Füllmenge Hinterachs-Differenzial??

  • Hallo,
    ich will mal an meinem Buckel das Hinterachs-Diff. Öl wechseln. Ich weiß leider nicht ob der/die Vorbesitzer das je gemacht haben. Daher tausche ich es mal vorsichtshalber aus... kann ja nicht schaden.
    Es handelt sich um einen PV444 von 1952


    Ich habe gelesen, dass es mind. zwei verschiedene Achsen gab. Eine Spicer-Achse mit abnehmbaren Differenzial Deckel. Und die ENV Achse, die nur über eine Ölfüllschraube am hinteren Ende (Fahrtrichtung) verfügt.


    Bei meinem Buckel ist es die ENV-Version.


    Ich will folgendes Hypoid Öl bestellen: https://vp-autoparts.se/sv/art…e-80-90-ns-mp-hypoid.html
    Die Flasche enthält 946ml Öl.


    Im Handbuch zum PV sind im Grunde drei Achsen erwähnt wovon 2 mit 0,9l und eine mit 1,3l Öl befüllt werden.
    Jetzt ist die große Frage: wieviel Öl gehört in die ENV Achse? -> brauche ich eine oder zwei Flaschen? (jede Flasche kostet 20 Euro)



    http://www.networksvolvoniacs.…ges/3/32/05_Rear_Axle.pdf


    Im PDF auf Seite 5-21 steht für die Füllmengen folgendes:


    PV444 very early production: 1,3l
    PV444 late production: Model I: 0,9l und Model II 1,3l



    Was mich jetzt aber verwirrt sind die letzten beiden Seiten des Dokuments. Dort sind die beiden Achsen abgebildet. Meine ist die erste. Da steht Model I drüber.


    Kann ich davon ausgehen, dass es sich bei meiner dann um das Modell I handelt und 0,9l nötig sind?
    Oder ist meine trotz dessen die very early production mit einer Füllmenge von 1,3l?


    Kann jemand licht ins dunkel bringen??
    Danke euch!

  • Hallo Vilma.
    Ich würde bei mich nicht auf Angaben in den Unterlagen verlassen und es deshalb ausprobieren.
    Einfüllschraube raus, Ölstand prüfen oder z.B. mit Motoröl auffüllen, dann Öl ablassen und die Menge messen.
    Pragmatische Lösung oder musst du mit dem Wagen täglich fahren?


    Bei der ENV Achse würde ich mit einen Spülöl versuchen möglichst viel Reststoffe heraus zu holen oder einfach 2 Liter eines Hypoidöls das nicht so teuer ist kaufen und einige 100km fahren und dann erneut tauschen - gerade weil keiner den nicht vorhanden Deckel je öffnen konnte.
    Gruß
    Jörn

  • mh... du hast recht, das Nachmessen ist bestimmt die sicherste Methode!
    Ne ne. ich hab Zeit. Gerade schneit es draußen wieder! :S


    Muss man bei dem Hypoidöl auf was bestimmtes achten?


    es gibt zb. folgende die speziell für Oldtimer geeignet sein sollen. Aber wo jetzt genau der Unterschied liegt und was besser zum Buckel passt?? keine Ahnung.


    Castrol EP90 (SAE90, API: GL-4) mit extrem pressure Zusätzen: https://www.oljemagasinet.se/i…ame=hypoid&product_id=778
    Castrol ST90 (SAE90, API: GL-3) ohne extrem pressure Zusätzen: https://www.oljemagasinet.se/i…ame=hypoid&product_id=704
    Castrol D140 (SAE149, API: GL-3): https://www.oljemagasinet.se/i…ame=hypoid&product_id=769


    wenn ich das richtig verstehe sind die oben genannten alle mono-grade also nur ein Temp.Bereich?


    und ein 80w-90 wie dieses deckt einen größeren Temperaturbereich ab (wäre auch etwas billiger):
    Shell Spirax S3 AX (SAE80w-90, API:GL-5):https://www.oljemagasinet.se/i…me=hypoid&product_id=4504


    Oder ist das alles ziemlich Wurscht? Habt ihr dazu eine Meinung?

  • hallo,
    eigentlich sollte die Bedienungsanleitung dazu was hergeben.


    Für meinen FK1000 war Hypoidöl mit 90er Viskosität vorgeschrieben, da benutze ich seit 25 Jahren Castrol EPX90.
    Das kostet auch nicht die Welt.
    Und ganz ehrlich, bei solchen Autos ist das Öl nicht das preistreibende :)


    Und es ist ganz klar ein Einbereichsöl in der Vorschrift bei mir! Nichts mit 80W90.


