Wie lackiert man eigentlich fachgerecht?

  • Moin,


    aus aktuellem Anlass würde ich gern mal wissen, wie man auch als nicht Fachmann eine anständige Lackierung hinbekommt. Habe das bereits an den Radläufen diverser Fabrikate gemacht, war mit dem Resultat aber nie so richtig zufrieden, beim 9er soll es bedeutend besser werden. Das betrifft eher Ausbesserungen von Kratzern mit Oberflächenrost und einer Größe von ca. 5 cm x 5 cm die mit Sprühdose und ggf. Klarlack vorgenommen werden sollen, keine großen Flächen.


    Hat jemand einen Tipp für ein Youtube Video, Literatur oder ähnliches in der das gut und nachvollziehbar beschrieben wird?


    Gruß. Paul.

  • hallo,


    such mal nach rostschutzdepot
    da bekommt man viel material aber auch super tips und die sogar gratis :P
    lies mal im schop nach, da kann man ein paar stunden sich vergraben. oder wenn du das lieber als papier in der hand haben möchtest kannst du dir den katalog bestellen, auch kostenlos. ich finds praktisch, dass die die angebotenen produkte selbst getestet haben und dazu auch eine anleitung schreiben....und nein, ich bin nicht eigentümer, lediglich kunde da ;) lg
    arne

  • Hallo Paul,


    das "Beilackieren" schadhafter Stellen ist keine einfache Sache.
    Lackieren mit Spray oder Druckluftpistole erfordert Erfahrung und Gefühl.
    Bei ATU gibt´s nen Beulendocktor, die reparieren auch kleine Lackschäden mit Airbrushpistole und extra angerührtem
    Lack. Den richtigen Farbton zu finden ist auch nicht einfach, da der Lack altert und der Originallack noch frischer wirkt. Da habe ich auch schon fasziniert geschaut wie die das beherrschen smile


    Ich habe eben die Vorderkante meiner Motorhaube gemacht wegen der Steinschläge und so...
    Radlauf hinten links auch ne Schramme ausgebessert.
    Folgende Vorgangsweise:


    1.) Vorbereitung ist der halbe Erfolg:
    Passende Farbe auswählen ev. Probemuster lackieren, auch der Glanzgrad vom Klarlack muss passen!
    Alles abkleben was nicht soll _g Staubfreie und Windstille Lokalität wählen xgrin
    Schadstelle mit Lösungsmittel von Wachs und Fettrückständen reinigen,
    Lack mit geeignetem Lackschleifpapier, mindestens 200er Körnung, anschleifen,
    Unebenheiten verspachteln, (unbedingt Aushärtzeit einhalten) nachschleifen.


    2.) Wenn du bis auf´s Blech gekommen bist grundieren, nochmal schleifen :|


    3.) Lackauftrag:
    Bei feinnebeligem Sprühstrahl in gleichmäßiger Geschwindigkeit und Abstand (30-40 cm) dem Verlauf
    (Zb. Radlauf) folgen. nur dünnen Film auftragen, sonst Orangenhaut oder Tränenbildung. Lieber mit
    zwischentrocknen 3-4 mal dünn auftragen, wenn nötig Zwischenschliff. Zu den Bereichen die nicht lackiert
    werden einen Verlauf (dünner / feiner) herstellen.
    4.) Vor Auftrag Klarlack (Bei Metallic Lack) einmal mit Lammfell und Polierpaste die rauhen getrockneten
    Lackpartickel wegpolieren.
    5.) Klarrlack aufbringen wie vor, auch über den neu lackierten Bereich hinaus.
    Nach dem Härten auspolieren des Lacknebels und Versiegelung. Ich schwöre auf Carnauba Wachs.


    Mir ist´s gar nicht so übel gelungen, hab´aber auch ein paar Jährchen Erfahrung aus´m Möbelbau.


    L.G. Lukas

  • Hallo, Paul!


    Zwischen "fachgerecht" lackieren und eben mal so lackieren liegen Welten. Zum Einen die Ausrüstung, welche unabdingbar ist, zum Anderen Übung, Übung und noch mal Übung.


    Lukas hat's ganz gut beschrieben.


