Hilfe für Diesel gesucht

  • Ich empfehle eine Ballpumpe aus dem Bootsbereich in den Vorlaufschlauch zu klemmen. Damit kann man die Pumpe befüllen und ein Rückschlagventil haben diese Pumpen auch bereits integriert. Gehen bei ebay ab 8€ los, die Variante reicht zu Reparatur- / Erprobungszwecken auch vollkommen.
    Wenn dann alles so läuft wie es soll, kann man die Ballpumpe wieder entfernen, neigt die Pumpe immernoch zum Leerlaufen empfiehlt sich ein Rückschlagventil in der Leitung. Hat sich bei mir bewährt.
    Optional belässt man die Ballpumpe dauerhaft in der Vorlaufleitung (bei Hyundai z.B. ist das ab Werk so gelöst), jedoch sollte man dann vielleicht nicht die billigste kaufen.
    Dass früher kein Hersteller (zumindest keiner namenhafter Dieselautos) außer VW mittels Anlasser entlüftet hat, hat seine Gründe. Habe ich noch nie verstanden, was das soll, außer Kosten zu sparen. Angeschlagene Anlasser können dabei schon mal sterben, die Nerven des Reparateurs auch, wenn irgendein Parameter nicht komplett stimmt. Trockene Pumpe verbaut, fleißig per Hand mit der Ballpumpe befüllen und nach wenigen Anlasserdrehungen ist er an.


    Nach 5 Jahren Standzeit war meine letzte ESP so verklebt, dass sie nicht über Standgas hinauskonnte und sich dementsprechend auch nicht selbstständig befüllt hätte. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, den Motor mit Liqui Moly Diesel Spülung pur zu betreiben, ruhig so 2 Dosen durchziehen, das hilft der Pumpe beim Abbau der Verharzung. Man kann quasi zusehen, wie der Diesel wieder munter wird. Nicht verwandt oder verschwägert mit der Firma, nur gute Erfahrungen gemacht.
    Weniger kritisch verklebte Flügelzellenpumpen lassen sich mit pumpen an der Ballpumpe (während der Motor läuft) oder mit abruptem Zurückschalten befreien. Wobei die Belastung für Motorlager, Verkehr aufhalten etc. bei dieser Methode nicht meine erste Wahl ist.


    Viele Grüße
    Tim

  • In der Saugleitung zwischen Filter und Pumpe ist ne Luftblase die, wenn ich zu starten versuche, zwar kleiner wird, aber wenn ich kurz den Anlasser abkühlen lasse wird diese wieder größer, also der Diesel läuft etwas zurück.
    Mal angenommen die Flügelzellenpumpe ist verklebt, wie behebe oder kontrollier ich das?

    LuftLuftLuft... ! im Ansaugbereich xeek -


    Entlüften, Schläuche und Dichtringe erneuern, ... ... ...


    Nur Mut: Bernh

  • Schläuche und Dichtungen sind neu, hab mit ner Perfusorspritze und einem T-Stück mit Rücksckschlagventil in der Saugleitung die Luft herausgezogen.
    Da er ja grad überhaupt nicht läuft, kann ich das mit dem 2ten Gang bei 80km/h nicht machen, was mir eh allein wenn ich daran denke schon weh tut. Geht da ja nur um die Drehzahl der Pumpe, dafür werde ich mal den Riemen von der Pumpe nehmen und nur diese dann in Rotation versetzen, wie genau teste ich grad noch aus.

  • wie gesagt, elektrische vorförderpumpe rein.
    Damit läuft er bis ca 2000umin.
    Fahren, 60-80 im 4. 2. Gang, Kupplung langsam kommen lassen...


