Öldruckschaltung - mal nicht Standard

  • Hallo Zusammen
    Hier mal etwas für die Querdenker im Netz gefunden:
    Nicht so - da klappt ja nicht mit dem "Starttaster" meine ich,
    sondern wenn die Benzinpumpe solange abgeschaltet bleibt bis der Öldruck aufgebaut ist.
    Es müsste nur mit Selbsthaltung erfolgen da auch bei einem zu geringen Öldruck (Flackern der Öldruckleuchte) ein Motor weiter laufen muss.
    Klar der Anlasser dreht länger (3sec.?) nur er starte nicht bevor der Druck ansteigt.
    Besser wäre sicher die Zündung solange abzuschalten da der noch anstehende Systemdruck ausreichend könnte zum Starten - da muss noch weiter gedacht werden...:-).
    Gruß
    Jörn


    [Blockierte Grafik: http://www.andreeweb.de/Motorrader/Notabschaltung_Pierburg_Pumpe/Notabschaltung_Zundung_aus_kl.jpg]

  • Ich würde spontan an die Einspritzung denken.
    Ohne Einspritzung kann er nicht zünden und es kommt auch kein unverbrannter Sprit zum Kat.


    Noch besser wäre es, Öldruck aufzubauen, bevor der Motor überhaupt durchgedreht wird.


    Aber wer kann den Verschleiß in diesen ersten Sekunden wirklich genau bewerten?
    Gibt es dazu wissenschaftliche Ausarbeitungen?

  • Bewerten?
    Der mit dem Ölzeug Bekleidete: Durchölung
    Dazu benötige ich keine wissenschaftliche Ausarbeitung (gibt es von Doktoranden in Netz), es ist für mich logisch, dass ein Motor nach einer längeren Standzeit (z.B. mein Oldtimer läuft nicht jeden Tag) einen reduzierten Ölfilm in den Gleitlagern habt - oder sogar keinen mehr.
    Dann kann eine Änderung der Reihenfolge beim Starten durchaus eine Überlegung sein.
    - Die Zündimpulse sind die Freigabe für die Kraftstoffeinspritzung und Pumpenansteuerung bei der LH, richtig?
    Also die Zündung erst ein - wenn der Öldruckschalter sein i. O. gibt.


    Ist doch eher eine Glaubensfrage: Glaube ich das ein Volvomotor das (auch) benötigt?

  • Hallo Lutz.
    Die erzeugt einen Öldruck von 2-4 Bar je nach Öltemperatur und läuft mit Zeitrelais (Nachlauf) oder dauerhaft - der ist versorgt :-).


    Mit der einfachen Verschaltung des Öldruckschalter könnte der B230f noch länger leben - dein Neuer der 740 Turbo wäre doch ein dankbarer Motor...
    Gruß
    Jörn

  • Hallo Lutz.
    Die erzeugt einen Öldruck von 2-4 Bar je nach Öltemperatur und läuft mit Zeitrelais (Nachlauf) oder dauerhaft - der ist versorgt :-).


    Mit der einfachen Verschaltung des Öldruckschalter könnte der B230f noch länger leben - dein Neuer der 740 Turbo wäre doch ein dankbarer Motor...
    Gruß
    Jörn

    Sehr gut, das wäre dann ja auch eine Alternative zur Schaltung. Ich steh drauf, wenn der Bauernrüpel bei der ersten Umdrehung des Anlassers anspringt... :whistling:


    Der Neue braucht erstmal Stage 0 und Zuwendung, aber dann bin ich zu vielen Schandtaten bereit, die ihm ein langes und mit viel Freude behaftetes Leben ermöglichen. Eine externe, elektrische Ölpumpe finde ich durchaus überlegenswert.


