Rat gesucht: 940 B230FK läuft nach Simmeringwechsel unrund bis gar nicht

  • Hallo Kollegen,


    ich bräuchte mal wieder einen Rat! Mein 940er BJ 97 läuft derzeit nicht. Er war leider etwas inkontinent und ich habe daher über den Winter hinweg den Kurbelwellensimmering erneuert, da er hier ordentlich Öl rausgedrückt hat. Das Auto hat eine AW71L Automatik verbaut, die dafür raus musste. Insgesamt war das ganze recht gut zu bewerkstelligen, auch wenn sich jede Schraube anständig wehrte.


    Nach dem Zusammenbau wurde die Automatik wieder neu befüllt und die obere Leitung am Kühler abgelassen um das restliche Altöl aus dem Wandler noch zu wechseln. Das Auto sprang beim ersten Startversuch direkt an und lief ganz normal. Riesengroße Freude. Dann ging der Motor aus. Seitdem habe ich folgende Symptome: Der Motor springt schlecht an. Unrunder Motorlauf. LLDrehzahl ca 500 U/min. Beim Gasgeben geht der Motor sofort aus. Wird der Wahlhebel der Automatik bewegt, passiert gar nichts. Getriebe scheint in P gelockt zu sein, Auto lässt sich auch nicht schieben. Lamba leuchtet. Da das Auto schon die OBD Buchse hat, diese aber nicht mit normalen OBDII Lesern auslesbar ist, kann ich nicht alle Codes ausblinken. Das was geht (Zündung,etc), zeigt keine Fehler an. Klemme 7 lässt sich nicht ausblinken und ich vermute hier ist ein Fehler der Automatik hinterlegt. Den Drehzahl (OT) Geber habe ich rein aus Verdacht mal ausgetauscht, keine Veränderung. Alle Unterdruckschläuche sind kontrolliert ebenso alle Massepunkte. Ich vermute tatsächlich das der Fehler nicht vom Motor kommt, sondern von dem Automatikgetriebe herkommt, kann mir aber keinen Reim draus machen. Hat einer eine Idee?


    Vielen Dank und viele Grüße
    Andi

  • Hallo...
    Das klingt nach fehlender Benzinversorgung. Die Automatik ist rein mechanisch.
    Die steuert an der Motorsteuerug garnichts und es gibt auch nichts auszulesen.
    Dass das Schwungrad richtig montiert wurde und nicht verdreht ist sicher?


    mfG Rohwi

  • Moin,


    beim Ausbau der AW71 muss man ja die KW drehen, um an die Verschraubung der Schwungscheibe / Flexplate
    zu kommen.
    Wenn man dazu den Lochkranz des Bezugsmarkengebers am Schwungrad missbraucht, reichen schon
    minimale Verbiegungen (< 1mm sagt Volvo) damit der Motor anschließend nicht mehr will.


    Die Symptome sind genau die, die Du beschreibst: rnrunder Leerlauf, unwilliges Anspringen bis zur kompletten
    Verweigerung.


    Leider kann man das nur kontrollieren, wenn man die AW71 noch mal runter nimmt, oder mit einem Oszilloskop
    am Geber die Signale kontrolliert...


    Viel Erfolg
    Ralf

  • Vielen Dank für eure Inputs. Eigentlich hatte ich alles sauber markiert und fotografiert und auch genauso wieder eingebaut. Zum lösen und festziehen der Verschraubung des Flexplates habe ich die Kurbelwelle an der Riemenseite mit ner Nuss gehalten, da sollte eigentlich nichts verbogen sein. Stutzig macht mich halt, daß er 2-3 Minuten ganz normal lief, bevor er ausging.


    Ich sehe schon, ich werde nicht drum herum kommen, den Automaten nochmal runter zu nehmen und nach zu schauen...immerhin geht ja beim zweiten Mal alles einfacher :thumbsup:


    Ich komme erst am Mittwoch wieder zum schrauben und gebe dann Feedback. Vielen Dank schonmal und schönes WE!
    Andi

  • Moin


    Dumme Frage
    Automatik aus und einbau jeweils MIT Wandler oder Wandler an der schwungscheibe gelassen?


    Das die Automatik nur auf P steht wird dran liegen das die Hebelmechanik an der Automatik nicht korrekt verbunden ist.


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Moin Fredy,


    sorry für die späte Antwort. Also der Wandler wurde nur von der Schwungscheibe getrennt, da man ja sonst nicht an den Simmering der Kurbelwelle dran kommt. Der Wandler ist aber im Getriebegehäuse geblieben, da ich ein (weiteres) Ölbad vermeiden wollte. Im Endeffekt habe ich das Getriebe auch nur etwas nach hinten geschoben, das hat schon gereicht um den Simmering zu wechseln. Mittwoch/Donnerstag nehme ich den Automaten noch mal runter und schau mal nach der Stellung der Schwungscheibe.


    Gruß
    Andi

  • Ok.
    Weil: der Wandler darf nicht an der Scheibe bleiben wenn das Getriebe entfernt wird. Grund: Der Simmering im Getriebe geht kaputt, dito dessen Dichtfläche KANN Kaputtgehen


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Ok, heute morgen Automatik runter genommen und eben wieder rein geschraubt. Meine Markierungen waren nicht eindeutig. Ich hatte die Schwungscheibe genau 180 Grad verdreht eingebaut. Vollkommen dämlich von mir, daß ich den Motor nicht nochmal auf OT gedreht habe und die Stellung des Schwungrads überprüft habe. Für alle Google suchenden: mit Motor auf OT, zeigt der gestempelte Pfeil auf der Schwungscheibe genau zum OT Geber. Die zwei aufgebrachten Nieten auf dem Schwungrad stehen dabei auf ca. 3 Uhr.


