960 I (Bj. 91) verliert massiv Kühlwasser - Motorschaden? - Motortausch 960 (Bj 94) möglich?

  • Wenn es wirklich nicht der Schlauch, das Heizungsventil oder sonst ein Teil der Heizung ist, dann lass den Zylinderkopf nur ganz vorsichtig lösen. Wenn die fleißigen Schrauber wirklich nur in gleichmäßigen kleine Schritten mit sehr geringer Winkelzügen (?) die Kopfschrauben lösen, bleibt der auch gerade.


    Dann muss die Fläche nur gereinigt werden.
    Gruß
    Jörn

    Jörn, vielen Dank für den Tipp!

    Volvo hat das beim 960 eindeutig und m.E. auch vernünftig geregelt. Laut den Angaben im WHB sind längs maximal 0,5 mm Verzug zulässig ohne planen zu müssen. Wenn man plant dürfen aber nur maximal 0,3 mm abgetragen werden. Das heißt auch nur bis 0,3 mm Verzug darf überhaupt geplant werden (z.B. wegen Schäden in der Dichtfläche). Den Kopf wegen zu großem Verzug planen kommt nicht in Frage. Wenn die Dichtflächen i.O. sind, würde ich den Kopf nicht planen lassen.

    Jörg, ebenfalls danke für die Details!!
    Bin gespannt auf kommende Woche und was die Werkstatt als Ursache feststellt.

  • Jeppp, so ist das. Keiner braucht ne bogenförmige Wellengasse!
    Läßt sich alles messen.
    Deswegen: Vom Motorenbauer prüfen lassen ob alles innerhalb der vorgegebenen Toleranzen ist
    und wenn die Dichtflächen ok sind, gibt es auch keine Veranlassung etwas zu planen.

  • Hallo zusammen,


    kurze erste Rückmeldung: ich ware gerade in der Werkstatt. Kühlkreislauf wurde abgedrückt und das Leck ist begründet in einer defekten ZKD (leider nicht Regelventil der Heizung). Im Block ist nach Abnahme des Kopfes keine Beschädigung zu erkennen, die zusätzlich auf einen Riss hindeutet.


    Bei Demontage sind der Werkstatt leider 2 ZK-Schrauben abgerissen...
    Ich lasse die ZKD jetzt reparieren (sofern sie die Schraubenreste rausbekommen...) und melde mich mit hoffentlich positivem Endergebnis.


    Ach übrigens: im Ruß (nix rehbraun) auf der Kolbenoberseite waren halbkreisförmige Abdrücke der Ventile zu sehen. Sollte wohl nicht sein, oder? Monteur war nicht sonderlich beunruhigt deswegen.


    Viele Grüße aus Frankfurt,
    Martin

  • Hallo...
    Diese Kolbenfenster gehören da hin.
    Kopfschrauben lReste entfernen: Am einfachsten ist es mit einem Stabelektrodenschweißgerät.
    Masseklemme an den Motorblock , in das Loch mit dem Schraubenrest ein Stück Benzinschlauch reinstecken damit die Elektrode beim einführen nicht irgendwo anschweißt. Dann mit der Elektrode durch den Schlauch auf dem Schraubenrest festblitzen. Am Besten schaltet ein Helfer dann das Schweißgerät aus. Abkühlen lassen dass man die Elektrode anfassen kann und diese mit den Fingern rausdrehen.


    MfG Rohwi

  • Hallo...
    Diese Kolbenfenster gehören da hin.
    Kopfschrauben lReste entfernen: Am einfachsten ist es mit einem Stabelektrodenschweißgerät.
    Masseklemme an den Motorblock , in das Loch mit dem Schraubenrest ein Stück Benzinschlauch reinstecken damit die Elektrode beim einführen nicht irgendwo anschweißt. Dann mit der Elektrode durch den Schlauch auf dem Schraubenrest festblitzen. Am Besten schaltet ein Helfer dann das Schweißgerät aus. Abkühlen lassen dass man die Elektrode anfassen kann und diese mit den Fingern rausdrehen.


