240er Klimakompressor defekt, welcher passt?

  • Hallo zusammen,
    an meinem 240er Kombi, EZ 08/1992 ist leider der Klimakompressor festgegangen und muss getauscht werden.



    Nach meiner Recherche wurde für das Bj. -1992 der Kompressor (OEM 6848094-6) verbaut, dann
    für das Bj. 1993- ein anderer mit der OEM 6841028-1 (wg. Kühlmittel R134A).


    Für den letztgenannten, den ich wohl brauche, finde ich nur in den USA Ersatz oder bei einer hier nicht genannten Firma für aberwitzige 580,- €.


    Der Kompressor wurde wohl auch noch beim 940er eingesetzt.


    Kann jemand sagen, ob es Alternativen zu der o.g.OEM-Nummer gibt und wo ich so ein Teil eventuell bekommen könnte?
    Für Eure Antworten vielen Dank im Voraus.



    Viele Grüße


    Martin

  • Alternativen gäbe es etliche von Sanden, Diesel Kiki/Zexel oder Seiki Seiko, genaue Typbezeichnungen müßte ich raussuchen.
    In dem Zeitraum ist bei Volvo alles mögliche vom Markt verbaut worden.
    Wichtig ist nur die eindeutige Zuordnung zum Kältemittel, ansonsten sind die Teile untereinander austauschbar gewesen bis auf paar spätere Modifikationen bei den Anschlüssen 940.
    Neu hergestellt gibts sowas mW aber nicht mehr, da mußt Du wohl nach überholten oder guten gebrauchten Ausschau halten.

  • dem Kompressor ist das Kältemittel egal. Der Niederdruckschalter wurde verstellt/geändert bei der Umstellung auf R134a.
    Im 940 1992-96 ist der Nissens 89321. Bzw ein Diesel-Kiki oder Seiko-Seki, der baugleich ist mit dem 89321
    Sieht deiner so aus?

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Richtige Fachleute hier xgrin
    Dem Kompressor ist das Kältemittel egal? Nicht so wirklich. Bei R12, R134a, R1234yf und Gemische bei denen die letzten beiden KM den Hauptbestandteil bilden mag das stimmen. Aber nur weil diese Kältemittel bei den gefahrenen Drücken die annähernd selben Temperaturlagen haben.
    Ein Verdichter der für R134a konzipiert ist wird beispielsweise mit R404A nicht sehr lange laufen. Aber egal, bleiben wir bei Autos.


    Dem Öl ist nicht egal welches Kältemittel drin ist?
    Auch das ist so nicht ganz richtig. R12 hat im PKW bereich Esteröl in den Anlagebgehabt, kurz POE Öl. Bei R134a nimmt man in aller Regel PAG Öl, also Polyalkylenglykol (ach, Frostschutz?!?). Das PAG Öl würde, sofern R12 in der Anlage ist, keine Mischung mit dem Kältemittel eingehen. Einzig der bei hohen Drehzahlen hohe Volumenstrom würde das KM mitreißen.
    POE Öl stellt für R134a aber kein Problem dar. In stationären Kälteanlagen ist bei R134a fast immer ein POE Öl in den Verdichten, dort gibt es auch keine Schmierprobleme.


    Wo also liegt das Problem?


    Fährt man zu einem "Fachmann" (KFZ Werkstatt) und lässt dort seine R12 Klimaanlage befüllen, so wird dort folgendes gemacht.
    Rest KM raus, Vakuum ziehen, 50ml PAG Öl rein, meist noch Kontrastmittel dazu, dann R413A als Ersatzkältemittel füllen.
    Das R413A besteht zum Großteil aus R134a. Dieses Kältemittel sorgt erstmal für die Kühlung da es eine Recht hohe Wärmeaufnahmekapazität hat. Leider liegt bei R134a die Verflüssigungstemperatur beim selben Druck höher als bei R12, hinzu kommt das viele R12 Anlagen nur den Viskolüfter des Motors haben, aber keinen E Lüfter. Also muss man die Verflüssigungstemperatur künstlich runter ziehen. Wie macht man das? Ganz einfach, der Chemiekant mixt einfach etwas R125 zum R134a. Kleiner Nebeneffekt, die Leistung des Kältemittels sinkt und der Verdampfer friert nicht so schnell ein. Denn R134a hat beim selben Druck wie R12 auch eine niedrigere Verdampfungstemperatur. Nun bleibt aber noch das Ölproblem. Ist da nur Esteröl drin? Ist da eine Mischung aus Esteröl und PAG Öl drin? Gibt's schon Mischungslücken weil eben ein Ölgemisch drin ist das sich nicht verträgt? Fragen über Fragen, aber es gibt ne Antwort. R600a, oder auch Isobutan. Wie bei nem guten Cocktail macht ein kleiner Hauch von Nichts einer sehr speziellen Zutat letztenendes den perfekten Geschmack aus. Also kommen noch rund 3% Isobutan (R600a) hinzu. R600a hat, wie alle anderen brennbaren natürlichen Kältemittel auch, die Eigenschaft richtig geil auf Fett und Öl zu sein. Egal welches Öl und welche Mischung in der Anlage ist, R600a zieht es mit sich mit und so bleibt es immer im Umlauf.
    Nebst R413A gibt es übrigens noch R437A. Ähnliche Mischung, aber eine zusätzliche Zutat, R601. Auch ein natürliches brennbares ölliegendes Kältemittel.


