Getriebeölwechsel 740 Automatik, Intercooler, Turbo, Bj.89 220.000km

  • Hallo zusammen,
    nachdem ich auf meine Anfrage vom 10.4. bisher keine Antwort erhalten habe, nun ein neuer Versuch.
    Ich habe vor kurzem mal in meinem Handbuch geblättert und gelesen dass beim Automatikgetriebe alle 40000km ein Ölwechsel erfolgen sollte. Da ich den Elch seit 1998 fahre und mit Sicherheit noch nie ein Ölwechsel vorgenommen wurde wollte ich die Anleitung aus dem A-Z lesen. Diese ist leider nicht mehr verfügbar, daher die Frage, was ist zu beachten oder hat noch jemand die Anleitung auf seinem Rechner gespeichert und könnte sie mir zukommen lassen?
    Danke vorab und ein schönes Wochenende.


    János

  • moin
    die anleitung war von mir, bebildert usw, aber irgendwer hat sie aus dem A-Z gelöscht.
    seis drum...


    als erstes brauchst du ein paar teile.
    einen durchsichtigen aquariumschlauch mit einem innendurchmesser von ca 12mm.
    einen 5l kunststoffbehälter, einer wo früher mal scheibenfrostschutz drin war reicht.
    ein paar dosen bremsenreiniger
    10 liter ATF dexron II-D oder dexron III-D (das 3er ist moderner und etwas dünnflüssiger, manche automaten schalten damit nicht ganz so toll wenn sie das 2er bekommen sollen)


    als erstes lässt du das getriebeöl unten am getriebe ab, da kommen etwa 2,5l raus (7,5 sind im getriebe, wandler, den schläuchen und dem ölkühler).
    dann baust du die ölwanne vom getriebe ab und reinigst sie von innen mit einem fusselfreien tuch und bremsenreiniger, die beiden magneten kannst du rausnehmen und gründlich putzen. wenn du eine ZF automatik hast kannst du das sieb ausbauen und in einem eimer mit benzin auswaschen oder auch gleich erneuern, kostet im autozubehör 15 euro wenn du es für einen alten BMW 324TD mit ZF automatik kaufst.
    wenn alles sauber ist baust du die wanne wieder dran und drehst die ablassschraube wieder fest. nun füllst du 2 liter ATF durch das einfüllrohr auf.
    geht jetzt nach vorne zum wasserkühler. auf der beifahrerseite sind zwei kleine geschraubte anschlüsse, den oberen löst du und steckst auf den nippel der am kühler sitzt den 12mm kunststoffschlauch. das andere ende des schlauchst leitest du in den 5l eimer oder kanister.
    eine zweite person startet nun den motor. zunächst kommen blasen aus dem schlauch, nach einigen sekunden fließt das alte, wahrscheinlich schwarze getriebeöl, raus. den motor solange laufen lassen bis wieder große blasen im schlauch zu sehen sind. wieder 2l atf auffüllen und den motor wieder starten.
    diese prozedur 3-4 mal wiederholen, 7-8 liter sollte man schon durchspülen. nun sollte klares rotes öl aus dem schlauch kommen. ist das der fall kann man den ölkühlerschlauch wieder an den ölkühleranschluß schrauben, einen halben liter atf ins getriebe füllen und den motor starten. die fahrstufen mit dem wählhebel alle langsam 2-3 mal durchwählen und wieder auf P zurückschalten, den motor laufen lassen und den ölstand im getriebe kontrollieren. dazu den peilstab rausziehen, abbputzen (fusselfrei) und wieder reinstecken. bis zum nächsten rausziehen sollte zwischen "wieder auf P schalten" und "jetzt" eine minute vergangen sein. wenn man den stab nun rauszieht soll der ölstand am unteren ende vom peilstab sein, bitte nicht auf die markierungen "min/max cold/hot verlassen, das kommt später, der ölstand soll nun einfach nur an der unteren spitze am peilstab sein.
    jetzt erstmal fahren. am besten so 15-20km stadtverkehr damit das getriebeöl schön warm wird. anschließend auf einer ebenen fläche anhalten und wieder alle stufen 2-3 mal durchwählen. ab jetzt wieder nach ca. einer minute den peilstab geputzt und wieder reingesteckt haben, damit man den ölstand ablesen kann. dieser sollte nun etwas über die "min" markierung auf der "hot" seite liegen. liegt er darunter muß atf nachgefüllt werden, aber nicht zuviel. liegt er unter der "min" markierung von "cold" kann ein halber liter ergänzt werden, ansonsten nur in 250ml schritten ergänzen. nach jedem ergänzen wieder alle stufen durchwählen und den stab abputzen bevor man den stand abließt. ganz wichtig, der motor muß beim öl ergänzen und ablesen des ölstandes laufen! ist der ölsttand irgendwann etwas über der min markierung auf der "hot" seite kann man es erstmal so lassen. nach der nächsten längeren fahrt (autobahn über 100km) ergänzt man den ölstand dann wie oben beschrieben bis zur "max" markierung auf der "hot" seite.
    zuviel getriebeöl ist nicht dramatisch. ist es viel zu viel drückt das getriebe das öl aus der peilstaböffnung raus. ist zuwenig öl drin kann das getriebe unter umständen komisch schalten oder auch schaden nehmen. also im notfall lieber nen viertel liter zuviel als nen halben liter zu wenig im getriebe! mit "min" auf der "hot" seite kann man aber fahren ohne das was passiert.


    gruß
    Fredy
    ps. ist das öl sehr dunkel und wurde noch nie ein wechsel (spülung) gemacht, sollte man nach dieser spülung 5-10 tkm fahren und eine erneute spülung durchführen.
    ich merke es an meinem 960er. das getriebe hat anfangs total beschissen geschaltet, das öl war schwarz als käme es nach 20tkm aus einem D24 motor. nach der spülung hat es einwandfrei geschaltet, fängt aber jetzt 10tkm danach wieder an komisch zu schalten. beim ölstandscheck mit einem weissen lappen habe ich die tage gesehen daß das öl schon wieder recht dunkel ist. ich werde also demnächst wieder eine ölspülung machen.

    Ein Volvo fährt ewig und drei Tage, ein Volkswagen fährt drei Tage und steht ewig in der Werkstatt

  • Hallo Fredy,


    vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
    Vielleicht kann ein Admin die Beschreibung wieder ins A-Z übernehmen. Laut Dirk lag die ursprüngliche Beschreibung auf einem externen Server und ist nachdem Umzug nicht mehr verfügbar.
    Danke nochmal und schönes Wochenende.


    Gruß


    János

  • Hallo liebe Volvo Freunde,


    "geht jetzt nach vorne zum wasserkühler. auf der beifahrerseite sind zwei kleine geschraubte anschlüsse, den oberen löst du und steckst auf den nippel der am kühler sitzt den 12mm kunststoffschlauch. das andere ende des schlauchst leitest du in den 5l eimer oder kanister."


    Zum Wasserkühler dürfte wohl ein Versehen sein? Weiß jemand, ob der 230ET Motor einen Zusatzölkühler hat und ob man dann die untere oder obere Verschraubung benutzt zum Getriebeölwechsel?


    Peter

  • Das mit dem Wasserkühler ist richtig.
    Kein Zusatzkühler, den würdest du auch sehen falls vorhanden.
    Bitte keine uralten Freds wiederbeleben.

    Grüße Gerd

    Wenn ich einen Fronttriebler haben will, kauf ich mir ´ne Gartenfräse.

    „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich" Konrad Adenauer
    Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.
    Johann Wolfgang von Goethe

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