740GL Vergaser stirbt sporadisch ab

  • Hallo liebe Schweden-Freunde,


    ich bin neu hier im Forum, stelle mich mal kurz vor: Ich bin Caspar, habe bis jetzt keine Volvo-Erfahrung aber mein Onkel und ich haben vor kurzem einen 740GL günstig geschossen, H-Kennzeichen, HU neu, Zustand OK.. Er ist BJ 85 und hat den B230K mit Pierburg 2B5 und Schaltgetriebe. Er zeiht super, hat Kraft und springt 1a an, nur ein Problem krieg ich nicht behoben und kann es nicht wirklich eingrenzen..


    Manchmal stirbt der Volvo nach dem Bremsen ab.. Also nicht durch das Bremsen selber, sondern von Ruck danach, also vom Rückfedern des Autos, wenn man so will. Manchmal berappelt er sich dann auch nicht wieder richtig und das Ganze passiert dann auch, wenn man nur vom Gas geht und rollen lässt. Die Drehzahl fällt dann auf unter 500 U/min ab oder er geht ganz aus. Startet dann aber wieder ganz normal. Es ist lästig, Leute..


    Ich hab schon ein paar Dinge ausschließen können:


    - Als erstes hab ich an die "Schubabschaltung gedacht", wenn ich diese Lahmlege, bringt es keine Änderung

    - Falschluft habe ich kontrolliert, die Dichtung unter dem Vergaser neu gemacht

    - Klopfsensor abgestöpselt, keine Änderung

    - Verteiler, Zündkerzen, Zündkabel kontrolliert

    - Benzinfilter und -pumpe sind neu

    - Vergaser gereinigt, Schwimmer kontrolliert etc.

    - Choke macht was er soll

    - Die Isolierung vom Kabel vom Temperatursensor am Motorblock war zerbröselt, das habe ich neu isoliert


    Bin mit meinem Latein am Ende. Es ist fast so, als würde er nicht genug Luft bekommen, wenn er am Stottern ist und sich nicht von alleine fängt, geht die Drehzahl zum hoch, wenn man zum Beispiel Falschluft provoziert, einen Schlauch an der Ansaugbrücke abzieht oder so. Daher gehe ich davon aus, dass es an der Benzinzufuhr nicht liegt, es ist eher so, als würde es an Luft mangeln. Oder was meint ihr..?


    Das wäre ein Traum, wenn da einer noch eine Idee hätte, was ich noch kontrollieren kann. Schonmal vielen Dank!


    Grüße


    Caspar

  • Da du schreibst "nach dem Bremsen" schau dir die Unterdruckgeschichte Richtung Bremskraftverstärker an. Is nur ein Schuss ins Blaue.

    Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

    © by Skandix

  • Möglicherweise ist auch der Vergaser nicht richtig fest(oder nicht richtig zusammengeschraubt..) und kippt etwas, dann fällt der Unterdruck im Vergaser ab und er bekommt keinen Sprit mehr. Ansonsten schliesse ich mich gern Gerds Meinung an, evtl. auch das Rückschlagventil oder die Membran im Bremskraftverstärker.

  • Moin,


    ich habe meine Glaskugel jetzt leider gerade nicht dabei ... daher können wir alle nur raten.


    Die Frage ist, ob es ein überhaupt ein Vergaserproblem ist, könnte ja auch ein Wackelkontakt
    in der Zündung sein. Ein Unterbrecherkontakt, der lose ist oder ... oder ...


    Bei einem Solex hatte ich schon mal ein ähnliches Problem, wo sich die Leerlaufdüse aus der
    Verschraubung gelockert hatte. Hatte auch lustige Effekte.


    Viele Grüße
    Ralf

  • Moin Leute, danke für die vielen Antworten!

    Also den Bremskraftverstärker hatte ich aufgrund einer Undichtigkeit auch schon in Verdacht. Wenn ich den aber abklemme/lahmlege, bringt das genau nix. Also leider nein. Die restlichen Unterdruckschläuche habe ich auch alle schon unter die Lupe genommen.


    Zündkerzen sehen top aus, provozieren lässt sich das ganze nur durch Bremsen, sodass das Auto zurückschaukelt..


    Den Vergaser hatte ich komplett zerlegt und gereinigt, vorher saß er relativ locker, jetzt ist aber alles fest. Wenn ich bei laufendem Motor (etwas brutal) den Vergaser versuche zu wackeln oder irgendwo Luftschlitze hervorzurufen, tut das auch nichts.