    Wie dem auch sei, ich persönlich halte nicht viel von diesen Kaltemittelgemischen die als Ersatz dienen sollen. Sie sind alle nichts halbes und nichts ganzes.
    Auch dieses seit einigen Monaten erhältliche R12a ist mehr ein Jugend Forscht Projekt als alles andere.
    R12a ist eine Mischung aus 50% Propan und 50% Butan, Autogasfahrer sollten es kennen.
    Natürlich funktioniert das als Kältemittel, es birgt aber einige Gefahren.
    Zum einen hochexplosiv. Undichtigkeit im Verdampfer? Rauchender Autofahrer? Bumm...
    Füllt man die Sollmenge rein die als R12 oder R134a in die Anlage kommt killt man den Verdichter. Von R12a nimmt man nur knapp die Hälfte der Sollmenge. Grund: erheblich höhere Kälteleistung, dadurch verdampft es dann nicht komplett und kommt flüssig zum Verdidhter.
    Wer nun meint, Hey wenn das geht nehme ich normales Autogas... Ja kann man machen, aber: Autogas ist nicht gereinigt. Es ist sehr "feucht" und enthält Recht viel Paraffin. Trockner und Sieb vor dem Drosselorgan sind Recht schnell zu.



    Wenn man ne R12 Anlage auf R134a umstellen möchte und wenn diese Anlage noch dicht ist, dann macht man es wie folgt.


    Altes km gasförmig (so kommt kein Öl mit) raus, Trockner tauschen, Vakuum ziehen.
    Kein PAG Öl füllen, am besten nur Esteröl und nur 50ml. Oder, Anlage war ja dicht, nichts am Öl machen.
    Muss man Öl nachfüllen, warum auch immer, dann PAO 68 nehmen, dieses bildet keine Mischungslücken mit Esteröl.
    Das Vakuum bis zu einem Druck von 0,5 bis 1 bar mit R290 (Propan) brechen, R600a geht natürlich auch, und merken wieviel Gramm es waren. Die Restlichen Gramm bis zur Sollfüllmenge nun mit R134a auffüllen.
    Den Niederdruckschalter so einstellen, das er bei einer Verdampfung von -3 bis -5 Grad den Verdichter abschaltet. Stellt man ihn nicht ein, schaltet er so ab wie bei R12, das entspricht bei R134a rund -8 bis -10 Grad was den Verdampfer einfrieren lässt.


    Die etwas höhere Verflüssigungstemperatur stört nicht, falls ein e Lüfter vorhanden diesen drin lassen. Falls keiner Vorhanden einen nachrüsten und parallel mit dem laufenden Verdichter schalten oder noch besser über nen Druckschalter in der HD Leitung.


    Gruß
    Fredy

  • 08/1992 ist ein Modelljahr 93. Sofern kein EU Report oder EZ in den Staaten hat er ne R134a Anlage ab Werk drin.
    Ganz leicht erkennbar an schnellkupplungen statt Schraderanschlüssen.


    Gruß
    Fredy
    PS. Theoretisch müsste er sogar nur eine ND Schnellkupplung am Trockner haben, der HD Anschluss wurde bei den Volvo Hecktrieblern zum Modelljahr 93 wegrationalisiert

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Und den Sanden gibt's 1:1 baugleich mit nem v statt nem H in der Bezeichnung. Habe ich mir im 940 Diesel eingebaut, kein Takten mehr da der Kompressor sich selbst auf 2 bar Saugdruck einreguliert.


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Liebe Leute,


    vielen, vielen Dank für Eure Einträge. Die waren ja zum Teil sehr detailliert.....
    Meine Bastelfähigkeiten sind dann doch überschritten, ich werde mit dem Schrauber meines Vertrauens sprechen.


    Ich habe verstanden, dass folgende Modelle kompatibel sind:


    Diesel Kiki/Zexel/Seltec: TM-15 HD
    Sanden SD-7 H 15
    Seiki Seiko SS-121 DS 5


    Zumindest auf den Fotos im netz sehen sie dem bei meinem Kombi verbauten Teil recht ähnlich.




    Viele Grüße



    Martin evil