Volvo 240 Rost hinterer Längsträger

  • Hallo liebe Volvo rollenden,


    ich habe seit kurzem einen Volvo 240. Und leider erst jetzt nachdem ich ihn habe sehr viel Rost entdeckt. Das ist grundsätzlich kein Problem für mich, da ich inzwischen recht gut schweißen kann und im Sommer zum üben einen Ford Fiesta von 1997 gerettet habe den jeder andere in die Presse geschickt hätte.
    Nun weiß ich aber nicht genau, ob es sich in diesem Fall um Rost an tragenden Teilen handelt. Die schlimmsten Stellen sind hinten die Träger auf denen quasi der Kofferraumboden aufliegt.


    Hier sind zwei Bilder davon.

    Rechte Seite hinten



    Linke Seite hinten


    Wie sehen diese Stellen bei euch so aus?

  • Hallo Volvodescartes,


    endlich mal einer, der nicht gleich verzagt, wenns löchrig ist. Ja, das sind Träger und ja, wenn nichts beizeiten behandelt wurde, sind da alle durch. Und wie das Wort Träger schon suggeriert, Obacht, denn niemand will, dass du nicht mehr bist, sondern rollst. Richard hat hier mal gezeigt, wie man den hinteren Längsträger schweißen kann. Das Greenbook sagt, geeignetes Blech nehmen, am besten aus einem anderen guten rausgetrennt, innen zweireihig punkten und außen Vollnaht.


    Viel Spaß

  • also ,und Hallo den“fähigen Richard „ findest du hier.die Anleitung zum Schweißen in einem meiner Beiträge .

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche

  • Hier noch ein paar Bilder dazu

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    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche

  • Hallo Richard,


    vielen Dank für die Aufschlussreichen Bilder! Das finde ich immer sehr hilfreich.
    Bei meinem sieht es noch etwas schlimmer aus, weil auch die Falz zum Kofferraumblech krümelt. Ich werde morgen mal die Feder aus dem Weg bauen und dann genauer sehen was alles los ist.



    So lässt sich auch kaum noch erkennen was wo aufgedoppelt wurde, und ob überhaupt.


    Lieben Gruß,
    Max

  • Hallo Max.
    Normalerweise findest du mit der Suche - oben rechts - eine Menge.


    Mach den Träger erstmal ganz auf, sieht nicht so schlecht aus der ist ja noch nicht geknickt oder eingedrückt (wie ich das erkennen kann) und los mit der Anleitung von Richard an die Arbeit- die Zeitangabe könnte ich nicht schaffen oder bestätigen.

    • Schön wäre es wann du den Fortschritt mitteilst.

    Gruß
    Jörn

  • Hallo Jörn,


    die nächsten Tage mache ich da mal mehr auf. Bisher ging alles ohne Flex und schön einfach :)
    Es ist leider gerade auch so kalt und früh dunkel. Das behindert sehr die Arbeit. Ich werde den Fortschritt dann mal dokumentieren. Am besten in einem neuen Post oder?
    Geknickt ist der Träger tatsächlich nicht und eingedrückt auch nicht. Passiert das denn? Also sind das Symptome des Nachgebens?
    Eine Anleitung von Richard habe ich noch nicht gefunden.


    Gruß,
    Max

  • Hallo
    Dein Hinweis auf die Uk Seite ist super ,da er mit vielen Fotos die „Tragweite“ der Beschädigung zeigt.Auch ist da schön zu sehen wie die doppelten Strukturen ineinandergreifen und wie sich der Träger dann mit den anschliessenden oder überdeckenden Boden und Radlaufblechen zu einem Gefüge verbindet.
    Es wird schön gezeigt wie das Innere Des Holmes wieder hergestellt wird.dabei müsste jedem klar werden ,dass bei solchen Schäden nichts gelöst wird ,wenn man einfach ein Blech drauf brät.
    Enttäuschend finde ich das Finnisch der Äußeren Beplattung.die hätte man schön aus einem Stück machen und so anpassen können,dass sie komplett mit dem nochvohandenen Teil verschweißt werden kann.auch eine Abwinkelung ,ähnlich wie bei meiner Ausführung würde die Qualität der Arbeit nochmals verbessern.Auch sollte der innere Holm und die Beplattung auf der Fläche mit Lochbohrung durchgepunktet werden.
    Dieses Stückwerk und das Zugeschmiere mit Dichtmasse entwertet die sonst engagierte Arbeit doch sehr,und sieht im Resultat am Schluss doch etwas pfuschig aus.
    Soweit dazu.Bei dem Bild vom FZG von Max geht es um eine andere Stelle weiter hinten.auch hier empfiehlt es sich mal die Laderaumverkleidung rauszunehmen und zu prüfen wie weit der Rostfrass geht.
    Dann natürlich die Feder raus und den Federteller wegschrauben und alleserstmal gründlich reinigen und abklopfen.
    Die von mir aufgezeigte Methode der Reparatur möchte ich hier mal als gering invasiv bezeichnen,die aber nur solange funktioniert wie genug Material des inneren Trägers vorhanden ist,so dass man mit einfädeln eines Blechs in den Träger eine anständige stabile Reparatur hinbekommt.wenn man dann noch den äußeren Teil ca 3cm wegnimmt und dann ein schön passendes Blech in die verplattung einsetzt wird’s gelingen.
    Aber soweit zur Theorie.warten wir erstmal was nach dem entfernen des Rosts an Ausgangslage für die Arbeit entsteht.
    Das ganze zeigt wie interessant Karosseriearbeit ist und wieviel Hirnarbeit und Geschicklichkeit sie verlangt.
    Die hier in Bildern aufgezeigten Schäden zeigen eindrucksvoll genau den Scheidepunkt,wo es entweder ,wie in den meisten Fällen Richtung Schrottplatz geht,oder aber durch gute aufwändige Arbeit erste Schritte zur Restauration eines 240er beschritten werden.nicht zu vergessen auch der dritte Weg durch Pfusch und zuschmieren die rollende Freundschaft zwischen Mensch und Maschine noch etwas zu verlängern,oder einen unkundigen Käufer zu täuschen.
    Das wird ein spannendes Projekt für Max,und wenn es gut gelingt,kann er selbst sich anschließend als doch schon erfahrenen Schweißer und Blechpatscher bezeichnen.
    Grüße Richard