    Ich hatte auch schon den Verdacht, dass da irgendwo ein Wackeliger in der Zündung ist, aber wie soll ich den finden? :( Wo fange ich da an? An Kabeln wackeln und biegen bringt alles nix, der läuft ganz normal weiter


    Jetzt ist mir gestern noch etwas aufgefallen: Im Vergaser ist in Fahrtrichtung vorne vor den beiden Kanälen mittig ein "Loch", sechseckig und länglich. Da saß ein Kunststoffstück drin, das oben aufgebrochen war. Was hat das Teil für eine Funktion? könnte es theoretisch sein, dass da Sprit aus den Schwimmerkammern hochschwappt und die Karre absäuft? Klingt irgendwie wild, ich weiß. Und auf Fotos vom Vergaser im WWW haben die auch alle dieses Kunststoffstück nicht drin..


    Ich werde nochmal an der Zündung gucken, dann berichte ich. Vielleicht kann mir ja noch jemand verraten, wo ich diesen Kunststoffstopfen her bekommen kann?

    Nochmal danke und lieben Gruß!

  • Ich hätte da eine Adresse.

    Bei dem waren die Autodoktoren.

    http://www.vergasermanni.de/

    Grüße Gerd

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  • Kann es sein, dass er einfach absäuft, also Gemisch zu fett? Du könntest mal bewusst irgendwo eine kleine Flaschluftquelle einbauen, einen Schlauch abziehen oder sowas, und schauen, ob sich dadurch was ändert. Hast du den Vergaser sauber eingestellt nach dem Zerlegen und Reinigen?

  • gerd: Danke, da werde ich mich dran wenden, wenn ich das nicht in den Griff kriege.

    matthias: Am Gemisch habe ich schon "rumgespielt", das war es leider auch nicht


    lutz: Da werde ich als nächstes schauen, mir ist beim obligatorischen Wechsel des Benzinfilters aufgefallen, dass in der Leitung ein ziemliches Vakuum war. Kann ja sein, dass der irgendwo gegen sitzt? Kommt man da gut dran? Vermutlich eher nicht, korrekt? Danke auf jeden Fall! Ich berichte wieder.

  • Capi740

    Das mit dem @ haste aber noch nicht verinnerlicht.

    Schau mal was ich in Zeile 1 geschrieben habe.

    Wenn ich jetzt wie du den Vornamen von dir (Caspar) nehmen bekommt irgendein armer User namens Caspar, der überhaupt nix damit anfangen kann eine Benachrichtigung.

    Bitte nächstens die Usernamen nehmen, dann kommt das auch dort an wo du hinwillst.

    Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

    © by Skandix

  • jau, das mit den Namen hab ich auch gemerkt, sorry!

    Jetzt hoffentlich korrekt:


    blauweiss245 ja, frag mich nicht nach der genauen Bezeichnung des Systems aber der hat einen Klopfsensor, der bei Bedarf dem Steuergerät meldet, dass es Zündung rausnehmen soll, auf den Vergaser hat das natürlich keinen Einfluss. Und der hat auch ein Abschaltventil, unterdruckgedteuert, welches meiner Kenntnis nach im Schubbetrieb über 2000 U/min und beim Abschalten des Motors die Spritzufuhr blockt.


    Zurück zu meinem Problem: Mir ist gestern beim in dem Tank schauen mal aufgefallen, dass die Vorförderpumpe NIX macht. Das gucke ich mir natürlich mal an, aber müsste die mechanische Pumpe nicht trotzdem ausreichend liefern?

  • Hi


    Erstmal zum Thema Vorförderpumpe.

    Die sollte ein Vergasermodell überhaupt nicht haben. Wenn Du eine mechanische Benzinpumpe am Motor angeflanscht unterhalb des Ansaugkrümmers hast, dann reicht die völlig aus.


    Und zu Zweiten:

    Wie gesagt man lernt ja nie aus, das mit der Klopfregelung ist ja auch noch nachvollziehbar, aber mit einer Schubabschaltung bei (d)einem Vergaser hab ich so meine Probleme.

    Denn wie soll das Teil ohne Steuergerät die Drehzahl ermitteln?

    Nur über den Unterdruck im Ansaugkrümer ist (meine ich) viel zu ungenau.

    Und was soll die auch abschalten (unterbrechen)? Die Spritzufuhr von der Benzinpumpe? Das hilft erstmal gar nicht, schliesslich sollte der Vergaser eine Schwimmerkammer haben aus der er primär versorgt wird.

    Ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren aber zur Zeit bin ich eher skeptisch.


    mfg blauweiss245

  • Vergaser mit Schubabschaltung funktioniert. Haben wir vor 37Jahren schon einmal an einem B-Kadett ausprobiert. Das Drehzahlsignal kommt über das Zündsteuergerät vom Hallgeber im Verteiler, die Gaspedalstellung hat einen Taster am Pedal oder der Drosselklappe. Ab 1500/min ca. wird die unterbrochene Spritzufuhr wieder zugeschaltet. Das Ganze funktioniert mit Abschaltventilen, genauso wie das Leerlaufabschaltventil, das viele Vergaser aus den 70/80ern eh schon haben. Ist dann halt eins mehr in einem anderen Kanal.

