Es könnt alles so einfach sein .. isses aber nicht ....

  • Agrarkraftstoffe gefährden das Klima. „Stoppt den Agarenergie-Wahn“


    04.07.2007


    Hier findet man eine deutsche Übersetzung der Hauptteile der GRAIN Studie (weitere folgen)


    http://www.regenwald.org/pdf/Agrarenergie.pdf


    (WEITERE LINKS zum THEMA AM ENDE)
    Seit über 15 Jahren setzt sich die internationale Nichtregierungsorganisation GRAIN für eine nachhaltige, artenvielfältige Landwirtschaft global ein. Nun haben sich die Landwirtschaftsexperten von GRAIN dem Thema Agrarenergie gewidmet und kommen zum Schluss: "Stoppt den Agarsprit-Wahn".


    Die aktuelle GRAIN-Publikation "No to the agrofuels craze!" widerlegt detailliert den falschen Mythos vom "umweltfreundlichen" Agartenergie und zeigt, welche Kräfte tatsächlich hinter dem globalen Agarsprit-Wahn wirken. Auch die oft von Grünen Agarenergie-Befürwortern angeführte Mär von der Möglichkeit einer ökologisch und sozial verantwortlichen Agarenergie-Produktion in Lateinamerika, Asien oder Afrika hält den von GRAIN gesammelten Fakten und Analysen nicht stand.


    Nach Meinung von GRAIN sollte man generell den Agartreibstoffen die Vorsilbe "Bio" entziehen und besser von "Agrofuels", AgrarAgarenergie sprechen. Das Wort "Agarenergie" beschreibe besser die zerstörerischen Prozesse, die mit der landwirtschaftlichen Treibstoffproduktion verbunden seien. GRAIN: "Während unserer Recherchen über Agarenergie entdeckten wir, dass der entfesselte Run auf die Agarenergie enorme ökologische und soziale Schäden verursacht, und zwar in einem viel größeren Ausmaß als wir befürchteten. Kostbare Ökosysteme werden zerstört und hunderte bis tausende von indigenen und ländlichen Gemeinden von ihrem Land vertrieben."


    Die rosaroten Fantasien von ökologischer Agarenergie, der die Welt vor dem Klimachaos rette, so GRAIN, seien nicht von Klimaschützern entworfen, sondern von denjenigen, die massive finanzielle Interessen an der Förderung solcher Treibstoffe haben: Automobil- und Erdölkonzerne wie BP, Shell oder Exxon, sowie Nahrungsmittel- und Gentechnik-Konzerne. Firmen wie Monsanto und Syngenta investierten bereits große Summen in die Produktion von genmanipulierten Pflanzen zur Agarenergieherstellung.


    Gleichzeitig erhalte der Agrartreibstoffsektor weltweit so viele Subventionen aus öffentlichen Geldern wie kaum eine andere Branche. Wie die "Global Subsidies Initiative" errechnete, subventionieren allein die US-Steuerzahler den Agrosprit-Boom mit jährlich rund 5,5 Milliarden bis 7,3 Milliarden US-Dollar. Nach Meinung von GRAIN rechneten sich deshalb die Agrotreibstoffe schon aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht.


    Aber auch aus Klimaschutzgründen sollte man eher auf Agarenergie verzichten, als auf diese zu setzen. Jüngste Studien zeigten, dass zur Produktion von einer Tonne Agardiesel aus Palmöl zwei bis acht Mal mehr Kohlendioxid freigesetzt werde als bei der Verbrennung der gleichen Menge von Erdöl-Diesel. Außerdem seien die in der industriellen Landwirtschaft und damit auch in der Agrosprit-Produktion eingesetzten Kunstdünger hauptverantwortlich für die Freisetzung des noch viel schädlicheren Klimagases Stickoxid (Lachgas, N2O).


    Grundsätzlich sei es kaum realistisch anzunehmen, dass Agarenergie den globalen Energieverbrauch decken könnte. Selbst wenn die USA ihre gesamte Mais- und Soja-Ernte in Agrarsprit verarbeiteten, könnte damit lediglich 12 Prozent des nationalen Benzinverbrauchs und nur sechs Prozent des nationalen Dieselverbrauchs gedeckt werden, so GRAIN. Für die EU falle diese Bilanz sogar noch schlechter aus. Weshalb es klar sei, dass die Agarenergiediskussion vor allem auf die Entwicklungsländern abzielt, wo sich das Agrobusiness - auf Kosten von lokalen Bevölkerungen und Ökosystemen - noch weiter ausbreiten wolle.


