Unterboden - hat jemand Erfahrung mit Trockeneisstrahlen?

  • Moin,


    habe kürzlich ein paar kleine Roststellen am Unterboden gefunden und frage mich, was sich wohl noch so unter dem Unterbodenschutz versteckt. Bei dem Geld das ich in den Wagen stecke, möchte ich den noch vererben und entsprechend vorsorgen. Nun suche ich eine sinnvolle Methode den Unterboden möglichst komplett vom Unterbodenschutz zu befreien um möglichen Rost zu entfernen und den Unterboden dann zu versiegeln.


    Habe gelesen, dass Sandstrahlen zu aggressiv an die Leizungen gehen soll. Hat jemand Erfahrungen mit dem Trockeneisverfahren gemacht? In Grebenheim gibt es eine Firma die diese Arbeit für € 170,- / Std. anbietet. Wie weit die in der Zeit kommen ist fraglich. Ist das einen Versuch wert oder kennt jemand eine bessere Methode?


    Danke. Paul.

  • Hey,
    ein bekannter hat das hier bei seinem 240er machen lassen, in Mölln bei MIKA. Ich glaube das hat so etwas mehr als nen tausender gekostet. Das Ergebnis was aber einwandfrei. Der Unterbodenschutz weggeblasen und der Lack noch dran. Sieht recht gut aus, und man erkennt sofort kleine Roststellen. Ich überlege auch schon das mal irgendwann machen zu lassen.


    Grüße
    Jan

  • Moin,
    hmm,das hört sich ja erstmal gut an, aber wenn dann der Lack noch dran ist, incl der ersten kleinen Roststellen, dann muß man es doch nochmal strahlen (zB Glasperlen...), weil den Rost, den will man doch grade loswerden...oder?
    Ausm Bauch raus würd ich den Boden Strahlen bis aufs Blech, zumindest die Stellen mit Rostanzätzen (dazu muß man dann aber seeehr genau gucken, daß man keine noch so kleine Stelle übersieht...) und dann unmittelbar danach wieder neu aufbauen...
    Ich hab meinen, solange er noch rostfrei war, mit Dinol vollschütten lassen, Hohlräume und Unterboden...
    Gruß
    Dieter

  • Ja, genau das ist die Idee. Wenn man den Wagen erst wenige Jahre hat, der Unterboden beim Kauf gut aussah, allerdings auch eine Menge Bitumen verarbeitet wurde und man nun erste Anzeichen von Rost findet, fragt man sich, was da wohl noch so alles zum Vorschein käme wenn man den Unterboden mal freibekäme. Rost entfernen und versiegeln werde ich dann selbst.


    Habe nun eine Firma direkt in HH gefunden. € 180,- Netto/Std. ist nicht wenig, die Arbeit aber sicher wert. Ca. 3,5 Std veranschlagen die für eine komplette Unterbodenreinigung. Vielleicht ist es ja möglich und sinnvoll das in mehreren Schritten zu machen. Bleibt nur die Frage wo anfangen - erst den Unterboden bearbeiten zu lassen oder die Hohlräume begutachten zu lassen?! Ich denke, ich werde mir da demnächst mal einen Kostenvoranschlag holen.

  • Moin,


    Trockeneisstrahlen dient nicht dazu um Rost zu entfernen.
    Primär soll der alte Unterbodenschutz und Dreck entfernt werden.
    Der grosse Vorteil ist zum einen, dass das Strahlgut rückstandsfrei verschwindet. Dadurch entstehen in Hohlräumen und Ecken keine Feuchtbiotope durch "Sandhaufen".
    Zum anderen lassen sich weiche Anstriche wie Bitumen durch die Versprödung ( Tempschock ) leicht entfernen.
    Mit reinen Feststoffen als Strahlmittel kommst Du da nicht weit.
    Rost musst Du im zweiten Gang per Sandstrahlen entfernen oder was ich für sinnvoller halte mit Brunox Epoxi o.Ä. versiegeln.
    Anschliessend U-Bodenschutz auf Wachsbasis nehmen.


