Getriebeprobleme Volvo 144

  • Hallo Zusammen,


    ich fahre seit 10 Jahren einen 144er mit B20b und M40 Getriebe.
    Vor kurzer Zeit fing der Rückwärtsgang an zu krachen beim einlegen. Ich dachte kein Problem, Spiel der Kupplung nachstellen, fertig.
    Leider war dies nicht möglich, also habe ich mich entschieden, eine neue Kupplung schadet nicht, also neuen Kupplungssatz von LUK eingebaut,
    neuer Ausrückhebel, verstärkte Ausführung, neues Kupplungsseil, Buchse der Karosseriedurchführung neu, sprich so ziemlich alles neu.
    Alles wieder zusammen gebaut, und dann die Katastrophe, schlechter als vorher. Bei getretener Kupplung bekommt man die Gänge Rückwärts, 1 - 2 fast gar nicht rein, es kracht jämmerlich......, man benötigt Kraft um die Gänge einzulegen, Katastrophe..
    Also, wieder Retour, evtl. Reibscheibe falschrum, war leider nicht so......
    Im Internet habe ich dann einen Beitrag gefunden zu diesem Thema, es gäbe einen Gummiblock mit Scheibe für den 240 mit B20,
    um die zu langen neuen Kupplungsseile auszugleichen.
    Ich mich gefreut, klang nach genau meinem Problem, Teile gekauft.....und.., wieder nichts, Problem bleibt bestehen.
    Also wieder auseinander, nochmals die Kupplung auf Beschädigungen geprüft, die Kupplungscheibe läuft sauber auf der Verzahnung,
    der Kupplungsautomat funktioniert, Spiel auf 2-4mm eingestellt, wieder nichts.
    Im Internet einen Beitrag zum Thema Öl für M40 Getriebe gefunden, ich hatte nämlich gleich das Getrieböl gewechselt
    und ein modernes mit Hypoideignung eingefüllt, im Internet stand, Gänge lassen sich nur krachend einlegen, falsche Öl!!!!


    Da habe ich gedacht, super das ist es jetzt aber!! Ich also das von Skandix empfohlene Mineral Getriebeöl von Liqui Moly #1300,
    eingefüllt.....................und....................wieder nichts!!!


    Kennt jemand das Problem, es scheint ja wohl ein Thema mit dem Kupplungsspiel zu geben.


    Wer kann mir helfen???


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen!


    Vielen, lieben Dank schon mal im Voraus


    Liebe Grüße,


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    das Problem kann etwas eingegrenzt werden: Für die M40 Getriebe / Kupplungen gibt / gab es 2 verschiedene Ausführungen des Drucklagers - eine etwas längere und eine kürzere Version - je nach Kupplungstyp bzw. Hersteller.


    I.d.R. liegt einem neuen Kupplungssatz auch das passende Ausrücklager bei. Wenn nun die Kupplung gewechselt wird und versehentlich - oder absichtlich - das alte Drucklager wieder verwendet wird, kann es sehr wohl sein, dass es beim Schalten so abgeht, wie Du es beschrieben hast.
    Es wäre also zu überlegen oder nachzusehen, welches Drucklager von welcher Kupplung eingebaut wurde.


    Dies ist eine Möglichkeit. Darauf passt auch Deine Beobachtung zum neuen Kupplungszug. Der kann im beschriebenen Falle so lang oder kurz sein wie er will - das ändert nichts an der Fehlfunktion bei nicht passendem Drucklager.


    Noch eine Anmerkung zum Getriebeöl: Diesbezüglich sind M 40 Getriebe in der Tat etwas heikel, wenn die Viskosität nicht passt. Das ist sowohl beim LM 1300 möglich und evt. auch bei dem von Dir verwendeten "modernen Öl mit Hypoideignung".


    Am besten fährt man B20 Motoren mit M 40 Getrieben mit einer etwas robusteren Ölmentalität :-) und stellt sich ein bisschen auf seine Funktionsweise ein. Ich (fahre u.a. 140 / B20 B - allerdings nicht ausschließlich - seit sehr vielen Jahren - mit größtem Vergnügen) habe die Eigenart des M 40 schon frühzeitig adaptiert, indem ich beim Hochschalten doppelkupple und beim Herunterschalten doppelkupple mit Zwischengas. So wie man es bei unsynchronisierten Getrieben praktiziert.


    Doch Schluss mit Exkurs - kläre einmal die Drucklagersituation - vielleicht liegt da die Ursache. Viele Indizien lassen sich zumindest dahingehend interpretieren.


    Pilotlager - was Jörg anspricht - ist zwar auch ein M40-Thema, doch das macht, wenn defekt, hauptsächlich Lärm. Die Schaltfunktionen werden zunächst direkt nicht dadurch beeinträchtigt.


    Ansonsten halte uns gerne auf dem Laufenden. Solltest Du keine Lösung finden, wäre vielleicht zu überlegen, ein anderes M 40 einzubauen und Fehlersuche auf der Werkbank zu betreiben.


    Gruß
    k-c-f

  • Hallo Jörg, hallo k-c-f,


    vielen Dank für die schnellen Antworten! Pilotlager ist ein guter Punkt, ist allerdings relativ neu und der Wellenstumpf hatte keine Spuren von einem "festen Lager".
    Werde es mir aber auf jeden Fall anschauen, bzw. austauschen.


    Die Problematik mit dem Drucklager ist mir bekannt, die Kupplung (glaube Borg&Beck) mit dem längeren Drucklager ist nicht mehr lieferbar, nur noch vereinzelt ein langes Drucklager,
    dies ist nicht der Fall. Die beiden Systeme passen auch nicht gut zusammen. Sprich, ich habe das passende neue Drucklager verwendet.


    Ich besorge mir ein M40, baue es ein, wenn der Fehler weg ist, war es das Getriebe, falls nicht, muss es an der Bauteilgruppe "Kupplung" liegen.
    Ist zwar keine sehr elegante Methode, aber manchmal ist es halt so.


    Ich werde berichten, aber wahrscheinlich erst nächste Woche.


    Liebe Grüße,


    Sebastian

  • Hallo Sebastian.
    Ich bin mir nicht mehr sicher - bei der Kupplung bzw. dem Ausrücklager wird noch ein Spiel eingestellt?
    Oder war das nur bei dem alten längeren Drucklager erforderlich?
    Warum nicht ohne Spiel einstellen - kostet keine Getriebedemontage und schlimmstenfalls ein neues Drucklager.


    Mehrere Gänge nicht mehr leicht (nur mit Kraft?) eingelegt werden können spricht ja eher für die Kupplung und etwas für das Pilotlager, das lässt sich nicht an Spuren auf der Welle prüfen sondern am Lager selbst.



    Gruß
    Jörn