745 - originaler Lack - Lackstärke / Schichtdicke?

  • Moin :)


    Nun hat mein Schwede endlich H-Zulassung.


    Die Versicherung verlangte ein separates Kurzgutachten.


    Das habe ich vergangenen Freitag beim ADAC machen lassen.


    Der Prüfer monierte die gemessene Lackstärke.


    Rundherum lag diese bei circa 200 und auf den horizontalen Flächen bei fast 300.


    Somit ging er von einem vollständig nachlackiertem Fahrzeug aus.


    Das ist allerdings nicht der Fall.


    Der Schwede ist 18 Jahre im Familienbesitz und die 2 Vorbesitzer sind mir auch bekannt.


    Der Schwede hatte nie einen Unfall und wurde auch nie nachlackiert.


    Ich kenne meinen Schweden nach 7 Jahren in- und auswendig.


    Nach 8 Jahren Standzeit in der Garage, habe ich ihn vor 7 Jahren fast vollständig zerlegt und erneuert.


    Es ist ein Zwischenmodell in Dunkelgrau-Metallic (Baujahr 12/1989; Modell 1990).


    Produziert wurde er in Belgien (Plakette Motorraum).



    Was ich jetzt "doof" finde:


    "Nachlackiert" geht jetzt in das Prüfgutachten ein.



    Was ich nicht habe:


    Vergleichswerte anderer Schweden.


    Hat Jemand mal die Lackstärke seines Schweden gemessen oder gibt es dazu technische Unterlagen irgendwo?


    Hat nicht Volvo mal Werbung mit einer umfassenden Mehrschichtlackierung gemacht?



    Wäre wirklich dankbar, wenn mir einer dazu was sagen könnte.



    Herzliche Grüße, Michael

  • http://www.networksvolvoniacs.…ges/0/07/Prospekt_740.pdf
    Ich bin mir sicher in den alten Prospekten für den 2er standen Schichtstärken - habe ich nicht mehr als Papierform.
    An meinen könnte ich erst in 2 Wochen (nach dem Urlaub) messen...


    Nur was soll das?
    Geht zu einem anderen Gutachter der nicht an der Lackstärke zweifelt oder gibt es lackierte Gummis/Abdeckungen?
    Mein 2er ist ganz sicher in den USA (Thermolack) lackiert worden und das hat den Prüfer hier in HH nicht interessiert.
    Gruß
    Jörn

  • Hallo Jörn. Danke für Deine Antwort :)


    Nein. Es gibt nirgendwo Lackierspuren. Weder auf noch unter Dichtungen. Auch hatte ich den Wagen bei Wiederinbetriebnahme nach 8 Jahren, innen komplett demontiert (Dachhimmel; Dämmung; Kabelverlegung Hifi etc.). Da war und ist nichts. Auch hat der Schwede weder Rost noch irgendwas.


    Ein anderer Gutachter wäre ja nicht das Problem. Allerdings habe ich beim ADAC ja schon 110 Euro auf den Tisch gelegt am letzten Freitag. Und in der Bewertung soll dann bitte schön auch kein Mumpitz stehen ("nachlackiert").


    Dein Prospekt - Danke übrigens - der könnte sehr hilfreich sein. Da steht ja der gesamte Aufbau der gesamten Fertigung drin (Verzinkung; Rostschutz; Tauchbäder etc.). Noch hat der Mitarbeiter vom ADAC den Bericht ja noch nicht fertig. Ich werde mir die entsprechenden Seiten aus dem Prospekt mal ausdrucken. Spätestens Montag will ich dann mit den gesammelten Informationen dort wieder aufkreuzen.


    Dir derweil noch einen schönen Urlaub wünschend :)


    Michael

  • Gruß,


    hast sowas auch von einem 945er Classic zufällig da von 1997? happy

  • http://www.networksvolvoniacs.org/index.php/Prospekte#940er
    leider liegt dort nix vom 2 oder 9er.


    Ich bin mir nicht sicher, bitte korrigiert mich, die 76-78 Fahrzeuge aus Belgien wurde ja nicht alt (DDR Blech) und darauf hin wurde in Gent auch die Lackierung geändert, den Unterschied zu den in Schweden produzierten muss der Kurzgutachtenverfasser nicht erfahren, dennoch kann das mit ein Grund sein warum die Schichtstärke 300 teilweise messbar ist.
    Wenn du alle Besitzer kennst, wäre das nicht auch ein Weg einen Nachweis zu liefern? Alle bestätigen schriftlich das der Volvo in der Zeit in der sie ihn besessen haben nicht lackiert wurden.