    So bei rund 4000 sind die Flügel irgendwann frei

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Moin zusammen,

    hat etwas gedauert, aber zwischenzeitlich lief der Motorwagen wieder, sogar richtig gut, aber nur etwa zwei Wochen, ungefähr 100 Liter Diesel. Hauptursache war dann, trotz mehrfacher Kontrolle, falsche Steuerzeit, kein Plan warum. Das nochmal penibel eingestellt und zack der Motor lief. Leider, eben nicht lange und besonders ärgerlich bzw. für mich unerklärlich, hat's das Aggregat bei 120km/h urplötzlich zerlegt. Erst plötzlicher Leistungsverlust mit etwas Gerassel, dann heftig gruseliges Geschepper, Kupplung getreten, sofort Totenstille und ausrollen lassen. Als ich den Ventildeckel abgeschraubt hab, wollte ich es nicht glauben, aber die Nockenwelle ist in drei Teile zerbrochen. Dabei hatte ich die Schraube vom Riemenrad mit 45Nm angezogen und mitm Edding eine Markierung über Schraubenkopf, Unterlegscheibe und Riemenrad gemacht, diese hat mir nun gezeigt, dass sich das alles verdreht hat, nur warum raff ich nicht.

    Hab glücklicherweise nen Tauschmotor aus 86 mit 109PS günstig aufgetrieben, was mich erstmal freut. Das erste was mich irritiert ist, dass es offensichtlich einer mit Ladeluftkühler ist, der aber nicht dabei war, also der Schlauch aufm Lader ist dran und eben eine andere Einlassbrücke, dazwischen das fehlt. Das zweite ist, dass der ohne Zahnriemen ist, weil der noch dazu aus nem Automatik stammt, fehlt auch die Schwungscheibe mit der OT Markierung. Warum der Riemen ab ist weiß ich nicht, ich weiß nur nicht wie ich das jetzt machen soll....?!

    Muss ja erstmal den alten ausbauen, brauch davon ja die Kupplung, Lima und Co.

    Da ich gern ein paar Dichtungen bei der Gelegenheit austauschen wollte, war ein Gedanke, wenn ich die Nockenwelle anhebe, dann ja alle Ventile geschlossen sind, damit ich die KW auf OT drehen kann. Dann die beiden Simmerringe der NW erneuer, die NW passend wieder montiere und danach dann erst den Zahnriemen verbau....

    Bin dankbar für jeden Ratschlag.

    Laut Verkäufer soll das definitiv ein 109PS Motor sein, gab es den mal so mal so oder hängt das mit dem Getriebe zusammen?


    Falls zufällig jemand der das liest einen Ladeluftkühler abzugeben hat, würd ich mich über Kontaktaufnahme freuen.


    Ach, hab letzte Woche in Weidenau einen weissen 744 mit H-Nummer gesehen, den kennt nicht zufällig jemand hier...? Würd gern Kontakt aufnehmen.


    Dann erstmal bis grad.

    Marco aus Siegen

  • Hallo...

    Bei Dir hat sich also die Riemenscheibe der Kurbelwelle gelöst.

    Ist mir auch mal passiert , mit den gleichen Folgen.

    Die Riemenscheibe wird nicht mit 45NM festgezogen , sondern mit 450 NM.

    Allerdings glaube ich die 45 NM war ein Schreibfehler von Dir.

    Ich habe danach immer wenn ich das erste mal einen Zahnriemenwechsel bei einem Diesel gemacht habe 1 mm von der Riemenschraube abgeschnitten , damit die im Sackloch der Kurbelwelle auf jeden Fall freigeht. Bei mir war damals die Ursache dass Jemand die Riemenscheibenschraube fälschlicherweise mit Schraubensicherungsmittel eingesetzt hatte. Auf diesen Resten im Grund der Bohrung hatte die Schraube das Drehmoment gebracht , und nicht in die Klemung der Riemenscheibe.

    Ich habe damals die Kolben gezogen , die untere Ringnut und die Ölbstreifringnut im Bereich des Kolbenbolzens wieder freigearbeitet und habe dann einen gebrauchten Kopf draufgesetzt.

    Die obere Ringnut ist in einem Stahlinlay , das verbiegt nicht.


