Ansaugkrümmerdichtung am 960er getauscht (Kurzanleitung) Problem: Motor startet nicht. Kein Zündfunke.

  • Symptom: unrunder Leerlauf im Gas und im Benzinbetrieb.
    Diagnose: Absprühen mittels Bremsenreiniger ergab eine Undichtigkeit im Bereich der mittleren Zylinder an der Ansaugbrücke ohne genaue Klärung ob Krümmerdichtung oder die Verbindungsgummis zwischen Ansaugbrücke und Ansaugkrümmer undicht sind. Klarheit ergab die Diagnose mittels "Disco" Nebelmaschine. zwei Latexhandschuhe mit Schlauch verbunden und auf Ansaugtrichter und Nebelmaschine gestülpt. 3 Minuten nebeln lassen und der Schwaden hat sich genau oben am 3 Zylinder der Krümmerdichtung gezeigt.
    Reparatur: Luftfilterkasten, Luftmassenmesser und Ansauggummi bis zur Drosselklappe entfernen. Tempomat und Gaszughalterung abschrauben. Einspritzdüsenstecker abziehen. Einspritzdüsenbrücke 3 Schrauben lösen und abziehen. Alle 12 Schellen der Verbindungsgummis entfernen. Dann hat man genug Platz die Ansaugbrücke abzuschrauben und diese zwischen Zylinderkopf und Ansaugkrümmer herauszuziehen ohne die untere Schraube des Ansaugkrümmers lösen zu müssen. (Da kommt man echt schlecht dran!) Nach tausch der Dichtung habe ich die 9 Schrauben der Ansaugbrücke mit 25nm von der Mitte nach außen gehend angezogen. Die Verbindungsgummis habe ich mit 12 Edelstahl Schlauchschellen (40-60mm 9mm breit) statt der Originalklammern befestigt. Alles andere wieder montiert.


    Eventuell hilft die Beschreibung jemandem... Ich erhebe nicht den Anspruch, daß dieses die beste und einzige Reparaturmethode ist. Verbesserungsvorschläge sind willkommen.


    Nun zum Problem...
    Probelauf: Motor startet nicht! Anlasser dreht aber startet nicht. Sicherungen kontrolliert, sind i.O. Billig-China-OBD-Tester angeschlossen, ausgelesen, kein Fehler. Eine Zündspule mit Kerze an Masse getestet - kein Funke! Zur Sicherheit die Zündspule eines anderen Zylinders mit neuer Kerze ausprobiert. Auch kein Funke zu sehen. Wie kann das sein?
    Am Zündsystem habe ich nix gemacht. Die einzigen elektrischen Stecker die ich abgeklemmt hatte waren die auf den Einspritzdüsen und der Stecker oberhalb der Drosselklappe an dem Luftsammlergummi.
    Muss zu meiner Schande gestehen, daß die Batterie während der Reparatur angeklemmt war. (Habe aber keinen Schlüssel auf den Batteriepolen liegen lassen und auch sonst wissentlich keinen Kurzschluss fabriziert.) Wegfahrsperre als Ursache kann man wohl ausschließen, da dann ja auch der Anlasser nicht drehen würde, richtig?
    Habe natürlich sämtliche Kabel auf Auffälligkeiten abgesucht und nichts gefunden. Hinten am Motor zwischen Spritzwand und Zylinderkopf sitzt ein Halter mit den Steckern von Nockenwellen- und Kurbelwellensensor. Dazwischen gibt es einen kleinen weißen Stecker der aus dem Kabelbaum der Zündspulen kommt. Dieser Stecker ist nirgendwo eingesteckt ?( . Es gibt auch kein "freies" Kabel das da hineinpassen würde.
    Hat jemand eine Idee oder Rat, wie ich weiter vorgehen kann?

  • Moin
    Versehentlich den Stecker des Nockenwellensensors abgezogen bzw abgebrochen?
    Sitzt hinten am Zylinderkopf und ist durch Hitze und co oft sehr sehr seeeeeeeeeeeeeeeehhhhhhhrrrrrr bröselig.


    Ansonsten Mal ein Kabel zwischen Batterie Minuspol und Ansaugkrümmer klemmen, springt er damit an hast du die Masseverbindung gekillt.


    Gruß
    Fredy

  • Massekabel ist es nicht. Das habe ich gerade ausprobiert.
    Stecker von Nockenwellensensor (der untere 3-polige mit flachem Kabel) und Kurbelwellensensor (der obere 2-polige, rundes Kabel) habe ich ausgebaut und mir genau angeschaut. Da ist nix porös. Die Kontakte sind sauber und die Stecker rasten gut ein. Kann man die Sensoren mit dem Multimeter messen?
    Und nochmal die Frage wohin der "leere" runde Stecker führen soll, der in der Sensorenhalterung zwischen den beiden Sensoren sitzt. Ich finde kein Kabel das das dazu gehört und rein passt.


