Volvo-Neuling-940/945-viel Infos, viele Meinungen - nicht schlauer geworden -Hilfe!

  • Hallo liebe Volvo-Fans,


    bin neu hier im Forum (siehe Vorstellungsthread).
    Kurz meine Ausgangslage: Komme aus dem Opel-Lager, aber schon lange auch Volvo-Fan. Bin kein versierter Schrauber, Kleinigkeiten kann ich machen, bin aber eher der Fahrzeug-Pfleger denn -Schrauber. Ein wenig Erfahrung mit alten Autos vorhanden (Opel Monza). Momentan fahren wir im Alltag einen langweiligen Opel Astra Kombi von 2009. Ist platzmäßig etwas knapp, und ich will schon länger auf etwas Größeres und Älteres auch für den Alltag umschwenken.


    Hab mich jetzt hemmungslos in den Volvo 745 bzw 945 verguckt, nicht nur wegen dem klaren Design, sondern auch nach dem Wälzen vieler Testberichte und Kaufberatungen die alle die Langlebigkeit und Rostresistenz hervorheben. Ideale Voraussetzungen für einen Alltags -Oldie, könnte man denken. Also hier angemeldet, schon einiges gelesen, und ebenso in Facebook der 900er Gruppe beigetreten und auch dort viel gelesen.


    Nun habe ich ein Problem. Für einen Beginner wie mich in der Volvo Materie, ist es echt schwierig , noch durchzublicken. Der eine schreibt so, der andere so. Rost? Testbericht sagt nein, in der Realität ein riesen Thema (?). Hoher Km- Stand? Der eine sagt kein Problem, für den Anderen ist es problematisch. Verbrauchsangaben - auch extrem unterschiedlich. Baujahr? Meinung A sagt, die letzten sind super, Meinung B sagt- Bj 97 und 98 geht gar nicht. Ersatzteile? Person A sagt, man bekommt alles gut, Person B sagt, eine Katastrophe, als Alltagsauto nicht vereinbar usw. Selbst zu den Marktpreisen hab ich schon die unterschiedlichsten Ansichten gehört. Was denn nun? Habe bei Opel noch nie so unterschiedliche Meinungen zu identischen Modellen gehört...Dazu kommt, dass viele Beiträge schon einige Jahre alt, und daher sicherlich nicht immer mehr up to date sind.


    Wenn also die typischen Phrasen in den Artikeln zur Volvo-Qualität eh nicht stimmen, kann ich mir auch einen Opel Omega holen. Da weiß ich auf jeden Fall, dass der rostet :D
    Aber ich hoffe , dass ich hier im Forum noch ein par aktuelle Meinungen zum 940 allgemein bekomme. Will den Traum noch nicht aufgeben.
    Der 740 gefällt mir noch besser, ist aber halt noch ein Stück mehr Richtung Oldtimer. Es wäre unser einziges Alltagsauto, ich fahre momentan öffentlich zur Arbeit. Daher fahren wir aktuell nicht extrem viel.


    Meine aktuell drängendsten Fragen:
    - Sind die Jahrgänge 97/98 wirklich so viel schlechter als der Rest?
    - 740 die bessere Wahl zum 940?
    - Warum lese ich in jedem Testbericht "Rost kein Thema, 300.000 Km grade erst eingefahren", wenn es augenscheinlich gar nicht stimmt?
    - bekomme ich für mein Budget von 6500 Euro einen anständigen Kombi? Habe Meinungen gehört von "viel zu viel" bis "über 10 K muss man rechnen"
    - Wer fährt 2020 noch einen 740 oder 940 als erstes Alltagsauto? Ist das überhaupt machbar/empfehlenswert?


    Aktuell habe ich diese Anzeige im Auge:
    https://www.ebay-kleinanzeigen…c-412/1443247210-216-7257


    Würde mich freuen, wenn auch hier ein paar etwas User etwas zu den Fragen und dem Angebot schreiben könnten. Danke!


