Massive Leerlaufprobleme Volvo 940

  • Moin die Herren,


    also Benzin kann ich ausschließen. Alle Schläuche waren furztrocken als ich sie gewechselt habe.
    Zündmodul: keine Korrosion zu erkennen, im Stecker fiel nur Fett auf was der Vorbesitzer dort wahrscheinlich rein getan hat.
    Kann aber nicht ursächlich sein für die Probleme, sonst wären die Probleme ja schon seit wir den Wagen gekauft haben.
    Neues ist bestellt, Austausch erfolgt dann bei Zeiten wenn's da ist.


    Alles sehr mysteriös.....
    Gruß der Enze

  • Ich würde trotzdem den Unterdruckschlauch mal vom BDR abziehen und mit einer Schraube verschließen (oder mit einer Klemme den Schlauch abquetschen), ist ja fast „Null“ Aufwand. Wenn sich dann wenigstens auf Gas etwas bessert, wäre doch der BDR wieder im Spiel.


    Was passiert eigentlich, wenn Du den Stecker vom Leerlaufsteller abziehst? Geht er dann in den vom LLS „definierten“ erhöhten Leerlauf – relativ ruhig oder weiter stark schwankend?


    Viele Grüße


    Jörg

  • Hallo Enze,


    zu dem Leerlaufproblem Deines 940 ist, wie zu lesen, nun bereits reichlich vermutet, geprüft, ausgetauscht, geraten und geschrieben worden. Und zwar eigentlich jegliche erdenkliche Fehlerquellen betreffend; - fast- ....


    Einige Male wurde Falsch- bzw. Nebenluft angesprochen, und das ging wohl auch aus einem erzielten Testwert bei einer Abgasprüfung hervor. Aber: Sowohl bei diesbezüglichen Überprüfungen, als auch nach dem Austausch einschlägiger Dichtungen und Unterdruckleitungen und -Anschlüsse war das Ergebnis stets Fehlanzeige.


    Was bisher nicht in Betracht gezogen wurde, ist das Schlüsselventil (manchmal wird es auch fälschlich als "Bodenventil" bezeichnet), des Bremskraftverstärkers. Dieses Ventil macht fast nie Probleme, daher gerät es auch nur selten in Verdacht.
    Wenn es aber defekt bzw. undicht ist, verursacht es genau die beschriebenen Auffälligkeiten der Leerlaufverhaltens,


    Hier nur kurz die Erklärung: Der Bremskraftverstärker wird bei nicht betätigter Bremse und laufendem Motor auf beiden Seiten seiner Membran mit Unterdruck beaufschlagt. Die Betätigung des Bremspedals bewirkt über das dann damit gleichzeitig betätigte Schlüsselventil, dass die hintere, dem Hauptbremszylinder abgewandte, Kammer des Bremskraftverstärkers geöffnet wird und damit ihr Vakuum verliert - Außenluft strömt ein. Dadurch kann nun die Membran vom Unterdruck in der vorderen Kammer betätigt werden und die Pedalkraft / Bremskraft beim Betätigen des Bremspedals unterstützen / verstärken.


    Wenn dieses Schlüsselventil nun defekt ist, oder zumindest nicht mehr richtig schließt, geschieht zweierlei:
    1. hat die hintere Kammer dadurch kein Vakuum mehr,
    2. saugt der Motor über dieses undichte oder defekte Schlüsselventil nun Außenluft - eben "Nebenluft" an - und zwar so
    gut wie unmerklich. Außer im Leerlauf!


    Man kann den Defekt oder die Dysfunktion des Schlüsselventils an zweierlei Phänomenen bemerken bzw. diagnostizieren:
    1. Beim Abstellen des Motors ist etwa 1-2 Sekunden ein leises Zischen im Fußraum beim Bremspedal zu hören. allerdings sehr leise, so dass es meist überhört wird, v.A. wenn der Fußraum gedämmt ist, und andere Außengeräusche das Zischen überlagern.
    2. Tritt man bei stehendem Motor und Fahrzeug das Bremspedal, stellt man fest, dass der Unterdruckvorrat für die Bremsunterstützung schnell zu Ende geht - vielleicht noch für einen Bremsvorgang genügt, dann fühlt sich die Bremse hart an.


    Während des Fahrens fällt der Umstand längere Zeit gar nicht auf, da der Motor im gemischten Betrieb stets reichlich Unterdruck erzeugt, so dass die Verstärkungswirkung nicht besonders beeinträchtigt ist und als Fahrer gewöhnt man sich auch an eine nur leicht veränderte Situation, für die es ja auch noch andere Erklärungen geben könnte.


    Das Schlüsselventil an sich ist eine ganz einfache Konstruktion, das aber kpl. unzugänglich mitten im Bremskraftverstärker sitzt. Es wird durch die Stange, die in den Hauptbremszylinder greift, betätigt. An das Ventil kommt man nur heran, indem man den Bremskraftverstärker zerlegt - der ist danach i. d.R. unbrauchbar.


