Paar Fragen zum M46

  • Hallo Leute,


    nachdem ich festgestellt habe, dass meine verölte Kupplung vielleicht doch gar nicht mit meiner Ölwannendichtung, sondern eher mit dem Ölspuckendem Getriebe zusammenhängen könnte, habe ich mein Ersatz M46 (spinnender OD, keine Dauerlösung) drangehängt, und mein "eigentliches" M46 im Keller auf die Werkbank gehievt... Wir waren uns in der Werkstatt alle recht einig, dass es der Simmerring in der Glocke sein müsste. Die habe ich heute mal abgemacht...


    Die erste Frage wäre: Die Aussparung in der Glocke (auf dem Foto unten, in realitas oben) die das Ende des Schalthebels "aufnimmt" war mit einem schwarzen Schlamm aufgefüllt. War das mal Fett? Soll ich das beim Wiederzusammenbauen einfach dick mit normalen Fett vollmachen??


    EDIT: Sooooo, heute ist das Ersatzteil gekommen, jetzt sehe ich klarer, der Ring um den Simmerring ist Teil des Ersatzteils, das erklärt natürlich einiges... Ich würde den dann einfach möglichst schonend mit einem Stück Dachlatte versuchen zu überreden reinzugehen?!


    Die Papierdichtung zwischen Glocke und Getriebegehäuse trocken oder gefettet einsetzen?



    Wäre super wenn mir jemand der das schon mal gemacht hat weiterhelfen könnte...


    Vielen Dank schon Mal!


    Liebe Grüße


    Paul

  • Hallo Paul,


    gleich zu Deinen Fragen:


    1.) Dichtring:


    Den Dichtring kann man zwar mit allen möglichen Gegenständen einsetzen - und wenn man ganz sorgfältig ist und sich Zeit nimmt, gelingt das vermutlich auch mit einer Dachlatte.


    Empfehlenswert ist das aber nicht. Besser wäre, falls das entsprechende Spezialwerkzeug nicht verfügbar ist, ein langes Rohrstück zu suchen, das exakt auf den äußeren Umfang des Dichtringes passt und ansonsten nichts zerdrücken kann. Beim Einsetzen immer wieder prüfen, dass der Ring gleichmäßig einfährt und nicht einseitig schräg sitzt.


    Wichtig ist, dass der Dichtring gleichmäßig einfährt und nicht verkantet. Denn das ist sonst meist sein Ende, da er beim Korrigieren oder Wiederausbau in der Regel beschädigt wird.


    Beim Einsetzen des Dichtringes sollten die Dichtlippe und die Welle eingeölt werden. Den Außenring kann man zwecks besserer Gleitfähigkeit mit Silikonfett oder Öl beaufschlagen.


    2.) Papierdichtung:


    Die Papierdichtung kann trocken aufgelegt / eingebaut werden. Als Montagehilfe, v.A. wenn das Getriebe waagerecht liegt, kann man die Dichtung aber auch dünn mit Hylomar o.ä. einstreichen. Dünn aber, damit das Mittel nicht überquillt oder heraustritt.
    Und auch nicht mit Öl, da das die Dichtung aufweichen kann.


    Soweit zur angefragten Praxis der Abdichtung des M 46, aber auch anderer Getriebe.


    Mit freundlichem Gruß und dem Wunsch für gutes Gelingen ...


    k-c-f



  • Super, danke dir!!


    Dann geh ich da später mal ran! Ach ja, mir stellt sich immer noch die Frage ob der schwarze Schlamm oben da sein sollte oder nicht?! Ich hab momentan die Nase etwas zu und könnte nicht an der Brühe riechen, aber es sah schon wie Fett+Öl aus...

  • Hallo zusammen,


    klinke mich hier einmal ein:


    Um das Risiko zu vermeiden, dass der Wellendichtring während der Montage schräg kommt ist es mit Sicherheit sinnvoll den Wellendichtring ebenfalls von außen mit etwas Fett oder Öl zu benetzen.
    Steht das Getriebe senkrecht unter einer Presse und man presst den Wellendichtring vorsichtig und gleichmäßig ein, kann nicht viel schief gehen und man macht es außen trocken und selbstverständlich innen gefettet!


    Liegt man jedoch unter dem Fahrzeug mit verbautem Getriebe und treibt den Wellendichtring mit selbstgebauter Hülse ein, so kann das vorherige schmieren doch nur gut sein, oder gibt es hier bedenken!?


    Ich frage deshalb, da ich bald diesen Dichtring bei ausgebautem Motor aber eingebautem Getriebe tauschen möchte.
    Getriebe AW71


    Vielen Dank und beste Grüße
    Fabian

  • Hallo Fabian,


    ... lies vielleicht noch mal Beitrag 2, da sind Deine Fragen bezüglich Dichtring - Getriebeeingang explizit beantwortet;
    diese Fakten gelten grundsätzlich.