    -



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    Willkommen on Board.
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    Die Erfahrungen und Meinungen zum 740 940 gehen in der Tat stark auseinander.
    Liegt eben daran, was man damit erlebt hat und auf wie vielen Jahren die Erfahrung beruht.
    Erstmal eins vorweg: Auch ein Volvo 740 940 ist "nur" ein Auto. Ein altes Auto.
    Wenn man nicht selber schrauben kann/will, wird JEDES alte Auto möglicherweise schnell teuer.
    .
    Die Jahrgänge 1989 bis 92 waren mal die besten. Dann gings abwärts ab 94. 1995 ist mit Abstand der Schlechteste, ab 96 gibg es leicht aufwärts.
    Mittlerweile ist der Neueste 22 Jahre alt.. Nun zahlt sich die Pflege aus, die einige 740 940 genießen durften. Hat der Vorbesitzer nur das Nötigste repariert / geplegt (besonders Rostvorsorge), sind mittlerweile ALLE Jahrgänge schlecht. Selbst Tendenzen zu äußern ist sehr gewagt. Hatte schon die letzten 21 Jahre eine Menge 740 940 760 und kann daher sagen, dass es 97/98er genauso in "gut" wie in "schlecht" gibt, wie verrostete 91er und welche, die fast nix haben.
    Eine generelle Aussage ist immer eine Lüge. Hin fahren, angucken.
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    Ob man nun einen 740 oder 940 nimmt, ist geschmacksache und technisch fast egal, alt bleibt alt...ob 22 oder 28 oder 33 Jahre. Es geht nur noch nach Zustand.
    740 waren mal blechmäßig besser. Heute: s.o.
    .
    Wenn immer Wasser und (ordentliches) Öl im Motor war und das regelmäßig BEIDES gewechselt wurde, reicht ein Menschenleben nur schwer aus, um den B230 ab ca 93 mechanisch kaputt zu fahren. Mit zu wenig Wasser geht das schnell.
    Mein (Alltagsauto) 760-II B230FT hat nun 645T, läuft wie verrückt. Kopf überholt und Lader neu bei versch km-Ständen. Kopf war schon mehrfach ab, normalerweise alle 300T zusammen mit der Kupplung. Sobald irgendwas komisch aussieht oder Geräusche macht, kommt das sofort NEU ohne Diskussionen und ohne Überlegen. Ein gängiger Teil Ersatzteile fährt im Kofferraum mit. "Sicherheitshalber"
    .
    Natürlioch gibt es fast-rostfrei 940. Der in deinem Link KLINGT gut. Ob das auch so ist, zeigt sich vor Ort.
    Der Preis ist sehr ambitioniert. Wenn er wirklich rostFREI ist und 1. Hand 238Tkm, geht der auch zu dem Preis weg.
    Viel mehr liegt aber nicht drin. 10T erwarten auch manche. IN diesem Jahr war einer drin mit unter 100T km und praktisch im Neuzustand mit Kopfdichtung und Zahnriemen neu für über 10T. Der war schnell nicht mehr drin.
    Für einen technisch guten mit 350Tkm und wenig Rost und HU neu legt man ca 3T hin.
    Für 6500 bist du in der Oberliga des 940-Preissegments. Dafür kann man auch einiges erwarten.
    Trotzdem bleibt es alt und Wartung und Reparaturen hören NIE auf. Irgendwann kommen auch Probleme, die ein unter-10-Jahre-altes-Auto fast nie bekommt wie (hatte ich vor 2 Wochen) Scheibenwischermotor schwergängig, ..oder Zündschloss def, Benzinpumpe/Tankuhr def...und noch 1000 Sachen..die ein Opel grundsätzlich in hohen Alter genauso bekommt.
    .
    Leider gibt es zu viele schwarze Schafe auf dem Markt, die stark überteuert angeboten werden oder dessen Besitzer an Realitätsverlust letzte Stufe leidet.
    Einen GUTEN und GÜNSTIGEN zu finden ist kaum möglich.
    GUTE gehen an Leute, die als 1. Auto einen V70 P24 / XC60...haben und vor 15 Jahren mal einen 940 hatten dem sie nun nachtrauern.
    SCHLECHTE taugen manchmal echt nicht mal zur Ersatzteilgewinnung.


