B21E Informationen, 240 Pickup, Bj 78

  • Mahlzeit,


    ich habe versucht unseren 240er Pickup anzuwerfen, klappt natürlich nicht so ohne weiteres.
    Basis von dem Auto war ein P244 von 01/78.


    Laut google Bildersuche ist da ein B21E Motor eingebaut (original?).
    Also einer mit K-Jetronik soweit ich verstanden habe.
    Aufgrund der 24 Jahre Standzeit vermute ich mal der Mengenteiler funktioniert nicht mehr.
    Es kommt jedenfalls kein Sprit an, die Kerzen sind trocken.
    Mit Startspray kann ich dem ganzen Töne entlocken, also vermute ich mal den Fehler auf der Einspritzseite.
    Gibt aber bestimt noch 10-20 weitere Fehlerquellen.
    Um mir die Funktionsweise von dieser K-Jetronik näher zu bringen,vorallem der Peripherie, bräuchte ich irgendwas an Literatur.
    Ich habe ein Greenbook zur Funktion vom B21 Motoren, leider geht da eher schlecht hervor wie ich die einzelnen Komponenten auf Funktion testen kann.
    Welche Werke sollte ich mir zur Gemüte führen, bzw. gibt es auch weitere spezifische Bücher über den B21E?
    Fachleute dazu gibt es hier in min. 100 km Umkreis nicht die ich fragen könnte.
    Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, die nicht unbedingt in einem 800,- € teuren Neuteil endet, welches dann vielleicht nicht mal schuld ist.


    Gruß Cord

  • Hallo Cord
    Gib einfach bei Gockel mal k jetronic ein ,dann hast Massen an Infos.
    Zb.unter Bosch Classic sind alle Komponenten mit Bild und Wirkungsweise sehr übersichtlich dargestellt.
    Es gibt jede Menge Systemdarstellungen.
    Aber eines kann ich dir gleich orakeln,höchstwahrscheinlich klemmt der steuerkolben im Mengenmesser.
    Man kann dies an der Bewegung der Stauscheibe sofort erkennen,sie muss sich fast schwerelos um Ihren Nullpunkt bewegen.
    Natürlich muss auch die E Pumpe für Sprit laufen.
    Viel Erfolg beim wieder zum Leben erwecken.
    Ein Bild vom pick Up wäre auch interessant.
    Grüße Richard

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche

  • Hi Cord,


    Zu Deinen Fragen nach Motor und Literatur folgende Informationen:


    B21 E von 1978 : dieser Motor hatte regulär eine K-Jetronic Kraftstoffeinspritzanlage; analoge Bezeichung: C I Einspritzung.
    ( K-Jetronic = C I Einspritzanlage = Kontinuierliche Einspritzung = Continuous Injection)


    Die K - Jetronic ist eine mechanische Einspritzanlage, als solche recht übersichtlich, robust, sowie diagnose- und reparaturfeundlich. D.H. mit relativ geringem Aufwand / Equipment kommt man für Fehlersuche und ggf. Reparatur hin.


    Literatur zur K-Jetronik:

    1.) Volvo Werkstatthandbuch Personenwagen, Bd. 11, (Limitierter Nachdruck des Volvo-Club e.V., mit "freundlicher Genehmigung" der Volvo Deutschland GmbH) , S 1 - 47


    Dieses "Handbuch" ist eine vollständige Dokumentation zu Funktion / Überprüfung / Test und entsprechend Repratur
    der in Volvomotoren verbauten K-Jetronic Anlagen. und war in der Originalversion seinerzeit als offizielles Werkstatthandbuch im Umlauf/Einsatz.
    Es lässt m.E. keine Frage offen und beinhaltet u.a. ein sehr effektives systematisches Fehlersuchschema zur gezielten Diagnose.



    2.) Reparaturanleitung Bd. 489 - 491, Volvo 240 ab Sept. 1976 , Vlg. Bucheli, Zug S. 59 - 65
    präziser & kompakter Überblick über Funktion / Test / Überprüfung von C I Anlagen in P 140 / 240



    3.) Reparaturanleitung Bd. 222 Elektronik im Motorfahrzeug a.a.O. S. 118 - 119, eine Kurzdokumentation zur K-Jetronik (Schema / Teileabbildung / Beschreibung & Funktion der Komponenten)


    4.) Beyer, Grimme, Landwehr, Mallwitz Spachowsky, Zoppke: Fachkenntnisse für Kraftfahrzeugmechaniker - Technologie- Hamburg, 1986, (Vlg Handwerk und Technik) S. 117 - 130
    Detaillierte, ausführliche & präzise Darstellung und Beschreibung zu K-Jetronik, Komponenten / Funktion / Prüfen / Einstellen
    mit detaillierten Skizzen, Schemazeichnungen etc zu jeder Komponente.


