960-II startet manchmal erst nach längerem Orgeln

  • Hallo Leute,


    mein 964 Mj 97 hat seit gut einer Woche das Problem, daß er manchmal erst nach längerem Anlasserdrehen startet. Normalerweise startet er auf Schlag aber in diesen Fällen sind's schon 2-3 Sekunden. Es passierte bisher erst nach mindestens 8 Stunden Stehen. Danach läuft der Motor ganz normal, auch bei nassem Wetter oder kalt / warm oder Vollgas oder was weiß ich.


    Ich habe den Verdacht, daß da erst einmal Sprit nach vorne gefördert werden muß. Gibt es eine Art Rückschlagventil, das das Leerlaufen der Spritleitung verhindern soll? Oder tropft der Sprit irgendwo raus? Dagegen spricht, daß ich hauptsächlich auf Gas fahre und die Tanknadel sich nicht bewegt. Es ist auch nichts in der Garage am Boden. Tank ist viertelvoll.


    Eine Spritpumpe wurde Ostern 2015 erneuert (finde die Rechnung gerade nicht), damals ging der Motor aber aus und gar nicht wieder an. Ich meine mich zu erinnern, daß der Wagen zweie hat und wenn eine nicht geht, die andere in Gefahr ist, Schaden zu nehmen. Paßt ein Defekt der anderen Pumpe zum Fehlerbild? Ich war dieses Jahr schon mehrmals in der Werkstatt und würde gern bis zum regulären Termin im Sommer warten. Aber nicht, wenn ich dadurch etwas kaputtfahre oder wieder auf der AB liegenbleibe.


    Viele Grüße,
    Vitus

  • Hallo,
    da ist bestimmt der Benzindruckregler defekt. Zieh mal dem Unterdruckschlauch zur Ansaugbrücke ab, vielleicht kommt dann schon Benzin raus gespritzt, dann kannst Du dir sicher sein.
    Wenn der kaputt ist, ist beim Abstellen nicht mehr genug Druck im Rail, es kommt zur Dampfblasenbildung und die Luft muss dort erstmal wieder raus, bevor der Motor startet.


    Viele Grüße
    Benny

  • da ist bestimmt der Benzindruckregler defekt. Zieh mal dem Unterdruckschlauch zur Ansaugbrücke ab, vielleicht kommt dann schon Benzin raus gespritzt, dann kannst Du dir sicher sein.


    Wenn der kaputt ist, ist beim Abstellen nicht mehr genug Druck im Rail, es kommt zur Dampfblasenbildung und die Luft muss dort erstmal wieder raus, bevor der Motor startet.

    Das ist ja ein einfacher Test! Mach ich. Ein wenig zweifele aber ich noch... Nach einer Nacht ist da noch Dampf drauf?


    Wenn der beim Fahren Benzin in den Ansaugtrakt spritzt, dürfte der Motor äußerst mies bis gar nicht laufen :-( Mist, ich muß das lange Wochenende nach Essen, hoffentlich hält das Dingens durch.


    Vitus

  • Ist die Batterie fit? Schon eine geringfügig geringere Startdrehzahl kann zum gleichen Phänomen führen....

    Das Auto fährt täglich 100km 4spurige Straßen mit einem Zwischenstop. Die ist fit, zumindest fit genug um am Ende des Arbeitstages wieder zu starten. Vor ein paar Wochen ließen die Kinder mal die Leselampen an, da gab's am nächsten Tag nur noch schwache Innenbeleuchtung und kein Starten. Aber wie gesagt: danach immer schön mit 100 kmh nen Tausender abgespult.


    Benzindruckregler pieselt nicht. Mal sehen, was dann irgendwann ausfällt :-/

  • Einfach mal den Benzindruck im Rail messen - wenn er nach dem Abstellen des Motor schnell und stark abfällt bleiben nur Rückschlagventil und Benzindruckregler und die kann man durch wechselweises Abdrücken der Leitung dann weiter eingrenzen.


    OK - auch ein suppendes Einspritzventil kann den Druck abfallen lassen, aber dann springt er nicht nur schlecht an.

