Erfahrungsfrage zum M90

  • ein freundliches Hallo in die Runde,


    mich würden mal Eure Erfahrungen zum M90xx interessieren was die Haltbarkeit anbetrifft. Hin und wieder liest man, daß selbiges ausgestiegen ist.
    Nun habe ich folgende Situation: M90xx (450tkm) läßt sich nicht wirklich leicht zum 3. Gang überreden, von wegen Gang einwerfen, geht nicht, es muß schon sehr gewissenhaft mit Nachdruck erfolgen. Naja vielleicht trennt die Kupplung nicht richtig (wir alle kennen ja das Phänomen mit dem plötzlich nicht vorhandenen Druck auf der Kupplungsleitung). Nur (ja man soll niemals zwei Elche nebeneinander stehen haben, sie tauschen sich ihre Gemeinheiten aus) fängt auch mein M90xx mit diesen Zicken an. O.K. 850tkm mit 50% Hängerbetrieb setzen ihm natürlich auch ein wenig zu. Gibt es da erfahrungsgemäß eine Schwachstelle, über die man den Elchen ein exaktes Schalten in den 3. Gang wieder beibringen kann? Es ist immer vom 2. zum 3., Drehzahl beim Schalten ist egal, gut mit Zwischenkuppeln ist die Wahrscheinlichkeit, daß der 3. auch wirklich drin ist, etwas höher. Vom 4. zum 3. geht es problemlos.


    Für sachdienliche Hinweise bin ich dankbar, weil ich eigentlich so ein neues Getriebe nicht zum alten Eisen legen wöllte.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • gut mit Zwischenkuppeln ist die Wahrscheinlichkeit, daß der 3. auch wirklich drin ist, etwas höher

    Hallo Johannes.
    Du schaltets doch nicht wirklich mit Zwischenkuppeln bei einem Synchronisierten Getriebe - beim einfachen Muffengetriebe (hatte unsere Hanomag) da ja, aber bitte nicht beim M90.
    Neues Öl hast du bestimmt schon.
    Die Kupplung entlüftet und beim ersten Stück des Pedalwegs wird Druck auf den Hebel am Getriebe aufgebaut? Also keine Luft kein undichter Zylinder? Wenn durch mehrfaches Pumpen des Pedal im ersten Bereich fester wird ist da Luft drin oder die Manschetten (oben oder unten) sind defekt.
    Bei meinem hat der Dichtmanschettentausch für eine ausreichenden Trennung der Kupplung gesorgt und kalt - mehrmals entlüften (von oben, unten, lange einfach fließen lassen, mit Pumpe). Es jedoch der 1 Gang der fast nicht einlegbar war.


    3 Gang...wie geht der 5 Gang rein?
    Es kann auch eine Führungsbuche sein.


    Gruß
    Jörn

  • Doch, ich schalte mein Getriebe nach alter Art, bin das noch seit alten Zeiten gewöhnt und die Synchronisation schont es doch, wissend, daß es nicht nötig wäre, aber die alten Leute eben, gelernt ist gelernt.
    Alle von Dir aufgeführten Dinge habe ich selbstverständlich erledigt. Dieser Effekt tritt bei meinem auch erst seit ca.2 tkm auf. Ich tippe tatsächlich auf Verschleiß im Inneren des Getriebes, der 3. wird ja auch häufig gebraucht. Alle anderen gehen spielend rein, wenn ich dem 3. entsprechend Zeit (zwischenkuppeln) und Geschwindigkeitsanpassung gebe, hab ich ja auch keine Probleme.
    Mir geht es bei der Frage um Erfahrungen anderer mit diesem Getriebe weil immer gesagt wird, unkaputtbar, aber wer hat schon diese Laufleistung mit dem Getriebe?
    Ölwechsel und solche Spielchen sind natürlich Pflicht, und ja, mir ist es auch nicht fremd, mit einem defekten Geberzylinder zu fahren, der langsam automatisch einkuppelt. Die Werkstatt mußte damals den "defekten" Geberzylinder wieder einbauen, da mir sonst die "Wegfahrsperre" fehlte. Also auf der Kupplung mit eingelegtem Gang stehen, mache ich nie, beträfe ja auch nur den 1.Gang.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • aber die alten Leute eben, gelernt ist gelernt.