    Das mag einstweilen mal genügen - falls weitere Fragen bestehen, auch zur Praxis des Prüfens / Instandsetzens usw. gerne an dieser Stelle, bzw. Informationen auch via e-mail. Für diesen Fall also via PN e-mail Adresse mitteilen.


    Mit freundlichem Gruß


    k-c-f

  • ... kleine Präzisierung der Klarheit halber zum Beitrag 2 (werkstatt1) ... :


    Das Teil, in dem der Steuerkolben läuft wird als Kraftstoffmengenteiler bzw. kurz als Mengenteiler bezeichnet.


    Gruß


    k-c-f

  • Danke schon mal für die Infromationen.
    Hab noch das ein oder andere Greenbook gefunden.
    Laut Brief hat die Kiste 100kw, angeblich aufgrund geänderter Nockenwelle.
    Von daher ist da auch nicht unbedingt alles original.


    Generell hat sich dort jemand in der Elektrik ausgetobt.
    Da muss ich ersmal ausmisten und die unzähligen Relais irgendwelchen Funktionen zuordnen ggf. wegrationalisieren.
    Bild habe ich tatsächlich nur eins gefunden:

    Schlauerweise hat der Konstrukteur dieses Umbaus, die Wasserabläufe auf der Ladefläche vergessen.
    Dieses hat sich den Weg von der Ladefläche durch den Innenraum und die Türen gesucht....
    Demensprechend sind die hinteren Türreste unten und der hintere Fussraum durch, ansonsten noch das Übliche wie Reserveradmulden, Radlaufspitzen, Kantenrost etc.
    Als erstes kam der ATU Chrom ab, daher die Silikonreste auf den Radläufen.
    Leider ist auch stellenweise das Zinn unterrostet, sprich neben der Technik gibt es genug Arbeit.
    Der Bügel mach optisch was her, aber 8 M6 Schrauben durch das Blech (ohne Verstärkung darunter) sind Blödsinn.


    Gruß Cord

  • Hallo...
    Zm nicht anspringen: Habe ich mit nem Kumpel erst an einem lange gestandenen MB123 hinter mir:
    Der Mengenteiler war unbeeindruckt von der Standzeit.
    Die Injektoren waren zugeklebt. Die Dinger ausgebaut und mit 10 bar Pressluft durchgeblasen.
    Eingebaut und Auto springt an.


    mfG Rohwi


    P.S.: Dürfte auch ohne Ausbau gehen , einfach die Einspritzleitung abbauen und direkt in den Ansaugkrümmer durchpusten , soviel Kraftstoff ist da nicht drin .

  • Ist zwar akademisch ,aber Steuerkolben und Stauscheibe sind beides Komponenten zur Messung der Kraftstoff und Luft Menge.die Aufteilung zu den einzelnenZylindrn findet gesteuert von Differenzdruckventilen im gleichen Gehäuse statt.
    Da oben für jeden schön sichtbar die einzelnen Leitungen zu den Düsen und den Zylindern weggehen hat sich der Begriff Mengenteiler durchgesetzt.Trotzdem ist das ganze im Kern der Erfindung eine Technik zum messen und Steuern der Kraftstoff und Luftmenge . Gruß Richard

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche

  • Der Tipp mit den Einspritzdüsen war schon mal richtig.
    Alle waren 4 zu, jetzt sind sie wieder frei, dank Durchblasen.
    Konnte allerdings keinen Testlauf machen, da ich die so nicht wieder einbauen kann.
    Alle 4 Halter sind stecken geblieben, 2 sogar abgebrochen (Hab noch einen Ersatzmotor, noch verfalle ich nicht in Panik).
    Die dicken Dichtringe um die Düsen waren knüppelhart und sind bei näherer Betrachtung zerbröselt.
    Die Halter habe ich gefunden, und so wie es aussieht auch die unteren (?) Dichtringe dazu.
    Hab beim Ausbau keine unteren Dichtringe gesehen, steckt da noch was im Motor? (jetzt bekomme ich langsam Panik)
    Ich finde nicht diese dicken (oberen?) Dichtringe die in der Nut der Einsprizdüsen sitzen.
    Die von den LH Düsen sind zu dünn, ploppen aber ständig auf bei der Internetsuche.
    Hat jemand eventuell die Teilenummer die Dichtringe der K-Jetronik Einspritzvenile zu Hand?
    Oder der passt da jeder K-Jet Dichtsatz wie z.B. im großen Auktionshaus ( 391768326698) angeboten?


    Gruß Cord

  • Hallo Cord.
    Zu den Düsen -keine 10 bar!
    Das ist zu viel, max. 6bar und vorher in Systemreiniger lange einlegen, es gibt schöne Anleitungen auch auf Youtube auch vom MB Profi Schrauber.


