Newbie-"Luxus"-Frage zu Startproblemen im Hochsommer - S60, B5244S

  • Hallo liebe Gemeinde,


    da bin ich als Newbie hier mal froh, dass ich ein Forum gefunden habe, das sich speziell ums Thema Volvo dreht. Gerne würde ich mich zunächst näher vorstellen, habe aber dafür keine gesonderte Kategorie gefunden… na, egal.


    Wie dem auch sei: Ich habe mir in 2012 einen tip-top gepflegten MJ 2001 S60 mit B5244S und AW55-50 aus Rentnerhand (ältere Dame) und damals gerade mal 110 tkm zugelegt und bin damit bis heute bestens zufrieden. Tachostand aktuell (Mitte 2022) ist jetzt 165 tkm, also quasi gerade erst "eingefahren". Ich bin also ein Wenigfahrer, dafür jedoch Vielflieger, aber das ist ein anderes Thema.


    Der Wagen stand, beruflich bedingt und auch unter anderen Umständen, die letzten 3,5 Jahre unter ein Baum geparkt und wurde in dieser Zeit nicht einen Zentimeter bewegt. Entsprechend sah er dann auch aus: Nicht mehr Silber-Metallic, sondern eher Grün und Braun. Ein professioneller Kfz-Aufbereiter hier in Berlin hat das aber wieder halbwegs hinbekommen, allerdings ist der Klarlack stark angegriffen, wo nach seiner Aussage auch keine noch so scharfe Politur mehr hilft, sondern wohl eher nur noch der Lackierer, na ja, aber das ist jetzt nicht meine Frage. Ach ja: Werkstatttechnisch gibt’s hier in der Nachbarschaft einen kleinen 2-Mann-Betrieb, wo ich schon seit über 15 Jahren Kunde bin und der die ganzen Standschäden, Wartungsrückstand usw. beseitigt und für eine neue HU/AU (mängelfrei… yeah!) gesorgt hat. Hat zwar einen kleinen vierstelligen Betrag gekostet, aber was tut man nicht alles für seinen "Liebling" ;) .


    In den letzten Tagen – und jetzt komme ich zu meiner eigentlichen Frage – ist mir jedoch eine "Macke" aufgefallen: Im kalten Zustand springt der Motor sofort nach 1-2 Anlasserumdrehungen an. Ist er richtig auf Betriebstemperatur, dann ebenfalls. Problematisch wird es aber, wenn er richtig warmgefahren wurde, dann eine halbe Stunde oder Stunde steht und nur noch so quasi "halbwarm" ist. Klingt blöd, ich weiß, kann es aber nicht anders erklären. Will ich unseren "Herrn Nilsson" dann wieder starten, springt er zwar an, dreht für ein paar Millisekunden auch auf LL-Drehzahl, geht dann aber sofort wieder aus. Ein Neustart ist dann nur mit Gaspedal auf Vollgas nach 10-15 Anlasserumdrehungen möglich und dann läuft er auch ganz normal. Dieser "Fehler" tritt insbesondere bei Außentemperaturn von 30°C und höher auf. Ist also in gewisser Weise ein "Luxusproblem", aber es nervt mich. Meine (freie) Werkstatt hat da auch keine Lösung parat, zumal keine Fehler im Steuergerät gepeichert werden. Nun habe ich mal DuckDuckGo bemüht (wer nutzt denn noch Google?) und festgestellt, dass dieser Fehler bei der B5244x-Motorenserie wohl nicht so ganz unbekannt ist (Stichwort "Kinderkrankheit") und bei rund 1/3 aller Motroren dieser Serie so nach 140-150 tkm Laufleistung auftreten soll. Fehlerursache soll eine verdreckte Drosselklappe oder Drosselklappensensor sein. Abhilfe soll der Ausbau des Drosselklappengehäuses und das Reinigen aller Bauteile sein. Wenn das so sein sollte, dann lasse ich das gerne machen. Nur und allerdings, mit einer Frage an die Profis hier im Form: Ist das tatsächlich die vermutliche Fehlerursache oder werfe ich damit nur Geld aus dem Fenster? Ansonsten läuft unser Youngtimer-Elch in allen Belangen wie eine Biene.

  • Bei Temperatur fällt mir nur ein Fehler ein.

