740 B230F - unruhiger Leerlauf trotz Einspritzung und Zundfunke

  • Servus zusammen.
    Ich habe mir vor ein paar Wochen einen 89 740 GL (B230F, W71) in der Nähe von Berlin gekauft (von einem hier auch registriertem Benutzer).
    Ich finde euch klasse, die Technikanleitungen haben mir schon viel geholfen, vielen Dank. Leider muss ich nun doch eine Frage stellen:
    Im Stand, egal ob war oder kalt, wackelt der Motor bzw das Auto recht stark. In einer Werkstatt wurde mir attestiert, dass der vorderste Kolben ( der am nächsten am Zahnriemen wo Lehre drinsteckt, s. Bild) keine Leistung hat (Entfernung des Zündkabels und der Motor lief unverändert weiter). In der Werksatt wurde daraufhin die Kompression aller Zylinder gemessen. Der Fragwürdieg hatte einen Druck von 7,5 bar (vgl. mit den Restlichen alle bei 10 bis 10,5).
    Bisher neugekauft wurde Drehzahlsensor, Kraftstoffdruckregler, Verteilerkappe/finger, Ventile Kältemittelthermostat, Lambdasonde.
    Was mich verwundert hat war, dass er garnicht zündet. Heute mal die Einspritzer ausgebaut und getestet; kommt bei allen Sprit raus. Nach dem Wiedereinabu zündete der Zylinder wieder. Vermutlich weil ich die Einspritzer wieder korrekt eingabut habe. Trotzdem schaut die Düse noch recht weit raus bzw. man sieht den unteren O-Ring noch welcher im Motorblock steckt.
    FRAGE 1: Kennt ihr Fälle bei denen die Brücke in der die Einspritzer eingabut sind sich verzogen hat o.Ä. das die Einspritzer ungleich im Motorblock sitzen?


    Im Gleichen zug habe ich die Kockenwelle mal freigelegt und das Spiel gemessen (danke an die Anleitung von Herrn H. und Herrn M im Technik A-Z).
    Im ersten Ventil, gezählt vom Zahnriemen passt nix zwischen. Nichtmal 0,05. Im Zweiten passen die gefordeten 0,4 genau richtig drunter. Entsprechend bei den anderen Zylindern auch (1. Ventil 0 2. Ventil 0,4) Auf dem Bild steckt die Messlehre mit 0,4 in dem ventil, welches genug Spiel hat.


    FRAGE 2: Warum hat das jeweils erste Ventil kein Spiel? Ist das falsch eingestellt? Der Volvo war vor 3 jahren zur Überholung der Ventile / Kopfdichtung bei Volvo (hat der Vorbesitzer gemacht)


    Danke euch schon mal!



    Kennt jemand eine vertrauenswürdige Werkstatt mit Know How in Karlsruhe Umgebung? Hab keine auf der Whitelist gefunden.

  • Der 1. Zylinder hat kein Ventilspiel, weil der Ventilsitz verschleißt, und es noch nie eingestellt wurde. Da dürfte dann auch die schlechte Kompression her kommen.
    Arbeitsauftrag:
    Ventilspiel einstellen (lassen), pauschal neue Zündkerzen, das kraftstoffsammelrohr gescheit einbauen (nein, wenn man da nicht mit roher Gewalt dran geht, verbiegt es nicht),
    den Rest der Zündanlage (Kabel, Kappe, Finger) prüfen. Wenn fraglich: neu.
    In der Reihenfolge. Bald. Sonst kannst du bald noch nen neuen Kat dazu kaufen.


    Gruß. -das alex-

  • Hallo ..
    Glückwunsch zum Volvo - leider wohl im schlechten Wartungszustand, Ventilspiel und schlechte Kompression hatten wir hier auch schon,
    Zur Frage1: das hatte schon jemand hier, das Rohr war verbogen (warum und wie auch immer) kann gerichtet werden, die Einspritzventile müssen tief genug in den Ansaugkrümmer sonst verteilt sich der Kraftstoff nicht ordentlich (Spritzt an die Wandung) und wie Alex schreibt geht der Kat dann als nächste drauf.
    Die O-Ringe leicht schmieren (neu gehen die recht stramm), wer das keine Geduld hat kann das Verteilerrohr schon verbiegen.