    Für die Weltbank mit ihrer lateinamerikanischen Tochter, die inter-amerikanische Entwicklungsbank, sei deshalb auch das größte südamerikanischen Land, Brasilien der ideale Ort für die Biotreibstoffexpansion, weil es dort noch viel Platz für neue Agarenergieanbauflächen gebe. Die lateinamerikanische Weltbank-Tochter, so GRAIN, rechne mit 120 Millionen Hektar potentieller Agrartreibstoffanbaufläche in Brasilien. Ähnliche Berichte rechneten vor, dass Lateinamerika, Südostasien und Afrika zusammen rund 50 Prozent des global benötigten Agrartreibstoffs produzieren könnten, wenn man die dortigen "ineffektiven" traditionellen Bauernkulturen durch industrielle, "effektive" Agrarplantagen ersetze. Ein Vorgang, der Beispielhaft bereits in Brasilien vorgeführt werde: Allein zwischen 1985 und 1996 wurden dort 5,3 Millionen Menschen von ihrem Land vertrieben - um Platz vor allem für Soja- und Eukalyptusplantagen sowie für Rinderweiden und Zuckerrohrplantagen zu schaffen.


    Auch die meist als besonders ökologisch propagierte zweite Generation von Agrartreibstoffen, Treibstoffe hergestellt aus den Pflanzenresten der landwirtschaftlichen Produktion, sehen die GRAIN-Experten nicht als ökologische Wunderwaffe, sondern als zusätzliche ökologische Gefahr an. Denn die global bereits durch die herkömmliche, industrielle Landwirtschaft erodierten Böden würden dadurch noch stärker erodiert, schließlich bräuchten die Böden gerade diese organischen Reststoffe zur Regeneration.


    Kurzum: Agrartreibstoffe sind keine Lösung für die Klima- und Energieprobleme unseres Planeten. Tatsächlich machten sie alles nur noch schlimmer. Das gelte auch für so genannte nachhaltige Biotreibstoffe, die als Antwort auf die zunehmende Kritik an Agrartreibstoffen ins Felde geführt werden. Über hundert Umweltgruppen fordern von der EU jetzt ein Moratorium für Agrarkraftstoffe.


    Weitere Informationen:


    A call for a moratorium on EU incentives for agrofuels, EU imports of agrofuels and EU agroenergy monocultures was launched in Brussels last week by the same 11 organisations. It has already attracted the support of over 100 organisations worldwide.


    Agrofuels - towards a reality check in nine key areas is co-published by: EcoNexus, Biofuelwatch, Carbon Trade Watch (Transnational Institute), Corporate Europe Observatory, Ecologistas en Acción, Ecoropa, Grupo de Reflexión Rural, Munlochy Vigil, NOAH (Friends of the Earth Denmark), Rettet Den Regenwald, Watch Indonesia


    To view an executive summary or download the whole report, see:
    http://www.tni.org/detail_pub.phtml?know_id=188


    Email: grain@grain.org


    http://www.grain.org/front/
    http://www.grain.org/agrofuels/


    Klima-Killer Palmöl -
    Das schmutzige Geschäft mit Blockheizkraftwerken


    Report sendete am Montag 12. März 2007 in der ARD folgenden Beitrag:


    http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2007/00372/
    (Text der Sendung)



    Monitor sendete am 5. März 2007 folgenden Bericht zum Thema


    Biosprit: Ausweg oder Irrweg?


    http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=864&sid=160

  • Schön. Du hast also kopiert und eingefügt und nichts selbst geschrieben. Vor sieben Jahren.
    Großartig. Solche Leute brauchen Foren. Das ist immer sehr anregend!


    ...ich habe, wahrscheinlich wie viele andere deinen Beitrag überflogen und gesehen: Ich soll mir nur irgendwas durchlesen, weil es offensichtlich deine Meinung ist oder repräsentiert. Ich kann dir jetzt schon sagen: Ich habe auf keinen Link geklickt und nahezu nichts gelesen, weil eindeutig ist, dass du es nicht selbst geschrieben hast.


    Und solange du dir nicht selbst etwas die Mühe gibst diesen Informationsschwamnm etwas aufzudröseln und ein Thema da draus zu machen, was wir interessierte evtl. mal durchlesen können wird dir auch sonst keiner antworten. Und mal davon abgesehen es ist nun 7 Jahre her.


    Nunn denn Grüße aus 2014, Sören

    Ein moderner Leopard II Panzer kostet viel Geld und verbraucht im Mittel 410 Liter Sprit auf 100km.
    Zum Glück fuhr ich einen Volvo 940 D24TIC. Mein vorheriger Panzer war ein Diesel und brauchte nur 7,5l auf 100km xgrin