    Viel Erfolg bei der Suche.


    .

  • Guten Morgen,


    ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen und etwas aus der Perspektive eines Gar-Nichts-Alleine-Können-Außer-Öl-Wasser-Nachfüllen erzählen.
    Trotz aller Macken und Probleme die mein Volvo macht, ist er sehr zuverlässig aber nach 30 Jahren muss man eben damit rechnen das vieles erneuert werden MUSS. Es war und ist sehr nervenaufreibend, das hat aber eher etwas mit der Situation rund um die Werkstattsuche zu tun.
    Ich glaube man muss sich einfach bewusst machen das es kaum noch Werkstätten gibt die sich mit älteren Autos auskennen. Diese Erfahrungen haben mich sehr viel unnötiges Geld gekostet.
    Die logische Konsequenz wäre gewesen den Volvo, abzugeben, da gibt es aber ein Problem:
    ER MACHT SÜCHTIG!
    Ich liebe es einfach mit diesem Auto zu fahren, ich nutze ihn auch täglich und möchte mit ihm zusammen alt werden:))


    Ich würde dir den Rat geben, gut zu überlegen ob du jemanden hast der sich mit solchen Autos auskennt und gegebenenfalls weite Strecken in Kauf zu nehmen um dorthin zu gelangen.
    Das Forum hier bietet gute Lösungen, die mir aber oftmals nichts bringen, da ich keine Ahnung habe wie ich das umsetzen soll, kann es aber zumindest an den Mechaniker weitergeben und das hat schon oftmals vieles erleichtert.
    Der Motor und die Karosserie sind bei guter Wartung und Pflege sicherlich langlebiger als bei manch anderen Autos, eine 30 Jahre alte Elektronik aber macht irgendwann nun mal Mucken und der Rest auch!
    Dies sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen!


    Fazit:
    Tolles Auto mit Suchtfaktor aber trotzdem alt und somit auch anspruchsvoll.
    Ich sitze mittlerweile auch öfter und länger beim Arzt als noch vor 10 Jahren;)


    Grüße
    Jenny

  • 940 als erstes Alltagsauto? Ist das überhaupt machbar/empfehlenswert?

    Günstiger gehts nicht,im Betrieb günstiger als jeder Neuwagen
    die brauchen eigentlich wenn in Ordnung nur das Benzin
    und Seilfett-Leinöl gegen beginnenden Rost
    + alle 15ooo das Öl
    + Kerzen alle 45ooo
    +Zahnriemen alle 75ooo
    +Benzinfilter alle120ooo
    Auch für durchschnittlich begabte ist fast alles selber machbar.
    Einfach im Forum mitlesen oder nachlesen-suchen.
    Der vom der Anzeige schaut gut aus, Preise gehen zur Zeit für gute stark nach oben.
    Hab einen B200FT 945 MJ 92 203000km vor ca. 10 Jahren für 2600€ gekauft.
    Aber Kopfdichtung und Kupplung könnten bald kommen, 250000-300000km.
    Bei starkem Ölverbrauch Ventilschaftdichtungen.
    Auf den Turbo und den Auspuffkrümmer auch ein Auge werfen.
    Auch die Klimaanlage kann etwas Kosten verursachen.
    +1000€- 2000€ für Überraschungen einplanen.
    Die 900 haben halt den Vorteil der problemlosen 2.4 LH Jetronic
    bis MJ 95 kann man Fehler selbst ausblinken.
    mfg
    gm1

  • wieso ist der Jg. 95 mit Abstand der schlechteste? Ich fahr ja einen 945 2.3 ti aus 95 _b

