Zündkerzengewinde erneuern

  • Hallo Weichei65


    Es bleibt eine Notreparatur wenn das beim montierten und nicht geöffneten Motor erfolgt.
    An neuen Bauteilen die eine höher Festigkeit der Verbindung benötigen, den Einsatz gleich einzuplanen hat auch was die Reinigung und Verwendung eines Klebers (in Zylinderkopfgewinde?) ganz andere Überwachungsmöglichkeiten.

    Nämlich um Leichtmetallteile in der Luftfahrt solide und fest miteinander zu verschrauben...


    Ich habe bei meinen kurzen Einblicken bei Airbus nur Nietverbindungen und wenn dann Nietmuttern die gesetzt werden gesehen - mag sein das die Schrauben an den Triebwerk anders verstärkt werden.
    Das Problem an den Verbindungen der Luftfahrt ist überwiegend die Materialstärke und der erforderlichen tragenden Gewindelänge, das hat unser B230 Zylinderkopf nicht, wenn keiner daran herum gnaddelt.


    Die Kerze locker mit dem vorgeschriebenen Drehmoment eindrehen hilft auch ungemein..

    Das meinst du sicher anders: Locker von Hand eindrehen und dann mit Drehmoment anziehen, oder?


    Als weitere Alternative neben Helicoil und Gewindehülsen für neu geschnittene Gewinde habe ich noch selbstschneidende Gewindeeinsätze speziell für Zündkerzen gefunden, die man direkt mit der Zündkerze einsetzt. Da muss der erste Versuch wohl sitzen: Selbstschneidende Gewindeeinsätze

    Definitiv nur wenn der Kopf demontiert ist und die Späne entfernt werden oder kommen die dann durch die Zündkerze heraus? Auch fraglich wie der Einsatz 1,8mm tiefer eingedreht werden kann mit einer Standard Zündkerze, das geht doch nur mit dem Eindrehwerkzeug oder einem zusätzlichen Ring am Kerzengewindefuß - meine Meinung.
    Es gibt auf der Seite keine Kundenbewertungen, z.B. ob die gehärteten Ringe auf Dauer die Temperaturwechsel aushalten.


    Ich fasse mal zusammen, es gibt Lösungen um die Gewinde im Alu zu verstärken, die beim montierten Motor / Zylinderkopf die "Späne Frage" aufwirft und die Bedingungen durch den begrenzten Raum der vielleicht nicht ganz optimale Winkel erreicht wird.


    Ein meistens erfolgreiches Nachscheiden kann nur von unten/der Brennraumseite erfolgen, weil nur dort das Gewinde noch so ordentlich ist das der Gewindescheider "gerade" starten kann.


    Wenn der Kopf demontiert ist kann nach eigenem Ermessen eine der Varianten eingesetzt werden und das auch dauerhaft als eine Verbesserung die keine Notlösung ist.


    Gruß
    Jörn

  • Auch fraglich wie der Einsatz 1,8mm tiefer eingedreht werden kann mit einer Standard Zündkerze, das geht doch nur mit dem Eindrehwerkzeug oder einem zusätzlichen Ring am Kerzengewindefuß - meine Meinung.

    Das habe ich mich auch gefragt. Evt. ist das Gewinde des Einsatzes um 1,8 mm küzer als das Kerzengewinde (edit: die Angabe 9 steht glaube ich für 9 Gewindegänge) und hat einen "Abschluss", so dass man die Kerze nur bis dahin eindrehen kann und oben an der Dichtung 1,8 mm Luft bleiben. Ich habe mich auch gefragt, ob man da bei einem Kerzenwechsel die Kerze wieder alleine herausdrehen kann oder der Einsatz wieder mit ausgedreht wird, was ich befürchte, da beim Einsetzen der Druck auf die Dichtung ja wohl allein mit Drehung des Gewindeeinsatzes erfolgt, nicht mit Drehung der Kerze im Gewindeeinsatz.



    Weichei65 meint glaube ich genau das, was du gesagt hast, die Kerze nur locker mit Drehmoment, also nur mit dem "lockeren" Drehmoment eindrehen.