    Lass die Radhäuser auf jeden Fall mitstrahlen und demontiere vorher die Kotflügel und die beiden Stossstangen.
    Je verwinkelter und unebener die Untergründe/Flächen sind, umso beschi.... ist es den alten U-Schutz evt. nachher an Stellen noch per Handarbeit zu entfernen.


    Hohlraumversiegeln würde ich anschliessend machen, es macht wenig Sinn die neue Versiegelung zu stressen und evt. eindringenden Dreck direkt festzupampen.
    Lieber nach dem Strahlen die Hohlräume durchpusten/saugen soweit möglich und dann erst ausspritzen.


    Gruss
    Treckerfahrer

  • Ich hole mal diesen Thread hier wieder raus.


    Muss nun das Thema Unterboden anpacken, und dann gleich bei mehreren Fhrzg 8) . Jahrelanges gezieltes ignorieren und Streusalz fordern ihren Zoll. Muss allerdings gestehen das ich eigentlich gezielt auf den richtigen "Grad der Durchseuchung" gewartet habe um handfeste Gruende zu haben ordentlich Geld auszugeben ohne ein schlechtes Gewissen zu haben _g


    Hier der Schlachtplan, bitte um Kommentare:


    Habe einen Profibetrieb der mir den Platz und die Geraete zur Verfuegung stellen wuerde um selber mittels Trockeneis den alten U-bodenschutz zu entfernen inkl Radkasten. Vorher Raeder und Abgasanlage abmontieren. Ziel ist Rost sichtbar zu machen.


    Im zweiten Schritt Rost enfternen. An paar Stellen muss neues Blech eingesetzt werden da die Durchseuchung zu weit fortgeschritten ist. Fahrerfussboden z BSp. Verzinkte Bleche bis max. 1mm reichen aus? Loch(punkt)schweissen etc.


    Im drittenSchritte alle Roststellen und Rostansaetze gezielt angehen. Wo angebracht soll Rost weggeschliffen werden bis zum blanken Blech. Gleich danach konservieren, Produktwahl noch offen, im Prinzip "Roststopper" wie Brunox Epoxi/Fertan/Ovatrol, oder geht auch Fluidfilm als Roststopper? Habe mich noch nicht in die Unterschiede zwischen Rost konservieren und Rost stoppen eingelesen (gibts da welche?).


    Im vierten Schritt komplette Konservierung des U-bodens + Radkaesten. Mike Sanders muss heiss verarbeitet werden, weiss nicht ob ich die Mittel dazu haben werde. Fluidfilm waere hier die Wahl (wird nicht heiss verarbeitet). Nicht so ganz klar ist ob Fluidfilm fuer alle Konservierungsarbeiten (also als gezielter Roststopper + Konservier) genommen werden kann anstatt Brunox/Ovatrol/Fertan, oder ist Fluidfilm nur ein Konservierer?


    Im fuenften Schritt U-bodenschutz, muss mich noch einlesen welches Produkt. :D



    Das ganze liesse sich auch im benachbarten Ausland "guenstiger" machen, aber da habe ich leider nicht die Kontrolle daruber was gemacht wird. Eine Mischung aus selber machen weil man es mal selber gemacht haben moechte in einer Profiwerkstatt, scheint interessant zu sein. Preislich bringt das nicht viel im Vergleich zu "machen lassen", der Mehraufwand an eigener Zeit (weil kein Profi), gleicht den Lohnkostenposten wieder etwas aus. Das es nicht billig wird, egal wie, ist klar. Geht um Werterhalt.


    Danke f die Kommentare.
    T

  • Hej Tomi,


    Fluidfilm eignet sich nicht, um blanke Bleche zu grundieren. Da würde ich auf jeden Fall Brunox Epoxy nehmen als Roststopp und Grundierung und dann Brantho Korrux 3in1 drüber streichen. Bitumenunterbodenschutz würde ich da nicht wieder drauf machen. Entweder Mike Sanders auf ner Herdplatte heiß machen und mit Pinsel auftragen, Seilfett oder ähnliches geht auch. Auch Fluidfilm eignet sich dafür.



    Für die Schweißarbeiten 0,9mm Blech, wenn verzinkt, dann vorher die Verzinkung an den Stellen, an denen geschweißt werden soll entfernen. Du vergiftest dich sonst mit den Dämpfen.
    Besorg dir eine Absetzzange und eine Lochzange bzw eine kombinierte aus beidem. Die Bleche dann absetzen und im Punktschweißverfahren verschweißen.



    Rechne damit, dass beim Trockeneisstrahlen Kunststoffteile brechen, also Leitungen, Clipse etc.


    Lutz

  • Danke Lutz fuer die Info!

    Brunox Epoxy nehmen als Roststopp und Grundierung und dann Brantho Korrux 3in1 drüber streichen

    Ja genau, das hatte ich missverstanden/verwechselt, Fluidfilm ist keine Grundierung.

    Bitumenunterbodenschutz würde ich da nicht wieder drauf machen. Entweder Mike Sanders auf ner Herdplatte heiß machen und mit Pinsel auftragen, Seilfett oder ähnliches geht auch. Auch Fluidfilm eignet sich dafür.

    Ich wuerde auch gerne einen sichtbaren Unterboden beibehalten, insbesondere nachdem alles frei gemacht wird. Bitumen ist da kontraproduktiv. Weiss jetzt nicht inwiefern es besser waere Mike Sanders zu versrpuehen vs. streichen, muss ich mal schauen.

    Rechne damit, dass beim Trockeneisstrahlen Kunststoffteile brechen, also Leitungen, Clipse etc.

    DAs hatte ich jetzt nicht aufm Schirm, danke!

  • Der Vorteil bei der Verarbeitung von Mike Sanders mit dem Pinsel ist, dass beim Spritzen die Luft und die Druckbecherpistole das Fett wieder runterkühlen, außer man hat die Möglichkeit, die Luft zu erwärmen. Beim Runterkühlen verstopft unter Umständen die Düse vorn an der Druckbecherpistole und man muss sich ziemlich beeilen.


    Der Vorteil von Mike Sanders als U-Schutz ist eben die Transparenz von dem Zeug. Man sieht sofort, wenn etwas wieder anfängt zu blühen.


    Lutz

  • Hier mal ein kurzes Video des Unterbodens im jetzigen Zustand


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  • Hm, und den Rost hättest du nicht gefunden ohne das Eisstrahlen?
    Das ist doch (faszinierende) Spielerei.
    Der Vorteil von Sanders Fett ist nicht nur die Transparenz, sondern auch die Konsistenz, da das Fett immer wieder fast flüssig (Sommer) wird und erneut und tiefer in die Falze/Rostflecken eintritt.
    Wenn du dich beeilst ist die Verarbeitung noch völlig unproblematisch (ganz normaler Einkocher).


    Viel Erfolg

  • Paul.....
    Deine Lenkung ist fritte............
    interessehalber: hast du einen Plan für das „Unterbodenanbaugerödel“? Sprich, die Platte vom Kardanlager, Halter Kraftstoffilter etc? Die willst du ja vermutlich nicht dran lassen... und die „alt/unbehandelt“ wieder unter schrauben
    Würde ich nach der ganzen Arbeit nicht übers Herz bringen....

  • Das ist doch keine Frontfräse!
    Lutz

    Lutz,


    ich drückte mich falsch aus: es ist der rechte Faltenbalg in Fahrtrichtung Deines Lenkgetriebes, an dem es heftig ölt. Damit schaffst Du höchstwahrscheinlich weder TÜV, noch kommst Du mit dem Nachfüllen von Öl noch hinterher... Beim Lenkgetriebe heisst die Achsmanschette Faltenbalg _g


    Solltest das Lenkgetriebe instand setzen (lassen). Und nur so ein Tipp: mit einem Tausch des Faltenbalgs wird es nicht getan sein...