    Erfahrung. Alle 95er die ich hatte sind mir unter dem Hintern weg gerostet oder schon gekauft zur Ersatzteilgewinnung. Bei meinem roten 95er Ti hat nicht mal das funktioniert. Für 200 eur kann man nicht viel falsch machen. Es waren aber kaum Teile für mehr Wert zu retten. Z.B. der Motor hatte den berühmten sich auflösenden Ölpumpendichtring mit Öldrucklampe an warm im Leerlauf. "geht schon länger so" war die Aussage xroll .
    o.k., das ist kein spezielles 95er Problem, aber der ganze Rest. Angefangen von den Haltern der Frontstoßstange (abkorrodiert einseitig), ab gelöste Reflektorbeschichtung an den Scheinwerfern...über undichter BKV..über HUNDERTE Roststellen (z.B. Schweller von vorn bis hinten DURCH, z.B. Leisten an der Frontscheibe so vergammelt, das hatte ich noch nie...) bis zum abkorrodierten Halter an der Heckstoßstange.
    Das Blech des 95er war kein Kiruna-Stahl mehr. Dazu hat man einen Teil des Unterbodenschutzes weg gespart (steht auch so in der technischen Info zum 95er) und die Qualität der Zulieferer hat scheinbar auch nachgelassen (!?). Der rote war kein Einzelfall. Rot und weiß haben hohe Deckkraft, daher werden die nur 1x lackiert. ohne Klarlack. Das rächt sich nach 15 Jahren schon.
    Das völlig kranke System der Wasserabläufe / Frontscheibe aus den Schwellern raus verstärkt das Rosten von Innen noch dramatisch.
    Wenn du (Lupus) einen guten 95er jhastr, erfreue dich daran und halte mal ein Auge auf den Boden . Ich würde da den Rost professionell entfernen und den Unterbodenschutz erneuern
    ...
    ..
    .
    gm1:
    Hast du sonst noch nichts erneuern müssen?
    Kurbelwellendrehzahlsonsor (hatte ich vor 2 Wochen am 98er. war zu Hause - Glück gehabt) ?
    Luftmassenmesser?
    Temperatursensoren?
    Zündanlage fast komplett?
    Lambdasonde?
    sonstige Verschleißteile / Bremsen / Reifen / Stoßdämpfer.. Ein Satz Nivos schlägt alle 200Tkm mit 700 eur zu Buche
    .
    Lass mal eine Werkstatt, wo nur unter 40-jährige arbeiten einen def. Kurbwelwellendrehzahlsensor am 940 finden..oder ein def. Hauptrelais xgrin xgrin xgrin xgrin

  • Hi und Willkommen,


    Ich habe mir vor 7 Jahren einen Volvo 740 als Limo gekauft, aus reiner Begeisterung und ohne jegliche kenne von KFZ oder Volvo überhaupt. Anfangs war ich sicherlich etwas überfordert mit der gesamten Situation, mich haben sicher auch einige unnötige Dinge gestört, die gar nicht schlimm waren.


    Ich durfte inzwischen auch die Erfahrung des Ersatzteilmangel spüren. Bspw. Ölfalle b234f, Bremssattelhalter etc... um dir da die Angst zu nehmen, es gibt genug Leute die nichts anderes machen als zu schlachten und super freundlich sind. Die Volvo Community ist sicher eine der besten die es gibt, habe mittlerweile unzählige freundliche Kontakte die ich anrufen kann.


    Wenn ich heute noch einmal kaufen würde wäre es aber ein anderer volvo:


    740 oder 940 Kombi als Turbo! L.H. 2.4 und in entsprechender Ausstattung - aber auch da kannst du noch viel regeln. Ich baue gerade eine Klimaanlage ein, man darf einfach keine Angst davor haben, muss sich Zeit nehmen und ruhig bleiben. Tempomaten sind immer noch verfügbar im kleinanzeigen Land, gute Ausstattung auch.


    Also geht es tatsächlich rein um die Substanz des Fahrzeug.


    Kaufen und glücklich sein.


    Schön aufs Batteriefach gucken, Türen hinten sind gerne an der oberen dichtlippe befallen.


    Viel spass! Und schick Fotos vom neuen Gefährt.

  • Lass mal eine Werkstatt, wo nur unter 40-jährige arbeiten einen def. Kurbwelwellendrehzahlsensor am 940 finden..oder ein def. Hauptrelais xgrin xgrin xgrin xgrin

    Da möchte ich einfach mal als 34 jähriger dagegen sprechen ;) es gibt immer noch viele gute junge leute und laut meiner Erfahrung haben die guten jungen oft noch den entscheidenden Vorteil der moderne! Ich muss oft alttechniker in sämtlichen Branchen belächelt, die den Anschluss an die moderne verpasst haben.


