Lambdasonde Defekt?

  • Liebe Volvo-Freunde,


    seit knapp 3 Jahren fahre ich nun einen Volvo 240 Bj 1991 (Motor B230F mit Getriebe 4-Stufen-Automatik von Aisin-Warner (Typ AW 70)). Der Volvo hat ein EURO TR2 HJS verbaut, hat aber auch die grüne Plakette. Ich frage mich, wie er diese bekommt. Aber das ist ein anderes Thema.. Ich versuche mich mehr und mehr in die Wartung einzuarbeiten, bin aber von der Ausbildung her eher ein Theoretiker als Praktiker. Dennoch möchte ich es nicht unversucht lassen.


    Ich habe folgendes Problem: Der gute Volvo geht im Leerlauf nach 2min Fahrt und inzwischen auch beim starken Abbremsen gerne mal aus und es leuchtet das Lambdasonden-Symbol im Cockpit. Dabei merke ich, wie die Drehzahl immer absinkt und der Motor unrund läuft. Die Automatik steht dabei auf "D" und nicht auf "N". Wenn er richtig aufgewärmt ist, lange Autobahnfahrt, gibt es dieses Problem weniger. Aber es wird aktuell mit der Zeit immer mehr. Die Fehlerbox gibt auf Position 2 den Fehler 2-3-2 aus. Ich habe mich auch schon im Forum hinsichtlich dieses Fehlers durchgelesen und hänge aktuelle an ein paar Dingen. Vielleicht könnt ihr mir helfen.


    1. Wo genau befinden sich die Massekabel? Sind es die blau markierten Kabel auf dem Bild Motor_Nr1 oder gibt es noch weitere?


    2. Ich habe versucht die Lambdasonde zu vermessen. Hierzu haben ich den Widerstand zwischen den zwei Polen im Stecker (Rot mit Nr.1 markierter Stecker im Lambda_Nr2 Bild) gemessen. Im kalten Zustand habe ich einen Widerstand von 2,3 Ohm und im warm gefahrenen Zustand (ca. 10min Landstraße) lediglich 5,7 Ohm gemessen. Wenn ich nach dem Werkstatthandbuch von Haynes gehe, sind die Werte zu niedrig und somit die Sonde defekt. Ist das korrekt? Ich vermute, dass der rot mit Nr.2 markierte Stecker das Signal von der Lambdasonde ist. Wie bekomme ich den Stecker auseinander? Habe schon dran gezogen wie ein blöder, aber es hat sich nichts bewegt.


    Ich würde mich über Eure Hilfe freuen.


    Viele Grüße
    Ferdinand

  • Hallo Ferdi
    Die Massenanschlüsse ala Uli ,die du suchst liegen oben auf dem Ansaugkrümmer.
    Der schwarze Stecker hat eine Verriegelung,das ist der Drahtbügel .man kann ihn aushängen oder reindrücken je nach Bauart.
    Die Lambada Sonde wird durch spannungsmessung während der Motor läuft geprüft.
    Ich würde bei ausgehen im Leerlauf erstmal Reinigen und prüfen der Drosselklape inkl Schalter und den Leerlaufsteller ins Visier nehmen.Außerdem den Zieharmonikaschlauch auf Schäden prüfen
    Gruß Richard

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche

  • Fehlercode ist wohl der schwammigste Code den du erwischen kannst.
    Der kann alles bedeuten.
    Richard hat schon den besten Anfang gemacht.
    Dabei sagte Uli immer, wenn schon Massepunkte säubern dann alle die zu finden sind.
    Hier findest z.B. alle Fehlercodes.
    http://www.volvo-turbo.de Speziell Buchse 2 http://www.volvo-turbo.de/einspritzung.html


    Wenn du die Massepunkte bearbeitet hast, dann Falschluft suchen. Viel Spaß.


    Kann alles sein von Richard´s Schlauch bis Dichtung Ansaugkrümmer z.B.
    Kontrolliere auch den Leerlaufsteller/LLS (reinigen und einsprühen Ballistol evt.)
    Alle diese Vorgänge sind schon oft in der Technik beschrieben worden.
    Suche oben rechts.

    Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

    © by Skandix

  • Vielen Dank schon mal für die Rückmeldung.
    Ich werde mich auf die Suche machen.


    Also den Stecker an der Lambdasonde mit dem Bügel habe ich auseinander bekommen, da habe ich ja den elektrischen Widerstand gemessen. Kann ich den anderen Stecker auch einfach auseinander ziehen? Der sitzt sehr fest. Habe gewalt extra vermieden um nichts kaputt zu machen.


    Ihr denkt trotzdem dass die Lambdasonde trotz niedrigen Ohm Werten in Ordnung ist?