    Was du mit "das jeweils erste Ventil" meinst ist nicht ganz so verständlich - es gibt Einlass- und Auslassventile für jeden Zylinder je eins - ist ja kein 4 Ventilier. Kann sein das "das erste" das Auslassventil ist - dies ist jedoch egal, denn es müssen alle eingestellt werden.
    Mit der Anleitung hast du sicher den jeweiligen Zylinder in OT gebracht und dann gemessen.
    Die Angabe von drei Jahre (letzte Wartung) ist nicht wichtig - Km und Fahrstiel (Drehzahl - beim Automatik?- soll doch W71 heißen, ist dann eine AW71).
    Gruß
    Jörn

  • Frage 1 ist schonmal für mich beantwortet, danke :)


    Frage 2: zu vorderen und hinteren Ventilen: Alle meine Auslassventile haben kein Spiel. Das erklärt dann wohl wirklich den Druckunterschied.
    Die Sache ist nur, dass ALLE Auslassventile kein Spiel haben aber 3 der 4 Zylinder ausreichend Druck entwickeln...


    Ich denke es ist müsig sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich werde es mal vernünftig einstellen und dann werden wir sehen. Ich braucht denke ich nur bestätitigung von Erfahrenen Schraubern. Ich melde mich bei Updates.
    Danke euch

  • Na während ich schieb...


    Ja unterschiedlich, der Motor ist kein Präzisionsbauteil sondern ein sehr guter Dauerläufer, der aus genau dem Grund regelmäßig gewartet werden sollte.


    Durch unterschiedliche Temperaturen im Zylinder und an den Ventilen und Ventilsitzen ergeben sich unterschiedliche Werte nach x Betriebsstunden (km).
    Allein die nicht sauber montierten Einspritzventile bringen unterschiedliche Temperaturen.


    Welcher Nocken Einlass oder Auslass ist kann eigentlich von oben gut gesehen werden.

  • dann stimmt was nicht.
    wenn die Kompression und alle Motorbauteile o.k. sind, hat der Motor nicht zu wackeln und schaukeln.
    unruhiger Leerlauf ist oft Falschluft /kleines Leck / Schläuche stark porös oder Ablagerungen auf den Ventilen/einige schließenm nicht 100% oder Spiel zu klein oder def. Zündanlage oder sonstige mech. Probleme der Anbauteile wie LL-Steller schwergängig oder el. Bauteile wie z.B. (was sehr oft vorkommt) Zündkerzen FALSCH oder verschlissen oder oder
    wenn er sich stark schüttelt ist oft der der Drosselklappenschalter verreckt, dann weiß der LL-Steller nicht, dass er an gehen muss oder der Stelelr ganz fest gegangen oder das Falchluftleck recht groß - kurz vor der Regelgrenze.
    Hab seit gestenr wieder einen überholten Kopf auf dem FT, bei km 576000 läuft der wieder sagenhaft im Leerlauf - ein Uhrwerk ist eine Rüttelplatte dagegen xgrin

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Ich werde die tage wie gesagt ein Ventilspiel von 0,4 auch bei den Auslassventilen einstellen. Das scheint mir am wahrscheinlichsten. Die Schläuche sind alle gut in Schuss bzw teilweise erneuert worden.
    LL-Steller hab ich gecheck, ist ok. Drosselklappenschalter passt auch soweit.
    Zündkerzen sahen auch gut aus, ob es die richtigen sind habe ich noch nicht gecheckt. guter Hinweis, danke

  • Ansaugkrümmerdichtung ist oft auch noch undicht
    Die Drosselklappe reinigt man richtig mit abbauen
    die alten Einspritzventile könnten auch mal Asnu gereinigt werden
    Ot Geber kann auch richtig ölig sein oder sonstwie Stress machen
    der Rest ist ja schon beschrieben, bei einem alten Fahrzeug hat man öfters Bastelspaß es sei denn man nimmt aufeinmal richtig Kohle in die Hand

  • Ich werde langsam alt..oder brauche eine Brille...oder eine Kurzzeit-Gedächtnisunterstützung xroll .
    Kompression 7,5 bar
    ist natürlich das Problem..
    .
    Ich hatte ja überraschend gerade selbst "Ventilspiel 0" nach den "paar km" mit Gas. und zwar so, dass er kalt nicht mehr angesprungen ist.
    Da hat man Kompression 0 bis 2 bar. Vorher springt er noch an und der Zylinder arbeitet kalt auch noch. Spätestens nach 1 min lief er relativ normal - nur zu wenig Pferde.
    .
    Wenn er also 7,5 bar hat, ist das nicht "sperrangelweit offen", sondern das Stadium davor _b .
    Wie auch immer, du hast ja die passende Anweisung gegeben mit dem Ventilspiel einstellen.
    Kurios ist ja nur, dass er auf den andern 3 Zyl. o.k. ist.
    Da wird wohl jemand den 1. Zyl vergessen haben einzustellen!? Hab selbst bisher nur gehabt, dass das Spiel "relaiv gleichmäßig" an allen Ventilen weniger wird, zumindest die mit der gleichen Funktion...aber einer gar nix und alle anderen 3 sind wie neu?!?!?!
    .
    Naj, erstmal einstellen, dann Kompression prüfen und Probefahrt.
    Wenn o.k., dann freuen und weiter fahren.
    Wenn nicht o.k., ist der Sitz kaputt geprügelt vom Ventil. --> Kopf ab, neuer Sitz