    Dein Vorhaben, den Dichtring bei ausgebautem Motor / im Fahrzeug verbliebenen Getriebe AW71 zu wechseln, geht zwar, macht die Angelegenheit aber um einiges mühsamer.


    Einfacher wäre, Motor und Getriebe zusammen heraus zu ziehen, erst dann zu trennen. Auf der Werkbank geht alles weitere deutlich einfacher.


    Vor allem die Entnahme / der Wiedereinbau des Wandlers und des Dichtringes geht auf diese Art besser. Und die Gefahr, den Dichtring durch die Mitnehmer des Wandlers bei dessen Wiedereinbau zu beschädigen, ist geringer, da man den Wandler einzeln besser / feinfühliger "manövrieren" kann, als mit dem Motor zusammengebaut.


    Außerdem ist der Eingriff der Mitnehmer bei ausgebautem Getriebe und einzelnem Wandler leichter zu erreichen, da man dann nicht die KW des Motors, bzw das Getriebe mit der Kardanwelle hin und her bewegen muss, falls das erforderlich wird, um den Eingriff zu bewerkstelligen.


    Nachdem der Wandler dann sitzt, kann man ihn vorsichtshalber mit einem Metall- / Blechstreifen / oder stabilen Draht quer über eine Seite des Wandlergehäuses sichern und diese Sicherung erst dann herausziehen, wenn das Getriebe auf die Passstifte des Motors gesetzt wird.


    Soviel zu Deinen Fragen - und Wunsch für gutes Gelingen - so oder so ...


    Mit freundlichem Gruß


    k-c-f

  • Hallo Paul,


    zu Deiner Frage nach der "Schwarzschlammfüllung": Möglicherweise wurde durch die ein-/ausfahrende Welle da immer mal wieder Öl abgelegt.


    Jeden falls kenne ich keine Schmieranweisung für diese Aufnahme.


    Andererseits kann eine moderate Fettfüllung wohl auch nichts schaden. Jedenfalls aber nicht press füllen, damit kein Druck beim Einfahren der Welle aufgebaut wird.


    Mit freundlichem Gruß


    k-c-f

  • Ach super, danke!!! Dann mach ich mich morgen mal an den Wiederzusammenbau... Hab schon mal geguckt, falls kein Rohr passt, sollte ne 27er Nuss u.U. verwendbar sein... Ich hab auch noch n Satz zöllige Nüsse, vielleicht passt da eine noch einen Hauch besser... Ich Berichte auf jeden Fall wie es gelaufen ist, und vor allem ob es dicht geworden ist xroll

  • So, ich wollte ja berichten, hat natürlich wieder alles länger gedauert als es sollte, man kommt einfach zu nix... :-(


    ich habe den neuen Dichtring mit einer passenden nuss (es war glaube ich die 27er) sehr gut rein getrieben gekriegt. Sieht so aus wie es soll, und ist auch dicht, wenn man das Getriebe kopfüber auf die Werkbank stellt. Die Flächedichtung zur Glocke war auch kein Problem, sehr dünn Hylomar, ist auch dicht (bis jetzt). Die anderen Dichtungen im Dichtsatz habe ich mir erst mal gespart, sollt jetzt erst mal wieder passen...


    Richtig testen konnte ich es leider noch nicht, weil das Ausbuchsen der HA sehr viel zeitintensiver als befürchtet war :-(
    Steht aber an, dann erst mal noch mit der "alten" Kupplung ein paar 100 km abreissen und dann kontrollieren ob es nun auch wirklich dicht ist...


    Wenn ich dann im Winter ganz viel Langeweile haben sollte, mache ich mich vielleicht mal auf die Suche nach dem Problem des OD in meinem Ersatzgetriebe, der springt nämlich inzwischen immer sofort raus, Schalter habe ich schon kontrolliert, mal sehen ob es mit dem abgedichteten M46 wieder normal klappt, das hatte nämlich nie Probleme gemacht, sonst fröhliches Durchmessen :-D


    Ach ja, die Aussparung für die Schaltstange in der Glocke habe ich mit etwas MoS2 Montagepaste zu ca. 1/4 gefüllt, das sollte da ja keinen Schaden anrichten... :-D

  • Hallo Paul,


    danke für den Bericht & erfreulich zu lesen, dass alles funktioniert hat; so soll es ja idealerweise auch sein.


    Falls weitere Fragen aufkommen - jederzeit gerne anfragen; ansonsten einstweilen viel Vergnügen mit der getroffenen Lösung.


    Mit freundlichem Gruß


    k-c-f