945 Bremse rubbelt

  • Servus,


    Wie der Titel sagt... Beim starken bremsen kommt das rubbeln und er zieht leicht nach rechts.
    Wenn man nur leicht bremst passt alles.


    Ich habe folgendes getauscht/versucht:


    - neue Bremsscheiben (Markenhersteller)
    - neue Bremsscheiben (zum zweiten Test billige)
    - neue Beläge
    - komplett neue Radnaben auf beiden Seiten, damit ich Rost auf den Auflageflächen ausschließen kann


    Es bringt nur nichts. :cursing:


    Hat jemand noch eine Idee woran das liegen kann?
    Können die Sättel sowas verursachen? Gleitstifte sind sauber und schön leichtgängig. Mir fällt aktuell nix mehr ein, außer ich habe zweimal eiernde Scheiben erwischt?


    Schöne Grüße
    Dominik

  • Gruß,


    was für neue "billige" Scheiben hast denn jetzt drauf? Von "Zimmermann" die belüfteten & gelochten vielleicht? Wenn ja, das gleiche Problem hatte ich auch vor kurzem. Derzeit bekommen die "Zimmermann" Bremsscheiben total miese Bewertungen, sollen angeblich dort wo die Löcher durch die Scheibe sitzen, im Micro Bereich Risse bilden, was dann beim Bremsvorgang zu thermischen Überbelastungen, ergo verziehen führen soll, was dann die Scheiben krumm zieht.


    Mein Teilehersteller rät derzeit von den "Zimmermann" Belägen wie auch Scheiben völlig ab.

  • Ich hatte auch eine Zeitlang "Hausmarke" und bin dem Rubbeln hinterhergelaufen...


    Von Radlager prüfen, Anlagefläche säubern, bis Räder umsetzen etc. alles durch.


    Seit dem Wochenende VOLVO Original Scheiben und Beläge aus Fernost drauf und es Ruhe.
    Mal sehen wie lange es hält.


    Gruß Jan



    PS Welche Felgen und wieviel Nm an den Radmuttern hast Du? Und was sagt der Bremsenprüfstand? Abweichung?

  • Die Hausmarke hab ich nur zum Test gekauft, weil mir ein zweiter Satz ATE nur zum ausprobieren zu teuer war.
    Es sind wieder die ATE drauf bis ich mehr weiß. Bremsenwechsel quasi blind im Schlaf mittlerweile.


    Die rechte Seite ist die eiernde, zumindest wenn man dem Bremsenprüfstand trauen kann (schwankender Zeiger). Abweichung unter 7% bei der langsamen Drehung auf den Rollen und Bremswirkung ist auch top.


    Felgen sind die originalen Stahlfelgen mit neuen Winterreifen, angezogen mit ~100-110Nm weil mir die Angabe 85Nm auf dem Nabendeckel doch etwas wenig vorgekommen ist.


    Ich hau morgen testweise eine einzelne billige Scheibe rechts drauf, sind ja zwei davon da.
    Und ja mir ist klar dass man das nicht macht, aber zum testen für ein paar Kilometer wirds keinen umbringen ;)


    Da müsste ich mal wieder sehr viel Glück haben wenn zwei Scheiben eiern...

  • Zimmermann sind ja nun keine superbilligen Teile. Ich fahre die gelochten schon seit vielen Jahren und hatte noch nie Probleme.
    Warum nimmst du ein höheres Anzugsmoment als es der Hersteller vorsieht. 2 x 940 mit zusammen knapp 800.000 km....noch nie ist ein Rad abgefallen. Hast du nun 100 oder 110 Nm genommen? Geschätzt? Taugt der Drehmomentschlüssel etwas oder eher ein Schätzeisen.


    Mit einer Messuhr, weißt du ob die Scheiben einen Taumelschlag haben. Ich denke eher andere Fahrwerksteile lösen das aus. Spurstangenaxialgelenk z.B. oder Spurstangenkopf oder anderes. Mit einer systematischen Suche kommst du der Sache auf die Spur. Blindes tauschen bringt nichts.

