142er, Ventile klappern auch nach einstellen

  • Hallo zusammen,


    ich fahre seit kurzer Zeit einen 142er Volvo, Baujahr '72, 230 000km. Vergangene Woche sind die Ventile eingestellt worden, nach ca. 30km allerdings haben sie wieder angefangen zu klappern. Jetzt stellt sich natürlich die Frage nach der Ursache, vielleicht kann mir hier jemand helfen :) er fährt im Moment noch mit Super+ und Bleiersatz.


    Liebe Grüße
    Cindy

  • Hallo Cindy.


    Das kann so richtig sein - der Motor ist eine Konstruktion von 1944 über Kipphebel betätigte Ventile mit unten liegender Nockenwelle.
    Nach 30km passt dazu er warm geworden ist und das Öl auch.
    Vielleicht wurden die Ventile auf 0,5 eingestellt und der Motor B xx ist aber auf 0,4 einzustellen dann noch etwas Sicherheitszuschlag des Schraubers und er macht halt mehr mechanische Geräusche als ein moderner Motor - logisch mit Hydrostößel oder ähnlichem.


    Super+ ist es ein B20B oder warum den teuren Kraftstoff? Beim B20B ist 0,5mm auch richtig, aber mehr muss nicht sein.
    Zuviel Ventilspiel heißt mehr Geräusche und weniger Leistung (Öffnung geringer).


    Welcher Motor?
    Auf wie viel ist eingestellt worden?


    Gruß
    Jörn

  • Hi Lif,


    der Ventiltrieb der B 20 Motoren ist wie schon von Jörn gesagt, bedingt durch die Motorkonzeption, geräuschvoller als der moderner Motoren.
    Das insbesondere bei hoher Laufleistung.


    Die Tatsache, dass 30 km nach einer Einstellung des Ventilspiels der alte Geräuschpegel wieder aufkommt, liegt u.a. daran, dass die Stößeltassen, die auf den Nocken der Nockenwelle laufen mit der Zeit bzw. mit zunehmender Laufleistung allmählich etwas einlaufen und so eine leicht konkave Oberfläche erhalten.
    Da die Stößeltassen in ihren Führungen drehbar sind, ist es nicht gewährleistet, dass die Position, in der sie sich bei der Einstellung/Nachstellung des Ventilspiels befanden,
    beibehalten wird. Vielmehr drehen sie sich nach und nach etwas weiter, und so verändert sich das eingestellte Ventilspiel in dem Maße, wie die Flächen der Stößeltassen
    konkav sind.


    Dieses Phänomen ist also systematisch bedingt und stellt kein Problem dar, wenn es beim Einstellen des Ventilspiels beachtet wird. D.h. eine Toleranz von etwa 0,05 eingehalten wird (s.o.Jörn) . Da liegt auch der Grund weshalb bereits herstellerseitig eine Toleranz vorgegeben wird.


    Einfach formuliert kann gesagt werden, dass ein geringfügig größeres Ventilspiel kein Fehler ist. Eher bedenklich (und auch für die Laufeigenschaft u.a. von B20 Motoren ungünstig) ist ein zu knapp eingestelltes Ventilspiel anzusehen. Da wird zwar das Geräusch im Ventiltrieb geringer, aber die Gefahr eines Motorschadens steigt. Denn: Die Ventile können bei zu geringem Spiel "verbrennen". Dieser Punkt wird indirekt oben von meepmeep angesprochen: Bei eingelaufener Nockenwelle heben die Stößeltassen die Ventile via Stößelstangen/Kipphebel nicht mehr weit genug aus - mit allen negativen Konsequenzen.


    Das mag mal genügen - lass' sie rasseln :-), beobachte das Ventilspiel und ab und zu den Hub der Nockenwelle (das geht schon einigermaßen einfach, wenn man die Ventilhaube abnimmt, und den Hub der Kipphebel entweder bei laufendem Motor beobachtet, oder ihn nach Abstellen des Motors und Durchdrehen per Hand misst.
    Diese Beobachtung ist zwar nur ein ungefährer Wert, aber einen deutlich eingelaufenen Nocken erkennt man an der unterschiedlichen Hubhöhe der Kipphebel sofort.


    Gruß
    k-c-f


    ... fahre selbst u.a. 144/72; B20B; "rasselt" unbeirrt schon seit vielen Jahren ...