kurioses Phänomen Klimaanlage befüllen

  • Man startet einfach das Standardprogramm. Das fängt eben mit Absaugen an.

    Wenn man nicht weiß wie diese Dinger funktionieren und nicht weiß wie ne Kälteanlage funktioniert macht man das... ja.



    Mit der ersten Maschine hat er 30 min abgesaugt, 390g angezeigt, Bediener hat dann abgebrochen.

    Völlig unverständliche Dinge, es sei denn der Bediener hat bei vorherigen Absaugungen einfach nicht korrekt gearbeitet.




    Dann die 2. Maschine probiert. Abgesaugt hat sie nix mehr, nach 10 sek, hat er 0g angezeigt.

    Schlaues Maschinka, sogar schlauer als der Bediener...




    Dann hat sie versucht, Vakuum zu ziehen.

    Korrekt, aber sicher nicht versucht, sondern es einfach gemacht.
    Was ja auch vollkommen richtig ist.




    Das Manometer blieb bei 250mbar stehen, dann qualmte die Vakuumpumpe.

    Heißt nichts anderes als dass das Manometer bei 250mbar stehenbleibt weil genau HIER das Wasser bei den bei dir zu dem Zeitpunkt vorherrschenden Bedingungen anfing zu verdampfen. Diesen Dampf sieht man dann am Austritt der Vakuumpumpe austreten. Muss so und ist IMMER so!!!


    Was lernt man im ersten Block des Berufsschulunterrichts?
    "Warum und wie lange zieht man Vakuum"
    Warum? Weil Fremdgas und Feuchtigkeit aus der Anlage raus muss
    Wie lange? Bis der Druck in der Anlage unter dem "derzeitigen" druckzugehörigen Dampfdruck von Wasser liegt.
    Sinn? Ganz einfach. Bei dir fing das Wasser an bei 250mbar zu verdampfen. Die Vakuumpumpe zieht ab, Wasser dampft aus, Druck gleicht sich aus. Genau die Menge die die Pumpe absaugt dampft eben nach, so kann der Druck nicht weiter sinken. Erst wenn ALLES an Wasser verdampft ist, sinkt auch der Druck...
    Klingt logisch? Ja, nur scheinbar für den Bediener der Absaugstation nicht... denn DER hat ja... genau... abgeschaltet. Warum weiß kein Mensch... vermutlich ist er Raketenforscher und/oder Atomphysiker und hat von solch simplen thermodynamischen Prozessen schlichtweg keine Ahnung.
    Dann soll er aber bitte weiter an seinen Böllern forschen und nicht versuchen Autoklimaanlagen in Gang zu bringen.


    Was ICH mich natürlich frage... wie unsauber wurde gearbeitet das soviel Feuchtigkeit in der Anlage ist? Oder wurde zwischendurch auch mal mit Druckluft statt Stickstoff abgedrückt?



    Wenn also nicht 1 mbar erreicht werden kann, muss es ja irgendwo verstopft sein.

    1 mbar? Mit welcher Vakuumpumpe? Mit der in der Absaugstation? Da muss ich ja nochmal lachen... Vermutlich wird das auch noch auf dem hyperexakten Manometer angezeigt welches auf dieser Station verbaut ist? Ich habe in meinem Servicewagen ein Vakuummeter liegen, das ist fast so teuer wie ne KFZ Absaugstation. Wenn die Pumpe DARAUF 1mbar (abs) erreicht... Respekt! Die Pumpe hätte ich gerne! Wenns echte 8-15mbar (abs) sind die diese Pumpen mit FRISCHEM Vakuumpumpenöl erreichen ist das ok, aber viel weiter kommen die nicht runter. Hinzu kommt das auch die Schnellkupplungen der KFZ Anschlüsse nicht wirklich Vakuumdicht sind.


    Und nein, da ist nichts verstopft! Da ist schlichtweg Feuchtigkeit in der Anlage. Siehe oben. Alternativ hast du auch PAG Öl nachgefüllt welches schon länger in einer "offenen", also nicht mehr versiegelten Flasche war? Oder dieses eben nicht zum schluss eingefüllt kurz bevor die Anlage verschlossen wurde, sondern vor dem Einbau der jeweiligen Komponenten? Das PAG was in den anderen nicht getauschten Komponenten war hat während der offen stehenden Anlage auch fleißig Feuchtigkeit gezogen... Da kannste froh sein das es gerade so schön warm ist, da holt man diese Feuchtigkeit sehr einfach mit ner Vakuumpumpe aus dem Öl raus... dauert aber. Geschätzt würde ich sagen müsste ne gute Vakuumpumpe rund 1-2 Stunden laufen damit die Anlage "trocken" ist.
    Geht natürlich nicht wenn ein panischer Raketenforscher die Vakuumpumpe aus Unwissenheit und Angst einfach ausschaltet...


