch hierzu sind Bilder im Anhang.
Ich habe mir mal so einen CO2 Test bestellt, um zu prüfen, ob Abgase in der Kühlflüssigkeit sind. Vielleicht hat ja aber sonst auch schon jemand eine Idee, wonach ich Ausschau halten kann. Ich werde auf jeden Fall mal den Motorraum, so gut es auf der Auffahrt geht, säubern, um zu schauen, ob und wo neues Kühlmittel austritt. Die Frage ist dann allerdings, ob ich den Wagen bei einer möglichen Diagnose „Zylinderkopfdichtung defekt“ überhaupt bewegen sollte? Eigentlich muss ich morgen auch gute 20km mit dem Wagen fahren, um etwas zu transportieren. Ist das wohl mit gutem Gewissen riskierbar, oder lieber auf gar keinen Fall?
Sollte es die Zylinderkopfdichtung sein wäre das für mich schon eine Herausforderung. Durch meine Elternzeit ist für eine so hohe Werkstattrechnung eigentlich kein Budget. Ich werde da ja vermutlich von >600€ ausgehen müssen. Zumal mein bewährter Schrauber, Harald Liebers in Münster, nicht mehr tätig ist.
Wie schwierig ist denn die Reparatur in Eigenregie (gemeine Frage - ich weiß). Meine Biografie was Reparaturen betrifft beinhaltet u.A.: Umbau Klimaanlage, Wechsel Kupplungseil, Wechsel Wasserpumpe, Wechsel Auspuff auf Krümmer, Erneuerung Bremsscheiben / Beläge, Umbau auf E-Lüfter.
Ich habe einerseits schon sportlichen Ehrgeiz das selber zu machen, gleichzeitig habe ich aber auch großen Respekt vor der Aufgabe. Habe gestern Abend mal die Anleitung auf Volvoniacs überflogen und 2-3 YouTube Videos dazu angeschaut. Sieht schon nach einer Herausforderung aus. Die Werkzeugfrage muss ich dazu auch noch klären. Haarlineal kann ich mir leihen, Drehmomentschlüssel hab ich. Nur dieses Werkzeug für den Zahnriemen hab ich nicht. Der wurde zumindest in einem Video runtergenommen. Habe aber nicht geprüft, ob das wirklich nötig ist.
Über eine Einschätzung der Schwierigkeit wäre ich daher sehr dankbar.
Schönes Geschenk vom armen Volvo, so kurz nach dem Erreichen der 30 Jahre :(.
Sorry für die ganzen Fragen, ich hoffe auf euer Schwarmwissen.
Beste Grüße aus Münster und Danke
Marcus