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche

  • Hallo Richard,


    vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung! Ich war auch sehr enttäuscht als am Ende alles mit dieser Pampe zugeschmiert wurde. Mit einem sehr belastbarem Lack als abschliessende Schicht wie zb. Brantho Korrux 3in1 wäre das viel schöner geworden. Und man sieht auch schneller wenn doch wieder was losrostet.
    Wenn ich die Stelle angehe sieht mein Plan so aus.
    Alles an Rost rausschneiden. Dann schöne Bleche anfertigen und einschweißen. Danach besonders in die Falze Owatrol Öl. Wenn das ausgehärtet ist Brantho Nitrofest drauf 2-3 Mal und am Schluss Brantho Korrux 3in1. Innen rein kommt für die ersten 6 Monate Fluid Film Liq.A.
    Mit diesem Aufbau habe ich am Ford Fiesta rumexperimentiert und gute Erfahrung gemacht. Der TÜV Gutachter hat sich auch sehr über die fehlende dicke Pampe gefreut.
    Man könnte es auch etwas lustig machen und gerade diese anfälligen Träger dann z.B. Rot lackieren, damit man immer dran denkt die Hohlraumversiegelung dort zu kontrollieren ;)
    Leider hängt die ganze Sache gerade an etwas anderem fest. Nämlich der untere Teller auf dem die Feder sitzt. Die Schraube möchte nicht abgehen. Weil sie beschlossen hat, dass es schöner wäre wenn sie sich alleine frei dreht. Da sie oben flach ist gibts auch keine Möglichkeit sie an diesem Spaß zu hindern. Also kam das Schweißgerät raus und ich habe den Teller mit der Schreibe vereint. Das hat eine Weile gedauert bis durch den Rost der Funke gesprungen ist. Naja dann waren sie beide widerwillig eins geworden. Beim nächsten Schraubversuch aber hat dann der ganze Teller die Gelegenheit genutzt sich auch mal mit zu drehen. Ein Festhalten des Tellers mit einer riesigen Rohrzange und dann schrauben hat die Schweißverbindung wieder entzweit. Da hilft jetzt wohl nur noch die Mutter zu spalten oder irgendwie zu flexen, was an der Stelle aber sehr eng und aufwändig ist.
    In der Kälte habe ich leider nicht so viel Ausdauer für solche kreativen Experimente.

  • Hallo errollt,


    der Teller hat sich durch die Aktion noch nicht verformt. Ich schaue mir das heute evtl. nochmal an.
    Wenn ich so weit bin den Rost auszuschneiden würde mich sehr interessieren wie Richard es geschafft hat die im Bild markierten Schnitte so weit nach oben hinzukriegen, ohne mit der Trennscheibe den Radkasten zu treffen? Oder gibts da ein tolles Werkzeug dafür von dem ich noch nichts weiß? :)


  • Hallo Max
    Ich arbeite da mit Druckluftbetriebenen Turbo Schleifer mit mit ganz kleinen Trennscheiben,ca6-8 cm Durchmesser.für das hinterste Eck nehme ich dann pneumatische Metallsäge.
    Den unteren federteller -Teil zum verschrauben gibt es ebenso wie die obere Federaufnahmefür wenig Geld noch neu zu kaufen.insofern die Mutter einfach wegflexen.
    Gruß Richard

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche