Volvo 240 Temperatursensor

  • Moin,


    aktuell plage ich mich mit dem Problem, dass mein Gefährt (Volvo 245, Bj.1993, B230F, LH2.4) nach dem Kaltstart viel zu fett läuft. Motor läuft sehr unrund und es riecht stark nach unverbranntem Kraftstoff. Nach ca. 30 sek wird es deutlich besser, Motor läuft dann wieder rund und es bleiben auf den ersten Kilometern lediglich ein paar wenige Aussetzer in der Gasannahme, die aber nach kurzer Zeit vollständig verschwinden.
    Ich bin nun auf den Temperatursensor als Auslöser gestoßen, wenn ich diesen abziehe läuft der Motor auch kalt wunderbar. Temperatursensor habe ich gewechselt und die Problematik besteht weiterhin. Fehlerspeicher ist leer.
    Alle Motormassepunkte habe ich kontrolliert und gesäubert. Der Temperatursensor hat bei kaltem Motor einen Widerstand von ~2500 Ohm (sowohl am Sensor direkt, als auch an beiden Steuergeräten gemessen) bei ~20°C Außentemperatur, die Spannung liegt(bei eingeschalteter Zündung) bei 2,4V (am Steuergerät der Einspritzanlage) und 4V (am Steuergerät der Zündung). Zum letzten Wert habe ich leider noch keinen Sollwert gefunden, die anderen sind nach meiner Information ok.
    Vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee.


    Gruß
    Hauke

  • 123

    Signal Wassertemperatursensor fehlt oder fehlerhaft. Wenn der Sensor
    defekt ist, muss der gleiche Fehler auf pin 6 sein. Stecker ueberprüfen
    , widerstand Tempsensor messen.

    Widerstandswert (NTC) bei 20 grad 2300 Ohm (ca),bei Betriebstemperatur
    300-350 Ohm.

    Dazu Verbinder D rechte Federbeinstuetze ueberprüfen. Motormasse
    pruefen.

    Widerstandswerte

    Bei minus 10 grad 8,1 -10,77 Kilohm

    Bei plus 20 grad 2,28 - 2,72 kiloohm

    Bei plus 80 grad 290- 364 Ohm.

    NTC Widerstand


    aus http://www.marathos.de/volvo/o…ic_2_4/jetronic_lh_24.htm

  • Grundsätzlich ist alles so wie bereits der BlauElch schrieb;
    Allerdings müßte ein solcher Fehler nicht von beiden Geräten gemeldet werden,
    weil im Einschraubsensor zwei unabhängige NTCs für die beiden Geräte sitzen
    - nur die Masse für beide ist dieselbe.


    Wenn das LH-Steuergerät i.O. ist, aber der Fehlercode stur bei 1-1-1 bleibt,
    dann fehlt auch dem Temperatursensor nichts !
    Und bei ca.20°C zeigt er ja auch den richtigen Widerstand von ca. 2,5kOhm
    (und wie Hauke schreibt: nicht nur am Sensor, sondern auch am Stecker der LH).
    Ich glaube deshalb nicht, dass der Temperatursensor für die Probleme verantwortlich ist.


    Die Ursachenforschung ist aber nicht trivial
    Wie ist denn der Verbrauch auf Langstrecke und wie sehen die Zündkerzen nach längerer Strecke aus ?
    Dass er nach dem Aufwärmen "runder" läuft, ist doch alleine noch lange keine Garantie dafür, dass er nicht trotzdem immer noch zu fett läuft.
    Das Problem sollte möglichst gelöst werden, bevor die richtig kalten Tage kommen,
    denn dann dauert die Warmlaufphase wesentlich(!) länger,
    und womöglich verrußen die Zündkerzen dann so stark, dass der Zündaussetzer "dauerhaft" bleibt.
    =============================
    Der Temperatursensor ärgert übrigens auch mich immer wieder (ebenfalls an B230F, LH2.4):
    Eigentlich läuft der Motor gut, Verbrauch nicht anormal,
    aber sporadisch tritt der Fehlercode 1-2-3 auf 2(LH) auf.
    Schon mehrfach den Widerstand nachgemessen - ebenfalls an Sensor selbst sowie am Stecker der LH -
    Immer (zumindest dann) waren die Werte korrekt (sowohl kalt als auch heiß).
    Ich bin eigentlich ratlos - ist der Verbindungsstecker D etwa für häufige Wackelkontakte berüchtigt?
    Der Kontakt am Sensor selbst sitzt eigentlich recht zuverlässig fest.
    Oder wo sonst könnte das Problem entstehen ?

  • Moin, so ein Sensor für die (Einspritzanlage) kostet (ein guter) 39 Mäuse. Da kannst Du messen bis Du schwarz wirst. Wenn das Ding nur sporadisch Fehlerinfos sendet wird das nichts.
    Und wenn der Motor vom Hauke nach abziehen des Steckers toll läuft ist das mit dem fetten schlechtlaufen ja auch wiedersprüchlich.
    Ohne Stecker haut die LH ja richtig rein.?
    Vieleicht sollte man mal ein klitzekleinen Rundumservice machen.
    Rennelch sagte mal "Wer viel misst....
    Hat nicht Unrecht.
    Grüße Thomas

  • Moin moin,
    erstmal vielen Dank für die Rückmeldung.
    Der Verbrauch auf Langstrecke liegt bei 8-9 Litern, also alles wunderbar.
    Um das Kabel und den Sensor 100%ig ausschließen zu können habe ich den alten Sensor getrennt und einen neuen Sensor testweise direkt mit den Steuergeräten verkabelt. Symptome weiterhin vorhanden. Sobald die Leitung von Temperatursensor zur LH getrennt wird läuft er deutlich magerer und runder.
    Dass der Motor ohne angeschlossenen Sensor deutlich besser läuft liegt wohl daran, dass die LH, wenn sie Werte über 150°C oder unter -40°C bekommt, diese als fehlerhaft einstuft und von einer Temperatur von 0°C ausgeht.
    Werde im Laufe der nächsten Woche mal schauen ob ich testweise ein passendes Steuergerät aufgetrieben bekomme.


    Gruß
    Hauke

  • Hier mal ein kleines Update:
    Steuergerät habe ich nun als Ursache ausgeschlossen. Der Motor scheint im Leerlauf generell zu fett zu laufen. Entweder ist das neu oder mir vorher nicht aufgefallen. Bin letzten Monat mit bestehendem Problem 3000km durch Schweden gegondelt und kann sagen, dass der Langstreckenverbrauch unauffällig ist.
    Nach 3 Minuten Leerlauf wird der Fehlercode 1-1-3 auf der 2 gesetzt (Fuel trim lambda control too lean or rich).
    Ein kleiner Überblick was die letzten Monate motortechnisch an dem Fahrzeug gemacht wurde:
    Neu gekommen ist: Luftmassenmesser, Lambdasonde, Drehzahlsensor, Benzindruckregler, Luftfilter, Benzinfilter, Zündkabel, Zündkerzen, Zündverteiler/-finger, Leerlaufsteller gereinigt, Drosselklappe gereinigt und Dichtung erneuert und DK-Sensor eingestellt, Ansaugkrümmer- und Abgaskrümmerdichtung erneuert, Einspritzdüsen gereinigt, Massepunkte und Steckkontakte gereinigt, Sicherungskasten gereinigt und Sicherungen erneuert.
    Sensoren sind natürlich alle von Bosch und der Fehler war schon vor den gewechselten Komponenten da.


    Gruß
    Hauke

  • O mein Gott,
    Hauke, das ist wirklich ein schwieriger Fall ! - Dagegen hat keiner mehr ein einfaches Rezept.


    Zwar wurde ich hier bereits belehrt "Wer viel misst....
    Aber irgendwann muss auch mal das Erneuern und Tauschen ein Ende haben.
    Hast Du z.B. gemessen,
    a) ob die Heizspannung zum Vorheizen der Lamdasonde korrekt angeliefert wird;
    b) ob die Masseverbindung der Lambdasonde wirklich gut ist
    (=Widerstand zwischen Hülle der Sonde und Karosserie)
    verrostete Kat-Gehäuse und Flammrohre sind dem nämlich nicht sehr zuträglich;
    c) ob die Lambdasonde korrekt auf- und ab-regelt
    (ich weiß durchaus: das kann sie ohnehin erst, wenn die Kaltlaufphase vorüber ist) ?

  • Ich muss vielleicht dazusagen, dass der Gute vor drei Monaten technisch gesehen als Intensivpatient den Weg zu mir gefunden hat, der für die Anzahl an Fehlern und defekten Teilen unfassbar gut lief. Die meisten von mir getauschten Teile waren wirklich defekt. Im Großen und Ganzen befindet er sich also auf dem Weg der Besserung.


    Lambdasonde habe ich durchgemessen: Heizspannung, Masse und Lambdaregelkreis vorhanden und korrekter Widerstand der Sondenheizung.
    Nächste Woche geht dann die Suche weiter.


    Ein schönes Wochenende!


    Gruß
    Hauke

  • Guten Abend,


    vielleicht habe ich den Schuldigen gefunden. Um den Lauf der Dinge zu erklären muss ich ein wenig ausholen.
    Seitdem ich den Wagen besitze habe ich ein wiederkehrendes Problem: Die Leerlaufdrehzahl ist während des Ausrollens zu niedrig (flackern der Öldrucklampe und ausgehen bei zusätzlicher Belastung, z.B. durch plötzliches Einlenken). Sobald das Fahrzeug zum stehen kommt ist alles wieder normal.
    Drosselklappensensor eingestellt -> einen Monat Ruhe
    defekten Benzindruckregler gewechselt -> einen Monat Ruhe
    Nun trat das Problem am Montag plötzlich wieder auf. Habe daraufhin nochmal alles an Schläuchen kontrolliert, ohne Befund. Beim darauffolgenden Startvorgang sprang er dann nur wiederwillig an und lief im Leerlauf deutlich zu niedrig. Mir fiel sofort ein, dass ich vergessen hatte den Leerlaufsteller wieder anzuschließen -> Leerlaufsteller angeschlossen und er lief wieder wie vorher.
    Durch Zufall stolperte ich bei der abendlichen Runde durch die Foren auf eine Erklärung über die Funktion/Schaltung des Leerlaufstellers. Dieser sollte ohne Signal geöffnet sein und eigentlich kein Absacken der Drehzahl zur Folge haben.
    Das brachte mich dazu mir günstig einen gebrauchten zu schießen und zu verbauen.
    Eine ausgiebige Testfahrt folgt morgen. Was ich aber sagen kann ist, dass er geruchsmäßig nicht mehr so fett läuft und auch nach längerem stehen im Leerlauf keinen Fehler mehr setzt.


    Gruß
    Hauke

  • Nach einer Probefahrt kann ich berichten, dass das Sägen kurz nach dem Start fast verschwunden ist und es keine Aussetzer mehr in der Gasannahme bei kaltem Motor gibt. Wieder ein Schritt in die richtige Richtung.
    Nur das Problem mit dem Drehzahlabfall nach dem auskuppeln bis zum Stillstand ist diesmal nicht wieder verschwunden. Vielleicht hat dazu ja noch jemand eine Idee. ;-)


    Gruß
    Hauke

  • Hallo Hauke,
    vorab hätte ich gerne noch etwas geklärt:
    Das Thema hier hieß ja "Temperatursensor" -
    jetzt scheint sich aber geklärt zu haben, dass dieser Verdächtige völlig unschuldig war!
    Kannst Du das so bestätigen?


    Nun zu Deinem letzten verbliebenen Problem:

    Die Leerlaufdrehzahl ist während des Ausrollens zu niedrig (flackern der Öldrucklampe und ausgehen bei zusätzlicher Belastung ...

    Mit "ausgehen" meinst Du wohl: Stillstand des Motors
    und nicht: wieder Dunkelwerden der flackernden Öldrucklampe.


    Wenn es letzteres wäre, dann wäre es etwas, was Volvo sogar in Handbüchern als "normal" bezeichnet.


    Hilfreich wäre vielleicht die Klarstellung, ob die Motortemperatur für diesen Effekt des kurzzeitigen Drehzahlabfalls eine Rolle spielt.


    Für Deine LH2.4 habe ich jetzt vorerst leider noch keine Idee;
    wüßte nur ein Problem, das speziell für die LH2.2 (bis 1988) während der Warmlaufphase zuschlagen kann.

  • Ja, anscheinend hatte der Temperatursensor bzw dessen Kabel überhaupt nichts mit der Problematik zutun, auch wenn die Symptomatik so schön gepasst hätte.


    Genau, ausgehen des Motor war damit gemeint. Dies passiert zum Beispiel wenn man ruckartig einlenkt.
    Merkwürdig finde ich, dass es nur während des ausrollens bis zum Fahrzeugstillstand auftritt.
    Das Problem ist erst bei warmem Motor vorhanden.
    Werde mir nochmal den Drosselklappensensor genauer anschauen, auch wenn ich diesen inkl. Kabel schon durchgemessen und für intakt befunden habe.


    Gruß Hauke

  • Nur das Problem mit dem Drehzahlabfall nach dem auskuppeln bis zum Stillstand ist diesmal nicht wieder verschwunden. Vielleicht hat dazu ja noch jemand eine Idee.

    Hi Hauke,


    hab das gleiche Problem gerade, Drehzahl sinkt beim auskuppeln manchmal so tief das der Sack ausgeht, z. Bsp in eine Strasse abbiegen mit etwas mehr Schwung, dabei kuppeln zum runter schalten 3. in 2. und schon geht er aus. Generel sinkt die DZ beim auskuppeln auf 500. Habe noch kein brauchbaren Hinweis hier im Forumsarchiv finden koennen...

  • Hi Hauke,


    hab das gleiche Problem gerade, Drehzahl sinkt beim auskuppeln manchmal so tief das der Sack ausgeht, z. Bsp in eine Strasse abbiegen mit etwas mehr Schwung, dabei kuppeln zum runter schalten 3. in 2. und schon geht er aus. Generel sinkt die DZ beim auskuppeln auf 500. Habe noch kein brauchbaren Hinweis hier im Forumsarchiv finden koennen...

    Flammsieb sauber machen hat bei mir geholfen.

  • Drehzahlsensor ist von Bosch.
    Inzwischen ist es manchmal so, dass die Leerlaufdrehzahl während des ausrollens leicht erhöht (wie direkt nach dem Kaltstart) ist und auf normal sinkt sobald das Auto steht. Das bleibt dann auch die ganze Fahrt über so und ändert sich nicht.
    Also entweder leicht erhöhte Drehzahl (konstant) oder Drehzahlabfall während des rollens.
    Leider bin ich immer noch nicht zur Begutachtung des DK-Schalters gekommen. Hoffentlich nächste Woche.


    Gruß Hauke

  • Nochmal zum ursprünglichen Thema: TEMPERATURSENSOR an der LH2.4 (B230F)
    Die Fehlermeldung 1-2-3 auf der 2 wurde bei meinem inzwischen häufiger
    (ca. 50 km nach dem Rücksetzen schon wieder da).
    Weil keine "vernünftige" Erklärung dafür verfügbar, prophylaktisch eben doch mal den Sensor erneuert!


    Meine Scheu davor es zu tun war wirklich berechtigt, denn man benötigt Kraken-arme
    (jedenfalls wenn der Einlassverteiler nicht hierzu abgebaut wird),
    dies läßt sich auch durch Langnuss und Kippverlängerung nicht vermeiden.
    Die größte Herausforderung ist das Eindrehen des Sensors samt Dichtring bis das Gewinde überhaupt fasst.
    Und wehe dem, der nicht einen Cu-Reservedichtring (12x16) auf Vorrat hat,
    wenn das Ding sich mal hinter die Ölfalle verkrochen hat, verbleibt es dort nahezu unwiederbringlich.


    Aber was hat die Erneuerung gebracht - außer Arbeit?
    Mit dem neuen Sensor ist es weiterhin das gleiche: nach ca. 50km erscheint der Fehler 123.
    Messen an Pin 13 des Steuergeräte-Steckverbinders zeigt (wie gewohnt) ordentliche Werte:
    - 3,6 kOhm bei ca. 4°C und
    - 210 Ohm bei voller Betriebstemperatur (sofort(!) nach Abstellen des Motors den Stecker am Steuergerät abgezogen und mit bereitliegendem Messgerät gemessen).


    Bin deshalb ratlos. Wer hat einen Tip, woran die Fehlermeldung denn liegen könnte? -
    und was ich als nächstes tun kann?
    Das Steuergerät ist das Modell mir der Bosch-Endnummer -561,
    wegen bereits realisiertem "Loicidis" auch ein nachgerüstetes zusätzliches grünes Relais für die Benzinpumpe.
    Der Motor läuft in der Warmlaufphase sehr gleichmäßig,
    danach wenn warm, nicht mehr ganz so ruhig, aber nicht etwa dramatisch wackelnd.


    PS: lt. Schaltplänen für das Baujahr existiert auch kein Zwischenstecker zwischen Sensor und Steuergerät, der Kabelbaum geht direkt durch ohne solchen.