Spiel in Hinterachse/Diff.

  • Moin und wünsche frohe Ostern gehabt zu haben,

    auf der Suche nach dem metallischen klacken beim Lastwechsel an meinen 98ger 945 (b230ft m90 Hinterachse 1041 mit 3,54:1; rund 190tsd Kilometer) hab ich festgestellt, dass ich bei angezogener Handbremse meine Kardanwelle gut 15-20 grad drehen kann, bevor mit dem besagten klacken dann der Kraftschluss entsteht. Hab mal ein Video davon gemacht. (Fahrzeug steht auf einer Rampe mit angezogener Bremse)

    Dazu kommt das die Hinterachse keinerlei auffällige Fahr- oder Rollgeräusche macht, kein mahlen oder jaulen.

    Meine Erfahrung mit Differentialen beschränkt sich leider auf Märklin und legotechnik. Ich hätte nur erwartet, wenn beide Achsen blockiert sind, das das Spiel ja nur zwischen Triebling und Tellerrad seien kann, und bei einen solchem Spiel sollten einen doch beim fahren die Ohren abfallen(?). Oder kann das die Bremse in Diff sein? (Aber müsste dann nicht eher spiel zwischen beiden Achsen, bzw antrieb und einer Achse sein?)

    Bin da ziemlich aufgeschmissen gerade. meine werkstatthandbücher beschreiben nur Fehler mit lauten Geräuschen oder Problemen bei der Kurvenfahrt und das zu beheben erfordert den Einsatz von spezialwerkzeug, das ich nicht hab.

    Gibt’s da noch eine Chance den Fehler besser einzugrenzen und ist da was zu reparieren ohne Presse, den Spreizer und Messuhr?

    Beste Grüße

    Serge


    Achja Öl ist auch noch drin (knapp unter der Einfüllöffnung und ist rotgolden bis -bräunlich) und auf der Schraube war minimalster grauer Belag

  • Hallo Serge

    Ich empfehle erstmal die

    SKANDIX Shop Volvo Ersatzteile: Nachsteller, Handbremse Hinterachse (1014836)

    einzubauen.

    Laut deiner Beschreibung passt das zu dem Spiel der Bremsbacken - die klacken dann nach x Grad wenn die nicht nachgestellt werden oder gerade neu.

    Sollte es Differential sein - Deckel ab, durch die Verzahnungsart (Hypoid) vom Tellerrad und Schneckenrad ist das Spiel niemals 15-20 Grad.

    Gruß

    Jörn

  • Danke für den Tipp, sind schon im Einkaufswagen, die Bremsen haben definitiv was.

    Das Video entstand allerdings auf einer Rampe mit voll angezogener Bremse, daher muss sich noch irgendwo spiel verstecken, sonst hätte ich ja das Auto bewegen müssen wenn ich an der Kardanwelle drehe.

    Dann mache ich den Deckel die Tage mal ab, um rein zu schauen und frisches Öl nach 25 Jahren kann ja nicht unbedingt schaden.


    Der ersatzteilkatalog für die 1041 sagt, dass das eine Chemie Dichtung drauf soll (~40.- die Tube), würde da auch Dirko ht funktionieren, oder womit macht ihr eure Deckel wieder dicht?

  • Für frisches Öl lässt sich die untere Schraube von Deckel herausdrehen, dann läuft das raus. Der Deckel muss nicht ab.

    Falls doch kannst du Dirko ht nehmen, dann aber die Ablüftezeit einhalten (bei jeder chemischen Dichtung!). Öl erst nach 24 Stunden wieder auffüllen, sonst wirds nicht dicht. Eine Flächendichtung kannst du da nicht nehmen, wenn das zu dick wird geht der Drehzahlsensor nicht mehr.


    Ansonsten bin ich da bei Jörn. Ein solches Zahnflankenspiel ist schlicht nicht möglich, da müssten dann nämlich Zähne fehlen.

    Die Handbremse bewegt sich nicht unerheblich in ihrer Lagerung. Ferner kann es sein, das du ein Lastwechselknacken von einem etwas verschlissenen Zweimassenschwungrad hast.


    Zum Achsen zerlegen gehört ein bischen was, das sollte man nicht unbedarft machen:


    https://www.skandix.de/de/doku…icerhinterachsen/3000518/

  • Danke für eure Gedanken und die Hinweise zur Dichtungsmasse.