    MfG Rohwi

    Aber wenn die sich einfach von Hand drehen ließe, dann wär die doch erst gar nicht abgerissen.
    Oder ist das bei den Dehnschrauben so, wenn die Vorspannung weg ist?

  • Hallo LeTrucVert,


    die Gewinde können im Block festoxidiert sein - und wenn dann die Kopfschrauben brachial und abrupt gelöst werden, können sie schon mal abreißen (Volksmund: ... gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit der Verlängerung schafft... :-) ).
    Die Dehnung / Vorspannung ist dafür zunächst nicht ursächlich, da der Wert definiert ist, die Schrauben dementsprechend dimensioniert ( Kofschrauben: Schaft hat hier geringeren Durchmesser als das Gewinde) und aus entsprechendem Werkstoff gefertigt sind.


    Durch Wärmeeinwirkung beim Aufschweißen der Elektrode z.B. wird das im Block befindliche abgerissene Gewinde meist frei.


    Ein anderer Weg kann ebenfalls gelingen: In die Bohrung des Blocks (Sackloch, in dem das Gewinde steckt) wird ein Stück Rohr passenden Durchmessers gesteckt (als Führung für einen Bohrer mit geringem Durchmesser) und dann das abgerissene Gewinde erst mal zentrisch mit geringem Bohrerdurchmesser angebohrt. Idealerweise (und vorsichtig !), bis der ganze Gewinderest durchbohrt ist.


    Diese Bohrung wird nun als Führung für eine Bohrung etwas größeren Durchmessers benutzt und so eine entsprechende Bohrung angebracht - aber nicht mehr ganz durch den Gewinderest hindurch (vorher die Längenverhältnisse mittels Draht ermitteln). In einem weiteren Schritt wird dann eine dritte Bohrung mit noch etwas größerem Durchmesser angebracht.


    Auf diese Weise erhält man eine gestufte Bohrung, deren Durchmesser sich nach unten verjüngt.


    Diese Situation braucht man nun, um einen Linksausdreher mit konischem Linksgewinde (Insider nennen ihn auch "Sauschwanz") in den Gewinderest einzudrehen und - wenn er fest sitzt - damit den Rest der Kopfschraube herauszudrehen. das Drehen geschieht dabei mittels des Betätigungsgriffs des Linksausdrehers.


    Mit freundlichem Gruß


    k-c-f

  • Hallo zusammen,
    Endstand: ich habe den geliebten 960 I nun aus der Werkstattgeholt, er läuft wie ein Uhrwerk. Gleich mal 200 km abgespult.


    Also nochmal für diejenigen, die neu dazugekommen sind und nicht alles lesen mögen: die Ursache für den massiven Kühlwasserverlust (oben rein und sofort 1:1 unten raus) war in der Tat allein die defekte Zylinderkopfdichtung. Diese und bei der Gelegenheit auch alles drumherum getauscht (Zahnriemen, Wasserpumpe & Co), neue Zündkerzen spendiert und er läuft, dass es eine wahre Freude ist.


    Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen hier bedanken, die mit mir gelitten haben, die mich mit den richtigen Tipps ausgestattet haben und die - und das ist das allerwichtigste - mich ermuntert haben, nochmal Energie (und Geld) in einen 350.000 km Motor zu stecken. Ich weiß jetzt, dass es die richtige Entscheidung war!


    Ich bemerkte bei der Gelegenheit übrigens wieder deutlich, dass Werkstatt nicht gleich Werkstatt ist. Die meisten wollen sich nicht mehr um ein 30 Jahre altes Auto kümmern (und können es vielleicht auch nicht). Ich hatte Glück, dass ich einen Volvo Familienbetrieb mit Mitarbeitern gefunden habe, die auch für die alten Volvos brennen und selbst welche fahren.


    Wer von meinen virtuellen Helfern mal in Frankfurt unterwegs ist, darf sich gerne per PN melden. Ein kühles Getränk als Dank sei ihm gewiss, sofern die Biergärten wieder öffnen dürfen.


    Martin