  • Das steht m.E. nicht im Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. Was da gesagt wird, ist doch, dass offenbar/angeblich bei anderen Hülsen deren oberer Rand der Dichtung im Weg ist, während hier die Dichtung plan auf dem Lochrand absetzen und festgezogen werden kann. Da die Gewindeeinsätze direkt mit Kerze eingedreht werden, muss der 1,8mm-Abstand doch schon beim Aufdrehen des Gewindeeinsatzes auf die Kerze hergestellt werden. Oder denke ich hier falsch?


    Edit: Vielleicht liege ich doch falsch, es gibt für die Gewindeeinsätze spezielle Eindrehwerkzeuge: https://www.baercoil.com/pdf/BaerFix_de_2015.pdf

  • Einen Hülseneinsatz als Gewindereparatur für die Zündkerze habe ich schon einmal in einem Peugeot 403 gehabt. Der Einsatz drehte sich beim Ausschrauben der Kerze immer mit heraus. War aber kein Problem, einfach die Hülse von der Kerze geschraubt und auf die neue Kerze wieder drauf. Die Hülse hatte einen Kragen der auf dem Zylinderkopf auflag. Meines Erachtens nach dichtet so ein Kragen genauso wirkungsvoll wie eben auch ein Dichtring, jedenfalls hatte ich nie Probleme damit. Am Volvo sitzen die Gewinde leider ziemlich blöd sodass ich das erforderliche Gewindeschneiden einer zuverlässigen Werkstatt überlassen würde. Oder eben Kopf runter, was reichlich Mehrarbeit ist. Ein befreundeter Zweiradmechaniker empfiehlt Time-Sert, aufgrund der guten Erfahrungen damit.
    Der Vorbesitzer meines Mopeds hatte irgendwie Lust daran gefunden reichlich Helicoil zu verwenden und ich habe reichlich Ärger mit dem Zeug, davon bin ich also kein großer Freund.
    Gruß
    Olaf

  • Ich würde mich mal hier melden.
    Wir verwenden Time-Sert auch öfter auf Arbeit - vor allem auch bei Spezial-Größen. Das der Einsatz mit rauskommt bei Demontage könnte!! auf falsche Montage hinweisen.
    Normalerweise machen wir das so: Aufbohren, Gewinde neu schneiden, dann den Senker rein um den Bund plan zu bekommen. Dann wird der Einsatz eingedreht (i.d.R. um sicher zu gehen mit Loctite Welle-Nabe).
    Und nun kommt der Knackpunkt: Dem Satz liegt ein Gewindeformer bei! Diesen mit dünnflüssigem Öl bis zum Ende in den Einsatz schrauben. Bei Duchchgangsgewinde durchleiern! Halbe Stunde warten und dann erst rausschrauben - nun ist das Gewinde wieder brauchbar, ohne das der Einsatz mit rauskommt! Der Former ist das Non-plus-Ultra!


    Heli-Coil hat den Nachteil, das es bei Durchgangsgewinden schlecht nachvollziehbar ist, ob sich der Einsatz nach innen durchdreht - dann liegt die "Feder" irgendwann im Pott - das wird dann ein Problem! Bei Sacklöckern ist es durchaus der bessere Weg, weil härter - aber für Kerzengewinde würde ich aus meiner Erfahrung in der Maschienen-Instandhaltung für Time-Sert stimmen!

    Hejdå - Tris :)


    Schade eigentlich, dass viele Leute, denen geholfen wird, das Wort "Danke" nicht kennen!
    Ein Wohnzimmer-Geschädigter meldet sich mal aktiv zurück! ;)

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  • Na, tut jetzt nichts mehr grossartig zur Sache aber bemerken möchte ich es trotzdem. Bei dem Einsatz handelte es sich nicht um Time-Sert. Das gab es damals noch nicht, wohl aber Gewindereparatur mittels Hülse. Und Du hast Recht, mit dem Former wird die Hülse gepresst und sitzt dann fest.
    Gruß
    Olaf

  • Hallo
    Was mir immer gut von der Hand geht sind für solche Anwendung kombinierte Gewindeschneider die von M14 ohne Bohren direkt auf M16 schneiden.diese Schneider benutzen den Rest des Kerzengewindes als Führung und schneiden dann in einem Arbeitsgang direkt auf M16/1,25 für die Gewindehülse fertig.
    Gruß Richard

    DAS TRAGISCHE AN JEDER ERFAHRUNG IST,DASS MAN SIE ERST MACHT,NACHDEM MAN SIE GEBRAUCHT HÄTTE.
    Von F.W.Nietzsche