    Frage zu deinem anderen Thread (Motor):
    warum soll die Ölablassschraube neu, ist die kaputt? Normal neue Kupferdichtung und gut.
    Hier müßte auch was in der Vorschrift stehen.
    Vermute mal 15W40 oder 20W50.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Einen Oldtimer fahren, sich aber überlegen ob man mit 20€ für ein Hinterachsöl auskommt, oder ob man 40€ ausgeben muss, effektiv aber nur 27€ davon nutzt...


    Jaaaaa genau DAS ist mein Humor...


    Gruß


    Fredy

  • Hallo ihr lieben,
    Danke für eure Hilfe und Tips.
    Vor allem für den Link mit der tollen Flüssigkeitsübersicht. Diese hatte ich noch nicht gefunden!


    http://www.networksvolvoniacs.…chriften#Getriebe.C3.B6le
    schau mal hier! GL5!! (Hypoidöl): habe in meinen Amazon einfaches 85w90 von Mannol. Das kommt auch ins Lenkgetriebe.
    Gruß, Martin
    P.S: Oder ist das verboten zu den volvoniacs zu verlinken!?:-) es lebe die Vielfalt!

    Zitat von Volvoniacs: "Es darf NUR Öl mit der Bezeichnung Hypoid oder EP (extreme pressure) genommen werden. Die Bezeichnung ist GL 5. Entweder SAE 80 Hypoid oder SAE 90 Hypoid oder auch 85 W 90 Hypoid."


    Mhm.. das oben von mir verlinkte Castrol EP90 ist GL 4, dann passt das wohl nicht oder?



    überlegen ob man mit 20€ für ein Hinterachsöl auskommt, oder ob man 40€ ausgeben muss

    ich weiß, dass das Leben Geld kostet, trotzdem finde ich es eine sehr legitime Überlegung, zu prüfen ob man eine oder zwei Flaschen braucht.

  • und ein 80w-90 wie dieses deckt einen größeren Temperaturbereich ab (wäre auch etwas billiger):
    Shell Spirax S3 AX (SAE80w-90, API:GL-5):oljemagasinet.se/index.php?rou…me=hypoid&product_id=4504

    Wie sieht es denn mit dem Shell aus? das ist ein GL 5.
    jedoch kein "extrem pressure".


    oh man. wieso muss das immer so kompliziert sein!
    Hat jemand vielleicht ein Öl (Produktbezeichnung nicht Klassifizierung), dass er mir empfehlen könnte?

  • Guten Morgen,
    dein Genanntes geht oder das:
    https://www.motor-oel-guenstig…1_XwHtEAQYAyABEgJ8nvD_BwE
    Hauptsache GL5, egal ob jetzt Einbereichs oder Mehrbereichsöl : meistens ist es Letzteres,also 80-90
    Gruß, Martin
    P.S.: Zum Motoröl: Da hängt es sehr vom Zustand des Motors ab: Oft sind die Motoren ja überholt, dann kann man durchaus mal ein 5w-40 fahren...

  • Mhm.. das oben von mir verlinkte Castrol EP90 ist GL 4, dann passt das wohl nicht oder?

    Also vielleicht hast du meinen Beitrag übersehen, aber das von mir genannte Castrol EPX90 ist ein GL5


    Bei dem FK1000 ist die Wechselvorschrift alle 25 tkm, nach 30 Jahren kam beim ersten Wechsel flüssiger Teer raus, das war etwa 1995. Seitdem verwende ich das EPX90 und schon beim 2. Wechsel sah das Öl fast ungealtert aus und ohne Rückstände.


    Ich mein, du kannst schon weiter fragen und suchen.


    Oder du probierst es aus, der Ford wurde von 1953 bis 1965 gebaut, ich denke, das kann man von der Technik mit dem Buckel vergleichen.
    Und Ford schreibt ein Einbereichsöl für die HA vor.

    Hat jemand vielleicht ein Öl (Produktbezeichnung nicht Klassifizierung), dass er mir empfehlen könnte?

    habe ich hiermit zum zweiten Mal.


    Und egal, was es kostet, meine Güte, das Zeug wird doch nicht schlecht. Beim nächsten Wechsel verbrauchst du den Rest.


    Gruß
    Thomas

  • ...oh man. wieso muss das immer so kompliziert sein!...Hat jemand vielleicht ein Öl (Produktbezeichnung nicht Klassifizierung), dass er mir empfehlen könnte?