    Selbst wenn Kraftstoff ankommt / durch kommt das Spritzbild ist auch wichtig (für den Rundlauf).
    Kein Kraftstoff im Brennraum - da würde ich erstmal nach den Pumpen schauen und dem Filter.


    Gruß
    Jörn

  • Moin,



    Unser Kompressor schafft nur 8 bar und hatte da höchsten 6, da ich es nicht abwarten konnte.
    Wie gesagt die Düsen waren hinten nass beim Ausbau, Sprit liegt also an.
    Dafür vorne trocken und es kam nichts raus.
    Waren vorher auch ein Tag eingelegt.
    Wie gesagt versuche grade die Dichtringe zu bekommen.
    Was mich wundert ist, dass die dicken O-Ringe an den Düsen bei der Suche nicht angezeigt werden, dafür dünne O-Ringe die ich noch nicht im Motor gefunden habe.



    Gruß Cord

  • Hallo Cord.
    Die für die Düsenhalter (die dünnen) gibt es einzeln und die dicken sind die gleiche wie fürs Schaltgestänge (dort als Dämpferring). Natürlich sind beide im Kopfdichtsatz enthalten …
    Die lassen sich mit Schmiermittel oder Hylomar vielleichter leicht und heile montieren.


    So verklebt? Dann pump den alten Kraftstoff mal lieber ab und verbrauch ihn im z.B. Rasenmäher.
    Sonst schau welchen Druck ankommt - wenn der Filter dicht ist und die Pumpe auch noch nicht frei ist (die Flügelzellen fest sitzen/verklebt sind) dann können die Düsen auch nicht öffnen, weil der Mindestdruck nicht erreicht wird.


    Gruß
    Jörn

  • Momentan habe ich ein Benzinpumpen Provisorium mit einer 940er Pumpe und Kanister am laufen.
    Keine Ahnung was für eine Pumpe da drunter war, diese war eh kaputt.
    Der alte Sprit ist raus, hatte die Farbe von (altem) 15W40...
    Jetzt ist alles frei und gespült.
    Fehlen halt noch die Dichtringe, hast du eine Teilenummer zu den Dämpferringen?


    Gruß Cord

  • Moin, OT, aber das (in euerem Interesse) bitte nicht.
    Ein Teil unserer Firma lebt recht gut von solchen Sachen bzw von Kunden die alten Sprit in Rasenmäher kippen... xgrin
    Vom Nachbar bekommen, vom Freund oder wo auch immer her. Auch Mähermotoren sind Lebewesen...
    Gruß Thomas

  • Endlich mal Zeit gefunden zum weiter rumfrickeln.
    Nach einem längeren Telefonat und 2 Besuchen beim Freundlichen habe ich die Dichtringe auch bekommen.

    Teilenummer 947113 bei Volvo.
    Also alles wieder zusammen stecken und probieren:
    Der Motor läuft aber....
    Ich muss mit dem Gasfuß spielen und die Benzinpumpe an und aus machen, da sonst der Motor absäuft.
    Laut Elektroplanschema wird die Pumpe beim Motorlauf auf konstant angesteuert (interpretiere ich mal so), sprich Druck liegt dauerhaft am Mengenteiler an.
    Aber auch im Leerlauf spritzen die Ventile ständig ein, eigentlich sollten diese bei Drosselklappe in Nullstellung zu machen (oder verstehe ich da was falsch?).
    Deswegen vemute ich mal irgendwas hängt im Mengenteiler.
    Den Leerlauf konnte ich so nicht prüfen vermute aber mal das Leerlaufventil ist auch dicht oder der Zusatzluftschieber macht nicht auf.
    Werde berichten wenn ich wieder mal dazu komme.


    Gruß Cord

  • Hallo Cord.
    Die Düsen spritzen auch im Leerlauf Kraftstoff ein, nur die Menge ist viel geringer. Das ist richtig so.
    Drosselklappe zu, heißt ja nicht das die Prallplatte ganz unten liegt und die regelt die Kraftstoffmenge.


    Das die Pumpe dauerhaft läuft ist auch richtig und am Mengenteiler liegt immer Systemdruck und Steuerdruck an.


    Wenn du mit "mit dem Gas spielen musst" ist es sicher das Leerlaufregelventil - CIS (Drosselklappenmicroschalter, Steuergerät rechts unten im Fußraum, Luftregelventil mit drei Kontakten) dann reinige das Ventil mal bis der Schieber leicht hin und her läuft - der hat ja keine Feder wie beim 2 Poligen derLH2.4.
    Hattest du dies schon gelesen: http://www.networksvolvoniacs.…chreibung_und_Fehlersuche


    Gruß
    Jörn