940 122PS Diesel tunen?

  • moin moin! ich bin neu in der dieselfraktion, habe mir meinen ersten diesel gekauft. ein 122ps diesel im 940. bin echt zufrieden mit dem ding, aber es dürfte gerne etwas mehr leistung sein.


    ladedruck gemessen: 0,8 bar, aber erst ziemlich spät. mit totgelegter ladedrucksteuerung kommen immerhin 1,2 bar bei raus, aber mehr ist nicht drin.


    ab ca 80% vollgas räuchert der motor extrem, bei vollgas ist der hintermann nicht mehr sichtbar. am schlimmsten ist es naturgemäß bei niedrigen drehzahlen und viel gas, dann kommt es schwarz hinten raus.


    da ich den ladedruck anscheinend nicht weiter steigern kann, frage ich mal, welche möglichkeiten ich habe, etwas mehr leistung herauszuzögern?
    mengeschraube?
    ladedruckanreicherung?
    ladedruckanhebung?


    gefühlt läuft er permanent zu fett, deswegen die schwarzen wolken. also lieber weniger mengenschraube, dafür mehr anreicherung bei ladedruck. aber wie mache ich das?


    ich fahre den wagen nicht sehr verbrauchsoptimiert, das getriebe ist extrem kurz übersetzt, bei 130 liegen irgendwie 3500 umdrehungen an...
    verbrauch 7,3 liter, trotz viel vollgas, bin zufrieden.


    was kann ich machen?


    ich setzt den wagen nicht zum anhängerziehen ein und fahre keine autobahn, also thermik sollte nicht das probleb sein. ich möchte nur etwas mehr bums haben, um mal herauszubeschleunigen.


    gruß
    sebastian

  • 130kmh sind keine 3500, eher 3200 bis 3300.
    Falscher keilriemen auf der Lima, mach nen 11,9mm breiten drauf dann passt auch die Drehzahl.


    Agr dicht machen
    Neue düsen mit 220 bar statt 155
    Spritzbeginn OHNE ksb auf 1,05
    Wastegatedose auf 1,5 Bar einstellen und schlauch wieder drauf, er macht jetzt nur 1,2 Bar weil er nicht genug Sprit bekommt.


    Leerlauf mit neuen düsen über die mengenschraube auf 650-700, dann per LL schraube auf 850.
    Spaßkegel auf die steile Seite drehen, vorher markieren wie er gesessen hat.


    Motor warm fahren, dann viel Spaß beim grinsen.


    Gruß
    Fredy

  • Hallo...
    Meiner hat mit 100%PÖL von 460Tkm bis 540Tkm mitgemacht mit 1,8 Bar Ladedruck und angepasster LDA-Menge.
    Dann nahm der allerdings 10L Pöl auf 100km mit der ZF-Automatik. Der hat beim rausbeschleunigen immer angefangen u driften wenn die Automatik vom 3. in den 4 Gang geschaltet hat.
    War schon ne geile Kiste , aber heute habe ich andere Prämisse.
    Ich will heute Leistung jederzeit , aber nicht hören oder fühlen wie sie gemacht wird und Heckantrieb muss sein.
    Und Dieselfinger oder PÖL-geschmiere ist auch vorbei.


    Meine Volvozeit ist also mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um.


    mfG Rohwi

  • Bei rund 400.000km hat der das Powerpaket bekommen, sogar mit GT28R Lader für Leistung untenrum.
    Geschlachtet habe ich die Kiste mit über 550tkm. Motor läuft heute noch in nem LT WoMo und erfreut den Besitzer. Aktuelle Laufleistung rund 800tkm.


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • danke für die antworten. vieles hatte ich schonmal davor irgendwo gelesen, aber so eine zusammenfassung ist echt gold wert!