    Kann mir jemand mal ein Bild schicken oder auf meinem markieren wo die besagten Massekabel auf dem Ansaugkrümmer liegen? Entweder bin ich blind oder doof aber ich finde sie nicht :D

  • ...Ihr denkt trotzdem dass die Lambdasonde trotz niedrigen Ohm Werten in Ordnung ist?...

    Hej Ferdinand,


    die Lambdasonde (Sprungsonde) ist kein Sensor der seinen Widerstand ändert, sondern ein Sensor der eine Spannung in Abhängigkeit vom verbrannten Gemisch erzeugt. Einzeln kann man eine Lambdasonde nicht messen (ohne einen speziellen Laboraufbau). Man kann nur messen ab der gesamte Gemischregelkreis inkl. Lambdasonde funktioniert. Dazu muss man (genau genommen) mit einem Oszillographen die erzeugte Spannung an der Lambdasonde - zwischen dem einzelnen Kabel und Masse - bei laufenden Motor (und alles angeschlossen) messen. Zu Not misst man sie mit einem schnell anzeigenden Voltmeter. Sie muss alle ca. 0,5 s bis 2 s zwischen ca. 0,1/0,2 V und 0,9/0,8 V hin und her springen. Dann funktioniert der Regelkreis inkl. Lambdasonde erstmal prinzipiell. Mit einem Oszillographen könnte man u.U. aus den Werten (Zeit und Spannung) auch noch etwas zur Alterung der Sonde ableiten. Wenn alles funktioniert, funktioniert auch die Lambdasonde - wenn die Spannung nicht hin und her springt, kann das neben einer defekten Lambdasonde auch viele andere Ursachen haben. So gesehen bringt die Messung nur im Erfolgsfall wirklich neue Erkenntnisse. Im anderen Fall erfährt man nur das, was der Fehlercode sowieso schon aussagt.


    Der am Stecker mit den 2 Kabeln gemessene Widerstand, ist der Widerstand der Heizung der Lambdasonde. Die spielt zum einen nur bei kaltem Motor eine Rolle (damit die Lambdasonde schneller auf Betriebstemperatur kommt), und der Widerstand ändert sich, wenn er sie heiß wird. Bei heißem Heizdraht (durch den Abgasstrom) wird dessen Widerstand größer. Werte irgendwo im einstelligen Ohm-Bereich bedeuten, dass die Heizung grundsätzlich funktioniert.


    Aber Lambdasonden sind nach meiner Erfahrung der Sensor, der am häufigsten getauscht wird, ohne dass er die Ursache des eigentlichen Problems ist.


    Ich würde als allererstes das „andere Problem“ angehen, welches Du am Rand angesprochen hast. Da Kaltlaufregler regelmäßig Probleme verursachen, würde ich den zumindest zum Testen erstmal „stilllegen“, um ihn als Fehlerquelle auszuschließen.


    Viel Grüße, Jörg

  • Ringöse mit 2..3 Kabeln, befestigt mit einer 6er Schraube.
    Lese nach unter https://www.schwede.info/volvo/index.htm
    Dort unter M

    Grüße Gerd

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  • wenn das Lamdasondensymbol leuchtet, bedeutet das nicht, dass die Sonde kaputt ist, sondern ein elektrischer Fehler im Fehlerspeicher drin steckt.
    Nach 2 min hat die Sonde noch nicht ihre Betriebstemperatur erreicht und arbeitet nicht. Es wird nach Kennfeld gefahren.
    Vergiss die Lambdasonde. Erneuern schadet sicher nicht, abr in deinem Fall ist das nicht die Ursache.
    Guck nach der Anleitung "Fehlercode ausblinken" und tue das.
    Heiße Kandidaten sind:
    Drosselklappenschalter oder Leerlaufdrehzahlregler - wie Richard schon geschrieben hat.
    Erstmal die Gaszugrolle bewegen und hören, ob es immer klickt. Wenn es klickt, ist das noch keine Garantie, dass er immer schaltet. Die beiden kleinen Inbusschrauben 1 Umdrehung lösen und den Schalter näher an die DK schieben. Hilft in 50% der Fälle.
    Wenn es das war: neuen kaufen.

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Guck nach der Anleitung "Fehlercode ausblinken" und tue das.

    Hat er doch geschrieben 2-3-2.


    Lass ihn doch erst einmal das abarbeiten und warte seine Reaktion ab.
    Immer was Neues in die Suppe werfen macht diese nicht besser. pirat

    Grüße Gerd

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  • 1. Wo genau befinden sich die Massekabel? Sind es die blau markierten Kabel auf dem Bild Motor_Nr1 oder gibt es noch weitere?