  • Bremsattel komplett gangbar und sauber? Alles beweglich, was sich bewegen muss?
    Querlenkerbuchsen ok?

    dass die Gleitbolzen gängig sind, hatte er geschrieben.
    .
    aber wie siehts mit den Kolben selbst aus?
    Kurioserweise war bis eben zu Alex' Beitrag noch gar keine Rede von.
    .
    Nach mehr als 20 Jahren sind die IMMER unterschiedlich gängig und absolut gesehen "kurz-vor-fest".
    Ich rate daher (auch) zu neuen Bremssätteln.
    Zumindest mal vorn einen Sattel nach dem anderen abbauen und mit dem Pedal den Kolben 2cm weit raus drücken und anschl versuchen, mit der Hand wieder rein zu drücken. Wenn das nicht geht --> neue Sättel.
    Wenn die Kolben --wider Erwarten-- leicht fluppen, man die Kolben der Sättel HA prüfen.

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • ich hatte ungleichmäßig ziehende Bremsen beim leichten Bremsen - neue Sättel rundum und er rollt leicht und bremst völlig gleichmäßig.
    Die Kolben bewegten sich, aber eben nicht mit der gleichen Kraft.


    Tip die neuen Sättel zerlegen (mit Druckluft die Kolben heraus) und mit ATE Paste komplett neu schmieren.
    Dauert <1h für vier Sättel mit ärgern über die Manschetten.


    Gruß
    Jörn

  • Morgen!


    Ich antworte Mal der Reihe nach:
    Die Angabe 100-110Nm ist nicht wegen billigem Drehmomentschlüssel (Hazet) sondern weil es mir bei eingestellten 100 gelegentlich passiert das ich mit Schwung halt Mal einen Millimeter weiter drehe wenn's geklickt hat. Exakt 100Nm perfekt gleichmäßig schafft glaube ich keiner ;)


    Bremssättel sind sauber, Kolben kann ich mit der Hand drücken. Drücke ich das Bremspedal wird's fest, beim Loslassen auch sofort wieder freigängig.


    Messuhr hab ich leider keine geeignete, nur eine für die Einspritzpumpe beim Diesel.


    Habe jetzt die Auflageflächen nochmal mit dem Drahtbürstenaufsatz saubergemacht, damit die Beschichtung der Scheibe komplett runter ist.
    ich bilde mir ein dass es ein wenig besser geworden ist.


    Blindes tauschen war das auch nicht, die alten Bremsen waren ebenfalls schon am Ende und wegen Rost auf den Naben habe ich diese eben ersetzt. Musste die alten Scheiben mit dem Hammer überreden damit sie abgehen..


    Die ganzen Buchsen prüfe ich gerne noch, kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, die alten Bremsen haben keine Probleme gezeigt. Sorry hätte ich vllt gleich dazu sagen sollen :)


    Heute Abend kann ich dann mehr sagen, dann ist definitiv alles sauber und glatt poliert...


    Schöne Grüße

  • Dann kann es ja fast nur an den Bremsscheiben/-Belägen liegen. (U.U. begünstigt/verstärkt durch Spiel in den Achslagern/-gelenken.)


    Vor ein paar Jahren habe ich ATE bei Bremsscheiben und -Belägen die jahrzehntelange Freundschaft gekündigt, nachdem wir an unterschiedlichen Fahrzeugen mehrere Probleme mit ATE Bremsscheiben und -Belägen hatten, v.a. massive Korrosionsprobleme. Deshalb habe ich mich auch beim 940 für einen anderen Hersteller entscheiden. Aus dem Bauch heraus ist es TRW geworden (Scheiben und Beläge vorn und hinten) - die funktionieren seit 2 Jahren ohne Probleme und haben ein perfektes Tragbild.


    Viele Grüße,


    Jörg

  • Exakt 100Nm perfekt gleichmäßig schafft glaube ich keiner

    Hallo Dominik.
    Doch das ist der "Trick" mit einem Drehmomentschlüssel, wird der wird langsam bedient, schaffe es
    auch reproduzierbar :-) - das ist die technische Aufgabe des Schlüssels. Wie willst du sonst z.b. Kopfschrauben anziehen.