    Gruß
    Fredy

  • Jo, dass Feuchtigkeit raus muss, ist mir klar. Dass dazu der Unterdruck dient, auch.
    ABER
    Solche Mengen hab ich selber noch nie raus geholt. Selbst, wenn der Kondensator durchgegammelt war und man ist damit Monate gefahren, hab ich mehrfach nicht länger als ein paar Minuten Wasser raus gezogen. Der Unterdruck ging immer sehr zügig auf angezeigte 1mbar. Das steht halt auf dem Display. Dass es nicht ganz hin kommt, dachte ich mir schon. Ich hab keine Ahnung, wie groß die Toleranz ist. Muss ja im Bereich 1000% liegen?!
    Nein, hab auch keine Druckluft benutzt. Nur den extra-dafür-doppelt getrockneten Stickstoff.
    .
    In der Dampfdruckkurve von Wasser lese ich, dass man bei 250mbar ca 40°C braucht, um das Wasser raus zu verdampfen?! Das käme ja ganz gut hin. Es waren ca 25° draußen plusdie Erwärmung vom Motor/Hinfahrt..


    .
    Als ich den Kompressor und Trockner erneuert hab, war es trocken. Am Montag beim Kondensator auch. Anschlüsse offen waren vermutlich zusammen ca 2 Stunden. max 3. Da kann gar nicht so viel Feuchtigkeit rein kommen.
    Eingefüllt hab ich gar kein Öl. Der Kompressor war befüllt - laut Beipackzettel. Öl einfüllen macht die Maschine. Geht viel leichter..
    .
    Gut, also ist nix verstopft und das Wassser muss "nur" raus.
    Wie macht das denn der Experte ohne stundenlang zu nuckeln? Spülgerät?

  • Der Experte nuckelt.
    Bei großen Anlagen (Kaltwassersatz bei dem Mal ein Verdampfer/verflüssiger aufgefroren ist weil König Kunde...) mit mehreren Litern Wasser wird das Vakuum öfter mit Stickstoff 5.0 gebrochen. Dauert trotzdem uU Wochen.


    Diese Spielzeuganlagen an Autos sind da wirklich keine Herausforderung
    Gruß
    Fredy

  • Ich kann mich dem nur anschliessen. Das Dampfen des Gerätes ist unter folgenden Umständen normal:
    - Klimaanlage ist dicht.
    - Klimaanlage war vorher geöffnet.


    Ich hab gestern zum Beispiel nen Unfallschaden zusammengeferkelt (Normalerweise repariere ich, in dem Fall, low budget rep wars wirklich ferkeln...). Unter anderem musste auch der Kondensator neu. Der war aber "nur" krumm, nicht undicht.
    Wartungszustand des Fahrzeuges eher so "na ja". Also flugs die Restmenge von 60 g Kältemittel abgesaugt, Bauteile demontiert, Leitungen sofort verschlossen. Am nächsten Tag Kondensator samt neuem Trockner rein, diesen auch erst direkt vor der Montage der Leitungen geöffnet, angeschlossen, Stickstoff drauf. Tags drauf Stickstoff runter, Klimagerät ran, NICHT den automatischen Programmablauf benutzt, 90 Min. Vakuum gezogen, und davon hat der Gerät irgendwann munter locker zwanzig Minuten gedampft. Ist halt so...... Dafür ist es in der Anlage jetzt auch hübsch trocken.

  • confused xeek
    .
    zwanzig Minuten von dem Bißchen "Öffnungszeit"?!
    .
    o.k., werde am Mo einen neuen Versuch starten. Bin gespannt.


    ...und mal Ausschau halten nach einem guten gebr. Service-Gerät.
    Bleibt in dem Zusammenhang die Frage offen, wie lange man R134a noch bekommt und ob man die Ersatzdrogen dann auch mit den bisherigen Geräten befüllen kann/darf oder ob die alle verschrottet werden müssen.

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • confused xeek
    .
    zwanzig Minuten von dem Bißchen "Öffnungszeit"?!

    Man nehme ein Marmeladenglas, an den Deckel ein Schraderventil Luftdicht anbringen, einen Tropfen Wasser ins Glas, Schlauch dran, Pumpe mit Vakuummeter dran und sobald der eine Tropfen anfängt Bläschen zu bilden die Stoppuhr starten. Uhr stoppen wenn der Tropfen weg ist.
    Man sehe und vermutlich staune der Laie auch...