    Lutz

  • Bewerten?
    Der mit dem Ölzeug Bekleidete: Durchölung
    Dazu benötige ich keine wissenschaftliche Ausarbeitung (gibt es von Doktoranden in Netz), es ist für mich logisch, dass ein Motor nach einer längeren Standzeit (z.B. mein Oldtimer läuft nicht jeden Tag) einen reduzierten Ölfilm in den Gleitlagern habt - oder sogar keinen mehr.
    Dann kann eine Änderung der Reihenfolge beim Starten durchaus eine Überlegung sein.

    Den grundsätzlichen Zusammenhang verstehe ich schon, so habe ich das auch mal gelernt, Fluidkeil und so.
    Nun kann man eine solche Lösung aus Spaß an der Freude oder aus rationalen Gründen umsetzen.
    Und um das einschätzen zu können wäre es halt interessant, ob mich jeder Startvorgang eher ein Millionstel oder eher ein Zehntausendstel der Lebenserwartung des Motors kostet.


    Wenn man nun schon eine elektrische Ölpumpe hat, ist das ja der Idealfall. Dann müsste man ja an Zündung/Einspritzung gar nicht erst ran.
    Zündung an, ein zusätzlicher Druckknopf startet den Vorlauf der Ölpumpe, per Zeitschalter auf xx Sekunden begrenzt, nach x Sekunden wird der Motor manuell gestartet und läuft bei vollem Öldruck an.

  • Ich werde es sogar so machen:
    Fahrertür auf, Pumpe läuft, Starten - Motor läuft, E-Pumpe aus, Fahren...
    Motor aus, E-Pumpe läuft mit Nachlauf über das Zeitrelais um den Lader zu "bremsen".
    Der Spass hat keine 200,- Material gekostet, nur leider musste die Ölwanne heraus zum Anschluss anschweißen.


    Faustregel jeder Kaltstart (< 10° bzw. Motor/Öl << 50°C) kostet 300-500km Lebenserwartung.
    Wenn der Ölfilter noch erst gefüllt werden muss weil er keine Rücklaufsperre hat und der Druckaufbau erst nach dem Starten erfolgt...
    So viel B230 Blocke gibt es nicht mehr.


    Da ist die verzögerte Zündung die einfachste und günstigste Variante.

  • 300-500 km Lebenserwartung?
    Nun meiner hat über 800 tkm runter und hey löpt, da mach ich mir um den Block wenig Gedanken. Und ja, er hat sehr viel Kaltlaufphasen erlebt. Gut, der Trbolader ist da eine andere Nummer, da ist es nun der Zweite, obwohl ich eigentlich "turbogerecht" fahre.

    Grüße von der Ostsee


    Johannes




    Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich keine Gewähr

  • Ich für meinen Teil halte die B230 Motoren ebenfalls für sehr haltbar. Solche Dinge wie hier erwähnt, machen einfach auch Spaß umzusetzen und erleichtern die eine oder andere Wartung etwas.
    Wenn man dann noch außerhalb des erprobten und serienreifen Leistungsspektrums unterwegs ist, helfen die Maßnahmen natürlich auch, die Haltbarkeit trotzdem aufrecht zu erhalten.


    Lutz

  • Schon vor dem Start des Motors ausreichend Öl an den Schmierstellen zu haben ist sicher wünschenswert. Aber die Phase der Mischreibung an den Lagerschalen bis zum Erreichen einer ausreichenden Motordrehzahl für einen Schmierkeil (Flüssigkeitsreibung) kann man systembedingt damit leider trotzdem nicht verhindern (aber u.U. verkürzen). Mit wieviel Druck das Öl am Lager ankommt ist dabei m.E. egal, Hauptsache es kommt ausreichend am Lager an. Um die Situation grundsätzlich zu ändern, bräuchte man eine Ölpumpe die schon im Stand das Öl mit mehreren 100 bar in die Lager pumpt.