    Danke schonmal
    Arnd

  • Bitte Fotos (von dem kleinen weißen Stecker)



    Diagnose: Absprühen mittels Bremsenreiniger ergab eine Undichtigkeit im Bereich der mittleren Zylinder an der Ansaugbrücke ohne genaue Klärung ob Krümmerdichtung oder die Verbindungsgummis zwischen Ansaugbrücke und Ansaugkrümmer undicht sind. Klarheit ergab die Diagnose mittels "Disco" Nebelmaschine. zwei Latexhandschuhe mit Schlauch verbunden und auf Ansaugtrichter und Nebelmaschine gestülpt. 3 Minuten nebeln lassen und der Schwaden hat sich genau oben am 3 Zylinder der Krümmerdichtung gezeigt.


    Bestätigt mir erneut - absprühen bringt nix.
    Mit Bremsenreiniger am warmen Motor und vielleicht defekten Zündkabeln :-( Wasser geht auch, bewirkt nur eine Drehzahlsenkung und keine Verpuffung.

  • Wie lang hat der Motor vor der Reperatur gelaufen?
    Nur kurz umgeparkt, dann stehen die Ventile offen und er hat keine Kompression.
    Mal Kompression messen.
    Ansonsten mal ordendlich lang Starten ev. mit Starhilfe und laufendem zweiten Motor.
    dann sollte der schon kommen.
    mfg
    gm1

  • Hallo...
    Nein , mit stehen die Ventile offen ist eine Besonderheit der Whiteblocks mit Hydros im Winter gemeint. Wenn der kalte Motor nur kurz gestartet wird zum umparken o.Ä. dann baut der soviel Öldruck im kalten Öl auf dass die Hydros die Ventile alle leicht öffnen. Dann hat der Motor keine Kompression und der Anlasser läuft ganz leicht. Zündfunken hat der Motor dabei aber.
    Der einzelne Stecker geht zum getakteten Anschluß der Zündspule Zyl 1 . das ist ein Diagnoseanschluß und im Normalbetrieb nicht beschaltet.


    mfG Rohwi

  • @245T Jörn. Die Prüfung mittels Bremsenreiniger habe ich bei kaltem Motor zur ersten Diagnose gemacht... Ich weiss um die Gefahr , heiße Ansaugkrümmer etc.


    gm1. Es ist richtig. Vor der Reparatur habe ich den Wagen nur 2 Meter vorgefahren. Aber nachdem die Ansaugbrücke ab war konnte ich die Einlassventile sehen. Aus dem Kopf würde ich sagen, zweiter und sechster Zylinder standen offen, die anderen zu. Außerdem habe ich definitiv keinen Zündfunken und der Anlasser läuft normal schwer.


    @Rohwi. Der weiße Stecker ist bestimmt der beschriebene Diagnosestecker. Habe ich auch auf dem Schaltplan gefunden. Danke!


    1.Frage: wenn der Nockenwellensensor kein Signal gibt, würde nicht nur der Zündfunke ausbleiben sondern auch die Einspritzung, oder? Mir ist jetzt aufgefallen, dass ich bei den diversen Startversuchen keine Benzinpumpe höre und auch keinen Sprit rieche. Benzinleitung habe ich noch nicht geöffnet um zu sehen ob was kommt.


    2. Frage: Sind Nockenwellen- und Kurbelwellensensoren induktive Sensoren oder Hallsensoren? Einen induktiven Sensor könnte ich mit dem Multimeter testen. Beim Starten müsste sich eine Spannungsveränderung zeigen. Bei einem Hallsensoren geht das wohl nicht.... Ich bin kein Elektroniker :huh:

  • 2 Kabel = definitiv Induktivgeber
    3 Kabel = relativ sicher Hallgeber = voooooorsicht!
    Was tun? In den Baumarkt (laufen) und für kleines Geld eine Diodenprüflampe erstehen, und von hinten in den angeschlossenen Stecker picken, und Signal prüfen, während eine zweite Person orgelt.
    Imho sitzt der Teufel vermutlich in einer Banalität des ganzen, die bei der Reparatur passier ist. Alles schritt für schritt noch mal in Ruhe nachvollziehen. Kabel eingeklemmt? Kabel abgerissen? Was orakeln die Fehlercodes?

  • Muss mal Auflösung geben... Alle die auf Massekabel getippt haben, haben Recht!
    Meine Schuld. Habe einen Kabelhalter, der von unten mit 3 Schrauben befestigt war, losgeschraubt um besser an die Befestigungsschraube des Ansaugkrümmers zu kommen. Eine der 3 Schrauben war eine Durchgangsschraube mit oben aufgeschraubter Mutter die zwei Ringösen-Massekabel gehalten hat. Das habe ich von unten nicht bemerkt, da die Mutter sich einfach mit abgedreht hat. Im Nachhinein war es gar nicht nötig den Kabelhalter zu lösen, denn mit einem 13er Ringschlüssel konnte ich die Schraube, die die Ansaugbrücke hält von oben lösen. (Mit drei Knicken im Handgelenk) Hatte also alles nochmal auseinander gebaut um den Fehler zu finden.... Aber es ist ja so ein schönes Hobby. xgrin

  • Hallo...
    Ich bin jetzt nicht derTE , aber durch fehlende Masse gehen die Zündendstufen nicht kaputt. Sie werden nicht angesteuert weil das Ansteuerpotential sich auch auf die Masse bezieht.
    Wenn die nicht angeschraubt , also ohne Kühlkörper aber mit Betriebsmasse laufen , dann sieht das anders aus, dann werden die zu heiss.


    mfG Rohwi