Abgasprüfung: überhöhter CO-Gehalt von B230FB

  • Vielleicht hätte jemand noch eine Empfehlung, die mir den Neukauf von Kat + Lambdasonde erspart?
    Aktuelle Situation: CO-Wert will nicht wesentlich unter 0.6% sinken (Grenzwerte 0,5% bei hoher Drehzahl, 0,3% bei Standgas) – auch nicht im 2. Probelauf. Lambdawert ist problemlos im Sollbereich.


    Es ist ein B230FB von 1994 mit einer Lambdasonde 3-polig. Die Sondenspannung pendelt bei warmem Motor im Soll-Regelbereich, dies wurde mit (Digital)-Multimeter schon vorab überprüft; ebenso wurde die Sonden-Heizung geprüft (Ohmsch + Spannung). Masseverbindung der (3-poligen) Lambdasonde über das Auspuffrohr ist nicht mehr ideal aber erscheint mir noch erträglich mit ca. 55 Ohm (an Sondenhülle bei kaltem(!) Auspuff gemessen).
    Nichts klappert, wenn man gegen den Kat klopft.


    Zwei Monate vor der Prüfung waren noch vorhandene Probleme behoben worden:
    Zündkerzen erneuert (diese sind jetzt immer noch strahlend weiß) – die alten waren verrußt und Abstand bereits 1mm. Drosselklappe gereinigt mit neuer Dichtung, Leerlaufsteller gereinigt u. auf Leichtgängigkeit geprüft. Ölspuren in Luftschläuchen getilgt und darauf geachtet, dass keine Beiluft auftreten dürfte. Masseverbindungen für die Motorelektronik auf der Brücke überprüft (0,1 Ohm). Zündkabel überprüft. Verteiler (Kappe, Finger) überprüft. Eine unzureichend festgezogene Auspuffschelle nachgespannt und gedichtet. Luftfilter ersetzt. Fehlercodes waren davor(!) 113 u. 232.


    Jetzt fällt mir nur ein, noch eine zusätzliche niederohmige Masseverbindung für die Lambdasonde zu schaffen (Schirmgeflecht mittels Schelle auf die Hülle pressen)– habe aber nicht viel Hoffnung, dass das ausreichen könnte um die CO-Werte runterzubekommen.
    Und letztlich müsste eben der Kat erneuert werden.
    Hätte jemand eine Idee, was ich außerdem noch versuchen sollte, bevor es zum kompletten Austausch kommen muss?
    Zur Abgasmessung habe ich leider keine eigene Möglichkeit.

  • Vor der Messung mal etwas schneller auf der Autobahn damit er mal ordendlich auf Temperatur kommt,
    und sich freibrennt.
    Abgasmessung nur mit ordendlich warmen Kat, das heist am Stand Drehzahl 3000 für 2-3min,
    da kannst dann sehen wie er runterkommt.
    mfg
    gm1

  • Hallo Rudi.
    Die 55 Ohm (wenn du 0,1Ohm zur Brücke messen kannst..) sind nicht in Ordnung - Masseband, Halter anschweißen oder Geflecht mit VA Bandschelle um die Lambdasonde befestigen.
    Nur so: Die Sondenspannung mit einem Digitalmultimeter messen geht bescheiden - finde ich.


    Schon nach den ganzen Maßnahmen einen Reset gemacht?
    Mach das mal und dann wie gm1 schreibt einmal richtig Feuer machen - nur nicht so:
    AU klappt nicht, zu hoher CO-Wert



    Gruß
    Jörn


    Edit:
    Den Temperatursensor schon gemessen/überprüft?
    Wenn der "kalt" meldet wird angefettet, sonst wie bei Matze in den Kat schauen.

  • Hallo,


    schon möglich, dass die alten Schweden solche Sachen machen :-)


    Wenn man aber eine intakte LH 2,4 mit gut funktionierenden Komponenten und intakter Sensorik im Fahrzeug hat, braucht's kein Bioethanol oder sonstige Zaubertricks - gibt ja noch einige davon, aber unter den o.g. Prämissen muss man die nicht unbedingt bemühen.


    Die vor den Reparaturmaßnahmen ausgelesenen Werte zeigen schon eindeutig eine Problematik an: Der Co Wert liegt in einem Bereich, der sich außerhalb der Regelungsmöglichkeiten d.d. Lambdasonde bewegt.
    Reinweiße Zündkerzen 2 Monate nach Kerzenwechsel sind ebenso nicht der Regelfall.


    Um mehr sagen zu können, wäre es wichtig zu wissen, ob die Fehler nach den Reparaturmaßnahmen und nach dem Reset bzw. Löschen des Fehlerspeichers dauerhaft weggeblieben sind, oder inzwischen wieder angezeigt werden.


    Bezüglich des Katalysators kann gesagt werden, dass die gemessenen CO-Werte durch Einbau eines neuen Katalysators nicht verändert werden - der Kat hat auf den CO-Wert keinen Einfluss. Die Ausgabe für einen neuen Kat entfällt also.