    Das war's eigentlich schon. Es lohnt sich sicher, diesen Aspekt noch zu untersuchen: Einfach mal genau hinhören, wenn der Motor abgestellt wurde, bzw. bei abgestelltem Motor die Unterdruckreserve im Bremskraftverstärker testen - müsste für einige Bremsbetätigungen genügen.


    Ich möchte nun nicht konstatieren, das o.g. sei die Lösung des Problems Deines 940, kann aber versichern, dass sich mit diesem Phänomen bzw. dessen Behebung sowohl bei einem P 145, als auch bei einem 264 GL und bei einem 740 GL die Leerlaufproblematik spontan und nachhaltig lösen ließ.


    In diesem Sinne wünsch ich Erfolg bei weiteren Lösungsversuchen ...


    Gruß
    k-c-f

  • Hallo Enze.
    Ein undichter Bremskraftverstärker lässt sich mittels zu klemmen des Schlauches prüfen.


    Das ist meine Vorgehensweise wenn der Motor keinen gleichmäßigen oder erhöhten Leerlauf hat - alle Schläuche auf der Unterdruckseite nach und nach mit Schlauchklemme zu und dann ggf, den defekten Schlauch / Bauteil tauschen.
    Auch ein sehr weit geöffneten Leerlaufregler lässt sich so identifizieren - Einstellung des min Spalt (anderer Beitrag).


    Bitte berichte ob du bei dem Wetter weiter gekommen bist. Das Zündmodul kann bei der Kälte auch ohne Wärmeleitpaste kurzzeitig arbeiten...


    Gruß
    Jörn

  • Moin die Herren,


    zu erst ein mal vielen Dank für die vielen konstruktiven Ideen von euch.
    Habe die letzten Tage auch immer mal hier geantwortet, aber irgendwie sind die Antworten vom Handy aus getippt hier im Forum nicht abgebildet wurden??!


    Jetzt vom PC aus:


    Also die Sache mit dem Bremskraftverstärker fand ich sehr interessant.
    Habe das Pedal bei stehendem Motor 2-3 Mal treten können, bis es einen hohen Widerstand gab.
    Beim Ausschalten des Motors mit Kopf im Fußraum kein Zischen zu hören von Seiten des Bremspedals aus.


    Wenn ich das Benzinpumpenrelais ziehe während der Motor läuft, läuft der Volvo genauso beschissen auf Gas weiter, wie auf Benzin oder Gas mit BPR im Steckplatz.


    Wenn ich den LLR Stecker abziehe bei laufendem Motor, geht die Drehzahl nicht hoch, sondern läuft genauso bescheiden erniedrigt weiter wie mit Stecker drauf.


    Dioe Theorie das der Lauf schlechter wird, wenn der Motor warm wird, muß ich seit heute revidieren.
    Der Wagen stand jetzt 3 Tage unbewegt bei Minusgraden im Carport, eben angemacht lief er ca 15-20- Sekunden normal, dann direkt untertourig mit Schwankungen und immer kurz vorm Absterben.
    Gasannahme im Leerlauf recht prombt, höchstens mal ein kurzes Verschlucken bevor er laut Anzeige über 700 rpm geht.


    Zündmodul habe ich noch nicht getauscht, weil es zu kalt war die letzten Tage, und ich keine Zeit hatte.
    Wärmeleitpaste hatte ich auch keine und zu viel wollt ich bei unserem Zweit Volvo nicht rumfingern, da wir definitiv einen funktionstüchtigen Wagen zur Zeit brauchen. Der Stecker weiste aber keinerlei Korrision auf o.ä., lediglich war eine Menge Fett vom Vorbesitzer drin.
    Das kann aber nicht ursächlich für die Probleme sein, denn dann hätte ich die letzten zwei Jahre auch schon die Probleme gehabt seit dem Kauf.
    Fett ist jetzt raus, ohne Änderung.


    Nachwievor keinerlei Fehlercodes, ausser die zwei auf Steckplatz zwei, als ich den Stecker vom LLR und vom Luftmassenmesser gezogen habe.
    Die Box geht also auch......


    Nächste Woche kommt die Lambdasonde neu und der Anlasser, weil er anscheinend den Geist aufgibt. Blieb eben wieder hängen beim Starten und drehte weiter, obwohl der Zündschlüssel schon wieder losgelassen wurde. Am defekten Anlasser kann es nicht zufälliger Weise liegen, dass der irgendwo nen Kurzen provoziert in der Elektrik, oder??


    Wenn ich nicht wüßte das die Ansaugbrückendichtung bereits zwei Mal neu gekommen ist ohne Besserung, würde ich sie glatt noch einmal wechseln, um Falschluft auszuschließen wie Rohwi schrieb.
    Aber das kann es einfach nicht sein!