    ...und mal Ausschau halten nach einem guten gebr. Service-Gerät.

    Wozu? Die Dinger sind nichts was man wirklich braucht... Vapu, Absauggerät, Manometerbrücke und zwei Flaschen, eine volle R134a und eine zum Recyceln.




    Bleibt in dem Zusammenhang die Frage offen, wie lange man R134a noch bekommt und ob man die Ersatzdrogen dann auch mit den bisherigen Geräten befüllen kann/darf oder ob die alle verschrottet werden müssen.

    So laienhaft wie du (als Berufsschullehrer für das KFZ Handwerk?) mit dem Thema Kältetechnik umgehst rate ich dir dringend davon ab überhaupt selber mit Kältemittel zu handtieren. Erst Recht wenn du Kältemittel wie R1234yf nutzen möchtest, es sei denn deine Rente willst du eh nicht mehr erreichen.


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Fredy, ich hantiere mit dem Kältemittel (ja, nur mit dem einen) nicht erst seit gestern.
    Da ich im "Nebengeschäft" auch Physiker bin, sind mir die Zusammenhänge der Thermodramatik grundsätzlich auch klar. Ich stecke aber nicht so in der Klima-Praxis drin, hab weder 1000 Dampfdruckkurven im Kopf noch kenne ich das Verhalten von 1000 Stoffen im Detail im Kopf.Ich hab halt noch mehr Themen im Kopf als nur KlimaKlimaKlima.
    Das Thema "Klimaanlage" ist nur 1x im Jahr dran. max 12 Stunden (a 45 min) stehen für das ganze Thema zur Verfügung. Aufbau, Aufgaben der Bauteile im Detail, Funktion, hydr.Kreis, elektrische Steuerung, Service. Ich betreibe dabei keine Vorlesung (da würde ich das Thema in der Zeit locker durch bekommen. Sondern das ist Unterricht, wo die Schölers sich Themen (auch) selbst erarbeiten müssen. Das dauert 10x so lange, wie mal etwas nachlesen, was man im Studium wochenlang durchgekaut hat, aber man vergessen hat, weil das 20 Jahre her ist.
    Da kannst du dir vorstellen, WIE "ausführlich" das dran ist. Das Lernfeld 9 (Komfort- und Sicherheitssysteme) beiinhaltet noch einiges mehr. Die ca 9 Wochen sind schnell vorbei, dann ist Lernfeld 10 dran (Fahrachswinkel, Fahrwerk, Vermessung, Bremse, alle Lenksysteme...) LF 9 und 10 sind zusammen ca 4 1/2 Monate...
    .
    Ich hab auch schon mehr als einen Kondensator/Trockner gewechselt am 940, ich hatte 940er wo die Klimaanlage seit Jahren undicht / leer war und ich Kompressor, Kondensator und Trockner gewechselt hatte.
    NIE aber auch überhaupt NIE hat diese Maschine überhaupt nennenswerte Zeit damit verschwendet, etwas absaugen zu wollen, was gar nicht da ist oder
    Beim Vakuum saugen ist sie nie stehen geblieben bei 250mbar, ging IMMER zügig auf (angezeigte) 1 mbar.
    Hat auch selbst nach Stunden dran offen arbeiten im ostfriesisch-feuchten Dreckswetter NIE irgendwelche nennenswerte Zeit verbracht, Wasser abzusaugen oder gar gequamlt. Ist in den 3 Werkstätten, wo ich bisher mit der Karre war, anscheinend auch noch nie vorgekommen.
    Da wundere ich mich halt, WO das Zeug her kommen soll!??!???
    .
    Nein, mit yf werde ich mich nicht auch noch rum plagen - nur in der Theorie, wenn es die Innung in die Prüfung holt.

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Fredy, ich hantiere mit dem Kältemittel (ja, nur mit dem einen) nicht erst seit gestern.
    Da ich im "Nebengeschäft" auch Physiker bin, sind mir die Zusammenhänge der Thermodramatik grundsätzlich auch klar.

    warum fragst du dann wieso die Vakuumpumpe dampft?


    Das sind thermodynamische Grundlagen....
    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

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  • Marco,
    Das mit dem Absaugen kann ich mir tatsächlich auch nicht erklären.
    Bei mir dampft der Gerät auch nicht bei jeder ex-offenen/leeren Anlage. Aber dann und wann kommt’s eben vor.
    Dass der Gerät im Vakuum stehen bleibt, passiert mir tatsächlich auch ab und an, und vor allem bei solchem Wetter wie aktuell. Liegt an stärkeren Schwankungen des Umgebungsluftdruckes. Muss dann kurz neu kalibriert werden, dann rennt es wieder.