    Zerlegen will ich die nicht, dafür fehlt mir schlicht das Werkzeug und passende Arbeitsumgebung. Das müsste ich machen lassen. Zur Not habe ich aber noch eine alte 1031 mit passender Übersetzung


    Auf machen will ich den Deckel nur um rein zu schauen und mir die (Un)gewissheit zu nehmen/geben dass darin irgend etwas kaputt ist.


    Die Bremse wird definitiv gemacht, das Spiel kann ich sehen (Handbremse angezogen und auf ebener Bahn Auto schieben, Bremsscheibe verdreht sich gegen den Sattel, macht aber ein ganz anderes Geräusch)


    Anleitung für Test des ZMS hab ich von Marco gelesen und aufgeschrieben, für wenn ich die Kupplung mache.


    Ich geh das der Reihe der einfachen Machbarkeit durch und geb Bescheid. (Leider drängelt sich gerade der Hundeschlitten mit abgeworfenem Auspuff dazwischen)

  • Der ersatzteilkatalog für die 1041 sagt, dass das eine Chemie Dichtung drauf soll (~40.- die Tube), würde da auch Dirko ht funktionieren, oder womit macht ihr eure Deckel wieder dicht?

    Dichtung für 10,- und etwas Hylomar oder ähnliche Dichtmittel.


    Das Video entstand allerdings auf einer Rampe mit voll angezogener Bremse, daher muss sich noch irgendwo spiel verstecken, sonst hätte ich ja das Auto bewegen müssen wenn ich an der Kardanwelle drehe.

    Ich habe das Video nicht öffnen können - aber wenn du an der Kardanwelle das Spiel feststellst gehe ich natürlich davon aus das der Wagen sich nicht bewegt.

    Ja dann klacken die Bremsbacken in den Anschlägen hin und her, mit der Übersetzung 1:3,x sind an der Kardanwelle schnell 20 Grad zusammen.

    Gruß

    Jörn

  • Dichtung für 10,- und etwas Hylomar oder ähnliche Dichtmittel.

    Ich hatte auch schon eine Dichtung gekauft, die dann aber doch nicht verwendet, da es Beiträge im Internet gibt, wonach diese Probleme mit dem Geschwindigkeitssensors verursachen könnte. Ob der Abstand des Sensors zum Geberzahnrad wirklich so kritisch ist, wollte ich nicht ausprobieren.


    Viele Grüße, Jörg

  • Ich hatte auch schon eine Dichtung gekauft, die dann aber doch nicht verwendet, da es Beiträge im Internet gibt, wonach diese Probleme mit dem Geschwindigkeitssensors verursachen könnte. Ob der Abstand des Sensors zum Geberzahnrad wirklich so kritisch ist, wollte ich nicht ausprobieren.


    Viele Grüße, Jörg

    Bzgl. der Dichtung hatte ich da noch nie Probleme und ich hab sicher schon zehn Stück davon verwendet.


    Lutz

  • Bei 190T kann das nicht viel Drama sein.

    Hab kürzlich mal wieder unter meinem grünen 97er gestanden und ohne, dass die Handbremse angezogen war, an der Welle gedreht. Opamatik-Wählhebel war auf N. Die Welle kann man genauso drehen, wie in deinem Film.

    Ich würde da außer Ölwechsel gar nix machen.

    Du mußt die Ursache woanders suchen

  • So heute endlich mal Zeit gefunden zumindest die Bremse hinten aufzumachen. Das ist alles neu, beläge, spreizhebel, federn, Handbremsseil und scheiben. Hab die Bremse neu eingestellt( bei zwei Zähnen leichtes schleifen, bei 7 Zähnen fest). wenn die Bremse angezogen ist, kann man das Rad ein paar grad drehen und es gibt ein knirschendes klacken von den Bremsbelägen die sich verdrehen.

    Ist aber nicht das Lastwechsel Geräusch, das kommt definitiv aus der Gegend des Diffs. Kann bei eingelegten Gang, ein Reifen angehoben, das Rad 8-10 grad drehen und dabei das Geräusch nachstellen. Nächste Aktion dort, diff aufnachen und nachschauen und ölwechseln

  • Die zickt manchmal, und nichts ist ärgerlicher, als das Öl abgelassen zu haben, und dann keins wieder rein zu kriegen, und ggf noch Ersatzteile besorgen zu müssen.

    Wenn dann der Geber aus dem Deckel noch gelöst werden kann - ist der Weg auch noch da.


    Kann bei eingelegten Gang, ein Reifen angehoben, das Rad 8-10 grad drehen und dabei das Geräusch nachstellen. Nächste Aktion dort, diff aufnachen und nachschauen und ölwechseln

    Mach das mal

    8-10 Grad an einem Rad ist nicht so viel - den Winkel hast du sicher geschätzt...