  • Da bleiben auch noch mehr Ursachen.
    2 Benzinpumpen gibts beim 960-II nicht. Das haben nur Modelle bis 93 so.
    Wenn er hauptsächlich mit LPG läuft, KANN es auch an der Einstellung der Gasanlage oder Bauteilen/defekten daran an der Gasanlage liegen.
    Die Jetronic lernt in versch. Betriebszuständen die Werte der Sensoren und verschiebt die Fuel-Map bis an den Rand des Möglichen.
    Ich hab mehr als 2 Jahre gebraucht, das wahr-haben zu wollen. Mein 98er mit LPG hatte genau DAS gemacht seit Kauf (km 398T): Beschissen angesprungen nach mehr als 2 Std Standzeit. Alles unanhängig von Benzindruck, alles andere elektrische war neu.
    Da er keine Ladedruckanzeige hatte, konnte ich zunächst nicht sehen, wieviel Druck er macht. Mit Anzeige kann man sehen, dass jemand den Druck auf 0,1 bar gedreht hatte, weil er ab 0,2 bar nicht genug Gas bekam. Die Blödmänner beim Umrüster hatten keinen ansaugbrückendruckabhängigen Gasdruckregler eingebaut. Unter Druck bekam er aso viel zu wenig LPG für die viele Luft. Die Jetronic hat ihr Kennfeld an den mageren Rad geschoben und dort gespeichert.
    Anspringen warm nach dem Abstellen innerhalb ca 2 Std sofort, ab ca 4 Std IMMER nach 8 sek orgeln. Nur, wenn die Jetronic resettet war war, sprang er auch über Nacht stehend sofort an.
    Passnder Druckregler und das Prob ist wech.
    Die Motronic im 960 lernt das selbe.
    WENN also der Verdampfer zu wenig Gas verdampft oder ein Injektor hängt, bekommt die Motronic das mit, es wird gegen gereglt bis zum Anschlag, was dazu führt, dass eer besch...n anspringt. Bringt er denn Höchstleitung, wenn man will?

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Wie oft eigentlich noch????
    Der B6304 und B6254 hat ne MOTRONIC und KEINE Jetronic!!!!!!!!!


    Die lernt zwar im Gasbetrieb auch, hat aber keinen Einfluss auf den motorstart.


    Ich persönlich tippe drauf das der raildruck im Stand zu weit abbaut. Undichtes einspritzventil kann sehr wahrscheinlich sein.


    Mal vor dem kaltstart 5 mal für je 2sek zündung anmachen und dann erst starten.
    Springt er schneller an? Wenn ja liegt's am fehlenden raildruck.


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • war mir nicht bekannt, dass das die Motronic nicht machen sollte. Einiger 850-LPG-Fahrer hatten auch so ein Problem, da lag es am Lerneffekt. Der hat doch grundsätzlich die selbe Motronic!?
    .
    bei den Modellen ab 95 bringt auch Schlüssel ein/aus/ein/aus..nix mehr, weil die Jetronic UND Motronic die Pumpe nur einmal ansteuern. Beim 2. Mal umdrehen passiert dann nix mehr.
    Das Hauptrelais fällt erst nach ca 30 sek wieder ab.
    Man müßte entweder die Minuspol abklemmen bei Zündschlüssel in Position 15("gedreht") und 3-4 wieder dran halten. Das würde gehen, rate ich aber von ab.
    Um da den Raildruckverlaust auszuschließen einfach eine 2. externe Batterie direkt an die Pumpe klemmen und mal 2 min im Dauerbetrieb laufen lassen, dann sofort starten..oder das Pumpenrelais überbrücken

  • Marco, vor dem Starten Drehzahl = 0, also kein Drehzahlsignal, für jedwede Steuerung ist der Motor aus.
    Beim Starten = Drehzahlsignal irgendwas um 200-250umin, zeitgleich "Anlasser = 1", also weiß jedwede Steuerung "aaaaah, Startphase".
    Bei der Startphase ist das EINZIGE was in irgendeiner Form die Einspritzmenge, sprich die Öffnungszeit der Einspritzventile, beeinflusst, die Kühlwassertemperatur!
    Der Motor läuft noch gar nicht, also braucht er auch keine Lernwerte für irgendwelche Lastzustände.
    "Startmenge = temperaturabhängige max Spritmenge". Sonst nichts!


    Merke: es kann also auch der Temperatursensor der Motronic sein der ne Macke hat. Der für die Motronic sitzt, mal so richtig gut zugänglich, hinten am Block bzw. Kopf zwischen Motor und Spritzwand. Erreichbar am besten von der Beifahrerseite mit schlanken Armen, noch schlankeren Fingern und aktiven Zusatzgelenken 4-7 im Handgelenk, und Unterarm.


    Probehalber mal vor einem Kaltstart den Stecker trennen, dann werden -43°C (oder sowas in der Richtung) vorgegaukelt und die absolute maximal mögliche Startmenge wird eingejaucht. Zusätzlich wird ein Fehler abgelegt weil der Sensor als defekt erkannt wird.
    Springt er damit genauso bescheiden an, denn fehlt Raildruck. Stecker wieder drauf, Fehler löschen und gut. Oder alternativ 5 mal Zündung an und aus, löscht DIESEN Fehler auch.



    Gruß
    Fredy
    Ps. Wenn Marcos These stimmt, dann einfach mal bei laufendem Motor, abends vor dem Abstellen, Fehler ausblinken und anschließend einen Fehlerreset machen (bei LAUFENDEM Motor), das löscht dann auch sämtliche Lernwerte. Wenn er morgens dann wieder wie gewohnt anspringt hatte Marco recht, oder es war Zufall. Macht man das 10 mal an 10 Tagen hintereinander und es ist 10 mal besser, dann glaube ich nicht mehr an zufälle. Stattdessen schreibe ich mal nen Brief an Bosch das die in ihren Büchern Käse schreiben.
    Pps. Wenn man schon dabei ist, auf die selbe Art und Weise werden die Getriebelernwerte gelöscht.