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Ne, so kurios ist das gar nicht. Der steht auf dem 1. Zylinder ein ganz bisschen offen.
    Wenn der noch 1000 km so fährt, gehen die anderen Pötte sicherlich auch runter in der Kompression. Die sind ziemlich sicher genau vor "bisschen offen".
    Nur können wir nach Fühlerlehre 0,05 eben nix mehr weiter runter messen...
    Die Ventilsitze verschleißen ja nicht 100 pro gleichmäßig. Da kommen viele Faktoren zusammen, die unterschiedliche Brenntemperaturen bedeuten, die letztlich ja den Verschleiß herstellen. Einspritzdüsen/Ventile mit unterschiedlichen Durchsätzen/Spritzbildern (auch Benzineinspritzventile können tropfen, Gasdüsen, die Parafin angesetzt haben), Zündkerzen verschleißen auch nicht total gleichmäßig, unterschiedliche thermische Belastungen im Kopf durch mehr oder weniger zugesetzte Öl- oder Wasserkanäle.... Ich finde das Bild recht rund. Das Einstellen wurde verpennt. Ich bin mir ziemlich sicher, als nächstes kommt das Problem "Hilfe, was tun, wenn am Ende der Chims immer noch kein adäquates Ventilspiel steht?" ....Ventile kürzen....

  • Mir fehlt der NIederdürcker und die Einstellscheiben. Im Besten fall brauche ich ja eine dünne Scheiben und 4 "richtige" nach den Dünnen.
    Für mich gibt es jetzt drei Möglichkeiten:
    Werkstatt = ca. 220€
    Werkzeug und Scheiben kaufen = ca. 100 €
    Werkzeug und Scheiben leihen bzw mieten


    Kennt ihr jemanden in Karlsruhe der sich und oder sein Werkzeug vermietet und mir so helfen kann? So á la Herr H und Herr M ( Ventile einstellen beim 940er aus dem A-Z).
    Ich wäre bereit 80 € und nen Kasten Bier als Miete für das Werkzeug und die Plättchen zu zahlen plus 100 € Kaution.


    Kennt jemand die beiden herren aus der Anleitung (dirk945?)


    alex_gruml: dann hätte ich schlecht laune...

  • der Niederhalter für 49,- (Skandix) funktioniert (ich habe etwas die Kante nachgearbeitet) shims kosten 5-6,- oder nix, habe hier in HH bei Händler den Kasten ausgeliehen: "kommen ja die gleiche Anzahl zurück".


    Wenn die Angaben auf den Shim /Plättchen nicht mehr lesbar sind ist eine Bügelmessschraube ~25,-€ (z.B. von Vogel) erforderlich.

  • Ach ja... Wenn du an den Shims rumpokelst.... Steck nen Lappen in die Löcher im Längsträger....
    Kennt jemand den Asterix-Zeichentrickfilm, mit dem Seher? Da gibt es eine minutenlange Szene, wie eine Münze in einer Badewanne und über deren Rand hin und her rollt, um dann auf der Kante stehen zu bleiben....
    So ähnlich ging mir das mal.... Shim fliegt raus, kullert über die Kante vom Kopf, purzelt in die Tiefe, klötert irgendwo kurz auf, und verschwindet genau in diesem Loch im Träger, das gefühlt grad nen zehntel Millimeter größer ist, als der beschissene shim. Und den kriegt man da nicht mehr raus.... frown _g

  • gibt das echt, dass man weniger als 3,00 einlegen muss??
    .
    Timo:
    wenn du die Murmel noch länger fahren willst, ist die Anschaffung einer Fühlerblattlehre, der Bügelmrssschraube, des Niederhalters und der Spezialzange zum Plättchen anglen nicht die schlechteste Idee.
    Ja, kostet Geld, aber weniger, als ein "neuer" Kopf, wo du ja auch wieder die selbe Arbeit hast vor dem drauf bauen, also entweder Werkzeuge UND Kopf kaufen oder NUR Werkzeuge _b
    EDIT: die Shims kosten 2,79 bei Motointegrator, da kaufe ich die.
    KANN aber passieren, dass du z.B. Standardmäßig 4,00 drin hast das Spiel jetzt auf Null ist, du einen 3,65er rein schiebst (damit man auf Spiel 0,35 kommt) und anschl. tatsächlich Spiel 0,2 hast.
    Ggf muss man die Dinger mehrfach kaufen bei Spiel=0- also ggf 3,50
    -- eben wie Alex schriebt, weil man darunter nix mehr messen kann