Heckwischermotor 945/V90

  • zum Heckwischer ein Montage-Tip sowie eine Frage wg. vorbeugender Reparatur:
    kürzlich musste ich alle Verbindungen des Antriebs lösen, um die gesamte Mechanik wieder leichtgängig zu machen, weil der Wischer festsaß. In der Folge traten aber zwei Schwierigkeiten auf – von denen eine noch weiterhin besteht.


    Zuerst der Hinweis: Wenn die Verbindung zwischen Antriebsachse und Gestänge gelöst worden war, dann bei der Wiederverbindung darauf achten, dass (Motor in der Grundposition vorausgesetzt) die kurze Verbindungsplatte (= mitdrehender Hebel) so auf die Getriebeachse gesetzt wird, dass sie horizontal steht, d.h. zum Nummernschild zeigt. In meiner Einfalt hatte ich es tatsächlich erst beim 4. Versuch richtig gemacht, auch weil ich nach dem dritten gescheiterten das logische Denken wieder eingeschaltet hatte. Beim ersten Versuch bewegte sich der Wischer nach unten, beim zweiten stand die Ruheposition schräg oben (ansonsten einwandfreies Wischfeld), nach dem dritten wirkte die Bewegung fast schon gut, aber ging deutlich über die untere Ruheposition hinaus und wieder zu dieser zurück. Dann erst habe ich aufgehört zu probieren und systematisch gedacht und das Problem damit wie beschrieben tatsächlich gelöst.


    Und nun zur Frage wegen des zweiten Problems: Bei jeder Umdrehung bewegt sich an der Motoreinheit etwas; bei genauem Nachsehen zeigt sich, dass die Befestigung ganz starr sitzt und auch der eigentliche Motor ganz ruhig in Position bleibt. Die Bewegung passiert ausschließlich am Deckel des Getriebegehäuses. Offenbar ist der Deckel vernietet und jetzt haben sich 2 der 5 Niete gelockert - Möglicherweise als Folge des verklemmten Antriebs (und daraus resultierendem Druck von innen). Ich befürchte, dass das nicht mehr lange gut gehen wird und irgendwann das Getriebe auseinanderfällt.
    Am besten dürfte es wohl so sein: Motoreinheit ausbauen, losen Niet ausbohren/abfräsen und Deckel mit passender Schraube wieder festziehen. Oder hätte jemand einen besseren Vorschlag?

  • Abschließender Bericht:


    Durch die beiden losen Vernietungen - sie waren auf der Seite des Getriebedeckels,
    auf der die Spindel der Motorachse eingreift (logisch, denn von dort kommt die Kraft) -
    auf der Ständerbohrmaschine komplett durch das Gehäuse durchgebohrt,
    und dann als Ersatz 2 Schrauben M3 mit Muttern eingesetzt.
    Nach dieser Reparatur funktioniert der Heckwischer im V90 wieder bestens
    (Gestänge und Wischerachse natürlich vorab schon gut geschmiert).


    Jetzt wurde aber auch noch der Heckwischer im ganz alten 945er reichlich laut an der Umkehrposition.
    Damit nicht das gleiche wieder passiert, einfach mal nachgesehen, was diesem denn fehlt.
    Es war zum Glück viel trivialer: nur die Befestigungsschrauben zum Blech der Heckklappe hatten sich gelockert.
    Das ließ sich dann recht schnell beheben (bevor sich etwas verbogen hätte).

  • Nun hätte ich eine weitere Frage zum Heckwischer an meinem V90 -
    nicht zu Motor&Getriebe, der Antrieb funktioniert nach der oben beschriebenen Reparatur weiterhin einwandfrei,
    sondern zur Achse in der Durchführung zum Wischerarm:
    Ich vermute(!), dass die Achswelle nur durch einen (Außen-)Seegerring gehalten ist, und nach dessen Entfernung
    die Achswelle (mitsamt dem ganzen Gestänge) aus der Buchse nach innen entnommen bzw. eingestoßen werden kann.
    Könnte mir das jemand aus Erfahrung bestätigen ??
    Der Seegerring dürfte wohl D=6mm haben? (Der Ring ist in so schlechtem Zustand, dass er gebrochen werden muss, deshalb muss gleich ein passender neuer verfügbar sein).


