Druck im Kühlkreislauf

  • Welcher Druck herrscht eigentlich im Kühlkreislauf, wenn der Motor und die Wasserpumpe läuft und die Wassertemperatur im "betriebswarmen" Zustand ist?

    Habe an meinem B200K nach dem geplatzten original-Kühler im Sommer (sehr heiß draußen, Autobahnfahrt) einen neuen aus Alu von Skandix montiert, der einen extra Stopfen hat, von dem ich jetzt mal annehme, daß er in einem vergleichbaren Fall als "Überdruckventil" dient und rausgeschossen wird, um Schäden am Kühler selber zu vermeiden. Bei welchem Druck in etwa würde das passieren?

    Ich nehme an, daß Ablagerungen im Kühlkreislauf irgendwann ebenfalls den Druck steigen lassen.

    Erkennt man irgendwie vorher, ob im Kühler schon Kanäle verlegt sind und sich so ein Schaden ankündigt?

    In meinem Fall war die Kühlflüssigkeit im Ausgleichsbehälter jedenfalls klar und sah wie neu aus.

    Kann man den originalen Kühler innen irgendwie anders reinigen als z.B. mit den Reinigern, die man in den Kühlkreislauf kippt und dann bei laufendem Motor eine Weile zirkulieren läßt?

    Also quasi ausbauen und wie Kaffeemaschine entkalken?

    Gibts sowas denn auch für das innere des Kühlkreislaufs im Motorblock?

    Und wie empfindlich ist in dem Zusammenhang der kleine Wärmetauscher (immer noch der originale)?

  • Quatsch. Der Stopfen ist für einen Thermoschalter bei den Autos mit Klima und E-Lüfter. Der darf nicht wegfliegen, dafür ist ein Ventil im Ausgleichsbehälterdeckel da. Das öffnet je nach Ausführung bei 1,2 bis 1,5 bar.


    Der "geplatzte" Originalkühler ist völlig normal, wenn es schon ein Alu/Kunststoffkühler war. Kunststoffe altern nunmal. Bei so einem alten Ding brauchst du nur die Schlauchschelle einen Hauch zu fest anziehen, schon knackt es.

    Ich hab mehr als einmal beim Austausch von Schlauch oder Wasserpumpe den Kühler gleich mitmachen dürfen weil ich den Stutzen gleich in der Hand hatte. Wenn sowas noch original ist, empfehle ich den Austausch nach mehr als 25 Jahren gleich prophylaktisch, bevor es auf der Bahn den Kopf himmelt.


    Kühlsystemreiniger gibt es, da tut es aber auch das ein oder andere Hausmittel. Ablagerungen gibt es hauptsächlich dann, wenn ständig Wasser nachgeschüttet wird, das möglicherweise auch noch stark Mineralhaltig ist.

    Am besten mit entmineralisiertem oder sauberem Regenwasser ( mach ich seit über 20 Jahren) das Kühlmittel mischen.

  • Der Stopfen ist für einen Thermoschalter bei den Autos mit Klima und E-Lüfter. Der darf nicht wegfliegen, dafür ist ein Ventil im Ausgleichsbehälterdeckel da.

    macht er aber - zumindest bei meinem großen ganz Alu Kühler vom Kl Racing - ist jetzt eingeklebt bis ein passendes Gewinde geschnitten ist. Grund war aber das die Gummidichtung nicht mehr so flexibel war und der Stopfen ist dann nach dem Abstellen (Wärmestau) herausgedrückt worden ist.

    Also quasi ausbauen und wie Kaffeemaschine entkalken?

    Gibts sowas denn auch für das innere des Kühlkreislaufs im Motorblock?

    Ja genau so, gibt einige Anleitungen im Forum und es gibt teuer Mittel oder einfach Zitronensäure aber


    Die Reste müssen gut ausgespült werden und gerade der innere Wärmetauscher muss dann kräftig mit fließendem Wasser und anschließend mit Kühlerfroststutz gespült oder gefüllt werden sonst bleibt die Klarwassermenge dort stehen.

    Wenn die Heizung top ist = Wärmetauscher wird gut durchströmt, einfach vor dem Entkalken den Vorlauf und Rücklauf der Heizung vor dem Spritzwand brücken, so wird der empfindliche Wärmetauscher mit dem Entkalker belastet.