    Unfähige gibt es jeden Alters, alles eine Sache des Engagement!

  • Ok, ein Fahrzeug aus Spanien könnte rostmäßig relativ gut sein – was aus meiner Sicht erstmal das wichtigste Kriterium bei einem Kauf sein sollte.


    Ich habe vor 5 Jahren aus erster Hand (mit jeder Menge Belegen) einen 98er 940 Turbo mit damals knapp 220.000 km gekauft. An dem gab es durchaus (äußerlich unsichtbare noch unkritische) Roststellen – er lief aber auch immer in einer „salzreichen“ Gegend, und das wirkt sich auch bei einem Volvo aus. HU war relativ neu, Wartung war fällig, er hatte eine größere Beule, war aber auch im Nachhinein gesehen m.E. kein schlechter Kauf. Ich schreibe jetzt einfach mal, was mehr oder weniger kurz nach dem Kauf dann trotzdem von mir gemacht werden musste, also nur die größeren Dinge: Krümmer (ca. 400€), Abgasgehäuse Turbolader (gebraucht, da neu nicht mehr lieferbar), Zylinderkopfdichtung (mit allem möglichen rund rum), Nivomaten hinten (ca. 700.- €), Querlenker und Schubstreben vorn, Zündverteiler, -Läufer und -Kabel und eine große Wartung (das war ja beim Kauf schon klar). Etwas später kam die Auspuffanlage, alle Bremsen mit Bremssättel Bremsschläuchen etc. rundrum noch dazu. Das Zweimassenschwungrad (nicht mehr lieferbar) und die Kupplung wurden übrigens beim Vorbesitzer relativ kurz vor dem Kauf schon erneuert. Bestimmt habe ich einiges vergessen, außerdem habe ich diverse Dinge vorsorglich erneuert und mich um den Rostschutz gekümmert. Seitdem ist er allerdings ein treuer Begleiter. Die Klima funktioniert übrigens noch problemfrei, ohne dass je etwas dran getauscht wurde.


    Das muss natürlich nicht alles so kommen. Was ich eigentlich sagen will, 200.000 km sind eben 200.000 km – grundsätzlich auch bei einem 940. Bei den 940 sind zu diesem Zeitpunkt oft noch die ersten Teile verbaut, welche bei Modellen anderer Hersteller schon mindestens ein oder zwei mal getauscht wurden. Aber auch bei einem 940 gehen die irgendwann mal kaputt, und man muss fast immer - selbst bei einem vermeintlich sehr guten Fahrzeug - nochmal eine erhebliche Summe investieren, wenn man ein zuverlässiges Alltagsfahrzeug haben möchte – so ist das eben bei einem über 20 Jahre alten Fahrzeug egal wie robust die Technik ist. Der Traum vom Verkäufer, der erst alles erneuert, und dann das Fahrzeug „günstig“ verkauft, wird selten Realität.


    Unterm Strich kommt es auch beim 940 (wie bei allen Fahrzeugen) auf das konkrete Fahrzeug an. Nur ist bei den 940 leider insgesamt die Auswahl nicht allzu groß, und wirklich „gut“ ist davon sicher nur noch ein kleiner Teil. Alles in allem ist der 940, bei allen Widrigkeiten die ein über 20 Jahre altes Fahrzeug als Alltagsfahrzeug mit sich bringt, aber sicher eines der überlegenswerten Fahrzeuge. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass 1997/98 der 940 schon sehr weit vom damaligen Stand der Technik entfernt war - mit Vor- aber auch Nachteilen, aber mit seiner i.A. besseren Ausstattung (und immer dem Turbo) trotzdem nicht mehr so unkompliziert wie ein Sauger „ohne“ Ausstattung ist. Ein 850/V70I (oder auch ein Passat 3B) ist jedenfalls ein „2 Generationen“ moderneres Fahrzeug. Rein von den Marktpreisen und der Verfügbarkeit (von „guten“) her wäre auch ein 850 oder V70I eine Überlegung Wert – wenn man es komfortabler/moderner mag und auf die scharfe Kante verzichten „kann“.