    "Leerlauf mit neuen düsen über die mengenschraube auf 650-700, dann per LL schraube auf 850.
    Spaßkegel auf die steile Seite drehen, vorher markieren wie er gesessen hat."


    da bei meiner pumpe alles verstellt zu sein scheint: gibt es eine beschreibung, wie ich eine grundeinstellung vornehme? ehrlich gesagt habe ich planlos an leerlauf und mengenschraube herumgedreht, ohne zu wissen, was passiert. wollte nur einen anständigen leerlauf haben... glaube, jetzt ist alles verstellt :D



    also wie stelle ich den leerlauf richtig ein? Erstmal die leerlauf ganz raus drehen, dann mengenschraube zudrehen, bis er überhaupt läuft mit 650-700? und dann mit der leerlaufschraube nachhelfen?


    wie ist das mit dem spaßkegel zu verstehen? habe da mal reingeguckt, aber konnte nichts erkennen.


    dann bestelle ich zuerst mal neue düsen... :)

  • Spaßkegel:
    Oben den Deckel von dem LDA Turm runter, dann einen Edding nehmen und am Turmgehäuse exakt in Fahrtrichtung nach vorne eine Markierung anbringen. Am runden Metallblech eine Markierung anbringen die mit der zuvor gemachten "fluchtet" und auf dem runden Blech mit "O" für "ORIGINAL" beschriften.
    Nun das Blech einmal um 360 Grad drehen, dann an der Gummilippe packen und vorsichtig rausziehen.


    Schau dir nun den Kegel an. AAAAAAHHHH der ist ja eliptisch... Dem Diesel-ohne-Elektronik-Gedöhns-Tuner geht nun ein Grinsen KOMPLETT rund ums Gesicht.
    Die "tiefste" stelle finden und den Kegel wieder in den Turm stecken das diese Stelle exakt in Fahrtrichtung nach vorne zeigt, oben auf dem Blech eine neue Markierung machen und diese mit "S" wie "Spass" markieren.
    Kegel wieder rein und die "flachste" Stelle finden, Kegel wieder rein, Markierung machen und mit "AU" für, na was wohl, "AU" beschriften.


    Nun den Kegel wieder raus und beiseite legen, in das entstandene Loch gucken. Zwischen Loch und "Blech" vom Kegel liegt ein Plastering. Diesen mal rausnehmen.
    Schaut man sich diesen Ring genau an, dann sieht man das dieser die "Eintauchtiefe" des Kegels begrenzt. Ach wie doof... Man nehme ein flaches Stück Metall oder Plexiglas, 150er Sandpapier drauftackern und den Ring solange abfeilen bis der Kegel genau soweit eintauchen kann das der Abtaststift bis zu seinem tiefsten Punkt "abtasten" kann. Schaut man sich den Kegel an sieht man die Spur wo der Stift vorher abgetastet hat und wie tief er kam.


    Schaut man nochmals in das Loch sieht man eine Feder, die drückt den Kegel wieder hoch und bestimmt quasi bei welchem Ladedruck der Kegel wie tief reintauchen darf, DAS muss man ausprobieren. Die Vorspannung der Feder kann man durch "langziehen" oder eben durch den Zahnring der da drin liegt "justieren". DAS muss man aber bitte selbst ausprobieren und DAS ist auch eine Sache die viel viel VIEL Zeit in Anspruch nimmt weil man immer wieder ran muß um zwischen "zuviel Ruß" und "zuwenig Vorschub" hin und herdrehen muß.


    Gibt man am Gashebel minimal Gas während man ohne Kegel in das Loch schaut sieht man den Stift ausfahren, den bitte reinschieben bevor der Kegel wieder reinkommt, weil sonst kaputt.



    Mengenschraube:
    Diese Schraube sitzt in Fahrtrichtung vorne etwas unterhablb vom Stift und ist eine kleine Schraube die mittels Schlitz oder 6mm Ringschlüssel gedreht werden kann. Gekontert ist sie mit einer SW13 Mutter. Ich hatte für Testfahrten immer einen langen 6mm Ring und einen langen 13mm gekröpft im Auto liegen, dauert max ne Minute da eben dran zu drehen.


    Leerlaufschraube:
    Diese ist genauso aufgebaut, sitzt aber am LL Anschlag des Gashebels.


    Einstellung:
    Spaßkegel erstmal auf "O" stellen, neue Düsen mit 220bar Öffnungsdruck sind eingebaut?
    Pumpe ist auf 1,05mm Pumpenkolbenhub bei Motor-OT eingestellt? Die Einstellung erfolgte mit AUSGEHÄNGTEM Kaltstartbeschleuniger?