  • Das Drehzahlsignal kommt über das Zündsteuergerät vom Hallgeber im Verteiler, die Gaspedalstellung hat einen Taster am Pedal oder der Drosselklappe. Ab 1500/min ca. wird die unterbrochene Spritzufuhr wieder zugeschaltet. Das Ganze funktioniert mit Abschaltventilen, genauso wie das Leerlaufabschaltventil, das viele Vergaser aus den 70/80ern eh schon haben.

    Genau so! Der hat dann einen kleinen Steuerblock, der wie gesagt im Schubbetrieb oder beim Abschalten Unterdruck zum Abschaltventil lässt. Gibt es auch komplett elektrisch, der 2b5 im 740 hat es aber mit unterdruck.


    Vorförderpumpe hat er! Eine im Tank und halt die Mechanische. Wenn die im Tank nicht läuft, ist der Druck vor der Pumpe schon recht gering, was sich durch Blasen im Benzinfilter zeigt. Fahren tut er dann aber trotzdem.

    Meine Vorförderpumpe ist übrigens inzwischen ausgetauscht, ändert aber nichts am Problem. Das besteht weiter. Dazukommt, dass die Membran in der Pulldowndose hin ist. Zwar blöd macht sich im Kaltlauf auch durch ruckeln bemerkbar, im Warmlauf sollte das aber doch nichts ändern, richtig? Und das Problem besteht ausschließlich, wenn er warm ist. Er säuft entweder ab, oder bekommt gar keinen sprit. Ich bin irgendwie am Ende mit meinem Latein, ich denke jetzt müssen die Profis ran, auch wenn ich eigentlich wirklich Spaß daran habe, Probleme auf eigene Faust in den Griff zu bekommen.. naja, was solls.

  • Ich nochmal mit kleinem Update:
    - Neue Pulldowndose ist verbaut und eingestellt, im Kaltlauf fährt er tatsächlich viel besser, am beschriebenen Problem ändert das nichts.

    - Der Verteiler hat geleckt, ich habe dann "gehofft", dass im Verteiler Öldampf ist, was schon mal bei einem anderen Auto das Problem war. Also hab ich den mit einem Dichtungssatz überholt, geändert hat das aber auch nichts.


    - NEUE VERMUTUNG: Es kam mir schon lange irgendwie so vor, dass sich Dampfbläschen bilden. Weil ich aber mit Vergasern an Autos noch nicht allzu viel Erfahrung habe, hatte ich nicht gedacht, dass das ein Thema ist. Aber irgendwie fühlt es sich so an. Jetzt ist mir aufgefallen, als ich mal reingepustet habe, dass der Benzinrücklauf irgendwie einen ziemlich hohen Gegendruck hat. Ist das normal? Es kommt sogar etwas Luft zurück, wenn man aufhört zu Pusten. Kann das vielleicht sein, dass durch den hohen Gegendruck nicht genügend Benzin in die Schwimmerkammern gelangt und sich darin Luft sammelt? Bei höherer Motordrehzahl gleicht die Benzinpumpe das dann denke ich mir mal aus.. Es ist mir nämlich auch aufgefallen, dass er manchmal bei Vollpin nicht über 4.000 U/min dreht..

    Ich hab im Forum und Rep.-Handbuch leider nichts zum Thema gefunden, kann mir hier einer sagen, ob das mal ein Thema war? Ein verstopfter Rücklauf..?

  • Wenn der Rücklauf verstopft wäre oder einen zu hohen Gegendruck hätte dann würde der Benzindruck in der Vergaserzuleitung steigen.

    Also mehr Benzin am Vergaser ankommen, das würde ich also als Ursache ausschließen.

    sicher? Wenn die Pumpe ständig gegen den Druck ankämpft?


    Wie sehen denn die Zündkerzen aus ?

    Das Problem bei den mechanischen Benzinpumpen ist meist die alte Membran, verhärtet oder rissig.

    Zündkerzen top, waren nur etwas verrußt aber im Prinzip wie neu.. (er hatte viel kurzstrecke bekommen)

    Die mechanische Benzinpumpe und die elektrische Vorförderpumpe sind beide neu.


    Ich besorge mir heute mal 5 Meter benzinleitung und umgehe zum Testen die Rücklaufleitung, mal schauen, ob sich etwas ändert..


    Danke euch beiden