Kurioses Verhalten der Zündung beim 240er

Hej!
Hatte beim 240er (Modelljahr 1986, B200K mit Solex Cisac und TZ28H Zündung) Startprobleme, aber nur bei starkem Nebel bzw hoher Luftfeuchte, am Meer z.B..
Er sprang bei solchen Bedingungen ohne Fönen/erwärmen des Motorraums trotz langem Orgeln nicht mehr freiwillig an.
Man konnte im Dunkeln beim Starten nette Blitze der Hochspannung über den Motor kriechen sehen.
Also bei Skandix Neuteile bestellt und alle Zündleitungen, Stecker, Verteilerkappe, Rotor und Feuchteschutz erneuert.
Die ersten paar Mal war das Verhalten dann wunderbar, startete sofort und auch bei allen Bedingungen.
Mittlerweile hab ich aber extreme Warm- und Kaltstartschwierigkeiten, er nimmt niedertourig kaum Gas an, geht an der Ampel fast aus, läuft unrund und hat sehr niedrige Leerlaufdrehzahl.
Während ich ihn im Stehen nur mit Gasgeben am Laufen halten kann, rennt er höhertourig aber super und zieht richtig fein durch.
Das Kerzenbild ist schön rehbraun, bis auf den hinteren Zylinder, wo der Unterdruckschlauch des BKV reingeht, da ists etwas weiß.
Weil mich das Verhalten geärgert hat, hab ich die alten Teile wieder eingebaut und da war alles wie gehabt.
Keine Startprobleme (starken Nebel hatte ich nicht mehr), kein Ruckeln, runder Lauf und satte Leerlaufdrehzahl.
Wie gibt´s das??

Bremse einwandfrei, BKV top.
Natürlich zieht der da Nebenluft über den BKV am Vergaser vorbei in den hinteren Teil der Ansaugbrücke und magert das Gemisch bei den letzten beiden Zylindern leicht ab.
Das stand doch irgendwo hier, daß die beiden letzten Kerzen, zumal die ganz hintere, eben deswegen eher heller sind.
Die Ansaugbrücke teilt sich, die hinteren beiden Zyinder saugen von der Luft des BKV an, die vorderen nicht.
An dem lag es ja bisher (und mit den alten Teilen wieder) auch nicht.
Also kanns auch nicht an einer mangelhaften Masseverbindung liegen.
Ich würde ja den Vergaser verdächtigen, wenn mit den Altteilen nicht alles wieder paletti wäre.
Nur, wozu mach ich dann was neu?
(damals auf Anraten des herbeigerufenen Pannendienstes und wegen deutlicher Mängel in der Hochspannungsisolierung der Zündleitungen-"Geisterjäger-Effekt"-neu gemacht)
Bedingungen wie damals im dichten, kalten Nebel hatte ich noch nicht wieder, weder mit den neuen noch mit den jetzt wieder alten Teilen....

Ich habe auch ausgiebig mit Startpilot und Bremsenreiniger versucht, irgendwelche Undichtigkeiten im Ansaugtrakt am und hinter dem Vergaser zu finden. Weder am BKV noch der Fußdichtung des Vergasers noch am Aircut noch bei diversen Unterdruckschläuchen noch sonstwo hat der Motor mit irgendeiner Drehzahlveränderung auf die Sprühorgie reagiert.
Beim Reinsprühen in den Luftfilterkasten aber sofort, da kann ich Nebenluft wohl ausschließen.
Aufgefallen ist mir dabei aber, daß es an der Beschleunigerpumpe ganz leicht undicht ist.
Würde sich das aber im unteren Drehzahlbereich auswirken?

Ok, es dürfte wohl am neuen Verteilerfinger liegen.
Der Gleiter fährt nicht sauber an der Feder nach außen, kommt wohl aus der Volksrepublik
Verglichen mit dem alten, bei dem das ganz problemlos funktioniert, hakt es beim Neuteil spürbar.
Das könnte bei niedriger Drehzahl dann wohl der Grund sein, weiter oben ist die Kraft wohl stark genug.
Etwas Teflonspray hat mal fürs erste Abhilfe geschaffen, fürchte aber, daß das nach und nach wieder abgeschleudert wird.
Vielleicht läuft sich das ja ein mit der Zeit, evtl nutzt es sich soweit ab, daß der Gleiter dann leichter beweglich ist.
Zudem hat der alte Läufer doppelt so große Kontaktflächen.

Ja,so einer ist das.
Wenn der Gleiter aber offenbar dann auf den unteren Drehzahlbereich eh keinen EInfluß hat, dann frag ich mich, wieso es dann nach dem schmieren wieder besser ging?
Ich werde jetzt die alten Teile nach und nach einsetzen, abgesehen von den Zündleitungen, mal sehen, ob sich das eingrenzen läßt.
Übrigens:
Ich hab da einen Krümmer angeboten bekommen von einem B23E.
Passt der an meinen B200K?

Ok, nachdem sich das besgate Verhalten nach recht kurzer Zeit immer wieder eingestellt hat, hab ich jetzt den alten Zündfinger wieder eingebaut und seitdem ist Schluß damit.
Die Kiste rennt so ruhig wie die letzten 10 Jahre auch schon, kein Absterben an Kreuzungen, kein Rumwürgen im niederen Drehzahlbereich, zieht sauber durch und schnurrt im Leerlauf so gleichmäßig und leise, daß ich glaube, der Motor wär gar nicht an.
Was auch immer das Problem mit dem Neuteil war, bevor der Uralt-Rotor nicht komplett auseinanderfällt, lass ich die Nachbauten mal bleiben.
Auch den ohne Begrenzer hatte ich versucht, ohne Erfolg.
Tatsächlich fahr ich sehr moderat, werde wohl kaum je in den Begrenzer gekommen sein.
Habe mit Glück noch ein originalverpacktes Volvoteil aufgetrieben, als Reserve für alle Fälle.
Wenn das alles zusammen irgendwann auch nicht mehr funzt, gäbs ja noch eine kontaktlose Zündung z.B. von 123Ignition.
Gibts Erfahrungen damit?

Ja, der Verteilerfinger wurde noch irgendwo originalverpackt von Volvo angeboten.
Die Unterdruckdose hab ich mir ganz zu Beginn angesehen und geschmiert hab ich auch.
Daran scheint´s nicht zu liegen, ich fürchte, daß es eben der Nachbau war.
Interessant, daß die Zündung bereits so aufgebaut ist, spart nochmal 300 Euro...
Danke für die Info und Tips!