    Schau dir beim Drehen im Differential die Ausgleichsräder an, wenn die auf den Stiften deutlich Spiel haben weist du wo die 8-10 Grad herkommen.

    Gruß

    Jörn

  • So, hat ja nur etwas über ein Jahr gedauert, aber gestern hab ich es endlich geschafft den Deckel hinten zu entfernen.

    Mein oculometer sagt mir dass das Flankenspiel zwischen Ritzel und Tellerrad im Toleranzbereich liegt (Tellerrad arretiert und an der Antriebswelle gedreht, kein ganzes Winkelgrad spiel)

    Es kommt tatsächlich aus dem Ausgleichsgetriebe.

    Die beiden Ausgleichskegelräder können auf ihrem zapfen mehrere Millimeter auf und ab rutschen und erzeugen so mehrere Winkelgrade spiel. wenn ich die Sperre manuell einklinke wird das Spiel merklich weniger, ist aber immer noch sichtbar.


    In dem Video ist die Sperre noch offen, aber man kann an ihr ganz gut erkennen wie weit das rechte Rad gedreht wurde, eh es zum Kraftschluss kommt

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    Wenn ich das bisher richtig gelesen habe, müsste ich, um das zu lösen, dass diff rausholen, Schleuderblech abschneiden, tellerrad entfernen, käfig zerlegen um dann zwei shims unter die kegelräder an den achsen zu packen damit die weiter eingreifen, wie auch immer man das dann genau misst…

    Ich bezweifle, dass ich das mit meinen Mitteln und Erfahrung verlässlich und sauber gelöst bekomme

    Oder ich Kauf mir eine neue/andere Achse…


    Oder hat noch jemand eine schlaue Idee?

  • das Video läuft bei mir nicht.

    shims unter die kegelräder

    Welche Shims?

    Wenn ich das bisher richtig gelesen habe, müsste ich, um das zu lösen, dass diff rausholen, Schleuderblech abschneiden, tellerrad entfernen, käfig zerlegen um dann zwei shims unter die kegelräder an den achsen zu packen damit die weiter eingreifen, wie auch immer man das dann genau misst…

    Die Stifte gehen meine ich ohne das ganze Zerlegen raus.

    Aber ob du da etwas unterlagen kannst, bin ich überfragt, ich dachte da müssen die Kegelräder einfach neu.


    Wie sehen die Kegelräder den aus - Video läuft immer noch nicht - wenn die stark eingelaufen sind hilft ein unterfüttern sicherlich nicht mehr.


    Gruß

    Jörn

  • Ha, Zeilenumbrüche Sind doof…

    Video läuft bei mir nicht.

    Oder ich bins..

    Nächster Versuch

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    Das kratzige Geräusch kommt von der festgegammelten Bremse

  • Ich Versuch morgen mal bessere Bildet von den Rädern zu machen, ich meine das ich irgendwo mal ein Video gesehen habe, bei dem an einer 1031 ohne Bremse das Flankenspiel der Kegelräder mit shims eingestellt wurde, aber das sind auch müßige Gedanken, ich bezweifle dass das mit meinen StraßenSchraubermitteln so einfach zu erledigen ist.

    Und der große Stift auf den die Ausgleichsräder laufen wird, soweit ich weiß, von einen Bolzen gehalten, der zur telleradseite rausgetrieben werden muss, von daher muss der ganze Käfig raus, um da ran zu kommen

  • Eine Aufnahme von der anderen Seite

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    Und noch ein Foto der kegelräder

  • Ja jetzt sehe ich das ein Ritzel sich leicht anhebt - nicht so dramatisch aber


    Das


    hast du auch gesehen?

    Der Zahnfuss ist viel breiter - wenn du "nachstellst" mit Scheiben liegen die Zahnspitzen für zwei Lasteinsätze auf dem vorstehenden Zahnfuss und brechen einfach ab, ich würde da nix versuchen.

    Gruß

    Jörn

  • Dann solltest du weniger Lastwechsel machen :-)

    Lastwechseln arbeiten jedoch nicht am Differential sondern am Tellerrad und Schneckenrad.

    Versuch doch erstmal ein besseres und vor allem neues Öl. In meinen läuft ein 75W-140 von Mannol - da gibt es auch in Uelzen dies MANNOL Hypoid LSD 85W-140 Getriebeöl | Schmierstoffe | motor-oel-guenstig.de GmbH

    Auch wenn es ein LSD ist stört ja in der normalen Achse nicht...

    Gruß

    Jörn