    Für eine neue Lambdasonde würde sprechen, wenn die Messungen ergäben, dass die Sondenheizung defekt sei
    und / oder die angezeigten Spannungswerte nicht regulär und gleichmäßig auf - und absteigend aufeinander folgen, sondern dass nur ein Wert ständig angezeigt wird, oder, dass die Werte sich sprunghaft , unsystematisch und nicht gleichmäßig verändern.


    Was bleibt ? Das Kraftstoffsystem (Druckregler / Pumpensystem / Filter , oder der weite Bereich Nebenluft, deren Effekt das Lambda-System möglicherweise zu kompensieren versucht (s. Hinweis bzw. Frage nach den ausgelesenen Fehlern) .
    Außerdem Massekontakte/ el. Anlage , Sensorik.


    Soweit mal & Gruß
    k-c-f


  • der Kat hat auf den CO-Wert keinen Einfluss.

    Das ist so nicht korrekt.


    Der CO-Wert mit leerem/defektem Kat ist deutlich höher als mit neuem/funktionierenden. Selbst erlebt. Und da lag es ausschließlich am Kat, dass die Werte bei der ersten Messung zu hoch und bei der zweiten Top waren. Nichts anderes hatte ich damals getauscht. Gleiches Messegerät, gleiche Bedingungen, gleicher Prüfer.


    Man muss aber nicht den Volvo original Kat kaufen, wenn man denn wechseln will. Bei meinem 7er tut es seit inzwischen sieben Jahren der billigste, den ich damals in der Bucht als Neuteil (103 Euro) gefunden hatte...

  • Vielen Dank für die guten Tipps !
    So, jetzt kann das neue "anlernen" beginnen - nach Abklemmen der Batterie und Verlegen einer zusätzlichen externen Masseverbindung der Sonde.
    Könnten ca. 50km Strecke (1/3 Stadt, 2/3 BAB) schon ausreichen,
    um sich danach auf den nächsten Versuch zur Abgasmessung einzulassen?


    Den Versuch ist es mir auf jeden Fall wert, denn die Hoffnung stirbt zuletzt;
    und ein Wert von 0,6% lässt schließlich noch nicht auf einen völlig kaputten Kat schließen.


    Jörn meinte: "Die Sondenspannung mit einem Digitalmultimeter messen geht bescheiden"
    da stimme ich völlig zu - und je mehr Anzeigestellen es hat, desto schlimmer - deshalb hatte ich es auch extra erwähnt.
    Aber mein altes analoges lag solange nur herum, dass es jetzt leider nur noch als Elektroschrott verwendbar ist.
    Zwischenzeitlich habe ich mir aber ein digitales mit zusätzlicher Bar-Graph-Anzeige ausgeliehen, diese ist dann einem analogen vergleichbar zu nutzen.
    Die Spannungsvariation der Lambda-Regelung machte dabei einen guten Eindruck - und das schon vor der zusätzlichen Masseleitung.


    Melde mich später wieder, wenn endgültige Ergebnisse verfügbar sind …...

  • Jörn,
    auch wenn Du meine Hoffnung minimierst, dieser Hinweis ist wirklich wertvoll !


    Wenn ich jetzt aber den Flansch öffne um in den Kat blicken zu können,
    - und das Ergebnis wäre, dass er vermutlich doch noch einen optisch(!) vernünftigen Eindruck macht -
    dann muss ich es vor der nächsten Messung wieder komplett dicht geschlossen bekommen,
    ansonsten scheitert die Prüfung womöglich deshalb, dass ich "nur" nachgesehen habe.
    Deshalb mache ich jetzt einfach im aktuellen Zustand nochmals einen Versuch,
    und erst wenn der wieder scheitert, werde ich sofort testen, ob die Schellen und Schrauben am Flansch noch weiterverwendbar sind, und ob die Sonde zerstörungsfrei abgeschraubt werden kann.
    Dann geht gleich danach die Bestellung des Kats - und was eben sonst noch gebraucht wird - raus.
    Mit entsprechender Vorbereitung und brauchbaren Montageteilen ist das ganze dann unproblematisch.

  • Hiermit etwas verspätet der Schlussbericht (ich war lange nicht mehr im Forum unterwegs).


    Jörn hatte ja sooo recht -
    die nächste Messung (nach Reset + neu Anlernen der LH2.4, und 1x richtig schneller Fahrt)
    ergab sogar noch ein wenig schlechteren Wert: 0,7%
    Dann endlich neuen Kat beschafft (Billigausführung).
    den Alten ausgebaut, und richtig "Durchblick" bekommen - denn da war nichts mehr drin.
    Messung mit dem neuen: 0,1% als er noch nicht mal richtig heiß war.


    Schade nur, wenn man auch funktionierende Lambdasonden verschrotten muss,
    nur weil sie einfach nicht mehr vom alten Kat-Rohr abzubekommen sind ….