    Ich nehme an, daß Ablagerungen im Kühlkreislauf irgendwann ebenfalls den Druck steigen lassen.

    Nein tun der Kalk nicht, aber

    die Wärmeübertragung wird behindert und ggf. lagert sich an den Stellen dann noch mehr Kalk ab - wenn eben kein Kühlerfrostschutz der geforderten Qualität verwendet wird.

    Mein Tipp wenn du den Ablasshahn aufdrehst und es kommt kein Wasser dann das System entkalken und reinigen.

    Sonst freuen wenn im dem Wasser keine Brocken sind und einfach das Wasser wechseln.

    Gruß

    Jörn

  • Sonst freuen wenn im dem Wasser keine Brocken sind und einfach das Wasser wechseln.

    Du meinst gegen Kühlmittel tauschen?

    Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

    © by Skandix

  • Ok, ich hab jetzt mal im "A-Z" nach "entkalken" gesucht und einiges gefunden, aber ich hätte doch gern Tips von jemandem, der das schon mit Erfolg gemacht hat.

    Da mein Kühler bereits ausgebaut ist, kann ich den in der Badewanne extra entkalken.

    Den Motorblock allerdings (evtl mit oder auch ohne zugeschaltetem Wärmetauscher) eben nur "im Stand" und ohne 100-200km zu fahren...

    Welches Mittel? (da ist mal die Rede von Zitronensäure, mal Ameisensäure oder techn. Essigsäure und dgl. und irgendwelchen kostspieligeren, kommerziellen Entkalkern, die großteils angeblich "Lachnummern" sind...)

    In welchem Verhältnis abgemischt?

    Irgendwo war dann auch vom "Entfetten" die Rede...

    Vor/nach dem Entkalken?

    Ist das auf die üblichen Kühlerreiniger bezogen, die ich in den Kühlkreislauf kippe um den Motor dann 15 min bei Betriebstemperatur laufen zu lassen?

    Irgendwo ist dann bei Problemen im Kühl (bzw Heiz) Kreislauf auch die Rede vom Tausch des Thermostaten. Original war ein 92 Grad drin, hat ein anderer einen Sinn?

    danke

  • Ich hab das Verhältnis aus dem A-z genommen, klassische Zitronensäure Pulver (die Mittel sind gleiche Glaubenssache, wie die Diskussion über Öl oder destilliertes Wasser) konnte mit dem Auto auch nicht fahren hab ihn im Stand warm werden lassen mit etwas erhöhter Drehzahl, dann noch gut ne halbe Stunde laufen lassen. Wasser raus, gespült gespült gespült. Aufgefüllt, Tage später gefahren, festgestellt dass ich nicht genug gespült hab (Wasser wurde wieder rot braun) alles raus, noch zwei mal gespült und jetzt ist Ruhe, Wasser bleibt grün.

    Bei der Aktion hat sich mein Vorratsbehälter verabschiedet, da er wohl nur mit Kalk und schmand zusammengehalten hat, gleiches gilt für den Anschluss an Heizungswärmetauscher, der tropft bei unter -5 grad Außentemperatur, drüber ist er dicht), je nach Zustand kannst du mit solchen Dingen rechnen.

    Entfetten musst du aufpassen dass dein Mittel nicht schäumt, sonst hast du ein Problem. Ich hab’s nicht gemacht.

    Wenn dein Thermostat noch funktioniert, lass es drin.

    Das Heizungsventil würde ich allerdings rauswerfen, wenn es noch drin ist (sofern es sich um einen 7/900 handelt) und durch ein Stück Rohr oder durchgehenden Schlauch ersetzen. Das könnte dir bei der Aktion verstopfen/kaputtgehen und es ist ungefähr so sinnvoll wie ein Blinddarm (auch ähnlich problematisch)


    Edit: das kühl und spül-wasser ist übrigens Sondermüll und darf nicht in die Kanalisation gelangen, müsstest du auffangen und zur deponie bringen.

