Hallo liebes Forum,
ich bin hier zwar schon seit über 7 Jahren registriert, hatte allerdings noch nie so hartnäckige Probleme, wie jetzt.
Kurz zu mir: Meine Volvo-Geschichte begann mit einem 460 2.0i als erstes Auto mit 18. Dann folgten (in loser Reihenfolge) diverse Mercedes, ein 850 T5 (den habe ich jetzt über 8 Jahre schon, fährt aber meine Freundin) sowie später ein Volvo 240, auch für meine Freundin. Ich fuhr dann die letzten 4 Jahre selbst keinen Volvo mehr, sondern hauptsächlich Mercedes. Die Sehnsucht packte mich dann aber doch, sodass ich beschloß mir eine späte 940er Limo zu besorgen und der eine ordentliche Kraftspritze zu verpassen.
Meine persönlichen Vorgaben waren: Turbo, Limo, M90 ...der deutsche Markt war/ist da leider sehr mau. Daher bin ich vor ca. 2 Monaten kurz entschlossen mit dem Trailer rund 3.000km nach Schweden gefahren und habe mir da (im Norden Stockholms) eine 97er FK-Limo gekauft. Die Einwanderung klappte problemlos, sodass er jetzt mit deutschen
Saisonkennzeichen und TÜV-Segen hier herum rollt.
Für das "Projekt" ist geplant:
- 630ccm Siemens Deka (besorgt)
- 012er Luftmassenmesser (besorgt)
- LH/EZK Chip von Stoni (besorgt)
- SebCon Micro (verbaut)
- V-Nockenwelle (verbaut)
- 3" AGA mit 200-Zellen-Kat (bis jetzt nur die Downpipe besorgt)
- Borg Warner EFR 7064 (besorgt)
- Dieselkupplung mit Sachs-Performance Druckplatte (evtl. auch Sinterscheibe)
- Torsen-Diff aus Schweden
Bis jetzt verbaut ist ausschließlich die V-Nockenwelle, sowie die Sebcon! Ladedruck momentan ca. 0.9 Bar, steigt ab 4.500U/min noch ein wenig an auf 0.95-1 Bar.
Jetzt zu den Problemen:
1. Der Volvo springt kalt zunächst gut an, fängt dann aber nach etwa 5 Sekunden in kurzer Frequenz an zu sägen (1000-1200 U/min). Nach weiteren 10 Sekunden ca. legt sich das und er läuft zunehmend ruhiger. Leerlaufanhebung bei Kaltstart funktioniert.
2. Im warmen Zustand Leerlauf bei 1.000/Umin. Der Leerlauf ist auch leicht unrund, fühlt sich an wie kurze Aussetzer.
3. Bei Volllast bricht ab ca. 5.200U/min der Ladedruck auf ca. 0.5 Bar ein. Das ganze fühlt sich an wie von den LH geregelt (muss ich noch testen anhand der Düsentaktung). Dieses Problem ist mit dem 012er LMM, sowie den Deka-Düsen nicht da - fühlt sich so der Fuel-Cut an?
4. Konstantfahrruckeln bei niedrigen Drehzahlen, z.B. im 4. durch den Ort "zuckelt" er bei gleichbleibender Gaspedalstellung.
Die Leerlaufprobleme im warmen Zustand verschlimmern sich mit dem Umbau 012er LMM, Dekadüsen und Chip noch weiter. Der Lauf wird dann sehr unruhig.
Habe aktuell alles im Serienzustand, bis auf die Nockenwelle. Die baue ich morgen noch zurück.
Bis jetzt geprüft, erneuert:
- Falschluft - Ansaugsystem abgedrückt mit Druckluft und mit Unterdruck. Absolut dicht, dennoch Drosselklappen-/Ansaugbrückendichtung erneuert
- Drosselklappe gereinigt und eingestellt (inkl. Leerlaufschalter)
- Zündkabel (Bougicord), Verteilerkappe/-finger (Bosch), Zündkerzen Bosch/NGK (mit und ohne Widerstand) erneuert.
- Ventilspiel geprüft
- Kompression gemessen (11.2 - 11.5 - 11.4 - 11.5)
- Masseverbindungen gemessen/geprüft/gereinigt
- Steckverbindungen geprüft/gereinigt
- Leerlaufsteller und LMM vom 240er quer getauscht (beide LH 2.4 und identische Nummern auf den Teilen) - keine Veränderung.
- Lambdasonde (Bosch) erneuert
- Luftfilter / Kraftstofffilter erneuert
- Temperatursensor durchgemessen (passt ungefähr, kommt aber auch neu.)
- Kraftstoffdruck im Leerlauf gemessen - 2.4 Bar schnell auf 3 Bar ansteigend bei Gasstößen. Bei Rücklauf zuhalten auf über 6 Bar.
- Rücklaufmenge Kraftstoff ca. 1.2-1.3 Liter in 30 Sekunden.
- Kabelbaum unterhalb der Ansaugbrücke im Leerlauf hin und her gedrückt, ändert auch nix.
Soweit so gut erstmal. Ich weiß, das ist viel Input, aber vielleicht hat von euch einer noch eine zündende Idee.... mir gehen sie so langsam aus. Fehlerspeicher spuckt nur 1-1-1 aus.
Eine Kuriosität ist mir bei der Prüferei noch aufgefallen: Wenn ich den Stecker vom Leerlaufsteller abziehe, ist das Verhalten nicht immer gleich. Er sollte dann ja auf ca. 1.100 U/min hochdrehen?! Manchmal sackt er dann auf 500U/min ab. Ein kurzer Gasstoß hilft ihm dann dauerhaft auf die 1.100 U/min. Manchmal dreht er beim Abziehen aber auch direkt auf 1.100 U/min hoch. Verhalten ist mit beiden Leerlaufstellern gleich. Der 240er läuft stabil bei 800U/min.
Kopfdichtung habe ich auch im Verdacht. Kein Öl im Kühlwasser oder umgekehrt, aber auf kaltem Kühlsystem immernoch erheblich Druck (zischt beim öffnen des Ausgleichbehälters). CO-Test war allerdings nicht ganz eindeutig. Lediglich leichter Grünstich nach 5 Minuten Leerlauf.
MfG Bene