    Viele Grüße, Jörg


    Edit: Apropos Passat, da und auch bei manch ander gängigeren Marke ist es ja weniger problematisch, aber für „Nicht-Selbstschrauber“ ist es sicher wichtig eine Werkstatt in der „Nähe“ zu haben, die auch bereit ist sich in den 940 (bzw. alte Autos überhaupt) „hineinzuversetzen“ bzw. möglichst auch etwas Erfahrung damit hat.

  • Da hau ich auch mal noch meinen Senf in den Topf:


    Ich bin seit gut zehn Jahren Volvo abhängig. Mittlerweile sind ca 12 Volvos durch meine Hände gegangen, die von Bekannten, denen ich hier und da geholfen habe, mal nicht mitgezählt. Alle waren Hecktriebler, die meisten 740, einige 940 und zwei 240.
    Aktuell habe ich das komplette Konstrastprogramm zwischen meinem 740 und dem 940 meiner Frau.
    mein 740 Turbo von 88 ist absolut pur, das heißt, er ist ohne Schnickschnack, B230FT, von mir umgebaut auf M90, Bilstein B6 Dämpfer ringsrum, vorne etwas tiefer, einige PU Buchsen, dicke Stabis von IPD, Gasanlage usw. Den habe ich letztes Jahr gekauft und dann zwei Monate saniert. Der 7er ist schnell, hart und laut und macht unheimlich viel Spaß. Ich fahre ihn im Alltag und ca 40000km im Jahr. Mittlerweile hat er knapp 400.000km runter. Man muss aber immer dran bleiben mit der Wartung, sonst wird es schnell teuer.
    Der 940 Classic meiner Frau ist von 97, Klima, Glasschiebedach, Niveuamaten, Automatik, auch ein B230FT. Das Fahrgefühl ist vollkommen anders. Der 9er ist komfortabel, leise, angenehm zu fahren.
    Aber auch hier muss man dran bleiben, was die Wartung angeht. In dem Jahr, den wir ihn jetzt haben, habe ich die komplette Zündung, Kopfdichtung, ALLE Dichtungen am Motor getauscht, Fahrwerkskomponenten usw.
    Dadurch, dass ich das alles selbst mache, halten sich die Kosten in Grenzen.


    Die Entscheidung ist grundsätzlich abhängig von deinen Prioritäten. Willst du Komfort, dann nimm einen späten 940, willst di das pure Fahrgefühl eines 30 oder mehr Jahre alten Autos, nimm einen frühen 940 oder einen 740.


    Lutz

  • gm1:
    Hast du sonst noch nichts erneuern müssen?

    Hallo Marko


    wen ichs genau nehme dann waren noch
    Vodere Bremsscheiben bei 240000
    Lichtmaschine bei ca.250000 Schleifring +Regler
    eine Intank Vordruckpumpe
    Elektroteil Zündschloss
    eine Niro Feritta Auspuffanlage
    einmal Handbremsbeläge
    und die Manschetten der Nivomaten


    Aber nichts bei der Lamdasonde, dem Ot Geber, dem Bezinpumpenrelais,
    nichts bei der Zündung, beim LLM , beim Temp. Sensor, Ölfalle oder Kat.


    sicher Reifen und Bremsbeläge aber das braucht jeder
    mfg
    gm1

  • Wenn man nicht allzu viel fährt, ist es sicher nicht dramatisch, aber die 940 sind ziemlich trinkfest (wie Wikinger halt so sind ;) ). Im Vergleich zum Opel Astra Kombi von 2009 würde ich (wenn der Astra ein Benziner ist) bei einem späten (Soft-)Turbo mit Schaltgetriebe ca. 1 bis 2 Liter pro 100 km mehr einplanen. Deshalb sind Gasumbauten beim 940/740 ziemlich beliebt, aber Geschmackssache und m.E. für einen „reinen Werkstattkunden“ in der Summe auch eher nicht empfehlenswert, so lange die jährliche Fahrleitung in gewissen Grenzen bleibt.