    Der Selbsttest über die Diagnose Box ist übrigens auch komplett unauffällig. Drosselklappe taktet wie sie soll.


    So, weiterhin keine Ahnung was der Bock für ein Problem hat .....


    Gruß der Enze

  • Hallo Enze,


    Ich würde das Entstörrelais mal prüfen. Für die Spule reicht eine 9V-Blockbatterie. Dann bei eingeschaltetem Relais Durchgangswiderstand des Arbeitskontaktes messen. Muß 0 Ohm sein. Vielleicht bekommen die Einspritzdüsen nicht genug Saft?! Hatte ich gerade (ohne Gas).


    Wenn das Relais vom Bj. ist, ist die Fehlerwahrscheinlichkeit sehr hoch!


    Gruß


    Felix


    P.S.: Vorsicht beim Überbrücken des Arbeitskontaktes! Man weitet leicht die Kontaktbecher im Stecker auf. Dann gibt's schlechten Kontakt. Evtl. könnte das auch das Problem sein.

  • Dioe Theorie das der Lauf schlechter wird, wenn der Motor warm wird, muß ich seit heute revidieren.
    Der Wagen stand jetzt 3 Tage unbewegt bei Minusgraden im Carport, eben angemacht lief er ca 15-20- Sekunden normal, dann direkt untertourig mit Schwankungen und immer kurz vorm Absterben.
    Gasannahme im Leerlauf recht prombt, höchstens mal ein kurzes Verschlucken bevor er laut Anzeige über 700 rpm geht
    .


    Der Leerlaufregler ist neu - ja aber,
    funktioniert er auch - ist der Schieber (innen, reinschauen) leicht beweglich?

  • Dioe Theorie das der Lauf schlechter wird, wenn der Motor warm wird, muß ich seit heute revidieren.
    Der Wagen stand jetzt 3 Tage unbewegt bei Minusgraden im Carport, eben angemacht lief er ca 15-20- Sekunden normal, dann direkt untertourig mit Schwankungen und immer kurz vorm Absterben.
    Gasannahme im Leerlauf recht prombt, höchstens mal ein kurzes Verschlucken bevor er laut Anzeige über 700 rpm geht.


    Der Leerlaufregler ist neu - ja aber,
    funktioniert er auch - ist der Schieber (innen, reinschauen) leicht beweglich?

    ja ist total leichtgängig.
    Habe ja sogar den aus meinem anderen 740-er zu Vergleichszwecken ausgetauscht. Das selbe Problem mit dem im 740-er problemlos funktionierenden Komponenten.
    Somit ist ein Defekt an meinen Wechselkomponenten ausgeschlossen.
    Mein Gefühl sagt ja immer noch es ist "was elektrisches".
    Ich werde weiter berichten nach Austausch.

  • ja schön kopiert - halb gelesen,


    funktioniert er auch?
    Das kann gefühlt werden: Finger an der Regler, Drehzahl ändern und die Vibrationen spüren.
    Wenn nein
    Wird er nicht angesteuert oder die Finger spüren nix :-)
    - günstigste Lösung wäre das der Drosselklappenschalter nicht schaltet.
    Drosselklappe einstellen und den Schalter (messen) dann einstellen.
    - teuer Lösung kommt dann.

  • Moin zusammen,


    hat was gedauert, aber ich habe zwei Wochen flach gelegen.


    Zündmodul, Verteilerkappe und Finger sowie das Entstörrelais wurden gegen
    Neuteile von Bosch getauscht. Gebracht hat es gar nichts!
    Leerlauf sowohl auf Gas als auch auf Benzin untertourig, unruhig und teilweise mit starken Schwankungen zwischen
    gefühlten 200-1200rpm. Nervöses Zucken der Drehzahlnadel um ein paar Hundert rpm kommt auch immer Mal wieder vor. Genauso das die Drehzahl kurzzeitig bei ca. 1500-2000 rpm hängen bleibt.
    Erstmalig habe ich heute einen Fehlercode auf der 2 gehabt: 2-3-2 (langfristige Kraftstoff Trimmregelung Leerlauf)
    Wenn irgendwer noch konstruktive Ideen hat, nur keine falsche Scheu!


    Gruß der Enze

  • Hallo allerseits,


    vieleicht kann ich auch etwas zum angesprochenen Problem beitragen!
    Mein Wagen, ein 1990er 744 mit B234F und Venturi-Gasanlage zeigt ähnliches Verhalten wie der Wagen des Themenerstellers: Schütteln im Leerlauf, stärker, wenn der Wagen warm ist. Unter Last läuft er meistens besser, aber bei Gaswegnahme verschluckt er sich immer öfter. Insgesamt mit jedem Kilometer rapide schlechter werdender Motorlauf. Stinkt auch im Gasbetrieb ein wenig nach unverbranntem Benzin. Habe viele übliche Verdächtige ausschließen können (DANKE an das A-Z!).
    Schlußendlich habe ich den Unterdruckschlauch vom Benzindruckregler zum Ansaugkrümmer hin abgezogen und da kam im Leerlauf ein kleiner, aber feiner Rinnsal von Benzin heraus (auch im Gasbetrieb). Krümmer zugehalten, Benzin in einem Behälter aufgefangen, und er läuft wieder so, wie ich es vom 16-Ventiler kenne. Auch kein stottern mehr am Auspuff.
    Habe dehalb einen neuen BDR bestellt.


    Ob der vielleicht unter der Gasanlage gelitten hat? Da permanent Benzin nachläuft, scheinen selbst unter Gasbetrieb die Pumpen zu arbeiten - ich dachte, die würden abgeschaltet. Oder er ist einfach nach 400000km verschlissen...?


    Vielleicht kann das im A-Z noch zu Leerlaufproblemen ergänzt werden.


    p.s.: Keine Fehlercodes abgespeichert, komplette Zündanlage erneuert, keine Falschluft (mehr)

  • Hallo...
    Das ist einfach Alterung und Verschleiss und hat mit dem Gasbetrieb nichts zu tun.
    Die Benzinpumpen werden im Gasbetieb nicht abgeschaltet um ein nahtloses Umschalten auf Benzin zu ermöglichen.
    Es wird nur die Venrbindung zwischen Benzininjektoren und Motorsteuergerät aufgetrennt , damit die Benzininjektoren nicht mehr angesteuert werden.


    mfG Rohwi

  • Moinsen,


    das beschrieben Phänomen mit dem Rinnsal aus dem BDR kann ich bei mir nicht bestätigen.
    In der vergangenen Zeit wurde nun auch noch Mal die Ansaugbrückendichtung erneuert, so wie sämtliche Unterdruckschläuche unterhalb der Ansaugbrücke.
    Fehlercodes gibt es immer noch keine, das beschissene Laufverhalten ist immer noch vorhanden. Egal ob auf Benzin oder Gas.
    Es gibt Tage da ist es ein Krampf zu fahren, an wenigen anderen Tagen läuft er vorübergehend etwas besser aber immer noch weit entfernt von gut.


    LLR und LMM wurden ebenfalls erneut getauscht und ein Defekt ausgeschlossen. Und ja der LLR funzt auch wenn man fühlt!


    Im Prinzip ist Falschluft und Elektrik nun mehrmals ausgeschlossen wurden als Fehlerursache. Das Problem besteht nach wie vor.


    Das Einzige was bei der ganzen Sucherei aufgefallen ist, dass am dritten Zylinder die Gasdüse sich Recht widerstandslos drehen lässt. Ob Das eine Möglichkeit für Falschluft sein kann weiß ich noch nicht. Jemand Erfahrungen diesbezüglich??


    Gruß der Enze

  • Hallo Enze,


    ich hatte ähnliche Probleme mit meinem 940er etwa drei Wochen nachdem ich ihm eine PRINS Autogasanlage verpasst habe.


    Ich habe auch zunächst versucht den Leerlaufsteller und den Benzindruckregler auszuwechseln, ohne Erfolg!
    Dann habe ich noch eine neue Ansaugkrümmerdichtung verbaut, auch ohne Erfolg!


    Dann habe ich den Wagen wieder zum Umrüster gebracht und die haben dann die Einstellungen der Gasanlage überprüft und festgestellt, dass die Einstellungen sich verändert haben! Nachdem sie die Einstellungen angepasst haben und echt lange auch im Fahrbetrieb geprüft haben, haben sie das Problem lösen können!


    Dass er auch auf Benzin Probleme macht, hängt damit zusammen, dass das Steuergerät für Benzin versucht gegen die Einstellungen von der Gasanlage gegenzuregeln und durch Adaption die „mageren“ Einstellungen der Gasanlage auf die Benzineinspritzung übertragen!


    Ich kann dir nur empfehlen deinen Elch zum Umrüster zu bringen und die Einstellungen prüfen zu lassen und die Anlage neu einstellen zu lassen! Bei mir hat’s geholfen!


    Besten Gruß aus Hamburg!

  • das mit der Ansaugdichtung einsprühen haut meistens nie hin, weil alles verfliegt bevors ankommt.
    wenn die Dichtung schon uralt ist oder noch die erste, raus damit.
    ich hatte vor gar nicht allzu langer Zeit einen 940 Turbo hier, da hatten schon 3 Werkstätten danach gesucht und alle sagten der Dichtung fehlt nix.
    Ende vom Lied ? es waren nur noch Fragmente vorhanden.
    Machs neu und gut ists x_wink