    Bei einer 5 x 5 cm großen "Oberflächenrost" Stelle würde ich i.Ü. bereits einen Fall für den Spengler vermuten, das, was sichtbar ist, ist meistens nur die berühmte Spitze des Eisberges. Würde mich nicht weiter überraschen wenn Du da beim mechanischen Abtrag des Rostes ganz schnell durch's Blech schauen kannst...


    Ich kann auch ganz gut mit Luftpinsel und Sprühpistole umgehen - Auto und Lack ist eine ganz andere Liga, da traue ich mich nicht drüber und überlasse das lieber einem Fachmann. Nicht umsonst ist das - zumindest hier in A - ein Lehrberuf.


    Und wenn Du selbst machen willst - besorge Dir eine Grundausstattung und ein paar Probeteile vom Schlachter. Und dann - üben, üben und nochmals üben.


    Gruß aus dem Wein/4, André.

    Das Einzige, was die Österreicher und Deutschen trennt, ist die gemeinsame Sprache.


    Karl Kraus

  • Erste Frage : welche Möglichkeiten hast Du, sprich : Garage, Halle, Werkzeug ?? Wenn Kompressor vorhanden, dann am besten mit einer kleinen HVLP (High Volume, Low Pressure) Lackierpistole arbeiten (125ml Becher und 0,8er Düse). Die gibts in der Bucht für kleines Geld, mit denen kann man auch gut üben. Lack selber evtl auch über Ebay, oder Lackboerse.com.
    Zur Arbeit : entrosten ist ja klar, Schleifpapier, Excenterschleifer, Schwingschleifer. Keine Drahtbürste für die Bohrmaschine oder Flex nehmen. Wenns richtig rostig ist, am besten Sandstrahlen oder Sodastrahlen (Backpulver :D )
    Zum Versiegeln der Fläche : Epoxyprimer aus der Sprühdose. Wenn nötig noch Überspachteln. Dann am Besten eine Schicht Füllprimer (auch wieder Spraydose, dient gleichzeitig als Füller und Haftgrund). Anschleifen mit minimum 320er Papier. Fertig zum Lackieren, entweder Dose oder Pistole, ist beides gleich schwer. Für die Dosen gibt es u.A. von Spraymax verschiedene Düsenköpfe mit denen sich das Spritzbild entscheidend verbessern lässt. Achso, und gaaanz wichtig : Zwischen den einzelnen Arbeitsgängen immer wieder die Fläche entfetten, mit Silikonentferner, keine Verdünnung oder Ähnliches nehmen. Als letzten Gang nimmt man Beispritzverdünnung, nebelt diese über die Randzonen und poliert nach dem Trocknen die Stellen nochmal über. Schau hier : http://www.spraymax.de/index.php?id=329

    Schöne Grüße aus der Wetterau !


    Mark


    Ex 940 Classic, Bj.98, B230FT


    cool Mein Elch ist gelegentlich ein Alki cool

  • hallo
    beilackieren ist die hohe kunst des lacken´´s.Nach 5 lkw´s und etlichen Anhängern trau ich mir das immer noch nicht zu.
    Bei Radläufen lacke ich den ganzen Kotflügel,ist beimVolvo einfach beim abkleben,und Farbe kannste eh nur im 1l Gebinnde
    kaufen.Da ich zwar einen guten,aber immer noch zu kleinen Kommpressor habe , setze ich einen lkw Reifen als pufferspeicher zwischen Kopress. und Pistole.Wichtig ist ein guter Wasserabscheider,und als Pistole ne LVLp ,also kleiner
    Druck .Die verbrauchen weniger Druckluft und ca 30% weniger Farbe durch R eduzierung des Sprühnebels.Ich habe vor
    zwei Monaten ,probehalber den Pick UP als Testschwein mißbraucht und bin sehr zufrieden mit dem Resultat.Als
    Faustformel halbe Stunde lacken=3Tage Vorarbeit.Die Lackprofis mögen mir verzeihen,aber für gelegentliche Arbeiten sind
    mir 2500-,für Kompressor und 400-, für"ne Sata zuviel Kohle.Und setze eine Maske uff.

    745er Tic smile Bj. 12/86 smile km: 410000 +++ smile bisherige Rep.: Overdrive-Relais, Glühbirne (hinten linx), 2011: umfangreiche Fummelei mit kompletter Neueinstellung - läuft besser denn je!


    Vuk - das ist ein VOLVO!