    Viele Grüße,


    Jörg

  • ... 100bar hält der Richard Ring nicht.
    Nur so: Dampfturbinenlager werden auch nicht mit 100 Bar Schmieröldruck versorgt um die x Tonnen schwere Welle "anzuheben", das sind auch nur Gleitlager, wenn auch etwas anders gebaut.



    Ich meine das Thema ist durch, ich wollte eine einfache Möglichkeit zur Vorschmierung und im zweiten Gedanken der Abschaltung beim Versagen der Schmierung (defekter Dichtring) durch die einfache Einschleifung des Signals vom Öldruckschalters überlegen - halt wie geschrieben für Querdenker.


    Gruß
    Jörn

  • Moin,


    ... 100bar hält der Richard Ring nicht.
    Nur so: Dampfturbinenlager werden auch nicht mit 100 Bar Schmieröldruck versorgt um die x Tonnen schwere Welle "anzuheben", das sind auch nur Gleitlager, wenn auch etwas anders gebaut.

    Das ist der Unterschied zwischen hydrodynamischen- und hydrostatischen Lagern. Es herrscht so lange Mischreibung bis eine Rotation der Welle entsteht.



    Grundsätzlich halte ich dein System für sehr sinnvoll! Die Zeit bis das Öl die Lager erreichen und den Schmierkeil bilden kann wird auf das absolute Minimum reduziert. Ich selbst werde mich auch daran versuchen, allerdings nicht in die Ölwanne bohren, sondern einfach ein Banjo Fitting verwenden. So war auch die Ölrückführung von meinem Turbo am Sauger gelöst. Das wird sich als nützlich erweisen, wenn ich auf einen Öl-gekühlten HX35 wechsel.


    Gruß
    Jonas

  • ... 100bar hält der Richard Ring nicht.

    Hej Jörn,


    die mehrere 100 bar waren eher theoretisch gemeint – dann wäre es ja ein hydrostatisches Gleitlager. Bei den hydrodynamischem Gleitlagern in den PKW-Motoren stellt eine elektrische Ölpumpe (oder eine andere Lösung), die alle Schmierstellen vor dem Start sicher mit ausreichend Öl versorgt, sicher das Maximum dar, was man zur (Edit:) Reduzierung Vermeidung des Verschleißes beim Start tun kann. Da bin ich 100% Deiner Meinung :thumbsup: . (Ob man’s haben muss, ist ja eine andere Frage.)


    Bei Deinem Startbeitrag habe ich durchaus quergedacht. Die Variante den Motor mehrere Sekunden mit Anlassdrehzahl drehen zu lassen und dann erst zu Starten liest sich auf den ersten Blick nach allgemeinem Verständnis sehr gut. Aber ob das tatsächlich in allen Fällen weniger Verschleiß bedeutet, bin ich mir nicht sicher. Klar, wenn das Fahrzeug längere Zeit stand und die Lager und Ölkanäle „trocken“ gelaufen sind, macht das wahrscheinlich Sinn. Aber bei einem am Vortag abgestellten Motor dürfte das Öl relativ schnell nach wenigen Umdrehungen der Ölpumpe bereits die Schmierstellen wieder erreichen – auch wenn die Öldruckleuchte u.U. noch nicht leuchtet. Jetzt müsste man wissen unter welchen Umständen (Öl, Temperatur…), an welchem Lager, bei welcher Drehzahl sich der Schmierkeil aufbaut. Wenn dies bereits unter der Anlassdrehzahl geschieht, macht das ganze Sinn bzw. ist kein Problem. Aber wenn nicht würde die Lösung sogar zusätzliche Mischreibung und Verschleiß bedeuten. Dann wären ein möglichst schnelles Starten und Erreichen des Leerlaufs sinnvoller. Aber das war nur mal spekulativ quergedacht – wie die tatsächlichen Verhältnisse im B230 sind, weiß ich leider nicht. Das wird sich auch nicht einfach klären lassen, so dass jeder nur seinem Glauben folgen kann.


    Viele Grüße,


    Jörg