Moin,
ich habe mich am Wochenende trotz einer leichten Bronchitis mit ein paar Freunden an den tausch meines neuen Motors gewagt. In diesem Beitrag werde ich mal ein wenig über diese Erfahrung berichten.
Als erstes habe ich alle Teile, die ich noch brauchte, vom alten zum neuem Motor transplantiert.
Das war: Krümmer mit Turbo, Einspritzdüsen und der Leerlaufregler (einziges Teil, was gefehlt hat am Motor).
Danach ging es an den Ausbau des alten Motors. Dafür haben wir das Fahrzeug vorne auf zwei Böcke gestellt (bis zum Ende). Das Getriebe haben wir drin gelassen, da ich keine Traverse für den Motorkran habe. Die ganzen Kabel und Schläuche waren schnell gelöst. Die Stoßstange musste ab, damit der Kran mittig vom Motor anheben konnte.
Das Herausheben des Motors lief wie folgt:
1. Motorlager (oben an den Hydrolagern) gelöst.
2. Leichtes anheben des Motors, bis die Bolzen der Hydrolager frei waren.
3. Getriebe mit Wagenheber abgestützt.
4. Schrauben der Getriebeglocke gelöst.
5. Motor vom Getriebe gezogen und herausgehoben
Als nächstes ging es an das grobe Übel beim Umbau: Den Motorträger + Lenkgetriebe. Der Ausbau war erschwert, da mein alter Träger total rostig war. Die Schrauben durch den Längsträger waren extrem schwergängig. Am Ende sind es dann ein paar Schläge mit dem Gummihammer und der Träger fällt aus den Längsträgern.
Vor dem Einbau des neuen Motorträgers ging es noch schnell an den Stabi (Koppelstange und Stabilager). Beim Lösen des linken Stabilagers kam es dann zum größtem Zeitfresser: eine der Schweißmuttern im Längsträger knackte weg... Kurz um: Schraube abflexen, Aufpralldämpfer ab, Gewicht im Rahmen raus, Mutter an Schraubenschlüssel kleben und von unten Schraube eindrehen.
Danach konnte man den neuen Motorträger "einfach" einheben. Dazu musste dieser mit den Spitzen der Zentrierung in die Löcher und dann gleichmäßig mit Wagenheber und Gummihammer in Position gepresst werden. Die letzten paar mm konnte man dann mit den Schrauben ziehen. Diese habe ich vorher mit Kupferpaste benetzt.
ACHTUNG: Die Servopumpe unbedingt vorher über den Stabi heben. Sonst muss man diese Nachher wieder abmontieren, wenn die Pumpe an den Motor soll...
Beim einsetzen des Motors haben wir eigentlich nur den Ausbau umgekehrt. Es ist darauf zu achten, dass der Flansch von Motor und Getriebe parallel liegt. Nach ein bisschen Rumgefummel fiel dann der Eingangsschaft des Getriebe wie von selbst durch die Reibscheibe und wir mussten nur noch die Schrauben festziehen.
Das befestigen der ganzen Schläuche ist dann ein Kinderspiel, wenn man sich zurecht findet im Volvo Motorraum. Bei mir ist sowieso einiges anders..
Der neue Motor fährt sich viel angenehmer und ist dank den dicken Pleueln und den festeren Kopfschrauben ordentlich standfest. Das Lenkgetriebe ist auch sehr angenehm. Dicht ist !bis jetzt! auch alles.
Gruß
Jonas
PS: Nach dem festziehen von Kopfschrauben unbedingt die Anziehkraft von M6 Muttern des Ventildeckels nicht übertreiben.