    Viele Grüße, Jörg

  • Meine Erfahrungen:
    meinen ersten 240 habe ich 1996 gekauft, danach wollte ich nur noch diese, bis meine Frau auf die Idee kam, etwas mit Klima, Sitzheizung usw. zu wollen, deswegen auch ein 940. Für den musste ich schon 650km weit fahren, weil im süddeutschen Raum etwas brauchbares aufzutreiben ist Glücksspiel.
    Nach über 20 jahren Volvo weiß ich aber auch, wohin ich schaun muss.


    Also mit anderen Worten: ich fahre alle meine Volvos im Alltag, aber ohne Selbermachen wäre es schwierig.
    Üblicherweise habe ich bei den letztgekauften den Pfusch instand setzen müssen, den sogar Vertragswerkstätten angestellt hatten.
    Verbrauch beim 240 um die 9 Liter, im Winter auch mal 2 mehr. Der 940 mit 135 PS nicht unter 10 Liter. Okay, es geht auch weniger, wenn es sein muss.


    Dafür sehe ich, was im Freundeskreis allein bei einer Inspektion ausgegeben werden muss und weiß, dass ich soviel Benzin gar nicht verbrauchen könnte. Aber das geht nur mit Selbstarbeit.


    Ein Autohändler sagte mal, als ich einen 940 von unten anschauen wollte, wenn ich Rost sehen will, soll ich den Mercedes daneben angucken :-) Das 98 ein schlechtes Baujahr ist, ist mir nicht aufgefallen, die Ausstattung ist fast komplett und was meiner Frau wichtig war: die Geräuschdämmung viel besser als vor 1997.



    Bei dem inserierten aus Spanien fehlt das Laderaumtrenngitter, das war zu der Zeit Serie. Und wenn er schon ein Bild mit Hebebühne macht, warum dann keine Unterbodenfotos?

  • Vielen Dank schonmal für eure Rückmeldungen! Ich merke schon, dass ich hier besser aufgehoben bin, als in der FB-Gruppe.


    Bei meinem Monza hab ich es auch so gehalten, gekauft nach Zustand des Blechs, der Rest war eher zweitrangig.
    Das an einem alten Auto immer was sein kann, ist klar. Am liebsten wäre mir, einen für 4500 zu finden, um dann noch 2K für Reparaturen in petto zu haben.
    Der Spanier ist sehr reizvoll, aber ich fühle mich momentan noch nicht genug vorbereitet für eine Besichtigung. Ledersitze sind auch nicht unbedingt meins, und foliengetönte Scheiben gar nicht. Dazu hätte ich gerne die purere Optik mit orangenen Blinkern. Klar, dass ließe sich leicht umrüsten.
    Aber zumindest weiß ich jetzt schonmal wo man hinschauen sollte.
    Was ist Nivomat? Niveauregulierung? Haben das alle?


    Mit Gasumbau will ich gar nix zu tun haben, ist für mich nur ein zusätzlicher Fehlerquotient.


    Daher wir es schon eine Weile dauern, bis ich was gefunden habe...

  • ...Was ist Nivomat? Niveauregulierung? Haben das alle?...

    Ja, die Nivomaten sind Stoßdämpfer, in die eine Niveauregulierung integriert ist – ohne irgendwelche Bauteile außerhalb der Dämpfer. Das System stammt von Sachs und wurde auch bei anderen Herstellern als Nachrüstlösung angeboten. Beim 940 Kombi sind die serienmäßig verbaut – verschleißen aber eben wie andere Stoßdämpfer auch. Es gibt die Möglichkeit diese einfach durch normale Stoßdämpfer inkl. dazu passende andere Federn zu ersetzen (was trotzdem wesentlich billiger kommt). Über die Frage, ob bzw. bei welcher Nutzung das sinnvoll ist/sein könnte, wurde natürlich schon der eine oder andere „Meinungs-Krieg“ geführt ;) .