    Weitere hatten wir schon.
    Beim nächsten Bild bitte näher ran gehen und mehr Licht.
    Ist so nicht zu erkennen.

    Grüße Gerd

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  • 1. Wo genau befinden sich die Massekabel? Sind es die blau markierten Kabel auf dem Bild Motor_Nr1 oder gibt es noch weitere?

    Ja - hinten am Ventildeckel (Zylinderkopf) geht eine (beim 2er) zur Spitzwand und dann gibt es noch die zwei auf der Ansaugbrücke, sind mit M6 (SW10) von oben geschraubt, ganz heißer Tipp alle Masseverbindungen braucht die LH um genaue Rückmeldungen der Sensoren zu bekommen.


    Putzen geht mit einem Glasfaserstift - Schmiergelpapier macht nur eine super raue Oberfläche:
    - die Litze zur Spritzwand
    - die Ringösen und Auflage auf der Ansaugbrücke


    - die Rindöse der blauen Ader der Lichtmaschine
    - die Ringösen rechts vorn am Kotflügel für das Licht und
    was fehlt noch?


    Die oft erwähnte Masseverbindung zum Lambdasonde kann leicht mit einer Litze (Gewebe wie zum Zylinderkopf) um das Rohr der Sonde hergestellt werden - wird aber auch durch ein lösen und wider anziehen der Lambdasonde selbst besser, daher ist der Punkt mit einer neuen Sonde "plötzlich" weg.


    Das und die Nebenluft - einfach eine neue Dichtung unter die Ansaugbrücke.
    Klar dabei nach der Ölfalle und was noch so gut erreichbar ist schauen :-).


    Gruß
    Jörn

  • Vielen lieben Dank für die ganzen Rückmeldungen! Ich bin fleißig dabei, eins nach dem anderen abzuarbeiten.


    Das Leerlaufregelventil habe ich ausgebaut, gereinigt und den ohmschen Widerstand (ca. 5.5 Ohm) gemessen. Leider hat das keine Abhilfe geschafft.


    Nun habe ich eben den Klack-Test mit der Drosselklappe und dem dazugehörigen Sensor gemacht. Ich habe händisch an der Umlenkrolle vom Gaszug gedreht und dabei ist mir aufgefallen, dass es eben nicht immer 2x klackt. Es klackt beim Zurückdrehen (kein Gas) nicht immer, nur wenn ich mit der Hand an der Rolle etwas Drehmoment drauf gebe, sprich etwas mehr zurückdrehe als es der Seilzug macht. Beim ziehen (Gas geben), klackt es natürlich auch nur dann, wenn es vorher beim Zurückdrehen geklackt hat.


    Ich würde aufgrund dieses Indiz jetzt die Drosselklappe säubern und den dazugehörigen Sensor neu einstellen wie im A-Z beschrieben. Im Nachhinein ist mir auch eingefallen, dass manchmal im Schubbetrieb und ca. Schrittgeschwindigkeit, die Drehzahl erhöht ist und ein leichter Schub (beschleunigung) spürbar ist. Das würde ja dafür sprechen, dass der "Leerlauf" nicht richtig erkannt wird. Ich hoffe, dass ist die Ursache für mein Problem.


    Ich werde mich dennoch danach noch auf die Suche von den Massekabeln machen und sollte ich nicht alle finden, folgen Fotos ;-).

  • Ich würde aufgrund dieses Indiz jetzt die Drosselklappe säubern und den dazugehörigen Sensor neu einstellen wie im A-Z beschrieben.

    Reinige die Klappe am besten demontiert, das geht vielleichter und wenn die sauber ist brauchst du sie wahrscheinlich nicht einzustellen da die Klappe dann wieder weiter schließt damit der Schalter wieder sicher arbeitet.
    Gruß
    Jörn

  • ich habe schon einen Riesen-Haufen 940er gehabt, aber noch NIE hab ich eine Drosselklappe gereinigt. Anguckt fast alle, aber so dreckig, wie bei den neueren AGR-Karren war da nie was. Sogar beim AGR-940 ist die Mini-Leitung zum AGR-Ventil eher zu gekokelt als die DK hängt.
    Da der 91er so einen Firlefanz nicht hat, ist die Drosselklapenreinigung fast Zeitverschwendung.
    Einige Male hatte ich schon, dass sich der Kontakt im Schalter ab nutzt und dann nicht klickt. Bevor du mit dem teuren/ätzenden Reiniger muss spielst, dreh einfach die 2 Inbusschrauben eine halbe Umdr. lose und schieb den Schalter näher dran. Das dauert 2 min. Dann siehst du,was los ist.
    Mittelfristig mal nach einem NEUEN gucken.