    Motor warmlaufen lassen.


    Mittels geeignetem Instrument (Ultraschallmessung, Piezomessung an erster Düsenleitung, oÄ aber nicht am DZM Schätzeisen bei FALSCHEM Keilriemen, denn die LiMa gibt das Drehzahlsignal raus) die Leerlaufdrehzahl bestimmen und diese mittels Mengenschraube (LL Schraube recht weit rausgedreht) auf ca 650-700umin einstellen.
    Der Motor läuft rund ohne zu sägen, ohne zu ruckeln und ohne Rußwolken im Leerlauf?
    Kurze Gasstöße geben, ohne Last keine Wolken? Dann Testfahrt.
    Möglichst viel Probieren, vor allem auch bei 1000umin im 4. Gang vollgas, dabei dürfen KEINE Bricketts rauskommen, etwas Wolkenbildung ist für nen DPF losen Diesel aber OK.
    Ist das soweit justiert? Dann die Restliche Leerlaufdrehzahljustage über die LL Schraube vornehmen und auf 830-850umin im LL einregulieren.
    Dann den KSB wieder einhängen. Dieser muß KALT die Pumpe um ca. 0,20-0,25mm richtung "früh" verdrehen. Nach der Einstellung also den KSB (KALT) einhängen und die Messuhr beobachten. Sind nun 1,25-1,30mm? Falls nicht Seilzug lösen und den Spritzversteller im Seilzug etwas richtung früh schieben, dann Seilzug fest.
    Der Kugelkopf der die Leerlaufdrehzahl (KALT) erhöht soweit auf Spannung das (KALT) die LL Drehzahl bei 1000-1050umin liegt.
    Das stellt man am besten ein während der KSB Wachsthermostat Wassertechnisch überbrückt ist. Denn der ist ruckzuck warm.


    Den Ladedruck am besten mittels Dampfrad (Dawes) auf einen Wert zwischen 1,5 und 2,0 bar bringen. Wichtig!!! Vom LDA Turm geht noch ein Ladedruckschläuchlein zum Bereich des Servobehälters. Diesen Schlauch todlegen. Folgendes macht der: 1. bei 1,15-1,2 bar die "TURBO" Leuchte im KI zum leuchten bringen die da sagt "hilfe das ist zuviel" und 2. mittels eines Überdruckventils das bei 1,25-1,3 bar öffnet den Schlauchdruck ablassen. Es kann sich also in DIESEM Schlauch und somit im LDA Turm kein Ladedruck aufbauen, deswegen kommt der Kegel hoch und die Leistung wird reduziert.
    Bis 2,5 bar passiert dem Motor nicht wirklich was, dem M90 sollte es auch nicht soooooviel ausmachen (das M46 hats ja auch verkraftet), lediglich die Kardanwelle kann sich im Gelenk verbiegen und abreißen, und das ist KEIN SCHERZ!!!!


    Die weiteren "Spaßfaktoreinstellungen" werden nun durch verdrehen des Kegels zwischen den Einstellungen "O" und "S" und anschließendem Anpassen des Federdrucks im LDA Turm vorgenommen.



    Kleiner Hinweis:
    Ab 1,5 bar Ladedruck bei passender "Kraftstoffversorgung" sollte man sich auf einen recht "flotten" antritt vorbereiten. Das ist ab 2000umin mit dem Originallader sprichwörtlich das Gefühl als würde der ICE-3 mit Vollspeed hinten einschlagen und einen nach vorne katapultieren. Wer mal einen Katapultstart auf nem Flugzeugträger mitgemacht hat erahnt so ungefähr was ich meine.
    Die Geräuschkulisse aus dem Motorraum klingt "böse", vor allem das Geräusch des zum A380 Triebwerk mutierten Turboladers sorgt oftmals für schreckhaftes gaswegnehmen, aber da passiert nichts.


    Die Ladeluftschläuche sollten alle mit zwei Schellen oder mit breiten rundziehenden Schellen am LLK, Turboflansch, und Ansaugkrümmer fest sein und ich meine richtig fest!
    Ab 2 bar sollten die Schläuche alle mit Isolierband umwickelt sein, oder man tausch sie gegen Silikonschläuche aus.