  • Hi


    Zitronesäure hat mit Kupferkühlern normerweise kein Problem, zumal da ja mit verdünnter Zitronensäurelösung gearbeitet wird (reine Zitronensäure ist ein weißes Pulver).

    Nur wenn der Kühler bzw Heizungskühler nur noch vom Kalk zusammengehalten wird, zeigt sich das Problem das Du deshalb hast etwas früher. Ich persönlich würde eine max. 25%tige Zitronensäurelösung verwenden.


    mfg blauweiss245

  • Da mein Kühler bereits ausgebaut ist, kann ich den in der Badewanne extra entkalken.

    Den Motorblock allerdings (evtl mit oder auch ohne zugeschaltetem Wärmetauscher) eben nur "im Stand" und ohne 100-200km zu fahren...

    Ja das geht, im Stand wird der Block (ohne Wärmetauschen /Heizung) in ca. 5min. schon sehr warm. Fahren würde ich den Guten nicht wenn du Entkalker eingefüllt hast - wie willst du während der Fahrt auf einen tropfenden (oder mehr) Kühler reagieren?

    Irgendwo ist dann bei Problemen im Kühl (bzw Heiz) Kreislauf auch die Rede vom Tausch des Thermostaten. Original war ein 92 Grad drin, hat ein anderer einen Sinn?

    Nein- der B21A kann gut mit einem 92 Grad Thermostaten gefahren werden - neu Dichtung kaufen und Thermostat ausbauen rate ich dir, den hängst du ins Wasserbad und schaust das er beim 100 Grad geöffnet ist.


    Zur Ablass und Spühlung

    Ist der Wasserhahn am Motorblock beweglich und sauber? Ganz ausbauen und anschauen.

    Wenn der verkalkt ist würde ich mit dem Rest weiter machen.

    Gruß

    Jörn

  • Ok, also ich hab ja schon ein wenig gespült mit diesen Mittelchen, die man in den Ausgleichsbehälter einfüllt und im Kreislauf zirkulieren läßt.

    Die allererste Plörre, die ich abgelassen habe, kam erst raus, nachdem ich den Wasserablauf am Motorblock rausgeschraubt und den Kanal mit einem Stäbchen freigeräumt hatte.

    Dann kamen mal eine Menge kleiner Bröckchen von etwas , das wohl wie Rost aussah, sich aber zwischenden Fingern leicht zu einer Art schmierigem Brei zerreiben ließ.

    Ich nehme an, daß da die Zusätze im Kühlerschutz ihre Wirkung getan und das Zeug irgendwie "gebunden" haben.

    Nach mehreren Durchläufen war das "Abwasser" irgendwann dann einigermaßen frei von diesem Schmodder, und es kamen feinere Rost-Bröselchen, das Wasser wurde klarer, aber nie ganz sauber.

    Zudem war bei jedem Spülvorgang auch der Ablauf recht schnell wieder verlegt und es floß nur ab, wenn ich wiederholt in den Abfluß reingestochert hab.

    Deswegen hab ich jetzt eben vor, den Block innen nochmal "richtig" zu entrosten.

    Ich hab irgendwo gelesen, daß die Zitronensäure u.U. an Kopfdichtung bzw. Alu vom Kopf Probleme machen kann. Ist da was dran oder ist das eher Panikmache?

    Ich hab dann irgendwann auch den Kühler abgebaut, um den extra zu reinigen.

    Da kamen beim Spülen in der Badewanne zuerst eine ganze Menge Insekten daher, wie auch immer die es in den Kühlkreislauf geschafft haben...nach anfänglich eher verhaltenem Durchfluß war der dann irgendwann soweit frei, daß das Spülwasser auch mit Druck und reichlich durchfließen konnte (bleibt auch sauber das Wasser).

    Den Kreislauf im Motor betreibe ich jetzt grad mit einem Akkuschrauber, den ich an die Wasserpumpe geflanscht hab, weil ich den Motor aktuell nicht starten kann.

    Um möglichst viel Schmodder aus dem Kreislauf zu entfernen, damit er nicht ungewollt in den Wärmetauscher geht (Heizung aus), hab ich einen Vorfilter aus einem Hausbrunnen in den Kreislauf gehängt, der wirkt wie ein Kaffeefilter und es bleibt noch ein bißchen was hängen drin, zumindest das, was nicht am tiefsten Punkt im Block liegen bleibt.