    Fühler Wassertemp, macht häufig Ärger und setzt keinen Fehlercode.

    https://www.skandix.de/de/fahr…ehlmitteltemperatur/1122/

    Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

    © by Skandix

  • Das Problem (hatte er auch schon vor der langen Standzeit gaaanz selten mal, jetzt aber permanent) tritt nur bei hohen Außentemperaturen auf, also im Hochsommer bei über 30°C und mehr. Den Fühler fürs Wasser kann ich ja vorab mal tauschen lassen. Kostet ja nicht die Welt ... Im Gegensatz zu der DK-Reparatur - 300 Ocken, ein stolzer Preis.

  • Moin,

    1. schlechtes Startverhalten > schlechte Zündkerzen

    2. Ziehe probehalber einmal den Stecker vom Luftmassenmesser ab, der Motor läuft auch ohne. Er sitzt oben auf dem Ansaugschlauch zwischen Luftfilter und Krümmer. Wenn der Motor dann besser startet und auch sauberer spurtet, > neu.

    Der LMM wertet (bei den älteren Modellen) die Ansauglufttemperatur nicht aus, nur in der Form, dass warme Luft leichter ist als kalte. LMM verschleißen und werden nicht als Sensordefekt erkannt, weil sie immer noch elektrisch funktionieren. Sie geben nur falsche Werte aus.


    Grüße, Olaf

  • Sodele, Wasserfühler ist heute angekommen und wurde direkt getauscht, aber daran liegt/lag es wohl eher nicht. Allerdings ist es derzeit so mit "nur" 25-27°C Außentemperatur auch zu "kalt". Nach dem Warmfahren habe ich mehrere Startversuche (so 10-12x) unternommen: Manchmal startet er ganz normal, dreht also für Sekundenbruchteile so auf ca. 1.200 und geht dann sofort auf 850-900 runter. Manchmal jedoch sinkt er dann von denn 1.200 auf 500-400 runter, "rappelt" sich dann aber sofort wieder auf die normalen 850-900 hoch. Schlechte ZK können m. E. nicht die Ursache sein, denn die sind nagelneu und wenn der Motor kalt ist, springt er auch sofort an, nach 1 bis max. 2 Anlasserumdrehungen.


    Den Trick von Olaf mit dem LMM werde ich demnächst mal ausprobieren, obwohl der Motor ansonsten keinerlei Lauf- und/oder Leistungsprobleme hat. Versuch macht kluch ... oder so. Ich melde mich dann wieder.


    Grüße, Georg

  • Manchmal jedoch sinkt er dann von denn 1.200 auf 500-400 runter, "rappelt" sich dann aber sofort wieder auf die normalen 850-900 hoch.

    Hatte lange das selbe Problem bei meinem 850er. Runter auf 400-500 rpm, danach rappelte er sich wieder hoch. Reinigen des Leerlaufreglers und Drosselklappe half nicht wirklich. Bei mir war es die Vakuumleitung vom Verteilerpilz zur Kurbelgehäuseentlüftung Der kleine dicke Schlauch war kurz vor, oder am Flammsieb angeschlossen und war völlig dicht. Seither habe ich Ruhe und der Fehler ist seit einem Jahr nicht mehr aufgetaucht. Allerdings ist dein Elch ein paar Jahre jünger. xgrin


    Edit——

    Würde bei der Gelegenheit auch gleich die Leitung zur Ölfalle und die Funktionalität der Kurbelgehäuseentlüftung prüfen. Hat der 2001 noch ein Flammsieb?

  • Hier noch der Link zum Thema, sowie zum Bild des Übeltäters. Wie gross jedoch die Unterschiede zwischen 94 und 01 diesbezüglich sind weiss ich leider nicht.



    Viel Erfolg bei der Fehlersuche!


    Hälsning Danne


    Edit——


    aus Rentnerhand (ältere Dame) und damals gerade mal 110 tkm

    Dies deutet ja auf sehr viel Kurzstrecke. Da könnte es ja gut sein, dass die Kurbelgehäuseentlüftung mal nach einer Kontrolle/Reinigung schreit.

  • Sodele und Sorry dafür, dass ich mich erst jetzt wieder melde, habe aber derzeit privat und beruflich viel um die Ohren.


    Das Problem ist gelöst. Der LMM war es (scheinbar wohl). Zwar nicht defekt, aber nach einer gründlichen Reinigung des Innenlebens und der Kontakte am Stecker durch meine Werkstatt im Rahmen eines Reifenwechsels scheint das Problem jetzt gelöst. Wenn es wieder auftreten sollte, dann wohl erst im nächsten Sommer. Jetzt geht's ja mit großen Schritten auf den Herbst und somit niedrigeren Außentemperaturen zu, wo das Problem eh nicht auftritt.


    Ganz, ganz lieben und herzlichen Dank an Euch alle für die zahlreichen Tipps.


    Grüße, Georg