    Viele Grüße, Jörg

  • Andrej,
    manche Sachen können auch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden, z.B. "Umweltschutz".
    Demnach kann man sagen, dass die ersten 940er bis Mj93 elektr. definitiv schlechter sind als Modelle (inkl. 7er) davor oder danach.
    Warum? Weil Blei als Lötmittel abgeschafft wurde. Damit also beschissene Haltbarkeit bei LH`s und Relais; lässt sich beliebig kombinieren mit ggf. schlechter Bauteilequalität (Elkos, etc.)
    Auch für die Türpappen, hier wurde der Kleber wohl umweltfreundlicher.
    Oder auch Schwungradsensor: bis Ende 1993 ein schlechtes Teil.


    Nach Kilometer: pauschale Aussagen mit geringstem Wert. Denn: Problemhäufigkeit richtet sich schlicht nach dem Service-/Wartungsstand der Vorbesitzer.
    Tja, und der beste Volvo rostet im feuchten Unterstand.


    Zu Deinen Fragen:
    gute 9er würde ich einem 7er vorziehen, außer 760*. Bzw. welche Karosse Du eben schöner findest.
    Letzten Modelljahre auf jeden Fall besser als früher*; auch höherer Sicherheitsstandard, bessere Dämmung, mehr vorverkabelt, falls Du Serienteile nachrüsten möchtest.
    Bei Türpappen kann man auch was machen - entweder selber machen oder gegen Pappen aus früheren Modellen tauschen


    *klar, immer bei vergleichbaren Pflegezustand


    Auf gar keinen Fall würde ich 9er Zwischenmodelle nehmen und auch keinen 16V.


    Die Kiste in der ebay Anzeige sieht quasi so aus wie meiner - top Kiste! Preis, naja, wer zahlt denn noch so viel?!
    Sogar die Folierung sieht nicht nach Billig-Folie aus.

  • der wird zu dem Preis weg gehen. Die Preise für richtig gute expodieren seit Monaten

    Ich sehe erstmal nur einen gut aufbereiteten 940 ohne größere Beulen, einer gepflegten Innenausstattung und ohne auf den Bildern sichtbaren Rost. Alles andere (versprochene) müsste man vor Ort sehen – kein Reparaturstau, rostFREI, 1. Hand usw. sind alles Dinge die sich bei genauer Betrachtung vor Ort oft sehr „relativieren“. Bei einem fast 3 Wochen inserierten Fahrzeug passt i.A. entweder der versprochene Zustand nicht – oder der Wunsch-Preis wird eben im Moment doch nicht bzw. nicht „einfach so“ gezahlt – sonst wäre er längst verkauft. Wahrscheinlich entscheiden sich bei 7000 € die meisten doch für eine der anderen „schönen Töchter“ um die 25… ;)


    Viele Grüße, Jörg

  • Vielleicht liegt es auch an der Sommerzeit, das er noch nicht weg ist. Viele Leute haben grade andere Dinge im Kopf, als ein Auto zu kaufen.
    Das Angebot finde ich grundsätzlich toll, und ich zahle für einen guterhaltenen Klassiker auch gerne einen Liebhaberaufschlag. Für so einen tollen Brick gebe ich viel lieber 7000 € aus, als für einen jungen Golf, Corsa oder (noch schlimmer) Hyundai oder eine andere, aufgeblasene Plastikdose aus den 10er Jahren.


    Blöderweise hat der Astra dieser Tage eine sehr teure Mega-Inspektion bekommen, und ist technisch topfit. Somit besteht absolut kein Zeitdruck, und ich kann entspannt weitersuchen. Denn, so schön der Tropic-Grüne auch ist, ich müsste gleich zu viel dran rumpfriemeln (Tönungsfolie rausfummeln, falls überhaupt möglich, Felgen tauschen (ich finde, so ein Auto braucht elegantere Felgen mit mehr Speichen), Blinker und Heckleuchten tauschen. Außerdem wäre mir der Motor ohne Turbo lieber, da wir auch viel Kurzstrecken fahren.


    @aimypost - was sind die Zwischenmodelle? Ich dachte 900er ist 900er. Oder meinst du die 740er von 1990-1992 ?