Volvo 264 (1978) B27e Gaszug geht sehr schwer

  • Hallo, habe eine Frage zu meinem 264er B27e Motor. Das Gas geht recht schwer. Wenn er kalt ist und dann gestartet wird kann man beim ersten Gasgeben den Gaszug nur mir sehr viel Druck nach unten drücken. Woran kann das liegen! Der Wagen hat erst 40.000km runter und stand quasi seit 1989. Ansonsten ist alles okay. Habe einiges repariert, wie Tank, Tankgeber, neue Vordruckpumpe, neuer Druckspeicher, neue Einspritzpumpe, einen neuen Druckschlauch Mengenverteiler, neue Flüssigkeiten, neue Dämpfer, neue Domlager etc. Was mich jetzt noch stört ist das „schwere Gaspedal“ und ein Ruckelm beim runterschalten der Automatik beim langsamen anrollen z.B. an eine Ampel. Ich gehe davon aus, dass die Buchsen an der Hinterachse so hart sind bzw. ausgeschlagen sind.


    Danke für eure Hilfe.

  • Hallo snapscan,


    zu Deiner Frage nach der Ursache für die Schwergängigkeit des Gaszuges beim ersten Gasgeben ein Überblick über mögliche Verursacher (eigenerfahrungsbasiert - ohne Anspruch auf Vollständigkeit):


    1) Drosselklappe ist schwergängig in der Lagerung / im Trichter (Lager/Welle/Feder trocken / verunreinigt / verkokt
    2.) Betätigung der Drosselklappe ist schwergängig (kleine Kugelköpfe / Gestänge laufen trocken, oder kaltes, altes Fett
    3.) Gaszug- / Schaltzugrolle läuft schwer auf der Welle (z.B. kaltes/altes Fett - nach langer Standzeit /bei warm
    gelauferner Maschine wird die Situation besser.
    4.) schwergängiger (defekter) Gaszug?
    4.) schwergängiger (defekter) Schaltzug? (auch der läuft über die Rolle)


    Abhilfe 1. -3. :

    Die kpl. Betätigung muss demontiert, alle beweglichen / Lager / Gleitstellen gereinigt & entfettet & mit neuem Fett versehen werden ( - nicht ganz bequem zugänglich, da die Rolle unter dem Luftfilter /hinten in der Ansaugspinne sitzt - )


    Gründe für 4.) und 5.) könnten sein:
    Die Kunststoffseelen der Züge sind beschädigt - der/die Züge laufen / reiben auf Metall, oder der/die Züge sind defekt - z.B. ein einzelner gelöster Draht bewirkt den Widerstand.
    I.d.R. wäre dann aber das Problem durchgängig feststellbar, nicht nur beim ersten Betätigen des Pedals.


    Eine weitere Ursache für die Schwergängikeit des Schaltzuges
    könnte auch im Getriebe zu suchen sein: Schwergängigkeit des vom Schaltzug betätigten Schaltmoduls im Getriebe.


    Mögliche Verursacher dafür - v.A. nach langer Standzeit / altem Getriebeöl:

    Sedimentablagerung und Verfestigung / Ölstand zu gering
    Weitere Folgen: U.a. auch rückige / verzögerte Schaltvorgänge: verzögertes oder abruptes Hochschalten / verzögertes / rückiges Herunterschalten, wie in der Frage beschrieben. Und außerdem - je nach Ölstand - Anfahrprobleme.
    Auch in diesen Fällen können die Symptome bei warm gefahrenem Aggregat / Öl etwas geringer werden.


    Eine mögliche Abhilfe: Ölstand anpassen / kpl. Austausch des Getriebeöls / Spülung /

    Ansonsten: Ausbau / Reparatur ...


    Ich fahre selbst gelegentlich einen 78-er 264 GLE (B27E), bzw. einen 265 GLE - beide mit BW 55; immer auch nach langer bis sehr langer Standzeit - jeweils ähnliche Feststellungen.


    Zur Hinterachsaufhängung: Nach 30-jähriger Standzeit kann da durchaus eine Überholung anstehen.
    Bei etwas Erfahrung und Ausrüstung kann das auch in Eigenregie erfolgen.


    Mit freundlichem Gruß


    k-c-f