    Das kann jedoch auch bedeuten das du nicht die Drehzahl passend anhebst um von 4. in den 3. zu schalten. Sicherlich kannst du das, dann geht das Schalten ja auch ohne Kupplungsbetätigung.

    Getriebe weil immer gesagt wird, unkaputtbar

    nein ist es nicht - finde den Beitrag nicht, nach 90tkm neues Getriebe stand hier schon und dann nach xkm der zweite Tausch...
    Vielleicht schaltest du viel vom 2- 3. und 4-3. mit Drehzahlunterschieden, dann können die Synchronringe mal früher defekt sein, dass ist das aber nicht das Gangrad oder die Lager die sind im M90 schon recht stabil - fast unkaputtbar.
    Wenn zu dem leichten Synchronringverschleiß noch eine Kupplung kommt die nicht sauber trennt (Ausrücklager schwergängig, Belagscheibe/Druckplatte wellig) dann tritt das gefühlt erst in einem Gang auf.


    Was macht das Gestänge 5. geht ohne Probleme?


    Den Gang in der Wartezeit heraus nehmen, war "früher" richtig - oder wie lange wartest du -darfst du warten bis gehupt wird- um nach dem Kuppeln den 1. Gang einzulegen?


    Die Werkstatt mußte damals den "defekten" Geberzylinder wieder einbauen, da mir sonst die "Wegfahrsperre" fehlte

    Ist das noch so - du fährst mit einem Geberzylinder der langsam durchsackt, oder was macht der Zylinder?
    Gruß
    Jörn

  • Vielleicht bin ich ja auch von früher, aber ich verbringe Wartezeiten vor der Ampel auch im Leerlauf und ausgekuppelt. Alles andere sorgt für unnötige Belastungen. Soll doch jemand hupen...


    Bei dem Getriebe werden die Synchronkörper des dritten Ganges verschlissen sein. Wenn die Kupplung nicht sauber trennt, muß die Synchronisation halt auch Mehrarbeit verrichten. Bei der Laufleistung ist aber generell auch normaler Verschleiß wahrscheinlich.


    Viele Grüße,
    Georg

  • Ich glaube zwar nicht daß es daran liegen wird, aber eine undichte Kupplungshydraulik last sich ja leicht am schleichenden DOT4-Verlust im Behälter erkennen.
    Mal über eine Woche Fahrbetrieb
    genau beobachten, aber Achtung: Wegen der Zweistufigkeit der Versorgung wirklich immer bis max auffüllen !
    Oder spez Geber: Einfach mal mit dem Finger unter dem Zyl-Flansch über die Spritzwand fahren, da rinnt dann die Brühe heraus.


    Zum M90 wirds ja hoffentlich bald Beiträge geben, ich bin immer noch beim bewährten M46 hängen geblieben.
    Ob die Vorschusslorbeeren für das M90 berechtigt waren zeigt sich wohl erst jetzt so langsam.

  • Um das mal klarzustellen:
    Die von mir genannten Dinge beziehen sich nicht auf Volvo, jedoch auf meine erlernte fahr- und schaltweise. Im übrigen gibt es auch die Möglichkeit, daß die Kupplungsflüssigkeit nicht verlustig geht, sondern wieder in den Ausgleichsbehälter zurückströmt, so war es damals bei mir und es war ein separater Ausgleichsbehälter, der nichts mit der Bremse zu tun hatte. Wenn Verluste gewesen wären, hätte ich gehandelt. Und ja, früher war das Ausrücklager ein rotierender Graphitring und kein Lager im eigentlichen Sinne wie wir es heutzutage kennen, damit war der Verschleiß entsprechend groß im ausgekuppelten Zustand, es wurde ja auch ein entsprechender Spalt eingestellt, damit der Schleifring im eingekuppelten Zustand nicht anlag. Eine automatische Nachstellung der Kupplung war dadurch schwerlich möglich.



    So und nun nur das aktuelle:
    Die Kupplungshydraulik ist top i.o. bei diesen Fahrzeugen, ebenso die Kupplung. Ja natürlich schalte ich relativ viel zwischen 2-3 und 4-3, das ergibt der Einsatzzweck des Fahrzeuges. Von 4 nach 3 gibt es keine Probleme auch ohne Zwischengas nur von 2-3 ohne Zwischenkuppeln möchte der 3. mit "Nachdruck" behandelt werden. Ich weiß es, und habe damit kein nennenswertes Problem, die beste aller Ehefrauen schon etwas mehr. Bei dieser -zugegeben etwas akademischen- Frage geht es mir um Erfahrungen anderer mit dem Getriebetyp, ich denke wenn ich das wirklich wieder top haben wöllte hilft nur ein neues Getriebe.


    Und um auf Jörns "Wartezeit" an der Ampel zu antworten:
    Wenn eine Ampel auf Rot/Gelb schaltet, ich die Kupplung trete, den Gang einlege (was ja bei dem 1. immer funktioniert), kann ich im Moment der Umschaltung auf Grün losfahren, wo besteht also das Problem? ein ca 3sekundige "Gelbphase" sollte doch ausreichen, loszufahren.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • Mahlzeit,


    zum M90, der Synchronring vom 3. Gang verschiebt sich gerne mal auf der Welle, damit ist die Synchronisation hinüber.


    Hier stehen allerhand infos dazu:
    http://forums.turbobricks.com/showthread.php?t=94325
    War bei dem M90 was ich hier hatte auch so, hab es damals aufgemacht:



    Die Amis schweißen den Ring fest, dann geht's wohl wieder :-).
    Ist ein ziemliches Gefummel da ran zu kommen.
    Angeblich sind das ja die selben Innereien wie beim M56 vom 850er, so als Ersatzteilespender.


    Gruß Cord

  • Hej Johannes,


    hatte ich selbst noch nicht, aber Sychronisationsschwierigkeiten vom 2. in den 3. Gang sind beim M90 wohl nicht so selten. Zumindest wurde mir das schon von mehreren Seiten berichtet. Das M90 in meinem 740 hatte beim Umbau nur ca 250.000km runter, das ist vollkommen unauffällig. Bei deiner Laufleistung denke ich auch, dass es einfach Verschleiß der Sychronringe/des Sychronkorbs sein wird.


    Und die Unzerstörbarkeit des M90 ist ein Mythos. Beim Freund mit 940 hatte das M90 einen deutlich hörbaren und nach dem Zerlegen auch deutlich sichtbaren Lagerschaden nach ca 350000 km. Ersatzteile sind schwer bis gar nicht zu beschaffen, zumindest habe ich nichts finden können. Lager könnte man sicher nach Maß beschaffen, beim Rest außer Dichtungen sieht es eher düster aus. Wobei du vielleicht bei Volvo Schön mal nachfragen könntest. Da gibt es ja noch den einen oder anderen findigen.


    Viele Grüße,
    Lutz


    Edit: Cord war schneller und ausführlcher. _g

  • Danke, dann lag ich ja mit meiner Vermutung richtig. Also weitermachen und beobachten und unsyncronisiert weiterfahren.
    Die Geräuschkulisse ist natürlich auch nicht mehr die beste aber da stellt man das Radio ein wenig lauter.
    Ich werd mal den Görlitzer Getriebespezi konsultieren, ob der mir da ggf. helfen kann wenn es denn allzu schlimm werden sollte.Weil ein gebrauchtes lohnt bei meiner weiteren Nutzung nichts und ob es das wirklich noch neu gibt muß ich mal in Erfahrung bringen.


    Ein Getriebe ist dann Schrott, wenn außer dem Gangrad des 1. alles kaputt ist und selbst ein anderes Gehäuse benötigt wird oder man den Gang nur mit Brechstange und Vorschlaghammer wieder rausnehmen kann.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • Um Missverständnissen vorzubeugen:
    Das von mir zur Kupplungshydraulik beschriebene gilt selbstverständlich für Volvo 940 und ist abschließend gemeint.
    Konstruktiv vorgegeben strömt da nix zurück was einmal an den Manschetten vorbei ins Freie gelangt ist.

  • Hallo auch,


    ich hatte auch mal dieses Problem für etwas länger als 6 Monate gehabt. Auch vom 2.in den 3. Gang ging es sehr schwierig. Musste dafür dann immer genau 30 km/h fahren,um butterweich schalten zu können. War vorher nicht der Fall. War ich dann mal mit 32 km/h unterwegs, ging dieser 3. Gang pardout nicht rein. Das gleiche wenn ich langsamer unterwegs war.


    Da half man mir noch vom Freundlichen mit der Aussage, das Schaltgetriebe mit diversen Markenölen, die dünner waren als Original rein kommt, zum spülen. Ich wechselte da fast monatlich das Öl. Aussage war, alles damit wieder sauber zu spülen. Dies wechselte ich dann 4x. Danach bestellte man mir das Spezial Getriebe Öl für schwer einlegbare Gänge, füllte das Getriebe damit auf & sagte mir, dieses nach ca. 1 Jahr nochmals zu wechseln. Machte ich auch so.


    Was soll ich sagen, seitdem ist jetzt echt Ruhe, es schaltet wieder so, wie es soll. Natürlich wurde alles drumherum erneuert & korrekt eingestellt.


    Ich muß dazu noch anmerken, als das mit dem Schaltgetriebe Problemen los ging, hatte er so um die 400.000 km auf der Uhr. Jetzt sind es immerhin schon gute 608.000 km. Probleme gibt es seitdem Gott sei Dank nicht.

  • @Errollt,
    oh doch, es ist möglich auch bei Volvo, dann wenn im Geberzylinder die Druckmanschette einen Defekt hat, und alles andere dicht ist, kann die Flüssigkeit wieder in den Ausgleichsbehälter zurückströmen. Dies geschieht beispielsweise durch den Druck der eigentlichen Kupplung über den Nehmerzylinder und man tritt dann erstmal ins Leere, beim zweiten mal ist alles wieder bestens. Dieser Effekt tritt besonders bei stauender Hitze auf. Und ja, ich kenne dieses Problem.
    Richtig allerdings ist auch, daß der Rückfluß nicht oder Schwerlich bei getretener Kupplung erfolgt.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • Wenn man schon ins Leere tritt ist bereits soviel verschwunden daß Luft eingezogen wurde.
    Die meisten merken es nur nicht, Behälter ist ja noch halbvoll und es wird dann komischerweise nicht mehr weniger...


    PS: Das was bei stauender Hitze noch dazukommt sind lediglich Dampfblasen bei zu alter Bremsflüssigkeit

  • Hej Johannes,


    es gibt wahrscheinlich selbst bei Volvo nicht allzu viele Leute mit Erfahrungen mit M90 über 800.000 km. (Ich könnte auch nur mit noch nicht mal 300.000 problemfreien km dienen.) Aber irgendwann geht auch an einem gut dimensionierten Getriebe etwas kaputt, je nach Nutzung sind es häufig die Synchronringe. Ich denke, dass ist in Deinem Fall auch relativ klar. Für die Zukunft (z.B. beim Kauf eines Ersatzgetriebes) wäre interessant, ob sich im Alter die Änderungen an der Synchronisierung des M90 im Februar 1996 bei der Haltbarkeit heute bemerkbar machen. Da wäre momentan die interessante Frage, ob Deine Getriebe von vor oder nach diesem Datum sind? Problematisch ist leider beim M90 (und M56), dass praktisch keine Unterlagen (z.B. Einstellwerte oder Teilelisten) und auch keine Ersatzteile bei Volvo dafür verfügbar sind. Dass man komplett auf Suchen und Probieren angewiesen ist, macht eine Reparatur der M90 (auch für einen Getriebeprofi) nicht unbedingt einfacher.


    Viele Grüße,


    Jörg

  • @'Errollt


    Diese Dampfblasenproblematik kenne ich nicht, weil, wenn man ein Auto 850 Tkm fährt, möchte man es wohl länger haben und dem zur Folge auch entsprechend warten, z.B. Flüssigkeitswechsel etc. und wer so dämlich ist, und nicht nach den Flüssigkeiten schaut, ist selbst schuld.
    Flüssigkeit fehlte definitiv nicht, nach Wechsel des Nehmerzylinders, weil einfacher, dasselbe in Grün also Geberzylinder gewechselt und es war erledigt.
    Nun kann mir jeder erzählen was er will, dort lag der Hund begraben und die Flüssigkeit lief nirgendwo hin auch nicht in den Fußraum. Bitte glaube mir, so ein wenig kenne ich mich mit dem Wagen aus.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • Zum Glück muß ich Dir nicht glauben.
    Im Interesse späterer Nachleser wollte ich das nur nicht unwidersprochen stehenlassen.
    Übrigens läuft die Flüssigkeit nicht in den Fußraum sondern entlang der Spritzwand auf den linken Holm im Motorraum, von wo sie dann abtropft, untrügliches Zeichen.
    Aber genug OT.