    LG
    Andreas

  • Warte, noch nicht ganz: xgrin


    Faltenbalg ist die Hauptkategorie, darunter zusammengefasst gibt es die Faltenbälge für die Antriebswelle (die werden Achsmanschetten genannt), die Faltenbälge für das Lenkgetriebe (die werden Lenkmanschetten genannt) und die Faltenbälge für die Stoßdämpfer (die werden Staubmanschette - warum eigentlich nicht Dämpfermanschette?) genannt.


    Wem das alles zu kompliziert ist und so wie ich ein schlichtes Gemüt hat, sagt einfach Faltenbalg an der Lenkung, an der Welle, am Stossdämpfer. xgrin


    Jetzt KlugschXXXmodus aus. xgrin

  • Ich sehe da eine siffende Achsmanschette...

    Deine Lenkung ist fritte............

    Sehr gut beobachtet, muss Euch aber entaeuschen, das war mal ein siffendes Lenkgetriebe, seit ein paar Wochen nicht mehr (sorry, das Video ist 3 Monate alt). Durchgespuelt, neue Servopumpe+Behaelter rein (alte war durch, wahrscheinlich daher ordentlich Abrieb produziert), 30ml Leckweck rinngekippt mit feinstem DexronIII, kein Pipimachen mehr. Tatsache, dass Leckweck Zeug funzt!


    Hm, und den Rost hättest du nicht gefunden ohne das Eisstrahlen?
    Das ist doch (faszinierende) Spielerei.

    Ja, ist auch eine Spielerei irgwendwo, die Balance zwischen alles ab und Fleckenweise arbeiten muss sich noch ausloten. Ich koennte natuerlich nur den sichtbaren Rost abbuersten/wegschleifen und mit Brunox Roststopper konservieren bevor dann MS oder FF komplett drauf kommt.


    Ich befuerchte aber das sich noch mehr Rostansaetze unter der jetzigen Schutzschicht befinden koennten die so nicht gleich ersichtlich sind. Ein Argument dagegen ist das der 9er keine dicke Bitumenschicht hat, dementsprechend sieht man eigentlich was Sache ist...


    Ein Argument gegen die Milkakuharbeitsweise ist das MS nicht so gut in alle Ritzen/Falze eindringen kann solange da noch die alte Schutzschicht drauf ist, und der traue ich nach 25 Jahren auch nicht mehr so. Heisst also im schlimmsten Fall blueht es in 1-2-3 Jahren an anderen Stellen weiter.


    Habe gelesen das MS (oder FF) teilweise die alte Schicht wieder aufloest- was dann gut waere zum eindringen, aber bin mir nicht sicher ob das nur mein Wunschdenken ist.


    Bin froh mal die Gedanken und Meinungen anderer hier zu hoeren weil ich mich noch in die Thematik reindenken muss bevor der finale Schlachtplan steht, das Video stammt vom 9er dessen U-boden noch am besten aussieht (keine Durchrostungen)...

    interessehalber: hast du einen Plan für das „Unterbodenanbaugerödel“? Sprich, die Platte vom Kardanlager, Halter Kraftstoffilter etc? Die willst du ja vermutlich nicht dran lassen... und die „alt/unbehandelt“ wieder unter schrauben
    Würde ich nach der ganzen Arbeit nicht übers Herz bringen....

    Ja, so viel ab wie moeglich und so wenig wie notwendig. Abgasanlage wuerd eich runter machen wo es geht (die hintere Lambda habe ich erst neu eingesetzt, die vordere kann Probleme machen beim abnehmen). Halter Kraftstoffilter auch wenn moeglich, muss ich mir nochmal alles genau anschauen. Beim 7er ist das Mittelwellenlager an der Platte fixiert, heisst also Platte ab- Lagerhalterung ab-nicht gut. Weiss nicht ob das beim 960 ebenso ist :huh: