Rostschutz - Rostbehandlung - Korrosionsschutz

  • Hallo Hauke.
    Ja die Liter Dose Leinöl Firnis.
    Ich halte die Dose unter den Ansaugrüssel der Saugbecherdose und dann in die Hohlräume oder direkt auf den alten rissigen Unterbodenschutz, zwei Tage bis 2 Wochen je nach Temperatur und dann in Radkästen oder Unterboden mit Wasserspritzgefahr noch Klarlack drauf, dann ist der Rost in der Entwicklung verfolgbar. Es macht nichts, wenn auf das noch weiche Leinöl der Lack oder ähnliche gesprüht wird dann muss das Leinöl den Sauerstoff aus dem alten Material oder Rost beziehen. Die Falzkante und Blechstöße im Radhaus mache ich mehrfach bis die kein Öl mehr aufnehmen.
    Warum nicht sprühen? Räder ab, Bremsscheiben und Sättel abdecken - Leinöl greift kein Gummi an und bis auf das Flammrohr geht es wunderbar an den Schellen und Topf Rohranschlüssen vom Auspuff.

    Danke für die Infos.
    Das heißt, du machst das Leinöl auch auf nicht rostende Flächen zur Vorbeugung?
    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Leinöl für eine gute Haftung angerostete Flächen braucht und auf glatten Blechen sehr schnell wieder abgewaschen wird.

  • Hält sehr gut auf mit einer Drahtbürste/Zopfbürste gereinigtem Alu und blanken Stahl, der 20+ Jahre alte Unterbodenschutz wird zu neuem Leben erweckt bzw. die Risse gefüllt ohne das dort Rost sein muss :-).
    Es kann sein das auf meinem Getriebe das Leinöl eingebrannt ist, jedenfalls wäscht es sich nicht ab.


    Ja - zu Vorbeugung der nicht sichtbaren Schäden auf allen Flächen am Unterboden (und hinter den Scheibenrahmen vorn).
    Gruß
    Jörn

  • Danke

    .

    Wie wohl jeder weiß, ist der rostfreie Schwedenpanzer Geschichte. 760II rostet am schlechtesten, tut es aber trotzdem. 740 kommt danach, am schlechtesten sind die 95er 940. Ich will keine Reihenfolge erstellen.

    Ich will ich nicht alles wieder aufwärmen, was "man nimmt" zur Hohlraumkonservierung der Schweller.

    Es geht um den Unterboden.

    Meine beiden 97er haben dicke Roststellen (die Schweller waren teilweise schon "weg" am grünen), mein roter 90er945 rostet sogar mein 760-II hat neue Bleche bekommen.

    Ja, zu spät drum gekümmert. Ja, stimmt. Hab immer sofort alles technisch erneuert aber das Blech etwas vernachlässigt.

    Nun ist es wie es ist, Ist ja kein Einzelfall...

    Nach stundenlangem Einlesen in die Problematik seit ca 1 Jahr nutze ich meistens Pelox RE.

    Hab nun verschiedene Meinungen zu Fertan Rostconverter gelesen in den verschiedenen Evolutionsstufen des Produkts. Es wird ja "ständig" verändert.

    Der genannte Link zum Test im OldtimerMarkt ist 14 Jahre alt. Es soll mittlerweile 2 Updates der Konsistenz geben.

    .

    Dicke Schichten hat es noch nie geschafft, das ist klar.

    Die Frage ist, ob jemand das neue Produkt (oder hats nur eine neuen Flasche bekommen!?) ausprobiert hat konkret an dicken Rostflecken am Unterboden?

    Natürlich muss der lose Rost entfernt werden...

    Die kritischen Stellen sind: unter dem Tank, am Seitenblech neben dem Auspuff rechts, am Boden bei der Verteilungsstelle der Bremsleitung, im Auspuff"tunnel" besonders um den Durchbruch,wo die Kardanwelle durch läuft, der übliche Batteriekasten und Wagenheberaufnahmen, Quertraverse, wo der Kühler drin sitzt (und unter dem Dachhimmel, besonders an den Relingfüßen)..

    .