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • definitiv 100% sicher schiebt die Jetronic -988, -977 und -936 ihr Kennfeld bis an den Rad, was u.A. die Startprobleme mit beschi...n eingestellter Gasanlage verusacht. Das habe ich -zig fach reproduzieren könnnen. Sowohl bei der ICOM JTG, als auch bei der KME.
    was in den Bosch-Büchern steht, hab ich nicht im Kopf, praktisch ist das aber so.
    Sehe daher immernoch keinen Grund warum das die Motronic nicht tun sollte..
    da gehts nicht um "das" Kennfeld. Moderne Diesel haben ca 65000 (!!!) Kennfelder in der Motronic bzw EDS. Benziner etwa 2/3 davon. Selbst die Jetronic hat deutlich mehr als eins..und anscheinend wird eins davor krass verschoben.
    Hauptsteuergröße bleibt die Luftmasse. Temperatur ist "nur" eine von vielen Korrekturgrößen, die trotzdem dramatische Einfluß ausübt.
    .
    wenn man der Motronic bei 20 Grad Außentemperatur Minus43Grad vorgaukelt, springt er genauso beschissen an, weil der dermaßen fett läuft bzw laufen will, dass er die Zündgrenze-fett gerade so überschritten hat. ausprobiert am 960-II und V70-I
    -
    Man kann auch einfach morgens vor dem Anlassen die Batteriepolklemmen abschrauben und die KLEMMEN zusammen halten für 30 sek.
    Hab ich auch schon mehrfach gemacht, bisher hats keiner Jetronic geschadet. Steht auch so in einem gelben Bosch-Buch, dass man das zur Diagnosezwecken mal so machen soll

  • definitiv 100% sicher schiebt die Jetronic -988, -977 und -936 ihr Kennfeld bis an den Rad, was u.A. die Startprobleme mit beschi...n eingestellter Gasanlage verusacht.

    Ja, an den Rand können die das ja ruhig schieben, nur hat der Rand nichts mit der Startmenge zu tun.


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Ich persönlich tippe drauf das der raildruck im Stand zu weit abbaut. Undichtes einspritzventil kann sehr wahrscheinlich sein.



    Mal vor dem kaltstart 5 mal für je 2sek zündung anmachen und dann erst starten.
    Springt er schneller an? Wenn ja liegt's am fehlenden raildruck.

    Werd ich mal testen mit dem Mehrfacheinschalten. Undichtes Einspritzventil als alleinige Ursache? Die Einspritzventile sind nämlich "neu", die waren beim Tauschmotor mit 150.000km dabei. Wenn es nur eine Benzimpumpe gibt, dann ist das die im Tank und dann ist die 3 Jahre alt. Das ist ja auch kein Alter (es sei denn Volvo verbaut hier im Austausch die gleiche Qualität wie bei Abgasanlagen :-( ).


    Eine irrwitzige Einstellung der Gasanlage kann ich ausschließen: die mache ich selbst und ich weiß, wie's beim Umschalten ruckelt wenn ich das nicht ordentlich gemacht habe.


    Ich hoffe, es die nächsten Tage in die Werkstatt zu schaffen da wieder einmal der Boden von Kühlwasser schwimmt (seitdem die LPG-Anlage drin ist, war das noch nie dicht; aber ein wenig länger als drei Tage dürfte das Wasser schon im System bleiben) und werde das Problem ansprechen. Vielleicht kennt die Werkstatt noch Bauteile, die als Ursache in Frage kommen.


    Viele Grüße,
    Vitus

  • Hallo...
    Um das mit dem verschobenen Fueltrims mal richtig zu stellen: Die Motronik speichert auch wie die L.H. die Fueltrims und 100 %ig hat das Einfluss auf das Kaltstartverhalten.
    Testobjekt war ein V90 mit Icom JTG , wo durch Verschluß des Rücklaufs der LPG-Druck zu hoch war.
    Nach Öffnung des Rücklaufs war das Kaltstartproblem und natürlich auch das Problem der Gasannahme im kalten Zustand beseitigt.


    mfG Rohwi

  • Um das mit dem verschobenen Fueltrims mal richtig zu stellen: Die Motronik speichert auch wie die L.H. die Fueltrims und 100 %ig hat das Einfluss auf das Kaltstartverhalten.


    Hat es. Mein Motor zieht von irgendwoher Falschluft: bei geruhsamer Fahrt auf Benzin liegt der LONGFT über +10 und bei Abfordern von Leistung sinkt der Wert dann auf +5. Nach Umschalten auf LPG steigt der Wert dann über +20. Und wenn man so abstellt, dann kann ich schon verstehen, daß er beim Start absäuft. Stellt man auf Benzin ab, dann startet er vernünftig.


    Das war letzten Herbst noch deutlich besser, da lag LONGFT auf LPG bei +/- 2. Beim nächsten Werkstattbesuch muß da mal einer ran.


    Vitus