    Die Ersatzteile liegen schon bereit, neue Wasserpumpe, Thermostat, Dichtungen usw...

    Ich hab allerdings innen am und ums Thermostatgehäuse (Thermostat ist zum Durchspülen ausgebaut) so weiße "Ausblühungen", die weich und fettig sind...was ist das für ein Zeug?

    Geht das mit der Zitronensäure weg, falls es noch tiefer drin sein sollte im Motorblock, wo ich zum Wegwischen nicht hinkomm?

  • Ich hab allerdings innen am und ums Thermostatgehäuse (Thermostat ist zum Durchspülen ausgebaut) so weiße "Ausblühungen", die weich und fettig sind...was ist das für ein Zeug?

    Mach dir da rüber nicht so Gedanken - es ist Alu Ausblühung mit dem Frostschutz (Glykol) wischen, spülen.

    Wasserablauf am Motorblock rausgeschraubt und den Kanal mit einem Stäbchen freigeräumt hatte.

    Dann wurden die "vielleicht" gemachten Wechsel der Kühlflüssigkeit nicht über den Hahn gemacht, leider.

    Hast du jetzt, ich musste das Loch beim 85er B21 erst freibohren - nix Holz...

    Den Kreislauf im Motor betreibe ich jetzt grad mit einem Akkuschrauber, den ich an die Wasserpumpe geflanscht hab, weil ich den Motor aktuell nicht starten kann.

    Das funktioniert ohne Motorwärme nur halb - zum Arbeiten benötigt der Entkalker eine Temperatur oder es dauert länger - dann besteht jedoch die (geringe) Gefahr das Alu angefressen wird (ja Panikmache - viel Spülen hinterher).

    Kannst du mit Heißwasser den Bock durchströmen und erwärmen und dann mit Heizwässer den Entkalker einfüllen?

  • Ok, dann werd ich mal versuchen, den Motor von außen auf Temperatur zu bekommen...

    (Ein Freund hat seine Motorrad-Tanks mit Zitronensäure entrostet, dazu hat er den Tank zum wäremeisolieren in Decken gewickelt und während der 2 Tage, wo das Zeug drin war, immer wieder mal einen kleinen Tauchsieder in die Tanköffnung gehängt... ;-) )

    Ich frag mich, ob es Sinn macht, den ganz argen Schmodder, der sich ja offensichtlich ziemlich weit unten im Block gesammelt haben dürfte, in einem "ersten Durchgang" mal großteils aufzulösen.

    Sprich: ich fülle den Block nur dreiviertel voll mit der Zitronensäure, damit die Lösung nicht bis ans Alu vom Kopf reicht und lass das Zeug mal arbeiten...

  • Ich frag mich, ob es Sinn macht, den ganz argen Schmodder, der sich ja offensichtlich ziemlich weit unten im Block gesammelt haben dürfte, in einem "ersten Durchgang" mal großteils aufzulösen.

    Das muss nicht alles raus, gerade unten ist die Wärmeübertragung ins Wasser eher unwichtig - oben spielt die Musik.

    Kopf und die Kanäle in den Kopf.


    Ein Freund hat seine Motorrad-Tanks mit Zitronensäure entrostet, dazu hat er den Tank zum wäremeisolieren in Decken gewickelt und während der 2 Tage, wo das Zeug drin war, immer wieder mal einen kleinen Tauchsieder in die Tanköffnung gehängt...

    2 Tage lass mal lieber - dann ist deine alte Kopfdichtung und Alu Kopf bestimmt nicht mehr frisch. Das Hauptproblem ist die restlose Entlüftung, Luft in den Kanälen und es passt keine Entkalkung, aber


    ich kenne fast nur Kalk im Motorblock - der Alu Kopf ist eigentlich nie so verkalkt, das muss an der Strömungsgeschwindigkeit liegen.

    daher ist das

    Sprich: ich fülle den Block nur dreiviertel voll mit der Zitronensäure, damit die Lösung nicht bis ans Alu vom Kopf reicht und lass das Zeug mal arbeiten...

    eine sehr gute Idee.