    Noch ein Tip: starte mit 1,5 bar, steigere dich langsam auf die 2 bar... es klingt bescheuert, aber DER Motor kann RICHTIG Drehmoment entwickeln wenn der Saft bekommt.


    Ab 1,8 bar ist eine Kraftstoffvorförderpumpe empfehlenswert, ich habe eine Facet an die Position gebaut wo die Pumpe beim Benziner sitzt. 10mm Kraftstoffvorlaufleitung ab Tank sind ab 1,5 bar schon sinnvoll, durch die 8mm Originalleitung kommt zu wenig durch.


    Gruß
    Fredy

  • Diese Aussage würde Sinn machen, wenn Volvo mehr als 2 davon verbaut hätte ;)

    Wer hat die denn deiner Meinung nach in Volvo PKW verbaut wenn nicht Volvo selbst? Meinst du Volvo hat die Karossen nach Wolfsburg verschifft und den Heinis da gesagt "macht mal"?
    8)

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • dann bestelle ich zuerst mal neue düsen... :)

    Am besten bei Henzo NACH DEINEN VORGABEN


    Düseneinsatz DN0SD-297 (Vorstrahldüsen, damit rußt er weniger, springt besser an, läuft ruhiger...)
    Im Düsenhalter KCAschießmichtod passend für VW Turbodiesel Wirbelkammer.
    Öffnungdruck 220 bar und NICHT 155bar Werkseinstellung!


    Falls du 6 KCA Düsenhalterkombis brauchst die du ihm schicken kannst ohne deine vorher auszubauen... meld dich. Hab noch ein paar die ich veräußern würde


    Gruß
    Fredy

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Vielen Dank speziell an Fredy für diese tolle Anleitung!



    Meine Frage: wie gut verdaut die ZF-Automatik die Tuningmaßnahmen?
    Meine hat unlängst die 440 tkm absolviert (soferne es die erste ist - ich habe beim Kauf vor 4 Jahren leider keinerlei Aufzeichnungen über irgendwelche Servicearbeiten oder Reparaturen am Volvo bekommen). Automatiköl schaut noch ganz OK aus, wird aber trotzdem bald gewechselt.



    Ich würde ja fast annehmen, dass vom Leistungszuwachs die Hälfte im Wandler verpufft...



    Übertreiben will ich es ohnehin nicht, aber wie sagte schon der Monaco Franze: "A bisserl was geht immer"!




    Ich freue mich über eure Einschätzungen!




    lG
    Michael

  • Sagen wir mal so, die ZF4HP22 kann schon einiges ab, aber die Frage ist eher ob sie bei 440tkm überhaupt schon mal ne Spülung bekommen hat. Ich würd's bei der Laufleistung nicht machen, es sei denn Ersatz liegt im Keller.
    Und nein, 50% verpuffen nicht im Wandler, aber so 15-20% gehen flöten.

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • 50% im Wandler...
    und nicht im Leerlauf weit über die Festbremsdrehzahl bringen (AU Prüfung!) - ich meine es sind 2600 1/min, es gibt/gab eine Anweisung von Volvo für die AU, sonst ist das Getriebe hin, hat ein TÜV Prüfer bei meinen damals geschafft, schön bis zur Abregeldrehzahl gedreht, die Anleitung hatte ich nach dem Getriebewechsel erhalten
    Hast du Fredy die Anleitung oder kannst das Problem noch kurz beschreiben, ist schon lange her.

  • Ja, hab ich auch schon davon gehört...


    Bei uns in Ö wird ja jedes Jahr eine Abgastest gemacht und bis vor kurzem wurde auch bis zum Abregeln gedreht. Ich habe in den alten Prüfberichten nachgesehen, mal warens 4850 Umdrehungen, dann mal 5100, Höchstwert waren 5380, (für jeweils min. 10 sekunden) die Motoren und die Automatik habens bisher aber überlebt. Waren div. D24 Sauger und ein TDiC (eben jener mit ZF und jetzt 440000km von dem Michael weiter oben schrieb).