    Vielen Dank Rohwi und Fredy, daß ihr mich genötigt habt die Automatik nochmal runter zu nehmen! Auto läuft jetzt wieder fein und ist trocken!


    Grüße
    Andi

  • Hallo Volvogemeinde,


    melde mich auch mal wieder mit einem Problem, das auch Andix oben in diesem Beitrag geschildert hat.
    Auch ich (Trollo) habe die Schwungscheibe nach Simmering- und Kupplungswechsel wohl falsch aufgesetzt.
    Motor B230 FB, 96 kw, 2,3i, springt zwar an, läuft aber unrund wie ein alter LKW. Aus meiner Sicht ein klarer Hinweis, dass die Zündung nicht passt. Sehr ärgerlich, zumal die Kupplung jetzt mechanisch einwandfrei und butterweich funktioniert. Aber was soll's.... ;-)


    Zur Fehlerbehebung hätte ich noch zwei Fragen:


    1) Ist auf jeder Schwungscheibe ein entsprechender Pfeil, den ich auf den Hallgeber bei OT ausrichten kann?
    Falls nicht, gibt es andere Anhaltspunkte? Ich hatte im A-Z einen Beitrag gefunden, der von Löchern auf der Schwungscheibe sprach, die 100 Grad vor OT (also nach links aus Fahrersicht vom OT-Geber verdreht) stehen sollten, etwa bei 10 Uhr.


    2) Wie kann ich OT bei meinem Elch am schnellsten ausrichten und erkennen, ohne viel abzubauen?


    Für ein paar Hinweise wäre ich sehr dankbar, dann werde ich morgen den ganzen Salat mal wieder rausnehmen.


    Viele Grüße
    Christof

  • Hallo China 1967,


    1. Pfeil zum Ausrichten: Nein


    2. Zyl. 1 auf OT stellen, ohne viel abzubauen:


    a) entweder o° Markierung der KW-Riemenscheibe auf die entsprechende Markierung der Zahnriemenverkleidung über der
    Riemenscheibe stellen oder:


    b) Kerze des Zyl 1 herausschrauben, Motor mittels Nuss auf der Riemenscheibe so weit drehen, das der Kolben im
    Kerzenloch des Zyl 1 sichtbar wird; dann die OT-Position durch leichtes Hin- und Herdrehen ermitteln, bei der der
    Kolben sich nicht mehr auf bzw. ab bewegt, wenn die KW hin und her gedreht wird.


    3.) Ausrichtung der Schwungscheibe : Diese so drehen und aufsetzen, dass bei OT - Position
    der KW die in Fahrtrichtung rechts eingelassenen Stifte folgendermaßen sitzen: Einer befindet sich oberhalb der KW, einer
    unterhalb.
    Die Abstände von einer durch die Mitte der KW und der beiden gegenüberliegenden KW-Schrauben verlaufende gedachte
    waagerechte Linie sind gleich: nämlich 15 °.
    Für den Winkel des unterhalb der KW-Mitte befindlichen Stiftes sind 15 ° vorgeschrieben.


    Das Ganze liest sich komplizierter als es in praxi ist; insbesondere muss man den Winkel nicht ausmessen. Augenmaß genügt völlig, da sich gar keine andere Möglichkeit ergibt, wenn die KW im OT von Zyl 1 steht und sich die beiden Stifte nach Aufsetzen der Schwungscheibe in Fahrtrichtung rechts befinden.


    Wichtig: Nach Ausrichtung der Schwungscheibe diese sofort mit eine Schraube sichern, dann alle KW - Schrauben mit dem erforderlichen Drehmoment (neue Schrauben //70NM) anziehen und zwar über Kreuz.
    Danach ist dann alles wieder reine Remontage-Routine.


    Gutes Gelingen, für Rückfragen fall gewünscht, gerne ansprechbar


    Gruß
    k-c-f

  • Hallo,


    hier noch meine kurze Rückmeldung zur Schwungscheibe: Die Hinweise haben mich auf jeden Fall auf die richtige Spur gebracht, dafür nochmal herzlichen Dank. Der Rennelch läuft wieder wie am ersten Tag ;-).


    Da es doch etwas komplizierter war, habe ich mal eine Anlweitung verfasst, die vielleicht etwas fürs A-Z ist und dem ein oder der anderen Schrauber/in in ähnlicher Situation weiterhelfen könnte.


    Kann mir jemand sagen, an wen ich die Anleitung (als pdf) schicken oder wie ich diese im A-Z hochladen kann?
    Die Datei hat 2,17MB, da sie bebildert ist.


    Vielen Dank und herzliche Grüße
    Christof

  • Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

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  • Schöne Sache!


    Eines möchte ich noch ergänzen, weil mir das in meiner Dummbrasseligkeit schon passiert ist und nicht nur mir. ;)


    Wenn man mit der Ratsche und der 24er Nuss den OT eingestellt hat, sollte man die Ratsche nicht an der Zentralmutter stecken lassen! Das macht beim Starversuch sonst laut Knall und evtl. gibt es Kollateralschäden!


    Viele Grüße,
    Lutz