    Ich plane dies, um Welle und Buchse ordentlich reinigen (+ggf. glätten) und fetten zu können.
    Denn gerade war 1 Jahr vergangen, und der Wischer blieb schon wieder hängen.
    Die Achse ist trotz möglichst guter Öl-Schmierung vor nur 1 Jahr schon wieder sehr schwergängig.
    Damit sich das nicht weiterhin jährlich wiederholt ist jetzt eine gründliche Überholung fällig.


    Kompletten Ersatz von Achse und Gestänge ziehe ich nicht in Betracht, da
    1) der vollständige Ausbau aus der Scheibe recht schwierig wird,
    weil das Gewinde der Buchse oberhalb der Befestigungsmutter bereits wegkorrodiert ist,
    2) andere gebrauchte Mechaniken auch nicht von vorneherein viel besser sein müssen.

  • Danke!
    Hat der Dichtring eine Standardgröße, die sich auch besorgen läßt?
    "fehlen" dürfte der Dichtring kaum, da auch innen auf der Gestängeseite kein Abstand zu sehen ist;
    aber er könnte eben zerbröselt und damit sowohl undicht als auch bremsend sein.
    Die Antwort verstehe ich als Bestätigung meiner Vermutung: Seegerring entfernen und Achse ausstoßen.
    Das mit Fett/ÖL ist klar - aber:
    zum Fetten ist "Zugang" - also Öffnen - nötig, ohne Zugang kann man die Schmierung nur mit Öl verlängern

  • Wischer abnehmen, Gummiformstück abnehmen
    Wenn der Seegerring weg ist kann man die Achse vorsichtig von aussen nach innen reinklopfen,
    ich würde aber das Gestänge auch am Motor abschrauben.
    Dabei kommt dann die Dichtung, fetter O-Ring, der liegt dort in einer Vertiefung.
    Welle mit feinem Schleifpapier abziehen und gut fetten.
    Buchse auch reinigen, ein Stück öliges Tuch durchziehen, fetten,
    und nach dem Zusammenbau mach ich aussen immer gut Fett drann wo die Welle rauskommt.
    Damit kann dort kein Wasser rein.
    mfg
    gm1

  • so, der Wischer wischt nun wieder .....

    Dichtung, fetter O-Ring

    na ja. da war noch ein "Ringlein" übrig (überraschenderweise aber ganz gleichmäßig),
    die Achse an dieser Stelle völlig rauh vom Rost.
    darüber, d.h. außerhalb, war keine Scheibe, nur der traurige Rest vom Seegerring.
    Ich hoffe, dass die eigentlich vorgesehene Scheibe zwischen Seegerring und Dichtring nur zerbröselt und abgefallen war, aber nicht, dass der Konstrukteur gar keine vorgesehen hatte ....
    Jedenfalls habe ich dann außen über dem Dichtring eine aufgelegt.
    Komisch ist ohnehin, dass die Buchse nur ein kleines Stück an der Innenseite die Achse richtig führt;
    dann kommt über lange Strecke sehr viel Hohlraum für Fett; und außen wird die Achse nur noch von dem Dichtring "geführt".


    Für alle, die ähnliches vorhaben, zur Info die relevanten Maße:
    Die Achse hat Durchmesser 8mm, d.h. für den Seegerring 7,3.
    innen sitzt auf dem Gestänge eine Federscheibe, die viel Sinn macht, sollte man nicht verlieren (notfalls erneuern),
    außen bleibt genug Raum für eine dünne Beilagscheibe (allerdings musste ich den Rand der Buchse ohnehin überfeilen, weil auch der durch Korrosion stark aufgerauht).
    O-Ring habe ich einen wesentlich kleineren gewählt (innen-D = 4 od. 5 mm) damit er sich schön glatt anpasst). Vorheriges gründliches Reinigen der Dichtungsnut ist essentiell.
    Der Seegerring läßt sich ganz lässig unter zuhilfenahme einer 8er Langnuss über die Achse klopfen.
    Fett habe ich außerdem noch in die Abdecktülle (Gummiformstück) geschmiert.