    Die APi GLx Spezifikationen und die Viskosität sind 2 unterschiedliche Dinge. Die Viskositäten sagen etwas darüber aus, wie fließfähig („dünn bzw. dick“) das Öl bei bestimmten Temperaturen ist. Die API GLx Spezifikationen vor allem etwas über die Druckfestigkeit. In (reinen) Differenzialen wird eine möglichst hohe Druckfestigkeit benötig, da wird heute üblicherweise GL5 verwendet. Der Begriff „Hypoid“ sagt heutzutage (wie viele andere „Werbeformulierungen“) kaum noch etwas über die Verwendung des Öls in bestimmten Getrieben aus, da bei den marktbeherrschenden Frontkratzern das Schaltgetriebe und der Achsantrieb mit dem gleichen Öl betrieben wird, so dass eine Trennung kaum noch erfolgt.


    Grundsätzlich ist heute jedes GL4 oder GL5 druckfester als das zu Bauzeiten des Buckels verwendete „Hypoid-Öl“ und rein von der Spezifikation her für das Differenzial geeignet. Allerdings werden die hohen Druckfestigkeiten durch Additive erreicht, die u.U. bestimmte, bei sehr alten Getrieben verwendete Materialien (Legierungen) angreifen. Da GL5 höher legiert ist als GL4, ist die Gefahr dort auch potentiell größer. Mir persönlich sind an reinen Differentialen praktisch keine solche Fälle bekannt, aber konkret können da nur Buckel-Besitzer etwas dazu sagen, die z.B. GL5 schon lange in ihrem Buckel verwenden. Bei GL4 ist die Gefahr i.A. geringer und spezielle Oldtimeröle sind meist auch eher darauf ausgerichtet.


    Viele Grüße, Jörg

  • Wieder einmal ganz lieben Dank für eure zahlreichen Tips!



    Also vielleicht hast du meinen Beitrag übersehen, aber das von mir genannte Castrol EPX90 ist ein GL5

    Ich hatte tatsächlich das "X" übersehen!




    dein Genanntes geht oder das:
    motor-oel-guenstig.de/schmiers…1_XwHtEAQYAyABEgJ8nvD_BwE
    Hauptsache GL5, egal ob jetzt Einbereichs oder Mehrbereichsöl : meistens ist es Letzteres,also 80-90

    ich tendiere dazu jetzt einfach dieses Mannol Öl zu bestellen. Die Preise sind ja so niedrig, da spielen die 17 Euro Versand nach Schweden keine große Rolle mehr.


    Eine Frage noch:
    sehe ich das richtig, dass ich dieses "MANNOL SAE 80W-90 Hypoid Getriebeöl API GL-4/GL-5 LS" nicht nur für das Differential verwenden kann sondern gleich auch noch für das Getriebe?


    Ich hatte bzgl Getriebeöl gelesen: SAE80/SAE90, GL4, aber kein EP! beim verlinkten Mannol steht nix von EP dabei. sollte also funktionieren oder?

  • ...ich tendiere dazu jetzt einfach dieses Mannol Öl zu bestellen. Die Preise sind ja so niedrig, da spielen die 17 Euro Versand nach Schweden keine große Rolle mehr.
    Eine Frage noch:
    sehe ich das richtig, dass ich dieses "MANNOL SAE 80W-90 Hypoid Getriebeöl API GL-4/GL-5 LS" nicht nur für das Differential verwenden kann sondern gleich auch noch für das Getriebe?...

    Ich persönlich würde das nicht in ein altes Schaltgetriebe einfüllen.


    Aber Öl ist Glaubenssache – und bei dem Preis kann man ja nichts verkehrt machen. ;)


    Viele Grüße, Jörg

  • was würdest du denn nehmen?

    Da ich selbst kein Auto aus den 50er oder 60er Jahren habe, kann ich leider keine konkrete Empfehlung aus Erfahrung abgeben. Aber die alten Schaltgetriebe sind definitiv wesentlich empfindlicher was moderne Additive angeht als die Differentiale. Da würde ich kein für moderne Fronttriebler optimiertes GL4+ oder GL4/GL5 oder gar GL5 einfüllen. Ein „reines“ GL4 (die es von den allgemein gängigen Öl-Herstellern aber kaum noch gibt) wäre die absolute „Obergrenze“ die ich sehe. Wobei ich synthetische Öle höchstens bei einem neu überholten Getriebe verwenden würde. Die speziellen (meist mineralischen) GL3 oder GL4 Oldtimer-Getriebeöle, die es von verschiedenen Herstellern gibt, würde ich wahrscheinlich bevorzugen. U.U. sind auch ein un-/wenig legiertes SAE 30 Motorenöl („Rasenmäheröl“) oder ein ATF eine gute Wahl. Aber da würde ich erst nochmal jemand fragen, der mit diesen Getrieben langjährige praktische Erfahrung hat. Alles gilt aber nur für Getriebe ohne OD, Getriebe mit OD sind ein spezieller Sonderfall!


    Viele Grüße, Jörg