    Es muss also an mind 3 Autos der Tank und die Hinterachse mit allen Befestigungen, Auspuff ab Kat und das Kühlerpaket (und bei einem der Himmel) raus damit man da ordentlich ran kommt. Auf diese Arbeit hab ich keine Lust 2 oder 3x, weil das Mittel kacke ist.

    Hab mir das so gedacht:

    Alles raus, den Rost weitgehend mechanisch weg schleifen ohne ihn ins Blech einzumassieren,

    dann Fertan Rostconverter drauf (nach Anleitung) und dann Unterbodenschutz.

    .

    Hat das jemand die letzten 2 Jahre gemacht, dann im Winter (!) gefahren und ist zufrieden mit dem Ergebnis?

    Dass es nicht ewig hält ist auch klar.

    Danke für Updates

    Gruß

    Marco



    Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden, die aus meinen Beiträgen entstehen.

  • Moin Marco,

    Entscheidend für die weitere Entwicklung im Blech ist ja immer, wie erfolgreich man es schafft, dieses von der Außenwelt zu isolieren.

    Da gibt es dann eigentlich nur drei Varianten:

    - Aushärtende Beschichtung, z.B. Lack auf Kunstharzbasis, Owatrol,...

    - Dauerelastische Beschichtung, z.b. Unterbodenschutz auf Kautschukbasis, Bitumen, Brantho 3in1 (ist so dazwischen),...

    - Zähflüssige Schicht, z.B. Fett, Wachs,...


    Fertan nutze ich auch immer mal wieder, hab auch alle paar Jahre mal eine neue Flasche gekauft, bin also quasi mit meinem Produkt auf neuem Stand.


    Pelox und Fertan haben für mich jeweils Vor- und Nachteile.

    Vorteil von Pelox: Es ist im Grunde nur Säure und man kann es dadurch rückstandslos abwaschen. Das ist besonders dann wichtig, wenn man anschließend einen Lackaufbau plant und eine gute Haftung des Untergrundes erreichen möchte.

    Nachteil (der sich daraus ergibt): Schon im Moment des Abwaschen kommt das ungeschützte Blech ja mit Wasser in Berührung. Und dort wo man es nicht sofort abwischen kann (Falze, Überlappungen) entsteht direkt neuer Rost.

    Vorteil von Fertan: Die sich bildende schwarze Oxidschicht isoliert das Blech erst einmal gegen die Außenwelt. Hatte Autos schon mit Fertan an Blechbereichen bepinselt und die standen dann nen Winter draußen, ohne dass die Bereiche negative Veränderungen zeigten.

    Nachteil ist, dass die Oberfläche keine gute Grundlage für den Lackaufbau bietet, weil die Haftung nicht ideal ist. Ich habe zwar trotzdem auch schon drüber lackiert, geht schon. Aber Fertan hört eben nie ganz auf zu arbeiten. Sieht man auch wenn man eine mit Fertan behandelte Stelle abwäscht und das Fahrzeug dann in einer trockenen Halle 1-2 Tage stehen lässt. Dann hat sich wieder eine schwarze Oxidstaubschicht auf der Oberfläche gebildet.


    Am besten wäre es, die betreffenden Unterböden erst einmal zu trockeneisstrahlen (um Reste von alten Beschichtungen zu entfernen) und dann die rostigen Stellen zu sandstrahlen um auch tiefe Rostnester zu beseitigen. Anschließend würde ich eine solide Grundierung aufbringen, wie 2K-Epoxy-Grundierung oder (wenn es 1K sein soll) Brantho Rostschutzmennige.

    Danach einen hochwertigen Unterbodenschutz/Nahtabdichtung. Mit den Produkten von 3M (z.B. 08861) hab ich da persönlich ganz gute Erfahrungen gemacht. Das lässt sich an Übergangsbereichen zum Außenblech auch sehr gut überlackieren mit 2K-Lacken.


    Bei Fett, Wachs und Öl muss man sich eben bewusst sein, dass jeder der später nochmal an damit behandelten Stellen schweißen oder lackieren muss, nicht sehr glücklich, geschweige denn erfolgreich sein wird. :)


    Viele Grüße

    Jonas