    MfG Rohwi

  • Moin,

    es war nicht die Riemenscheibe auf der Kurbelwelle sondern die auf der Nockenwelle die sich löste. Für die sind im Handbuch 45Nm angegeben.

    Diese Angabe ist schlichtweg falsch!

    Im Handbuch des VW LT steht 85NM. Da VW diesen Motor gebaut hat, vermute ich dass die sich etwas besser damit auskennen.

    Aber ja, jetzt wo du es schreibst... ich bin vor über 20 Jahren auch auf diesen kleinen aber feinen Unterschied in den WHBs gestoßen!


    Zumal die vordere Nockenwellenscheibe in einem Konus OHNE Passstift sitzt, sind 45NM deutlich zu wenig.

    Ich gebe dieser Schraube immer einen Tropfen Locktite und ziehe Sie mit 80-85NM an. Probleme hatte ich nie.


    Die hintere Riemenscheibe soll ebenfalls 85NM bekommen, dieser gebe ich aber meist etwas weniger.

    Grund: an dieser Scheibe stelle ich den Förderbeginn der Pumpe ein. Gekröpfter Ringschlüssel und Gegenhalter, dann geht das sehr sehr sehr schnell!

    Wenn die Schraube extrem angedonnert wurde, dann ist das meist etwas anstrengender sie zu lösen.

    Außer der ESP hängt an dieser Riemenscheibe nichts und WENN die sich bei 50NM lockert, dann weiß man das an der ESP irgendwas nicht koscher ist.

    Passieren tut auch nichts wenn sie sich lockert, Leistung nimmt ab und kurz danach geht er aus.


    Gruß

    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Danke Fredy,


    werde das bei dem Austauschmotor berücksichtigen, besser auch im WHB korrigieren.

    An dem “neuen“ Motor ist leider kein Steuerriemen mehr dran, auch muss ich meine Schwungscheibe/Kupplung übernehmen, Spenderfahrzeug war ein Automatik.

    Wenn ich die Schwungscheibe montiere hab ich zwar die OT Marke für die KW, aber wie bringe ich die mit der NW dann zusammen...? Hatte überlegt dem gleich die Simmerringe der NW zu erneuern, könnte dann die NW doch gleich komplett abnehmen um alle Ventile zu schließen um dann die KW auf OT zu drehen.....oder geht's einfacher...?

    Hab sonst nur mit Stoßstangenmotoren gearbeitet....

    Irgendwie auch merkwürdig, dass der offensichtlich nen LLK hatte aber dennoch der 109PS Motor sein soll....der LLK fehlt auch noch.

    Gruß Marco

  • Gibts nen Grund warum der ZR ab ist?

    Hatte der nen ZR Riss?

    Nockenwellenbrösel raus, andere Nockenwelle rein, Motor "unstartbar" hinstellen und sagen "gudde moddor"?


    Ich wäre da jetzt vorsichtig.


    Auf der Schwungscheibe sollte eine Markierung mit "TOP" sein.


    Motor ohne Anhaltspunkte auf OT stellen...

    1. Einspritzdüse raus, Schweißdraht in den Zylinder, Motor langsam drehen. Irgendwo ist ein Punkt, an dem bewegt der Schweißdraht sich nicht mehr rauf und runter, das ist entweder OT oder UT.

    Sinn macht es das bei ausgebauter Nockenwelle zu testen.

    Die restlichen mm dann so drehen, dass die Schwungscheibe hinten entsprechend montiert werden kann.


    Gruß

    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Moin Marco,

    da hast Du einen Motor unbekannter Herkunft liegen mit nem abben Zahnriemen dran, machst Dir Arbeit ohne Ende um dann im wieder eingebauten Zustand festzustellen, Scheiße - klappert, qualmt und läuft mies?

    Mach den Kopf runter und guck rein, dauert nicht lange und man weiß was los ist. Auf die Dichtung etc. kommts bei dem Projekt preislich wohl nicht mehr an.

    Gutes Gelingen,

    Gruß Thomas