    Die Schei... die Reifenhändler machen ist der letzte Blödsinn: Radmuttern/-bolzen mit dem Schlagschrauber anziehen und dann schwungvoll zwei mal den Drehmomentschlüssel "knacken" lassen obwohl keine Drehbewegung mehr stattfindet.
    Meine Feststellung die Schlagschrauber ziehen auf ca. 150Nm (VW Wert?) - dann ist ein Prüfen mit einem Drehmomentschlüssel mit x Nm (unter den 150) nur noch Makulatur.
    Ich ziehe die Räder immer selbst an, damit mir die Bolzen nicht gedehnt werden - gibt es als Thema hier jedoch schon.


    Welcher Wagen bekommt bei dir 100-110 Nm? Ein 9er bekommt 85Nm.
    In Stufen anziehen - wenn du gleich eine Mutter mit 110Nm anziehst kann sich die Felge und die neue Scheibe nicht ordentlich setzen.



    Zu dem Bremsen - also vorher war alles in Ordnung, das sagt nichts, vielleicht bis du nach dem Bremsscheibentausch empfindlich oder die neuen Scheiben greifen noch sehr kräftig.


    Schau die die neuen Klötze mal an - wenn die Beschichtung sich überlegt hat statt weg zu brennen in die Beläge zu schmieren kann es daran liegen.
    Sonst einfach die Klötze umdrehen und auf Spiel in den Führungen prüfen.
    Gruß
    Jörn

  • vielleicht nicht so gut für die Radlager, wenn man übertreibt,etwas Wärme ist schonender
    mfg
    gm1

    Es hatte mehrere Gründe warum die die Naben/Radlager ersetzt habe, das war einer davon.... Noch nie war so viel Überzeugungskraft notwendig um die Scheiben von der Nabe zu trennen.


    Aber ja, 100Nm ist über der Herstellerangabe, ich verwende aber auch nicht die originalen Radmuttern sondern geschlossene mit der doppelten Gewindelänge. Wenn ich die mit 85Nm am Drehmomentschlüssel anziehe kann ich die fast mit der Hand aufdrehen, richtig oder nicht das ist mir einfach zu wenig. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass dadurch schon die Radbolzen gedehnt werden. (Selbst wenns gleich klickt: ein kleiner unachtsamer Fettklecks oder Rost verändert die Reibung, daher meine Einwände mit "schafft keiner perfekt")
    Streiche dann einfach die "-110" aus meiner Angabe, ich zieh die mit 100 fest und hab auch noch kein Rad verloren bzw. Bolzen abgerissen. ;)


    Meine Tauscherei hat leider bisher keine Ergebnisse gebracht aber auch nix gekostet außer eine Stunde Zeit. Nächster Schritt ist das Vermessen der neuen Radlager/Naben, evtl. ist da etwas nicht in Ordnung. Fahrwerk lasse ich noch außen vor, da es vor dem Bremsenwechsel ja auch nicht geschlagen hat und spontan auf 10Km geht auch keine Buchse kaputt.

  • Update zum Ende:


    Die neue Radnabe/ das Radlager war schuld.
    Nach dem vermessen festgestellt, die Auflagefläche war ganz leicht "unrund", somit war jede noch so gute Bremsscheibe zum eiern verurteilt.


    Vermutlich hätte der Rost auf der originalen Nabe weniger Probleme gemacht....man lernt nie aus.


    Jetzt laufen die Zimmermann Scheiben mit billigen Belägen aber es bremst, bleibt also erst Mal so.


    Vielen Dank für alle Tips!

  • Hi, das waren Naben "Hausmarke"/noname, die hab ich allerdings schon oft verbaut und noch nie Probleme gehabt.


    Ich nehme die günstigen beim 940er will sie echt schnell zu tauschen sind.


    Vermutlich habe ich ein Montagsmodell erwischt, wurde jedenfalls anstandslos ersetzt und das neue passt.


    Grüße,
    Dominik