    Nebenbei frage ich mich warum ein 89er Volvo eine Komplettlackierung "braucht" - ich sach mal der kennt keine Volvos. Auf die negative Idee muss man erstmal kommen.


    Gruß
    Jörn

  • Moin Michael,
    Schicker Wagen!
    Was manchen Leuten so einfällt, ich möchte nicht wissen was bei dem Gutachter noch käme wenn Du ein komplettes Oldtimergutachten anforderst..
    Pfeif aufs Geld,sag ihm das er sich den Lackmesser nebst Gutachten dahin schieben soll wo nie die Sonne scheint, und fahr woanders hin.
    Macht Freude und gibt ein gutes Gefühl :thumbsup:
    Gutes Gelingen,
    Gruß Thomas

  • Moin Thomas.


    Danke für das Kompliment (Schwede) :) Sieht vermutlich noch so gut aus, weil er nicht mal 250.000 Kilometer gelaufen hat und 8 Jahre abgemeldet in der Garage stand. Vater konnte sich einfach nicht davon trennen. :)


    Gutachter. Jörn hatte ja auch noch eine gute Idee (Vorbesitzer bestätigen "nicht nachlackiert").
    Auch hatte ich im Lackiererblatt noch eine aktuelle Veröffentlichung gefunden. Darin heißt es unter anderem:


    "Die angestrebte Gesamtschichtdicke der Karosseriebeschichtung wird von einem großen deutschen Volumenhersteller der Fahrzeugindustrie von 50 µm bis 350 µm angegeben. Der Fahrzeughersteller weist allerdings darauf hin, dass es, um eine hohe Qualität zu erreichen, zu Wiederholungslackierungen kommen kann. Es ist also durchaus üblich, dass Karosserien mehrmals Produktionsstraßen durchlaufen."


    Und wenn man dann noch die Angaben in dem vom Jörn übermittelten Prospekt berücksichtigt (Aufbau der Beschichtung der Karosserie des Schweden), dann sollten die 200 - 300 µm überhaupt nicht verwunderlich sein. Ferner hat der Gutachter ja rundherum gemessen. Demnach ist alles gleichmäßig und keine Spuren einer Nachlackierung zu finden. Aber wie Du schon sagtest: auf die Idee muß man erst mal kommen :)


    Vermutlich kennt der Gutachter wirklich keine Schweden. Der ADAC bietet den Service Kurzgutachten erst seit kurzer Zeit und nur in ausgewählten Niederlassungen an. Ich bin da aus ganz einfachen Gründen hingefahren:


    1) Kostengünstig für ADAC-Mitglieder (110 Euro).
    2) Der Schwede ist beim ADAC versichert (das Versicherungsgeschäft macht die Allianz AG für den ADAC).


    Ich werde mich da auch nicht groß reinsteigern, da es ja nur für die Versicherung ist.


    Jörn schrieb ja auch noch was über die in Belgien produzierten Fahrzeuge. Gegenüber vom Typenschild im Motorraum (Fahrerseite) ist ja eine Plakette. Die trägt die Nummer 002157. Vermutlich die Produktionsnummer. Demnach ist der Schwede vermutlich vom DDR-Blech verschont geblieben :saint: Aber auch wenn: er hat 0 % Rost. Daher wäre das auch schon egal :)


    Vielen Dank für Deinen Kommentar und liebe Grüße



    Michael

  • Hallo, vlt kann ich etwas beitragen:


    Ich habe meinen 740 88er aus Belgien vor gut 2 Wochen Poliert und dabei ein sehr genaues Schichtdicken Messgerät genuzt.
    Rings herum lagen die Schichtstärken zwischen 120 und 170 my...auf dem Dach und an den C Säulen stellenweise bei über 240my. wenn gewünscht kann ich ein Rings herum gemessenes Protokoll einstellen oder per mail zusenden.


    gruß

  • Hallo. Grüß Dich. :)


    Danke für die übermittelten Daten Deines Fahrzeuges (Schichtdicke).


    Deine jetzigen Angaben reichen mir schon völlig aus.


    Man kann ja schon die Tendenz sehen, dass das alles mit dem originalen Zustand zu tun hat.


    Danke für das Angebot eines gesamten Protokolls. Aber das werden wir gar nicht mehr benötigen. :)


    Unsere Schweden - oder einige davon - haben durch den gesamten Produktionsaufbau eine recht hohe Schichtdicke.


    Und die Automobilindustrie hat ja auch verlautbaren lassen, das hohe Schichtstärken durchaus vorkommen (auch heute).



    Nochmals vielen Dank und liebe Grüße



    Michael